Eigentlich wollte ich was Gruseliges gucken, konnte mich aber dann nicht entscheiden was - und dann landete eben "San Babila" im Player. Und der war sehr viel gruseliger als jeder Horrorfilm sein könnte. Diese permantente Stimmung der Aggression und Gewalt, diese ekligen Mechanismen des Faschismus, das ganze menschenverachtende und machtgeile. Das ist mir wirklich in die Glieder gefahren. Dieses Gefühl, jemand könne einem großes Leid zufügen- nur weil man zur falschen Zeit am falschen Ort ist und die Nase gerade mal nicht passt. Und man kann nichts dagegen tun. Das hat ganz gewaltig an difussen Ängsten bei mir gerüttelt. Nach dem Film war ich erstmal ziemlich "durch". Was aber nicht heißt, dass der Film nun spekulativ wäre. Man merkt deutlich, dass Carlo Lizzani aus der Dokumentarfilm-Szene kommt. Seine Laien-Darsteller sind fantastisch besetzt (von den vier Hauptdarstellern hat nur Pietro Brambilla - der aussieht wie eine Mischung aus jungem Matt Dillion und Simon Goosejohann - später noch einiges gemacht), die Kamera immer nah dran und die Aufnahmen an Originalschauplätzen beängstigend authentisch. In den letzten 15 Minuten pumpte mein Herz ganz ordentlich - obwohl ich aufgrund des Titels mir ja denken konnte, wie es ausgeht. Großartiger Film und fette Empfehlung (Danke an dieser Stelle an den wunderbaren McBrewer, der mir den Film zugesteckt hat). Sollte man gesehen haben.
Nächstes mal gibt es dann wieder einen fiesen Horrorfilm - nach denen kann ich irgendwie besser schlafen.
San Babila, 20 Uhr: Ein sinnloses Verbrechen - Carlo Lizzani
Moderator: jogiwan
Re: San Babila, 20 Uhr: Ein sinnloses Verbrechen - Carlo Lizzani
Früher war mehr Lametta
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