Inhalt:
Die Expedition des jungen Tropen-Experten Dr. Taylor geht gehörig in die Hose. Seine Frau wird von Kannibalen vernascht, seine Tochter von denselben entführt, er muss einen Arm lassen und verliert nach einem Klopp aufs Haupt auch noch sein Gedächtnis. Als er dieses Jahre später wiederfindet begibt er sich mit einem Haufen partybegeisterter Snobs erneut in die Tropen um nach seiner Tochter zu suchen, die von den Menschfressern als eine Göttin verehrt wird.
Kritik:
Der Film, welcher von Leuten, die Cannibal Terror nicht gesehen haben, gern als der schlechteste Film dieses Genres bezeichnet wird, hat sich mir gar nicht mal so schlecht gezeigt. Vielleicht hat der Streifen mehr Schwächen als Stärken aber…er hat zumindest Stärken.
Das fröhliche Titelthema, welches mich irgendwie an die Musik aus Edgar-Wallace-Filmen gemahnt, passt zwar nicht zum ganzen Film, ist aber wenigstens den Ohren wohlgefallen.
Die Atmosphäre ist düsterer als gewohnt, auch wenn die verminderten Gore-Szenen (die meisten Morde werden mit Giftpfeilen ausgeführt) „Mondo Cannibale 3“ mehr nach einem Abenteuerfilm als nach einem Horrorfilm aussehen lassen.
Bei den paar Mampferein hat Franco versucht, weniger auf detaillierten Gore sondern mehr auf bedrückende Stimmung zu setzen. Manchmal gelingt ihm das auch durchwegs, nur sind diese Szenen ein wenig zu lang geraten, so dass sich die dichte Stimmung nach kurzer Zeit verzieht um Platz für Unaufmerksamkeit und Langeweile zu schaffen.
Ich habe in meinen Kannibalenfilmen zwar lieber Ivan Rassimov oder Robert Kerman, aber Al Cliver ist und bleibt ein guter Schauspieler, der seine Rolle überzeugend spielt. Sabrina Siani ist zwar eine kleine Schauspielerin aber ein umso größerer Augenschmaus mit ihren langen blonden Haaren, den aufgemahlten Blümchen, dem mikroskopischen Fetzen als ganzes Gewand…
Wie dem auch sei, zurück zum Thema; die Nebencharaktere bestehen aus einem Haufen nerviger Idioten, doch man kann sich wenigstens freuen, wenn sie umgebracht werden.
Die aller größte Schwäche des Filmes ist, das viele Teile zu kurz kommen. Die Partygesellschaft auf der Expedition wird innerhalb weniger Minuten gänzlich ausgerottet und der Schluss lässt einige Fragen offen. Auch wenn der Film mit seinen 84 Minuten schon Längen hat, hätte ihn mehr Zeit an anderer Stelle durchaus gut getan.
Für Trash wird, spätestens wenn die Kannibalen beginnen in vorbildlichen Deutsch zu sprechen, auch gesorgt und besonders die Worte die man dem einen Häuptling beim Schlusskampf in den Mund legt sind schon ein paar Lacher wert: „Ich töte dich!“, „Du bist tot!“, „Jetzt muss ich dich töten!“, „Du wirst sterben!“, „Ich bring dich um!“, usw. usw. usw.
Fazit: Kein Film zum lieb haben oder immer wieder ansehen, aber für ein wenig Unterhaltung so nebenbei grade gut. Und wie sage ich nicht immer, solange es kein "Cannibal Terror" ist, kanns nicht so schlecht sein!
Filmtechnisch: 5/10
Trashige Unterhaltung: 7/10