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Re: Miracle Mile - Die Nacht der Entscheidung - Steve De Jarnatt

Verfasst: Mi 11. Apr 2018, 14:30
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 13.04.2018 bei Turbine noch einmal auf Blu-ray:

Bild

Extras:
Audiokommentar mit Regisseur und Drehbuchautor Steve De Jarnatt
Audiokommentar mit Steve De Jarnatt, Kameramann Theo van de Sande und Ausstatter Chris Horner
Isolierte Tonspur mit der Original-Filmmusik von Tangerine Dream
Julie & Harry: Interview mit Mare Winningham & Anthony Edwards
Reunion: Ein Wiedersehen in Johnie's Diner
Die Musik von Tangerine Dream: Interview mit Paul Haslinger
Entfernte Szenen & Outtakes
Trailer
Kurzfilm "Tarzana" inkl. Outtakes
Kurzfilm "Eat The Sun" - Ein Film von Jim Cox
Kurzgeschichte "Rubiaux Rising" - Gelesen von Steve De Jarn

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=84716

Re: Miracle Mile - Die Nacht der Entscheidung - Steve De Jarnatt

Verfasst: So 10. Mai 2020, 08:38
von jogiwan
„Miracle Mile“ ist schon ein sehr seltsam anmutender Streifen, der zuerst wie eine Liebeserklärung an das Los Angeles der vergangenen Tage inklusive Art-Deco-Architektur erscheint um dieses dann im zweiten Teil des Streifens gehörig in Schutt und Asche zu legen. Was wie ein romantischer Liebesfilm beginnt, kippt ja recht unvermittelt in ein Endzeit-Szenario, als uns Protagonist irrtümlich einen Anruf entgegennimmt, der ihm verrät, dass sich nukleare Raketen auf dem Weg nach Los Angeles befinden und die Welt, so wie wir sie kennen, ungefähr noch eine Stunde weiter existieren wird um dann ins postapokalyptische Chaos zu stürzen. Leider wollte trotz der originellen Ausgangslage und der durchaus ambitionierten Herangehensweise der Funke nie so richtig überspringen und es krankt ja gleich an mehreren Dingen. Die Leutchen, die sich um vier Uhr in der Früh im Diner zusammenfinden sind natürlich ein Querschnitt der amerikanischen Gesellschaft, die üble Nachricht rasch verifiziert und trotz dem sehr knappen Zeitfenster werden natürlich prompt alle schlechten Charaktereigenschaften offenbart und Vorurteile bestätigt. Unser Titelheld hingegen versucht als Einziger einen kühlen Kopf zu bewahren um seine kürzlich erst getroffene Liebe zu retten, die ihm ebenfalls immer etwas zu bedingungslos folgt. Die Aussage des Streifens geht irgendwo im allgemeinen Chaos, der Gefühlsduselei oder in den wabbernden Synthieklängen unter und lässt mich als Zuschauer doch mit einem unbefriedigten Gefühl zurück. Sicherlich ein ungewöhnlicher Film, aber dennoch keiner, der meinen Geschmack jetzt besonders getroffen hätte.

Re: Miracle Mile - Die Nacht der Entscheidung - Steve De Jarnatt

Verfasst: So 10. Mai 2020, 10:49
von Onkel Joe
Ich fand ihn bei der Sichtung vor ein paar Wochen ziemlich gut. Irgendwie anders und das Ende ist echt ein böser Hammer!

Re: Miracle Mile - Die Nacht der Entscheidung - Steve De Jarnatt

Verfasst: Sa 14. Mai 2022, 09:13
von sergio petroni
Musiker Harry nimmt in einer Telefonzelle vor einem Diner in Los Angeles einen nicht für ihn
bestimmten Anruf entgegen. Es wird ihm mitgeteilt, daß amerikanische Atomraketen in Richtung
Sowjetunion gestartet werden und umgekehrt. Verbleibende Zeit bis zum Einschlag: 70 Minuten.
Scherz oder Ernst? Harry schildert den Anruf den nächtlichen Gästen des Diners. Man beschließt,
vorsichtshalber die Stadt zu verlassen. Doch dies gestaltet sich überhaupt nicht einfach.
Je näher der vermutete Einschlag kommt, desto chaotischer werden die Verhältnisse
in L.A.. Harry und seine Weggefährten lernen innerhalb einer Stunde alle denkbaren
Spielarten menschlicher Niedertracht kennen...

Nachdem zuvor "Der Tag, an dem die Erde Feuer fing" im Player gelandet war, folgt nun hier
der zweite Katastrophenstreifen stante pede. Und tatsächlich weisen beide Streifen durchaus
Ähnlichkeiten auf. Wir verfolgen das Geschehen aus der eingeschränkten Sichtweise des Protagonisten
in dem Labyrinth einer Großstadt. Je näher die Apokalypse kommt, je öfter werden in vielen
Menschen die niederen Instinkte nach oben gekehrt.
"Miracle Mile" ist ein Streifen mit ganz eigener, durchgestylter Optik, einem klasse Soundtrack
und spielt in Echtzeit in einem chaotischen Los Angeles, bei dessen Anblick man sich fragt,
ob es die Menschheit überhaupt verdient hat, dem selbst heraufbeschworenen Untergang zu
entrinnen. Die Antwort wird trotz der bombastischen Optik des Streifens in den kleinen,
menschlichen Zwischentönen gegeben.
Da stellt sich mir die Frage, wie zeitgenössische Filmemacher die jetzige weltpolitische Situation
in Genrefilmen umsetzen werden....
7/10

Re: Miracle Mile - Die Nacht der Entscheidung - Steve De Jarnatt

Verfasst: Sa 14. Mai 2022, 15:56
von Pippolino
Miracle Mile ist die Mutter aller Atomkriegsfilme. :verbeug: