Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - 2018] - Arne Feldhusen

Moderator: jogiwan

purgatorio
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von purgatorio »

purgatorio hat geschrieben:ich gucke mich gerade fleißig durch die vierte Staffel. Hervorhebenswert bisher: Episode 3 - "Damit muss man rechnen". Eine Art Endzeitepisode, die sich mit den Vorbereitungen auf den Gesellschaftszusammenbruch auseinander setzt. Großes, ganz großes Kino :lol: :nick: Und die Musik ist großartig und würde besonders Herrn Santini den Zahn tropfen lassen ;)
Staffel 4 fertig :mrgreen: Die absoluten Highlights sind die hier bereits erwähnte Episode 3 und gleich hinterher Episode 4, DER FLUCH. Genial gemacht und herrlich erzählt - Schotty soll in einem alten Herrenhaus einen 200 Jahre alten Blutfleck entfernen, der den Hausbewohnern einen Fluch auferlegt - eine Art Und-täglich-grüßt-der-Tatortreiniger ;) unfassbar tolle Episode, die ich gleich zweimal geguckt habe :lol: Die letzte, Episode 5, war dann eher weniger meins. Aber den norddeutschen Geist dürfte die wohl ganz passend treffen. Alle unsere Hamburger Jungs dürften daran ihre wahre Freude haben :nick: Insgesamt, nach der eher durchwachsenen dritten Staffel also wieder ein richtiges Highlight!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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McBrewer
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von McBrewer »

gleich hinterher Episode 4, DER FLUCH. Genial gemacht und herrlich erzählt - Schotty soll in einem alten Herrenhaus einen 200 Jahre alten Blutfleck entfernen, der den Hausbewohnern einen Fluch auferlegt - eine Art Und-täglich-grüßt-der-Tatortreiniger ;) unfassbar tolle Episode, die ich gleich zweimal geguckt habe :lol:
:D Ich habe schon darauf gewartet wann du auf meine persönliche Lieblingsfolge stößt, ganz ganz großes TV-Kino und die kann man sogar mehrmals in der Woche schauen (wie eigentlich alles von Schotty &Co.) :thup:
den wie wir alle mittlerweile wissen: "Auf den pH-wert kommt es an!" :opa: :kicher:
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purgatorio
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von purgatorio »

McBrewer hat geschrieben: :D Ich habe schon darauf gewartet wann du auf meine persönliche Lieblingsfolge stößt, ganz ganz großes TV-Kino und die kann man sogar mehrmals in der Woche schauen (wie eigentlich alles von Schotty &Co.) :thup:
den wie wir alle mittlerweile wissen: "Auf den pH-wert kommt es an!" :opa: :kicher:
Schotty das Reimemonster :lol: 8-) ganz große Folge! Klarer Favorit auf den Titel "Beste Episode"! :nick:
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buxtebrawler
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von buxtebrawler »

Staffel 7 erscheint voraussichtlich am 25.01.2019 bei Studio Hamburg auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild

Folgen:
28. Rebellen
29. Currywurst
30. Der Kopf
31. Einunddreißig

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Arkadin
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von Arkadin »

Ich habe ihn ja vermisst, den Schotty. Jetzt geht es in die finalen vier Folgen "Der Tatortreiniger". Ein bißchen traurig bin ich ja schon, dass es das jetzt war - kann aber die Beweggründe der Macherin verstehen.
Gestern gab es erst einmal die ersten beiden der letzten vier:

Currywurst - Schotty und der Wahnsinn im Kunstbetrieb. Sehr starke Folge mit einer grandiosen Pia Hierzegger als arroganter, ziemlich abgehobenen Gallerie-Besitzerin. Schotty verwickelt sie in ein Gespräch über Kunst und vor allem den völlig überheizten und undurchsichtigen Kunstmarkt. Die Kunst des Drehbuchs auch hier wieder einmal: Mal folgt der Argumentation der eigentlich ziemlich unsympathischen Dame, kann dieser durchaus folgen und muss hier und da auch mal nicken.

Rebellen - Auf sehr hohem Niveau geht es weiter. Schotty trifft seine Kumpels (u.a. Olli Schulz) an einem extrem surealen Tatort (erinnert an japanische Gruseler), wo eine mysteriöse schwarze Flüssigkeit blubbert, von den Wänden läuft und nicht einmal thematisiert wird. Kann man abwer natürlich durchaus symbolisch sehen, für die "Spießigkeit", die unbemerkt ins Leben einsickert oder aber der Wunsch noch einmal Rebell zu sein, der im Untergrund blubbert. Dort entspinnen sich ganz wundervolle Dialoge über Filzgleiter, die große Hafenrundfahrt, Verstopfung, seltsame Gebrauchsgegenstände und eben dem Wunsch, die Zeit noch einmal zurückdrehen zu können. Ganz große: Jan Georg Schütte als Frido. Jetzt schon eine Lieblingsfolge.
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von Arkadin »

Der Kopf - Eine merkwürdige, aber auch sehr gute Folge in der es um Tod, Selbstbestimmung, Leben, die Kraft von Erinnerung und das Ringen um ein wenig Hoffnung geht. Sehr doppelbödig und regt wieder einmal sehr zum Nachdenken und in sich gehen an. Lustig ist sie aber auch.

Einundreissig - Toller, konsequenter, metaphorischer und höchst surrealer Abschluss einer immer guten, oftmals gar brillanten Serie. Fantastische Leistung von Bjarne Mädel. In der Szene in der seine Merle eine Rede auf ihn hält ist man ganz nah bei ihm und seine Gefühle dürften auch echt gewesen sein. Habe auf jeden Fall geheult wie ein Schlosshund, und die letzten Bilder (auf dem Fahrstuhl) werden mir nie wieder aus dem Kopf gehen. Danke, Schotty. Danke Arne Feldhusen und vor allem: DANKE MIZZI MEYER!!!! Ich verbeuge mich vor Euch. :verbeug:
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von purgatorio »

Arkadin hat geschrieben:Ich habe ihn ja vermisst, den Schotty. Jetzt geht es in die finalen vier Folgen "Der Tatortreiniger". Ein bißchen traurig bin ich ja schon, dass es das jetzt war - kann aber die Beweggründe der Macherin verstehen.
Welche wären das?
Schade, dass der geliebte Tatortreiniger nicht weiter produziert wird. Hatte ich nicht mitbekommen :cry:
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von Arkadin »

purgatorio hat geschrieben:
Arkadin hat geschrieben:Ich habe ihn ja vermisst, den Schotty. Jetzt geht es in die finalen vier Folgen "Der Tatortreiniger". Ein bißchen traurig bin ich ja schon, dass es das jetzt war - kann aber die Beweggründe der Macherin verstehen.
Welche wären das?
Schade, dass der geliebte Tatortreiniger nicht weiter produziert wird. Hatte ich nicht mitbekommen :cry:
Sie hat jetzt 31 Folgen geschrieben und befürchtet, wenn sie jetzt immer weiter macht, kann sie irgendwann das Niveau der bisherigen Folgen nicht mehr halten. Da will sie lieber vorher den Stecker ziehen, solange sie noch gute Ideen hat.
dwl.de hat geschrieben:"Ich habe die Schotty-Figur für Bjarne geschrieben", erklärt Meyer bei einem Hintergrundgespräch in Hamburg und während sie über das Ende spricht, lässt sich förmlich spüren, dass die Entscheidung auch ihr selbst nahegeht. "Man hat oft den Hang, an etwas festzuhalten, selbst wenn es eigentlich schon vorbei ist. Ich wollte einfach nicht, dass Schotty eine Hausaufgabe wird und wir die Figur so weit auslutschen, bis die Leute sie nicht mehr sehen wollen."
NDR hat geschrieben:"Unsere Autorin Mizzi Meyer hat einfach einen sehr hohen Anspruch an ihre Texte und an sich selbst", erklärt Mädel. "Sie will immer wieder überraschen, immer wieder etwas Neues finden. Sie hat gemerkt, dass sie immer mehr Zeit braucht, um für sich gültige Geschichten zu erfinden, dass irgendwann der Zeitaufwand nicht mehr in Relation steht zu dem, was dabei herauskommt."

Nicht nur Mizzi Meyer ging es so. Auch andere Mitglieder des Teams, wie Regisseur Arne Feldhusen und Kameramann Kristian Leschner, fürchteten, sich nach mehr als 30 Folgen zu wiederholen. "So wie Kristian Leschner sich jedes Mal ein neues Konzept für die Kamera mit Arne Feldhusen ausgedacht hat, so ist auch jedes Mal eine neue Musik von Karsten Meyer entstanden", erzählt Mädel. "Jede einzelne Episode ist wie ein einzelner Film, nicht wie eine Serie, die einfach fortgesetzt wird. Jede Folge ist für sich gesehen ein kleines Kunstwerk. Und wir haben einen Punkt erreicht, wo wir Gefahr laufen, uns zu wiederholen."
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - ] - Arne Feldhusen

Beitrag von buxtebrawler »

Die Blu-ray-Komplettbox ist mutmaßlich am 17.06.2019 bei Studio Hamburg erschienen:

Bild Bild

Extras:
Staffel 1 & 2: Behind the Scenes & Webclips
Staffel 3: Schottys Kampf (engl. Synchronfassung + Untertitel),
Angehörige (franz. Synchronfassung + Untertitel)
Staffel 4: Interview ""Schotty trifft den Tatortreiniger"", Making Of
Staffel 5: Behind the Scenes
Staffel 6: ""Den Tod auf der Schippe – Die wahren Tatortreiniger""
Staffel 7: Behind the Scenes

Bemerkungen:
4x BD-50, 2x BD-25, 1x BD-9, 6x Softbox in Sonderverpackung inkl. dem limitierten Schotty-Wackelkopf, Faltaufsteller mit Tatortszene und Schwarzlichtstift für die Suche nach dem letzten Dreck

Limitiert auf 1.000 Exemplare

Disc 1:
01. Ganz normale Jobs
02. Spuren
03. Nicht über mein Sofa
04. Geschmackssache
05. Über den Wolken
06. Die Challenge
07. Schottys Kampf
08. Angehörige
09. Auftrag aus dem Jenseits

Disc 2:
Zusatzstoffe: Behind the Scenes & Webclips

Disc 3:
10. Fleischfresser
11. Carpe Diem
12. Ja, ich will
13. Schweine
Zusatzstoffe: Schottys Kampf (engl. Synchronfassung + Untertitel),
Angehörige (franz. Synchronfassung + Untertitel)

Disc 4:
14. Wattolümpiade
15. Der Putzer
16. Damit muss man rechnen
17. Der Fluch
18. Tauschgeschäfte
Zusatzstoffe: Interview ""Schotty trifft den Tatortreiniger"", Making Of

Disc 5:
19. Bestattungsvorsorge
20. Das freie Wochenende
21. Pfirsichmelba
22. Anbieterwechsel
23. E.M.M.A. 206
24. Freunde
Zusatzstoffe: Behind the Scenes

Disc 6:
25. Sind Sie sicher?
26. Özgür
27. Schluss mit Lustig
Zusatzstoffe: ""Den Tod auf der Schippe – Die wahren Tatortreiniger""

Disc 7:
28. Rebellen
29. Currywurst
30. Der Kopf
31. Einunddreißig
Zusatzstoffe: Behind the Scenes

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=95829
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Re: Der Tatortreiniger [TV-Serie 2011 - 2018] - Arne Feldhusen

Beitrag von buxtebrawler »

„Meine Arbeit fängt da an, wo andere sich vor Entsetzen übergeben.“

Was der NDR während der Weihnachtszeit 2011 ohne jede PR-Arbeit in seinem Nachtprogramm da versteckt hatte, war nicht weniger als die erste Staffel der durch den Grimme-Preis und vor allem großen Publikumszuspruch später zu Ehren gekommenen deutschen Sitcom „Der Tatortreiniger“, die 2018 mit der einunddreißigsten Episode auf ihrem Zenit endete. „Stromberg“-Regisseur Arne Feldhusen, Autorin Mizzi Meyer und Hauptdarsteller Bjarne Mädel (einem breiteren Publikum als Ernie aus „Stromberg“ bekanntgeworden) hatten sich zusammengetan, um die deutsche Comedy-Serien-Landschaft um einen ebenso witzigen wie intelligenten Beitrag zu erweitern.

„Im Gegensatz zu Thomas Mann werde ich ja meistens eher unterschätzt.“

In 31 bis auf wenige Ausnahmen 25- bis 30-minütigen Episoden begleitet das Publikum Heiko „Schotty“ Schotte (Bjarne Mädel) bei seiner Arbeit: Als Angestellter der Hamburger Gebäudereinigungsfirma Lausen verdingt er sich als Tatortreiniger, also als derjenige, der mit reichlich Chemikalien und Putzwerkzeug ausgestattet die Tatorte vom „letzten Dreck“ beseitigt, meint: von Körperflüssigkeiten, fauligem Fleisch und sonstigen Unappetitlichkeiten, nachdem die Polizei den jeweiligen Ort wieder freigegeben hat – auf „Spusi“ (Spurensicherung) folgt „Spube“ (Spurenbeseitigung). Meist trifft er dabei auf Hinterbliebene des oder der Toten, wodurch er tiefergehende Einblicke in deren Umfeld und Leben erhält. Und dabei handelt es sich selten um normale Durchschnittsbürgerinnen oder -bürger wie (von seiner Berufswahl abgesehen) ihn: Schotty lernt eine Prostituierte, einen Schriftsteller, Vertreter(innen) der vermögenden Oberschicht, einen (toten!) Psychiater, eine Veganerin, einen Schamanen, einen Wachkomapatienten und viele weitere ungewöhnliche Zeitgenossinnen und -genossen kennen.

„Alkohol ist keine Lösung! Alkohol ist eine Löse – das ist ein Riesenunterschied!“

Um es auf eine einfache Formel zu bringen: Die Serie lenkt die Aufmerksamkeit auf einen Beruf, über den die meisten eigentlich möglichst wenig wissen möchten und über den daher auch den wenigsten etwas bekannt ist, und vermittelt zugleich Perspektiven von Menschen, die die überwiegende Mehrheit für gewöhnlich nicht oder nur unzureichend versteht. Das potenziert sich zu urkomischen, alltagsphilosophischen Dialogen, hitzigen Debatten, skurrilen Situationen und durchaus sensiblen, nicht nur an der Oberfläche schürfenden Betrachtungen anderer Lebensentwürfe. Beinahe müßig zu erwähnen, dass allein schon aufgrund des Sujets der schwarze Humor nicht zu kurz kommt. Die Qualität der häufig als Kammerspiel angelegten Umsetzung lässt Rückschlüsse auf ehrliche Interessen der Autorin an ihren Figuren und dem, was sie verkörpern, zu.

Schotty ist kein hochgebildeter, gleichwohl mehr als nur bauernschlauer, sympathischer Jedermann, an dem sein Beruf das Außergewöhnlichste ist. Er ist kein Arschloch, aber HSV-Fan, er ist kein strahlender Held, verfügt aber über ein gutes Gerechtigkeitsempfinden. Seine Aufgeschlossenheit und Neugierde bilden meist den Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit seinem jeweiligen Gegenüber. Bjarne Mädel hat mit dieser Rolle sein „Ernie“-Image aus „Stromberg“ endgültig hinter sich gelassen und sichtlich Spaß an ihr. Mitunter geht’s auch übernatürlich, surreal oder auch – als eine Hommage – kafkaesk zu. Eine Art kleines Crossover mit der „Polizeiruf 110“-Krimiserie feiert die allererste Episode, in der das Rostocker Ermittlungsduo König (Anneke Kim Sarnau) und Bukow (Charly Hübner) einen Gastauftritt hat. Weitere Cameos haben Olli Dittrich als Dittsche und Fußballidol Uwe Seeler.

Auf ihrem Zenit beschloss Autorin Mizzi Meyer, die Serie zu beenden. Für den Schwanengesang hatte man sich mit der Episode „Einunddreißig“ etwas Besonderes einfallen lassen: In Überlänge wird Schotty zu seinem eigenen Ableben gerufen. Erneut beackerte man damit das Feld des Surrealen und ließ zahlreiche Figuren aus vorausgegangenen Episoden von Schotty und der Serie Abschied nehmen. Das Ergebnis fiel vielleicht etwas überambitioniert, vor allem aber traurig aus: Wenn einem eine Figur so sehr ans Herz gewachsen ist, fällt das Loslassen schwer. Ich gebe zu: Eine „normale“ Abschlussepisode wäre mir lieber gewesen. Daran, dass „Der Tatortreiniger“ zur besten fiktionalen TV-Unterhaltung gehört, die dieses endende Jahrzehnt hervorgebracht hat, ändert dies indes nichts. Inhaltlich und technisch (Die Kamera! Die Musik! Und nicht zuletzt: Der messerscharfe Schnitt!) grandios!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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