Kurzreview 005 -
The Demolisher (Regie: Gabriel Carrer)
Gesichtetes Medium: Limited FuturePak Blu-ray-Disc inkl. Soundtrack-CD (man gönnt sich ja sonst nichts)
Kurze Zusammenfassung:
Eimer uffm Kopp und losjekloppt - "The Demolisher" ist auf Rachefeldzug!
Er knüppelt oft und gern, hat Hackepeter auf dem Speiseplan. Zuhause sitzt die Frau im Rolli, das findet er nicht so tolli...
OK, Schluss mit den schlechten Reimen. Das war es eigentlich schon fast mit der Handlung, ohne zu spoilern. Echt jetzt.
Wertung:
Schauen wir uns stattdessen doch mal die Lobhudeleien auf "The Demolisher" an:
"In der Tradition der schmutzigen Grindhouse-Klassiker der 80er Jahre, irgendwo zwischen EXTERMINATOR und MANIAC...", "Der 'PUNISHER' für eine neue Generation", "Eine perfekte Hommage an John Carpenter und Michael Mann", "Reminiszenz an Nicolas Winding Refn" usw.
Carpenter? Mann? Der Nicolas mit dem komischen Nachnamen? Hey, da will man vom Demolisher doch glatt ein Kind haben... Leider würde dies jedoch am ersten Schultag in der Waldorf-Schule "Schnarchbacke" als Namen tanzen dürfen. ...boah... der Streifen geht jetzt mal gar nicht. Vor allem geht er nicht voran. Die Intention ist klar - man nimmt eine kühle Asthetik, einen treibenden Soundtrack und pointiert gesetzte Gewaltausbrüche und eifert so den großen Vorbildern nach.
Allerdings ist es echt beeindruckend, dass der Film es dennoch schafft bei einer Laufzeit von ca. 80 Minuten so schnarchelendlangweilig zu wirken, es gibt Landschildkröten die dynamischer sind. Eine Ursache hierfür dürfte auch die sprunghafte Erzählweise sein - soll wohl Kunscht
TM darstellen, killt aber jede Dynamik und ist außerdem für eine Story, die auf einen Bierdeckel passt (auf dem Rand wohlgemerkt), das komplett falsche Stilmittel. Hinzu kommen dann auch noch kratergroße Logiklöcher, die beim Zuschauer für gehässiges Gekicher sorgen und gerne damit mal die geplante Dramatik einer Szene killen.
Ach ja, geredet wird in dem Streifen ungefähr so viel wie bei einem Taubstummentreffen.
Um mal die Fäkalsymbolik zu bemühen: Wer "The Guest" kacke fand (ich gehöre gottlob nicht dazu), für den dürfte "The Demolisher" die überfüllte Latrinengrube mit Elefantendünnschiss sein. Ganz ehrlich - hätte ich den auf unserem Filmstammtisch gezeigt, hätte Onkel Joe den gesamten Fernseher brüllend durch das (geschlossene) Fenster befördert. Ein Film, bei dem sogar ich mich mit Gedanken wie "Ich könnte auch Hemden bügeln... oder die Fenster putzen" ertappte. Die Lobhudeleiheinis müssen echt 'nen anderen Streifen gesehen haben, der Punisher für die alte Generation sollte denen mal ein Besuch abstatten...
Fazit: "Demolutscher statt "Demolisher" - den Film retten vorm Totalverriss nur noch die gute Kamera, der tolle Soundtrack und die akzeptablen Darstellerinnen und Darsteller, der Rest ist echt für die Tonne bzw. für die Schublade mit den chemiefreien Schlafmitteln. Wir raten ab! 05/10