Arkadin hat geschrieben:
Auch wenn es unpopulär ist: Schweiger ist ein echter auteur. Der macht bei seinen Filmen so gut wie alles selber und die Dinger kommen am Ende genau so raus, wie ER das will und geil findet. Die Regisseure (wenn er es nicht gerade selber macht) haben da nur in dem Rahmen Entfaltungsmöglichkeit, wie es Schweiger passt.
Und warum ist er in dieser Position? Weil er so viel mehr Ahnung vom Filmemachen hat als alle anderen und ein so genialer (Drehbuch)Autor ist?
Nein, weil „Til Schweiger“ einfach eine kommerziell erfolgreiche Marke ist. Deshalb hat er auch keine Schwierigkeiten, Geldgeber zu finden, die ihm dann „künstlerische“ Freiheiten lassen. Und wenn sich niemand finden sollte, produziert er die Filme einfach selbst und fungiert als Autor und Produzent in einer Person. Genug Geld hat er ja. Und nein, in dem Punkt spricht nicht der Neid aus mir. (Deutschland, das land der naider!!!!!!!!!!!11!!!!) Schweiger soll von mir aus noch reicher werden und noch mehr Filme drehen. Das würde mich überhaupt nicht stören.
Wenn ich allerdings das Schweiger'sche Geschreibsel auf Facebook lese, so stelle ich mir die Frage: Kann jemand, der so ein unterirdisch-dümmliches Geprolle mit Boxhandschuhen in die Tastatur hämmert, wirklich gute und nuancierte Dialoge für einen Film schreiben? Ich sage nein.
Vielleicht habe ich Vorurteile aber ich packe Herrn Schweiger eher in die Ecke cleverer Geschäftsmann und Produzent (das Beispiel von OnkelJoe passt hierfür doch hervorragend) als in die Kategorie „Auteur“ (wo ist da der kulturelle Hintergrund bei Schweiger?) oder Künstler.
Es gibt doch diese tolle Unterscheidung zwischen Buchautor und Schriftsteller. Schriftsteller sind immer auch Buchautoren, Buchautoren aber nicht zwingend auch Schriftsteller.
Dieter Bohlen ist ein Buchautor, Lothar Matthäus ist ein Buchautor, Big Brother Jürgen ist auch ein Buchautor. Aber sind die 3 Schriftsteller? Nein.
Dostojewski z.B., DAS ist ein Schriftsteller. Ok, der Vergleich ist jetzt etwas drastisch aber mir fielen gerade keine besseren Namen ein.
Arkadin hat geschrieben:Ich sag mal so: Wäre Schweiger ein versoffener, verkokster hässlicher Typ, der seinen Geschmack immer schön neben dem des Mainstream-Publikums platziert, dann wäre er Kult. Da er aber ein Frauenschwarm ist, der die immer gleichen harmlosen Mainstreamkomödien oder krampfhaft auf US-Action gezogene- ja auch Mainstream - Filme macht, finden ihn halt alle zum Kotzen.
Das halte ich für eine gewagte These. Vielleicht ist das großkotzige Auftreten Schweigers ein Grund dafür, dass einige Leute ihn zum Kotzen finden?
Arkadin hat geschrieben:Ich mag seine Filme auch nicht, aber ich respektiere, dass er 100% hinter dem steht was er macht, weil er es selber richtig geil findet und scheinbar damit ja auch den Geschmack des Massenpublikums trifft.
Ich weiß, wie du es meinst aber trotzdem kommt es irgendwie missverständlich rüber. Viele fragwürdige Leute, die noch fragwürdigere Handlungen begehen, stehen zu 100 % hinter dem, was sie tun. Haben die jetzt alle Respekt verdient?