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Re: V/H/S 2 - Barrett, Eisener, Evans, div. Regisseure (2013)

Verfasst: Do 14. Nov 2013, 12:58
von jogiwan
das bezog sich auch eher darauf, dass ich spontan gar nicht wüsste, wo es in Graz noch eine Videothek gibt. Meine hat ja vor Jahren schon zugesperrt...

Re: V/H/S 2 - Barrett, Eisener, Evans, div. Regisseure (2013)

Verfasst: Do 14. Nov 2013, 13:32
von purgatorio
buxtebrawler hat geschrieben:Mich nervt die Veröffentlichungspolitik. In Deutschland werden nur Fragmente des Films veröffentlicht. Und in Österreich gibt es anscheinend ausschließlich Spezialeditionen: Eine "2-Disc Limited Collector's Edition" im Mediabook für 30,- EUR und eine "Ultimate Limited Collector's Edition" inkl. VHS-Kassette für um die 50,- EUR.

Ich hab Gutes über den Film gehört und würde ihn gern mal sehen, aber diesen Wahnsinn mach ich nicht mit.

:doof:
die VHS halte ich zwar für eine geile Idee, aber mir geht dieser Abzockwahn auch zu weit... was soll das? Ich will doch nur den Film sehen. Und denkt doch mal einer an unser Blap - das arme Ding bekommt doch bei "Verpackungsmüll" bloß Durchfall!

Re: V/H/S 2 - Barrett, Eisener, Evans, div. Regisseure (2013)

Verfasst: Do 14. Nov 2013, 14:23
von Arkadin
Da ich den ersten Teil wirklich mochte und der zweite größtenteils mit Lobeshymnen überschüttet wird, habe ich mich sehr auf die Veröffntlichung gefreut. Aber diese Mega-Abzocke mache ich nicht mit. Mir jetzt das Geld schon lange nicht mehr locker in der Tasche - für eine liebevoll gemachte Edition 30 Euro hinzublättern, mache ich nur im absoluten Ausnahmefall, wenn der Film mir SEHR am Herzen liegt. Kommt aber auch nur alle 2-3 Jahre mal vor. Na, mal gucken. Im englischsprachigen Ausland bekommt man dem bestimmt in absehbarer Zeit für ein paar Euro hinterhergeworfen und ich gucke ja in der Regel eh nur O-Ton.

Re: V/H/S 2 - Barrett, Eisener, Evans, div. Regisseure (2013)

Verfasst: Do 14. Nov 2013, 19:28
von CamperVan.Helsing
jogiwan hat geschrieben:das bezog sich auch eher darauf, dass ich spontan gar nicht wüsste, wo es in Graz noch eine Videothek gibt. Meine hat ja vor Jahren schon zugesperrt...
Mach doch mit Hilfe der Politessen des Grauens selbst eine auf. Anstatt die Knöllchen zu bezahlen könnten die Parksünder alternativ dann Ablass bekommen, indem sie ihr Geld in die Videotheke tragen. :D

Re: V/H/S 2 - Barrett, Eisener, Evans, div. Regisseure (2013)

Verfasst: Sa 16. Nov 2013, 04:37
von untot
ugo-piazza hat geschrieben:
jogiwan hat geschrieben:das bezog sich auch eher darauf, dass ich spontan gar nicht wüsste, wo es in Graz noch eine Videothek gibt. Meine hat ja vor Jahren schon zugesperrt...
Mach doch mit Hilfe der Politessen des Grauens selbst eine auf. Anstatt die Knöllchen zu bezahlen könnten die Parksünder alternativ dann Ablass bekommen, indem sie ihr Geld in die Videotheke tragen. :D
Stimmt und bei Jogschis gutem Filmgeschmack und seiner guten Beratung hätte ich dann auch bestimmt nen netten Filmabend! :nick:

Re: S-VHS a.k.a. V/H/S 2 - diverse Regisseure (2013)

Verfasst: Di 24. Dez 2013, 09:13
von jogiwan
Ich gehöre ja auch zu der Gruppe, die von "V/H/S" und dessen rohen, wilden, ungestümen und experimentiellen Atmosphäre viel abgewinnen konnte und daher war ich auch auf Teil 2 schon sehr gespannt. Augenscheinlich stand beim Nachfolger auch wesentlich mehr Budget zur Verfügung und zum Glück ist die Rahmenhandlung dieses Mal nicht so nervig wie im Vorgänger. Allerdings hat gerade das größere Budget zur Folge, dass die Episoden trotz erhöhtem Gore-Anteil etwas "glattgebügelter" und "professioneller" wirken, was sich in Kombination mit übertriebenen Geschichten manchmal zu Lasten einer vermeintlichen Authentizität auswirkt. Während der überwiegende Teil der Episoden ohne gröberen Durchhänger auch durchaus gelungen sind, haut die im Internet vielgelobte Episode aus Indonesien (die leider aber nicht wirklich zum Rest der Episoden passt) in bester Cat.III-Manier mit wilden Effekten so derart auf die Kacke, dass es schon vollkommen überzogen ist und klaut dann zu allem Überfluss in dem Sammelsurium unterschiedlichster Horrorelemente auch noch willkürlich den intensivsten Moment aus "Blair Witch Projekt". Wo man im Erstling aber teilweise noch versuchte, eine unbekannte Bedrohung zu kreieren - was auch durchaus passabel gelang - bekommt man hier einfach alles zu sehr auf dem Präsentierteller serviert und statt unheimlicher Momente verlässt sich "S-VHS" für mein Empfinden etwas zu viel auf seine gelungenen Effekte. Sehr blutiger und abermals unterhaltsamer Film, der insgesamt imho aber nicht besser als sein meines Erachtens etwas stimmigerer Vorgänger ist.

Re: S-VHS a.k.a. V/H/S 2 - diverse Regisseure (2013)

Verfasst: Fr 10. Jan 2014, 00:39
von buxtebrawler
Episoden-Horror geht immer, Found Footage erfreut sich offensichtlich nach wie vor einer gewissen Beliebtheit und ist zudem günstig zu produzieren – warum als nicht dem 2012 veröffentlichten „V/H/S – Eine mörderische Sammlung“ eine Fortsetzung zur Seite stellen? 2013 erschien „S-VHS“ und bedient sich des gleichen Prinzips wie der Vorgänger, indem er Kurzfilme im Stil privater Amateuraufnahmen zu einem Episodenhorrorfilm zusammenfügt. Statt zehn waren diesmal „nur“ noch sieben Regisseure am Werk, produziert wurde neben den USA nun auch in Kanada und Indonesien.

Die von Adam Wingard („You’re Next“) umgesetzte Rahmenhandlung zeigt diesmal zwei Privatdetektive, die von der Mutter eines verschwundenen Studenten beauftragt wurden, diesen zu suchen. Zu diesem Zwecke dringen sie in ein nur scheinbar verlassenes Haus voller VHS-Kassetten und Fernseher ein. Der männliche Detektiv inspiziert das Gebäude, während seine Partnerin sich diverse Aufnahmen ansieht…

Episode 1, „Phase 1 Clinical Trial“, stammt wie die Rahmenhandlung von Adam Wingard, der auch die gleich die Hauptrolle bekleidet, während sich wie schon direkt zu Beginn der Rahmenhandlung eine junge Dame entkleidet. Wingard hat’s mit female nudity, doch eigentlich geht es um ganz allgemeine optische Reize, denn dem von ihm verkörperten jungen Mann wird eine Videochip ins Auge gesetzt, der sein durch einen Unfall verlorenes Augenlicht ersetzen soll. Dieser führt jedoch dazu, dass er Geister sieht und dadurch nicht mehr wirklich Lust auf diesen Chip verspürt. „Phase 1 Clinical Trial“ entpuppt sich als nicht sonderlich origineller, doch stimmiger Auftakt, präzise und kurzweilig inszeniert – gefällt! 7/10

„Blair Witch Project“-Regisseur Eduardo Sánchez und -Produzent Gregg Hale zeichnen für „A Ride in the Park“ verantwortlich: Ein Radfahrer filmt sich selbst bei einem Ausflug an einem sonnigen Tag und bietet dem Film mittels Helm- und Radkamera gleich zwei Perspektiven. Im Wald begegnet er Zombies, wird gebissen und dadurch selbst zu einem Untoten mit Appetit auf Mensch – und hat immer noch seine Helmkamera auf. Das ermöglicht dem Zuschauer eine innovative, distanzlose Point-of-View-Perspektive eines Zombies. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass sich alles am helllichten Tag abspielt. Daraus resultierend sieht man auch eine Menge expliziten Splatter und Gore sowie recht gut gemachte Masken- und Make-up-Arbeiten, Zombies mit Marilyn-Manson-Augen... „A Ride in the Park“ wird sehr blutig, kurzzeitig kommt während des Zombie-Überfalls auf einen Kindergeburtstag (!) gar noch eine dritte Kameraperspektive zum Einsatz und wir lernen so etwas wie einen Borderline-Zombie kennen. Schnörkelloser Kurzfilm der besonderen Art, der vorzüglich unterhält und wortwörtlich neue Perspektiven auf die Zombie-Thematik bietet. 7,5/10

Wohlgemerkt: Die zweite Episode war von den „Blair Witch“-Machern. Timo Tjahjanto („Macabre“) und Gareth Huw Evans („The Raid“) gingen jedoch offensichtlich in die „Blair Witch“-Schule und drehten mit mehreren Handkameras „Safe Haven“, die dritte Episode, in der eine ostasiatische Sekte zum Dreh eines Dokumentarfilms besucht wird. Und da geht’s dann aber mal so richtig rund: Der Laden entpuppt sich als Selbstmordsekte, die nicht gewillt ist, das Kamerateam wieder gehen zu lassen. Auch hier wird’s sehr blutig, derbe Szenen von Kopfschüssen treten an, den Zuschauer in beklemmender, apokalyptischer Atmosphäre zu verstören. Doch damit noch lange nicht genug: Ein Mann explodiert einfach, fiese Mutanten brüten in ekligen Bildern vor sich hin, Menschen werden zombifiziert, Monster bitten zum Tanz – hier ist einfach alles drin, inkl. unzweideutiger „Blair Witch Project“-Referenzen. Zwischenzeitlich behilft man sich mit Überwachungskamerabildern, so dass dem Zuschauer auch ja nichts entgeht. Superdick aufgetragen, aber auch supergut inszeniert und in rasantem Tempo umgesetzt – hat definitiv Langfilm-Potential und ist der klare Gewinner dieser Anthologie! (Dass es sich strenggenommen nicht um private Amateuraufnahmen handelt – geschenkt...) 8,5/10

„Slumber Party Alien Abduction“ von Jason Eisener („Hobo With a Shotgun“) fällt dagegen erwartungsgemäß ab: Zwei Jugendliche filmen sich zunächst beim Spielen mit Hund und Freunden, später, wie sie Streiche spielen und dann irgendwann, wie Außerirdische zwecks Entführung vorbeischauen. Hier versuchte man am deutlichsten, eine altbekannte Idee durch den Found-Footage-Stil aufzupeppen. Die schemenhaften Bilder humanoider, fein- und langgliedriger Wesen sind zwar durchaus gruselig ausgefallen, doch bei näherer Betrachtung sehen sie dann doch sehr nach Masken aus, womit Eisener Gefahr läuft, seinen quasi einzigen Effekt zu untergraben. Unterhaltsam und kurzweilig, aber nichts Besonderes oder gar Erinnerungswürdiges. 6/10

Die eigentliche Pointe bleibt indes der Rahmenhandlung vorbehalten. Doch beim krassen Suizidversuch-Ende wollte man nicht belassen und verfällt in Zombie-Allerlei, das zwar ein großes Fragezeichen ins Gesicht des Zuschauers meißelt, aber zumindest „gut“ aussieht. Interessanter ist, wie man die analoge, mittlerweile antiquierte VHS-Technik mit der Moderne zu kombinieren versucht und Videos auf dem PC zeigt, in Zeiten von HD-Kameras in Mobiltelefonen folgerichtig „nebenbeigefilmte“ Digitalaufnahmen zum Ausgangspunkt nimmt, jedoch keine wirklich befriedigende Antwort parat hat, weshalb solche heutzutage unnötig kompliziert auf VHS-Kassetten „analogisiert“ werden sollten. Ja, spätestens wenn man das Gesehene noch einmal Revue passieren lässt, wirkt die Rahmenhandlung doch wenig Sinn ergebend und bemüht konstruiert, letztlich redundant. Der Titelsong „6 Different Ways to Die“ der australischen Post-Punk-Band „The Death Set“ kann sich übrigens hören lassen und passt zum teils doch durch seine erfrischende Radikalität und Exploitativität positiv auffallenden zweiten Teil der Reihe, der jedoch auf den Neugierde- und Überraschungseffekt des Vorgängers verzichten und unterm Strich ein paar Federn lassen musste.

Re: S-VHS a.k.a. V/H/S 2 - diverse Regisseure (2013)

Verfasst: Fr 10. Jan 2014, 01:10
von Die Kroete
THE DEATH SET ist doch wohl eher eine richtige PUNK-Band ?!

"Post-Punk", manche nennen es auch Dark-Wave, dazu wird von anderen noch der "GothRock", "Death Rock" oder auch "Neo Folk" gezält, geht doch ein weinig anders. :twisted:

Re: S-VHS a.k.a. V/H/S 2 - diverse Regisseure (2013)

Verfasst: Fr 10. Jan 2014, 09:23
von buxtebrawler
Die Kroete hat geschrieben:THE DEATH SET ist doch wohl eher eine richtige PUNK-Band ?!

"Post-Punk", manche nennen es auch Dark-Wave, dazu wird von anderen noch der "GothRock", "Death Rock" oder auch "Neo Folk" gezält, geht doch ein weinig anders. :twisted:
Post-Punk ist alles Mögliche, sehr dehnbarer Begriff und keinesfalls auf Knochenlutscherklänge beschränkt.

Hab mal eben nachgeschaut, Wikipedia schreibt was von "The Death Set is an experimental music band with roots in punk rock, sometimes referred to as art punk" und gibt als Genre "Art rock" an - was beides noch schlimmer klingt als "Post-Punk" :D

Re: S-VHS a.k.a. V/H/S 2 - diverse Regisseure (2013)

Verfasst: Fr 10. Jan 2014, 10:46
von jogiwan
Ich finde es fast etwas schade, dass die Indonesien-Nummer überall so gut anzukommen scheint, weil damit ja meines Erachtens leider mit dem Prinzip der selbstauferlegten Beschränkung gebrochen wird, was mir gerade bei Teil 1 sehr gut gefallen hat. Klar ist die Folge technisch gut inszeniert, aber die hat vermutlich auch mehr gekostet, als die anderen Episoden von Teil 1 & 2 zusammen. Ichh würde es schade finden, wenn es in diese Richtung weitergehen würde.