Der Abend war nett, aber kein Vergleich zu den vorausgegangen beiden Horrornächten. Das lag in erster Linie daran, dass wir diesmal nur ich glaube neun (!) zahlende Gäste waren. Sowas hatte ich schon befürchtet, da im Netz auch wenige Tage vorher kaum Plätze reserviert worden waren und ich diesmal in den lokalen kostenlosen Anzeigeblättern keinen Hinweis auf die Veranstaltung entdecken konnte, der in der Vergangenheit der einzige Grund dafür war, dass ich überhaupt davon erfahren hatte. Erschwerend hinzu kam anscheinend, dass ein gewisser Teil des potentiellen Publikums auf dem zeitgleich stattfindenden Hurricane-Festival weilte. Das Kino war nicht dekoriert, es gab keinen Kunstnebel, keine Verkleidungen...
"Friedhof der Kuscheltiere" von 35 mm war natürlich eine ganz feine Angelegenheit und gleichzeitig der beste Film des Abends.
Der zweite Film, der Amateurstreifen "Tortura", lag auf der Festplatte des Kinos vor und sollte von dort aus abgespielt werden. Aufgesplittet in drei Dateien, hat der erste Teil Probleme bereitet, indem die Wiedergabe immer wieder stoppte. Deshalb wurde der erste Teil des Films kurzerhand abgebrochen und mit Datei 2 mittendrin eingestiegen. Das ganze sah nach für Amateur-Verhältnisse sehr ordentlich gemachten Gore- und Splattereffekten aus sowie einer nicht üblen Ausstattung, Kameraführung etc. Allerdings schien sich der Film auf reine Folter- und Zerstückelungsszenen zu beschränken, einmal abgesehen von einer hirnrissigen Alibi-"Story". Da uns der erste Teil des Films vorenthalten wurde, gab's fairerweise aber für jeden Anwesenden eine Freikarte.
Ohne Probleme lief der dritte Film, "Fall 39", durch, den ich sehr durchschnittlich fand. Eine Kurzkritik folgt, wahrscheinlich irgendwann nach der WM.
Vermutlich wegen der geringen Besucherzahl fiel das Büffet dann diesmal auch kleiner aus: Statt verschiedener warmer Gerichte gab es Schnittchen. Die Quizeinlagen waren diesmal auch nicht das Gelbe vom Ei, die Fragen waren teilweise sehr missverständlich. Und als man mir allen Ernstes erzhählen wollte, Stephen Kings "Es" wäre 2004 produziert worden, fiel ich endgültig vom Glauben ab.
Es tut mir sehr leid fürs Kino, dass die Veranstaltung diesmal so schlecht besucht war und vermute als Hauptgrund fehlende Promotion. Es war diesmal auch ein ganz anderes Team vor Ort, das den Laden geschmissen hat, evtl. hat man daher nicht von den Erfahrungen aus den ersten beiden Veranstaltungen profitieren können...?
Die nächste Horrornacht soll im Herbst stattfinden, hoffentlich in alter Form.