Blap hat geschrieben:Negan ist schon ein Gewinn, keine Frage. Er killt bei Bedarf potetielle Vergewaltiger aus den eigenen Reihen, seinen Harem raubt er sich aber nach Lust und Laune zusammen. Völlig durch ...
Auch das stelle ich in Frage.
Negan ist mir zu überzeichnet für eine ernste (Horror/Drama-) Serie wie es The Walking Dead ist. Der könnte 1:1 in einem Film von einem der Tarantino Epigonen aus den Neunzigern mitspielen. Der Guvernor war ein Teil dieser apokalyptischen Welt, man fragte sich automatisch, wie es zu der Situation mit seiner Tochter kam, was ihn nach dem Ausbruch der Epidemie zu dem werden ließ, der er ist (oder was bereits vorher in seinem Leben schief lief). Negan hingegen wirkt auf mich wie ein Gimmick und ich bin sogar froh wenn man sich da keine Negan Origins Geschichte aus den Fingern saugt. Beim Guvernor hat mich das Interesse zu seinen Ursprüngen sogar dazu veranlasst die Romane zu lesen.
Aber ok, ich will euch nicht belehren, den von euch beschrieben Unterhaltungswert empfinde ich halt nicht (finde ihn in dieser Serie aber auch nicht angebracht sonst hätte ich den Beginn auch nicht gelobt).
Das bringt mich dazu, meinen gestern geschilderten Aufreger nochmal zu erörtern. Ich suche keine Fehler und erwarte auch nicht, dass mir die Serie auf den Leib geschrieben wird. Bei der Sache mit den verbrannten Matratzten geht es einfach darum, dass die Serie den Ton nicht mehr trifft. Wenn ich nach Zusehern fische, die an dieser Stelle einen weiteren Wink mit dem Zaunpahl benötigen, um zu verstehen, dass Negan der Böse ist (auf solch schwülstige Weise), dann ist der Anfang wirklich zu hart in seiner Darstellung. Ich finde solche Sachen leider in jeder Folge, ich will die Serie ja immer noch mögen, ich schwör mich sogar regelrecht ein, nicht wieder negativen Gedanken nachzugeben. Mir geht es da aber spätestens seit der fünften Staffel schon so, es hat sich nur immer weiter verschlimmert.
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Nur noch mal ein x-beliebiges Beispiele, welches schon eher die Regel darstellt (ist halt nur die Frage ob es einen stören muss):
Rick will mit seinem Begleiter diverse Vorräte von einer Behausung am See bergen, was kein leichtes Unterfangen ist, da nur ein von Kugeln durchsiebtes Ruderboot (in einem Gewässer voller Untoter) zur Verfügung steht.
Rick: Wir könnten es vielleicht da rüber schaffen, aber falls du hierbleiben willst?!
Begleiter: Das habe ich jetzt gerade nicht gehört.
Cut! Das würde doch reichen. Aber denkste, nach ein paar Sekunden Pause...
Begleiter: Ich werde das durchziehen, wir beide zusammen!
Auf dem Ruderboot:
Rick: "Wir haben es fast geschafft" (beruhigender, optimistischer Ton), im selben Atemzug also im direkten Zusammenhang folgt
"das Wasser läuft schnell rein" (Anmerkung: Drama, Drama, welch gesteigerte Spannung!)
Wieder an Land:
Rick: Weißt du, ich hab nicht gemeint, dass du es nicht schaffen würdest, es ist nur, soweit zu gehen, soviel zu riskieren, die Sachen für die zu besorgen... die Leute sehen das nicht ein, ich würde es dir nicht übel nehmen, wenn du auch so denkst.
Begleiter: Ich war da, hab das mit angesehen, was wir tun ist Leute am Leben halten, wir müssen das tun, egal was mit uns passiert!
So geht das am laufenden Band, dieser Pathos, schlimmer als in jedem Xavier Naidoo Song.
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Aber nochmal, will euch nicht krampfhaft überzeugen, ich habe eure Argumente schon vernommen und bei der achten Staffel bin ich (wahrscheinlich zu meinem Leidwesen) sowieso wieder dabei.
Hoffentlich komme ich mit dem Verkauf in der Comicserie besser klar. Hier hatte ich bei Band 17 aufgehört, hab mir aber bereits Band 17-24 neben das Sofa gestellt.