Halloween II - Rob Zombie (2009)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von horror1966 »

Doch, diesen Mist sollte man einfach unter den Tisch kehren und ganz einfach davon ausgehen, das er nie produziert worden ist. :kotz:
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buxtebrawler
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

horror1966 hat geschrieben:Doch, diesen Mist sollte man einfach unter den Tisch kehren und ganz einfach davon ausgehen, das er nie produziert worden ist. :kotz:
Ich halte es in diesem Falle tatsächlich eher mit Blap.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

Eine Frage, die ich mir nach Sichtung des Films stellte: Wann spielen Zombies "Halloween"-Filme eigentlich? Der eine sagt, in der Gegenwart, der andere sagt 1978 bzw. dann in diesem Falle eben 1980 - ist das irgendwie ersichtlich?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von jogiwan »

Soweit ich mich erinnern kann, lässt sich die Handlung anhand der Inszenierung nicht wirklich zeitlich festlegen und vermeidet es ein Jahr zu nennen, in dem die Handlung spielt. Im Trailer zu Teil 2 sieht man alte Röhrenmonitore auf der Krankenstation, genauso wie einen Flachbildschirm auf dem Gang und ein Schnurlostelefon. Ein Schild wiederum sagt "No Cell Phones" und die gibts imho ebenfalls erst seit den Neunzigern... Ich vermute, dass ist Absicht... :kicher:

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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

jogiwan hat geschrieben:Soweit ich mich erinnern kann, lässt sich die Handlung anhand der Inszenierung nicht wirklich zeitlich festlegen und vermeidet es ein Jahr zu nennen, in dem die Handlung spielt. Im Trailer zu Teil 2 sieht man alte Röhrenmonitore auf der Krankenstation, genauso wie einen Flachbildschirm auf dem Gang und ein Schnurlostelefon. Ein Schild wiederum sagt "No Cell Phones" und die gibts imho ebenfalls erst seit den Neunzigern... Ich vermute, dass ist Absicht... :kicher:
Ach so - ich war also nicht zu blöd, sondern wurde vorsätzlich verwirrt...? Na, ich weiß nicht recht, was ich von solchen Maßnahmen halten soll.

Bei Teil 1 dachte ich noch, er würde zu den selben Zeiträumen wie das Original spielen und hielt das Auftauchen des Kiss-T-Shirts für einen Fauxpas. Bei Teil 2 hingegen fielen mir einige Dinge (wie z.B. ein Flachbildschirm) auf, die mich überlegen ließen, ob ich Teil 1 bzgl. seiner zeitlichen Einordnung Unrecht getan hätte. Wenn das aber alles Absicht ist - seltsam, seltsam... :-?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von jogiwan »

Ich glaube aber, dass sich da wohl die wenigstens Gedanken darüber machen und sich dann auch noch den Trailer in Zeitlupe ansehen, um denselben nach zeitlichen Identifikations-Inventar abzusuchen... ;)
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

jogiwan hat geschrieben:Ich glaube aber, dass sich da wohl die wenigstens Gedanken darüber machen und sich dann auch noch den Trailer in Zeitlupe ansehen, um denselben nach zeitlichen Identifikations-Inventar abzusuchen... ;)
Aber man muss doch wissen, zu welcher Zeit die Handlung angesiedelt wurde :-?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von jogiwan »

wenn du dich dann besser fühlst... :troest:
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

jogiwan hat geschrieben:wenn du dich dann besser fühlst... :troest:
Definitiv! Wenn es Herr Zombie auch geschafft hat, während "Halloween II" über weite Strecken gut von dieser quälenden Frage abzulenken :D
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Blap
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Re: Halloween II - Rob Zombie (2009)

Beitrag von Blap »

Leicht überarbeitet & Bewertung angepasst:


Bild
BD: Sony (USA)




Halloween II (USA 2009, Originatitel: Halloween II)

Metzelmasse mit Charakter

Zwei Jahre sind ins Land gezogen seit Michael Myers (Tyler Mane) in der Kleinstadt Haddonfield Terror und Tod verbreitete. Damals überlebten Laurie (Scout Taylor-Compton) und ihre Freundin Annie (Danielle Harris) nur knapp, Lauries Zieheltern wurden von Michael brutal abgeschlachtet. Die Mädchen leben mit Sheriff Lee Brackett (Brad Dourif), Annies Vater, in einem Haus außerhalb von Haddonfield. Noch immer kämpfen die Überlebenden mit den Folgen des Unheils, Laurie unterzieht sich einer psychologischen Therapie, wird ständig von fürchterlichen Albträumen heimgesucht. Auch Dr. Loomis (Malcolm McDowall), der Michael seit dessen Kindheit psychologisch betreute, haben die Vorfälle verändert. Er schert sich einen Dreck um andere Menschen, verdient mit Büchern über den Serienkiller gutes Geld. Michaels Leiche verschwand kurz nach seinem vermeintlichen Ableben, so verbreiten sich zusätzliche Unruhe und beklemmendes Unwohlsein. Freilich weilt Myers noch immer unter uns, als schweigsamer Einzelgänger zieht er durch Wälder und Felder des Umlands. Halloween steht vor der Tür, Michael hat in Haddonfield noch einen Job zu erledigen. Angespornt durch seine tote Mutter Deborah (Sheri Moon Zombie), die ihm immer wieder in Visionen erscheint und zu ihm spricht, macht sich Michael auf den Weg in die Stadt ...

"Halloween" (1978) von John Carpenter zählt zum Kreis meiner absoluten Lieblingsfilme. Daher war ich recht skeptisch, als Rob Zombie 2007 ein Remake des Streifens an den Start brachte. Doch meine Befürchtungen waren grundlos. Zwar konnte das Remake nicht mit dem Original mithalten, funktionierte als eigenständig betrachteter Film aber mehr als solide. Bevor ich "Halloween II" schaute, gab es vorgestern erneut ein Date mit Zombies erstem Streich, der positive Eindruck festigte sich. Bei "Halloween II" geht Rob Zombie noch einen Schritt weiter, seine Version/Vision von Michael Myers gewinnt der legendären Reihe ganz neue Aspekte ab. Ich mußte durchaus um Fassung ringen, wenn Michael teils ohne Maske durch die Landschaft stiefelt, dabei ein Antlitz wie Rübezahl offenbart. Diese Ausrichtung lässt den Schlächter noch menschlicher als im Vorgängerfilm wirken, nimmt dem Killer einen Teil seiner erschreckenden und grausigen Anonymität, nagt am Mythos Michael Myers. Dennoch packte mich der Flick von Beginn an, entließ mich bis zur letzten Sekunde nicht aus seinem gnadenlosen Würgegriff.

Zunächst sei ein kurzer Blick auf die Besetzung gestattet. In der Rolle der Laurie Strode, sehen wir erneut Scout Taylor-Compton, die diese zentrale Figur bereits im vorherigen Film spielte. Einst ein behüteter Teenie, aufgewachsen bei liebevollen Eltern, wurde Laurie durch die schrecklichen Ereignisse völlig umgekrempelt, traumatisiert und entwurzelt. Ihr Verfall kommt sehr überzeugend dargeboten rüber, Scout Taylor-Compton wird hier weitaus mehr abverlangt, als man es aus anderen Slashern gewohnt ist. Während sich Lauries Verzweiflung immer wieder durch Albträume und hysterische Ausbrüche entlädt, wirkt Annie in sich gekehrter, leidet leise hinter ihrer zerkratzten Fassade. Danielle Harris wirkte bereits als Kind in der alten Halloween Reihe mit (Halloween 4 & 5). Inzwischen ist sie zur attaktiven Frau gereift, wie ihre Kollegin Scout Taylor-Compton, liefert sie eine beeindruckende Leistung ab. Harris strahlt noch immer kindliche Unschuld aus, reizvoller Kontrast zum von ihr dargestellen Charakter. Brad Dourif sieht man überwiegend der Rolle von Fieslingen, Zombie lässt ihn als besorgten Vater agieren. Es ist eine Wohltat, den geschätzten Brad Dourif anders erleben zu dürfen, er liefert auch als "Guter" ein tadellose Vorstellung ab! Malcolm McDowell zeigt uns einen ganz anderen Dr. Loomis als man ihn vom unvergessenen Donald Pleasence kennt. Der alte Loomis schien stets am Rande des Zusammenbruchs und Irrsins zu stehen, war jedoch immer um seine Mitmenschen besorgt. Er wollte dem Treiben des Michael Myers ein Ende setzen, auch wenn er dafür sein eigenes Leben in die Waagschale werfen musste. McDowells Loomis ist ein selbstgerechtes, arrogantes und zynisches Arschloch, sein Verhalten letztlich knarzige Flucht, verzweifelter Versuch mit dem erlebten Schrecken und dem eigenen Versagen umzugehen. In Traumsequenzen und Visionen erscheint Sheri Moon Zombie, feenhaft und zugleich unterschwellig bedrohlich. Michael sehen wird mehrfach als Kind, ein Knabe namens Chase Wright Vanek hat diesen Part übernommen. Zuvor spielte ein gewisser Daeg Faerch jene Rolle, er wirkte eindrucksvoller, war diesem Part aber vermutlich bereits entwachsen. Der erwachsene Michael wird erneut von Tyler Mane verkörpert, fürwahr ein beeindruckender Brocken. Die Leistungen des Ensembles überzeugen durch die Bank, ganz besonderes Lob gebührt Scout Taylor-Compton.

Rob Zombie setzt "Halloween II" nicht unbedingt auf ein Fundament aus Spannung, auch die Morde sind sehr unterschiedlich in Szene gesetzt. Teils gibt es deftige Metzeleinlagen aufs Auge, an anderer Stelle wird nur ein wenig gewürgt. Es gelingt Zombie allerdings stets den richtigen Ton zu treffen, sämtliche Untaten auf den Punkt genau zu inszenieren. Träume und Visionen, in denen Deborah Myers erscheint, werden sicher nicht jeden Zuschauer ansprechen. Ich halte diese Szenen für sehr gelungen, sie unterstreichen eindrucksvoll die Eigenständigkeit des Streifens. Es regiert rohe Atmosphäre, Zombie pendelt gelungen zwischen grausiger Kälte und heßskalten bis sleazigen Momenten. Als Beispiel sei die Szene in der schmierigen Bar genannt, zu der sich Michael Zutritt verschafft, während der Boss gerade eine Angestelle nagelt. Ferner ist die Sprache überwiegend von derber Natur, in dieser Hinscht empfindliche Zeitgenossen werden zumindest rote Ohren beklagen.

Mit "Haus der 1000 Leichen" (2003) und "The Devil's Rejects" (2005) lieferte Rob Zombie zwei herb-lustige und zur Hysterie neigende Schlachtplatten ab. Zwar knüppelten mich beide Werke nicht vom Hocker, doch sie sorgten dafür, dass ich den Werdegang des Burschen weiter beobachtete. Mit seiner Version von "Halloween" (2007) begab sich Herr Zombie auf dünnes Eis, zu meiner Überraschung brach er nicht in dieses fragile Gebilde ein. Sein zweiter Aufguss im Rahmen "Michael Myers Universums" spaltet die Fangemeinde offenbar sehr stark. Man liest teils üble Verisse, an anderer Stelle nahezu überschäumendes Lob. Mir bereitete der Film -das gebe ich gern zu- gewisse Kopfschmerzen, letztlich hat mich das Ergebnis überzeugt. Mit "Halloween II" hat Rob Zombie seinen bisher ambitioniertesten, intensivsten und vor allem mutigsten Film an den Start gebracht. Die früheren Halloween Filme sind für mich Heiligtümer. Zombie fügt der Reihe ganz neue Facetten hinzu, doch er entwürdigt sie nicht, beschmutzt sie nicht durch Unkenntnis. Zombies "Halloween II" ist wohl der Film aus dieser herrlichen Reihe, der sich am deutlichsten von Horror-Mainstream abhebt. So gefällt dann selbst einem konservativen Slasher-Spießer wie mir das blutige Mahl des Grauens, welches wie der Faustschlag eines Giganten durch meine verfaulten Innereien wühlt.

Die deutschen DVD-/BD-Veröffentlichungen sind mit Vorsicht zu genießen. Zwar werden die Scheiben als "Director's Cut" vermarktet, tatsächlich sind sie aber einer Zensur unterzogen worden. In Österreich wurde die ungekürzte Fassung veröffentlicht, allerdings wird das Set zu Bordellpreisen gehandelt. Da mir die deutsche Synchronisation in diesem Fall nicht sonderlich wichtig war, habe ich mich für die Blu-ray aus den USA entschieden. Diese bietet tatsächlich den "Unrated Director's Cut" an, abgerundet durch eine Prise Bonusmaterial. Eine sehr anständige Veröffentlichung, die BD überzeugt mit perfekter Bildqualität, glücklicherweise hat man das Material nicht durch den Filterwolf gedreht.

Mich hat Rob Zombie mit diesem Film endgültig als Sympathisant gewonnen. Dicke 8/10!


Lieblingszitat:

"Now Blondie and jack-o'-lantern both have three holes."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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