Re: Django - die Totengräber warten schon - Enzo G. Castellari
Verfasst: Mo 26. Aug 2013, 23:00
"Sind die etwa tot?" -
"Was glaubst Du denn, das sind doch keine Schauspieler!"
Die Geschichte um Johnny Hamlet (zu deutsch: Django ! ) enthält eigentlich viele
Merkmale der gängigen Django-Filme: Jagd nach geraubtem Gold, Rachegeschichte um den ermordeten
Vater des Titelhelden, eine marodierende Gaunertruppe...
Dennoch inszenierte Castellari hier ganz bewußt einen Western gegen den gängigen Publikumsgeschmack
der Entstehungszeit und bekam dies auch an den Kinokassen zu spüren.
Die Shakespeareske Tragödie im Gewand eines Westerns kommt folgerichtig denn auch ohne
große Actionszenen und Schießereien aus. Der Titelheld ist auch kein Draufgänger sondern
eher ein grüblerischer Zeitgenosse, der ständig vom Tod umgeben zu sein scheint (innerlich und
äußerlich).
"Johnny Hamlet" überzeugt vor allem durch eine hervorragende Kameraarbeit, die dem Zuseher einiges
an Innovationen bietet. Genannt sei z.B. die Kamerafahrt um Johnnys Gesicht herum, als dieser
betet. Oder auch die Einstellungen von Horst Frank, als dieser seine Schießübungen auf das
Weinfaß vollführt. Insgesamt bieten sich dem Zuschauer immer wieder sehr stimmungsvolle
Einstellungen und Szenen dar, die wohl nicht von ungefähr an eine Theateraufführung
erinnern mögen. Selbst die Außenszenen in den bizarren Felsformationen wirken wie in einer
künstlichen Kulisse gefilmt.
Für mich ein sehr überzeugender Versuch Castellaris, dem Genre Neues abzugewinnen.
Schön, daß man noch auf solch positive Überraschungen stoßen darf.
7/10
Im Bonusmaterial kommen dann noch Franco Nero, Komponist de Masi und in erster Linie
Regisseur Castellari zu Wort. Castellari plaudert informativ unterhaltsam über die Filmbranche
der Sechziger und gibt einige eigene Machogeschichten von damals mit offensichtlichem
Wohlgefallen zum Besten (z.B. Armdrücken mit Charles Bronson!).
"Was glaubst Du denn, das sind doch keine Schauspieler!"
Die Geschichte um Johnny Hamlet (zu deutsch: Django ! ) enthält eigentlich viele
Merkmale der gängigen Django-Filme: Jagd nach geraubtem Gold, Rachegeschichte um den ermordeten
Vater des Titelhelden, eine marodierende Gaunertruppe...
Dennoch inszenierte Castellari hier ganz bewußt einen Western gegen den gängigen Publikumsgeschmack
der Entstehungszeit und bekam dies auch an den Kinokassen zu spüren.
Die Shakespeareske Tragödie im Gewand eines Westerns kommt folgerichtig denn auch ohne
große Actionszenen und Schießereien aus. Der Titelheld ist auch kein Draufgänger sondern
eher ein grüblerischer Zeitgenosse, der ständig vom Tod umgeben zu sein scheint (innerlich und
äußerlich).
"Johnny Hamlet" überzeugt vor allem durch eine hervorragende Kameraarbeit, die dem Zuseher einiges
an Innovationen bietet. Genannt sei z.B. die Kamerafahrt um Johnnys Gesicht herum, als dieser
betet. Oder auch die Einstellungen von Horst Frank, als dieser seine Schießübungen auf das
Weinfaß vollführt. Insgesamt bieten sich dem Zuschauer immer wieder sehr stimmungsvolle
Einstellungen und Szenen dar, die wohl nicht von ungefähr an eine Theateraufführung
erinnern mögen. Selbst die Außenszenen in den bizarren Felsformationen wirken wie in einer
künstlichen Kulisse gefilmt.
Für mich ein sehr überzeugender Versuch Castellaris, dem Genre Neues abzugewinnen.
Schön, daß man noch auf solch positive Überraschungen stoßen darf.
7/10
Im Bonusmaterial kommen dann noch Franco Nero, Komponist de Masi und in erster Linie
Regisseur Castellari zu Wort. Castellari plaudert informativ unterhaltsam über die Filmbranche
der Sechziger und gibt einige eigene Machogeschichten von damals mit offensichtlichem
Wohlgefallen zum Besten (z.B. Armdrücken mit Charles Bronson!).