Deadpool - Tim Miller (2016)
Moderator: jogiwan
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
Erscheint voraussichtlich am 23.06.2016 bei 20th Century Fox auf Ultra-HD-Blu-ray, limitierter Blu-ray im Steelbook, Blu-ray in herkömmlicher Hülle und DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
DEADPOOL (USA, Kanada 2016, Regie: Tim Miller)
Der Film ist einfach eine Granate – da gibbet nichts zu rütteln! Der Gagdichte ist enorm, die blöden Sprüche könnten nicht blöder sein und Gefangene werden auch nicht gemacht. Große Sache! Auch - wie in meinem Fall gestern - noch bei der Zweitsichtung ein Fest für Sinne und Lachmuskeln!
Der Film ist einfach eine Granate – da gibbet nichts zu rütteln! Der Gagdichte ist enorm, die blöden Sprüche könnten nicht blöder sein und Gefangene werden auch nicht gemacht. Große Sache! Auch - wie in meinem Fall gestern - noch bei der Zweitsichtung ein Fest für Sinne und Lachmuskeln!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
„Deadpool“ gibt sich ja große Mühe, ordinär, zynisch und anders als das obligatorische Superheldenpack zu sein und der Streifen ist darin eigentlich auch ganz großartig und spaßig. Hübsch zotig, stets etwas neben der Spur, politisch unkorrekt und mit popkulturellen Anspielungen innerhalb und außerhalb des Superhelden-Kosmos und direkter Ansprache des Publikums auch immer mit den Lachern auf seiner Seite. Allerdings trifft das nur auf die Figur und weniger auf den Film zu, der zwar einen abgeklärten Held wider Willen präsentiert, aber im Grunde dabei alle Mechanismen eines handelsüblichen Superhelden-Film übernimmt und A bis Z bis ins letzte bedient. Klar wird das auch im Vorfeld angekündigt und von den 99 % der Fans auch so erwartet, aber da hätte ich mir persönlich etwas mehr Mut gewünscht, auch mal mit den Bombast-Regeln des Genres zu brechen und etwas anderes zu schaffen, als sich nur auf augenzwinkernde Weise darüber lustig zu machen. So bleibt der Streifen temporeiches und überraschend brutales Gute-Laune-Hirnausschalte-Popcorn-Kino mit hohem Spaß-, Quassel-, Übersättigungs- und CGI-Faktor, das aber in Punkto bitterböse Superhelden-Parodie im Vergleich zu Werken wie „Super – Shut up, Crime!“ meine persönlichen Erwartungen eines Anti-Superhelden-Movies nicht zur Gänze erfüllen konnte.
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
Ich fand Ihn ganz lustig aber stellenweise zu viel Trashtalk, da wäre weniger deutlich mehr gewesen. Die Action ist Knorke da gibts definitiv nichts zu maulen aber so richtig hat mich dieser Film nicht überzeugt.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
@jogi Der FIlm geht eben so weit, wie er kann, da er ja Teil dieses Fox - Marvel Universums ist. Und SUPER da ja auf bitterem Weg viel weiter gehen kann.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
Für alle Interessierten, die sich so wie ich verwundert die Augen gerieben haben... wie kommt das Salzburger Stiegl-Bier in Deadpool?
PS: da ist dann auch irrelevant, was eigentlich mit Angel passiert...
quelle: https://www.stiegl.at/de/presse/prastie ... adpool2016Im neuen Hollywood-Blockbuster „Deadpool“ ist zwei Mal ein Stiegl-Radler zu sehen und das hat der Salzburger Privatbrauerei Gratiswerbung im Wert von Millionen gebracht.
Gleich in zwei Szenen der erfolgreichen Superhelden-Comicverfilmung „Deadpool“ kommt der Stiegl-Radler vor – so zum Beispiel in Kühlschränken im Hintergrund in einer Barszene. Bezahlt hat man dafür nach eigenen Angaben keinen einzigen Euro, sagt Stiegl-Marketingleiter Torsten Pedit: „Für uns war das natürlich eine kleine Sensation, dass Hollywood unsere Produkte verwendet. Wir haben gleich am Tag der Premiere – am 12. Februar – davon erfahren, weil wir mittlerweile auch in den USA viele Fans haben, die uns über Social Media zugespielt haben, dass unser Produkt in diesem Blockbuster zu sehen ist“.
Normalerweise werden für Produktplatzierungen in Hollywood-Streifen Millionenbeträge bezahlt – und das mit gutem Grund, sagt Wolfgang Pappler, Experte für diese Werbeform: „Bei Product Placement wird das Produkt aktiv in die Handlung integriert. Dadurch ist der Nutzen dieses Produktes für den Zuseher eindeutig erkennbar.“ Der Werbewert der Kurzauftritte der Stiegl-Radler „ist sicher ein sehr hoher – auch wenn er in Zahlen nicht messbar ist“, ergänzt Pappler. „Aber er ist im emotionalen Bereich sicher sehr hoch.“
PS: da ist dann auch irrelevant, was eigentlich mit Angel passiert...
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
Auch beim zweiten Mal fand ich den ganz okay, selbst wenn ich nicht mehr zur angepeilten Zielgruppe von 12 - 22 gehöre. Ein X-Men-Spoof, den man schon gucken kann, wenn man nicht auf CGI- und dumme Sprüche allergisch ist.jogiwan hat geschrieben:„Deadpool“ gibt sich ja große Mühe, ordinär, zynisch und anders als das obligatorische Superheldenpack zu sein und der Streifen ist darin eigentlich auch ganz großartig und spaßig. Hübsch zotig, stets etwas neben der Spur, politisch unkorrekt und mit popkulturellen Anspielungen innerhalb und außerhalb des Superhelden-Kosmos und direkter Ansprache des Publikums auch immer mit den Lachern auf seiner Seite. Allerdings trifft das nur auf die Figur und weniger auf den Film zu, der zwar einen abgeklärten Held wider Willen präsentiert, aber im Grunde dabei alle Mechanismen eines handelsüblichen Superhelden-Film übernimmt und A bis Z bis ins letzte bedient. Klar wird das auch im Vorfeld angekündigt und von den 99 % der Fans auch so erwartet, aber da hätte ich mir persönlich etwas mehr Mut gewünscht, auch mal mit den Bombast-Regeln des Genres zu brechen und etwas anderes zu schaffen, als sich nur auf augenzwinkernde Weise darüber lustig zu machen. So bleibt der Streifen temporeiches und überraschend brutales Gute-Laune-Hirnausschalte-Popcorn-Kino mit hohem Spaß-, Quassel-, Übersättigungs- und CGI-Faktor, das aber in Punkto bitterböse Superhelden-Parodie im Vergleich zu Werken wie „Super – Shut up, Crime!“ meine persönlichen Erwartungen eines Anti-Superhelden-Movies nicht zur Gänze erfüllen konnte.
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
Erscheint voraussichtlich am 09.05.2018 noch einmal bei 20th Century Fox als "Limited Steelbook Edition" auf Blu-ray:
Extras:
* Entfallene und erweiterte Szenen
* Audiokommentare
* Spaß am Set
* von den Comics auf die Leinwand … auf den Bildschirm
* Bildergalerien
* Deadpools prall gefüllter Sack voller Spaß
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=85890
Extras:
* Entfallene und erweiterte Szenen
* Audiokommentare
* Spaß am Set
* von den Comics auf die Leinwand … auf den Bildschirm
* Bildergalerien
* Deadpools prall gefüllter Sack voller Spaß
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=85890
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
Soll heute als Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination, Blu-ray in Amaray und DVD jeweils zusammen mit Teil 2 erscheinen:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Deadpool - Tim Miller (2016)
„Beschissener Mutant!“
2016 war es endlich soweit: Die lange angekündigte und geplante Marvel-Comicverfilmung „Deadpool“, angesiedelt im „X-Men“-Universum (als deren achter Teil), wurde veröffentlicht. Für Regisseur Tim Miller wurde es seine erste (und bis dato letzte) abendfüllende Arbeit. Das Ergebnis ist eine Superhelden-Actionkomödie mit starken selbstparodistischen Zügen.
„Ich bin zwar super, aber kein Held!“
Ex-Spezialeinheitenmitglied, Söldner und Wham!-Fan Wade Wilson (Ryan Reynolds, „Green Lantern“) erfährt, dass er dem Tode geweiht ist: Eine unheilbare Krebserkrankung wurde diagnostiziert. Das ominöse geheime Versuchslabor „Weapon X“ unterbreitet ihm in Person des undurchsichtigen Ajax (Ed Skrein, „Tiger House“) das Angebot, eine Reihe an Experimenten an ihm durchzuführen, an deren Ende seine Heilung stehe. Keine Alternative sehend willigt Wade ein und unterzieht sich einem schmerzhaften Prozess, im Zuge dessen man ihn mit einem Mutantenserum infiziert und ihn für eigene, sinistere Zwecke ausbeutet. Durch Herbeiführen einer Explosion gelingt Wade schließlich die Flucht. Er wird für tot gehalten, ist jedoch lebendig – zwar furchtbar entstellt, aber über regenerative Superkräfte verfügend, aufgrund derer ihm kaum ein Normalsterblicher noch Schaden zufügen kann. Getrieben von Rachegedanken schlüpft Wade in einen roten Ganzkörperanzug, nennt sich fortan „Deadpool“ und versucht, Ajax und Co. zur Strecke zu bringen. Die Superheldenorganisation „X-Men“ wirbt um ihn, doch an ehrenvollen Aufgaben und hehren Zielen hat er kein Interesse. Erst als Ajax es auch auf Wades Ex-Freundin und große Liebe Vanessa (Morena Baccarin, „The Red Tent“) abgesehen hat, denkt er um und bildet ein Zweckbündnis…
„Mach ihn platt, Poolboy!“
Bereits der Vorspann ist selbstironisiert, Regie habe ein „überbezahlter Vollhonk“ geführt. Wade bzw. Deadpool durchbricht von vornherein die sog. vierte Wand, indem er direkt zum Publikum spricht. Unmittelbar auf den Prolog folgt die erste spektakuläre Actionszene, die Wade als Deadpool gegen Ajax‘ Männer kämpfen lässt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden also direkt ins kalte Wasser gestoßen und finden sich alsbald in einem mit zahlreichen Rückblenden arbeitenden, verschachtelten Narrativ wieder, in dem Wade seine Geschichte, u.a. aus dem Off kommentierend, erzählt. Zeitlupen kommen ebenso zum Einsatz wie schnelle Vorläufe – und Wade ist bewusst, dass er sich einem Film befindet. Übertriebene, bombastische Actioneinlagen und unrealistische Choreos noch und nöcher gehen eine Verbindung mit sarkastischen bis zynischen Dialogen und asozialen, vulgären Sprüchen im Dauerfeuerwerk ein.
Damit wird Deadpool zum Antihelden, der klassische Superhelden-Sujets mit ihren sauberen Protagonisten und ihren moralischen Vorbildfunktionen auf den Kopf stellt. Diese verballhornt „Deadpool“ auf respektlose, höchst vergnügliche Weise, obwohl er aus demselben Stall stammt. Weder die Gewaltspitzen noch die Dialoge sind familientauglich und die eingestreute Meta-Ebene versucht gar nicht erst, irgendeine Illusion aufrechtzuerhalten. Marvel gelingt es damit, die Zielgruppe seiner Filme zu erweitern, beweist viel Humor und Mut zur Selbstironie, aber eben auch geschäftliches Kalkül. Wer auf die „X-Men“-Filme steht, wird sich wohl auch „Deadpool“ ansehen bzw. angesehen haben; wer hingegen noch nichts mit ihnen anzufangen wusste, beginnt vielleicht nach „Deadpool“, sich für sie zu interessieren. Deren eiserner Typ taucht hier mit seiner sexy Azubine „Negasonic Teenage Warhead“ (wow: Brianna Hildebrand, „Prism“) auf, letztlich rauft man sich zusammen und arbeitet miteinander statt gegeneinander.
Das ist der Knackpunkt des Films: Parodie, Ironie und Meta-Ebene zum Trotz handelt es sich bei „Deadpool“ eben nicht um eine Erzählung um einen Schurken, der vorgibt, ein Held zu sein, auch werden die tatsächlichen Helden zwar von der Hauptrolle, nicht aber generell infrage gestellt. Prinzipiell ist auch „Deadpool“ eine Origin Story, eine Heldenreise mit allem, was dazu gehört (und einigem mehr) und eine Moritat mit einer positiven Moral, hier in Bezug auf Äußerlichkeiten, nur leidlich unter einer daumendicken Schicht Dreck, Gewalt und Obszönitäten versteckt. Deadpool ist ein Antiheld, das Werk „Deadpool“ aber kein Anti-Superhelden-Film.
Seltsamerweise funktioniert diese Mischung aber verdammt gut. Dass eine Mainstream-Produktion wie diese – wenn auch recht lange nach dem (doch etwas anders gelagerten) „Kick-Ass“ – die Grenzen dessen, was innerhalb des Superhelden-Bombastkino-Sujets möglich ist, verschiebt, ist durchaus faszinierend zu beobachten, vor allem aber aufgrund seiner Action-Vollbedienung, seiner hohen Gag-Dichte und dem gleichzeitigen selbstironischen Blick darauf ein wunderbar kurzweiliges Vergnügen, quasi der Party-Film unter den Marvels. Kaum zu glauben, dass es sich um ein Regie-Debüt handelt!
Zugegeben, die Krebsgeschichte empfinde ich als irgendwie unpassend unangenehm innerhalb dieser ansonsten so phantastischen Parallelwelt, Explosion und Entstellung erinnern an Sam Raimis (unironischen) „Darkman“ und für mein persönliches Glück hätten es gern auch ein paar (CGI-)Schauwerte und abgeklärte Einzeiler weniger und dafür ein paar Arschtritte Richtung Marvel-Kommerz-Blockbuster mehr sein dürfen. Offenbar wurden gegenüber den Comics auch diverse Anpassungen die Figuren betreffend vorgenommen, was ich normalerweise schade bis nervig finde, mich in diesem Falle aber nicht tangiert, da ich gar keine Marvel-Comics lese. Zu den weniger marktschreierischen Pluspunkten des Films zählen wiederum die seit einiger Zeit so beliebten popkulturellen Anspielungen auf vergangene Zeiten, was sich u.a. im coolen Soundtrack niederschlägt, die spaßigen Werbekampagnen für den Film, mittels derer beispielsweise zurückliegende Vermarktungsmaßnahmen anderer Filme persifliert wurden, und natürlich die Zusatzszene nach dem Abspann, in der nicht Ferris, sondern Deadpool blau macht.
Macht summa summarum 7,5 von 10 lebenden Sprengsätzen und eine gewisse Vorfreude auf die Fortsetzung.
2016 war es endlich soweit: Die lange angekündigte und geplante Marvel-Comicverfilmung „Deadpool“, angesiedelt im „X-Men“-Universum (als deren achter Teil), wurde veröffentlicht. Für Regisseur Tim Miller wurde es seine erste (und bis dato letzte) abendfüllende Arbeit. Das Ergebnis ist eine Superhelden-Actionkomödie mit starken selbstparodistischen Zügen.
„Ich bin zwar super, aber kein Held!“
Ex-Spezialeinheitenmitglied, Söldner und Wham!-Fan Wade Wilson (Ryan Reynolds, „Green Lantern“) erfährt, dass er dem Tode geweiht ist: Eine unheilbare Krebserkrankung wurde diagnostiziert. Das ominöse geheime Versuchslabor „Weapon X“ unterbreitet ihm in Person des undurchsichtigen Ajax (Ed Skrein, „Tiger House“) das Angebot, eine Reihe an Experimenten an ihm durchzuführen, an deren Ende seine Heilung stehe. Keine Alternative sehend willigt Wade ein und unterzieht sich einem schmerzhaften Prozess, im Zuge dessen man ihn mit einem Mutantenserum infiziert und ihn für eigene, sinistere Zwecke ausbeutet. Durch Herbeiführen einer Explosion gelingt Wade schließlich die Flucht. Er wird für tot gehalten, ist jedoch lebendig – zwar furchtbar entstellt, aber über regenerative Superkräfte verfügend, aufgrund derer ihm kaum ein Normalsterblicher noch Schaden zufügen kann. Getrieben von Rachegedanken schlüpft Wade in einen roten Ganzkörperanzug, nennt sich fortan „Deadpool“ und versucht, Ajax und Co. zur Strecke zu bringen. Die Superheldenorganisation „X-Men“ wirbt um ihn, doch an ehrenvollen Aufgaben und hehren Zielen hat er kein Interesse. Erst als Ajax es auch auf Wades Ex-Freundin und große Liebe Vanessa (Morena Baccarin, „The Red Tent“) abgesehen hat, denkt er um und bildet ein Zweckbündnis…
„Mach ihn platt, Poolboy!“
Bereits der Vorspann ist selbstironisiert, Regie habe ein „überbezahlter Vollhonk“ geführt. Wade bzw. Deadpool durchbricht von vornherein die sog. vierte Wand, indem er direkt zum Publikum spricht. Unmittelbar auf den Prolog folgt die erste spektakuläre Actionszene, die Wade als Deadpool gegen Ajax‘ Männer kämpfen lässt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden also direkt ins kalte Wasser gestoßen und finden sich alsbald in einem mit zahlreichen Rückblenden arbeitenden, verschachtelten Narrativ wieder, in dem Wade seine Geschichte, u.a. aus dem Off kommentierend, erzählt. Zeitlupen kommen ebenso zum Einsatz wie schnelle Vorläufe – und Wade ist bewusst, dass er sich einem Film befindet. Übertriebene, bombastische Actioneinlagen und unrealistische Choreos noch und nöcher gehen eine Verbindung mit sarkastischen bis zynischen Dialogen und asozialen, vulgären Sprüchen im Dauerfeuerwerk ein.
Damit wird Deadpool zum Antihelden, der klassische Superhelden-Sujets mit ihren sauberen Protagonisten und ihren moralischen Vorbildfunktionen auf den Kopf stellt. Diese verballhornt „Deadpool“ auf respektlose, höchst vergnügliche Weise, obwohl er aus demselben Stall stammt. Weder die Gewaltspitzen noch die Dialoge sind familientauglich und die eingestreute Meta-Ebene versucht gar nicht erst, irgendeine Illusion aufrechtzuerhalten. Marvel gelingt es damit, die Zielgruppe seiner Filme zu erweitern, beweist viel Humor und Mut zur Selbstironie, aber eben auch geschäftliches Kalkül. Wer auf die „X-Men“-Filme steht, wird sich wohl auch „Deadpool“ ansehen bzw. angesehen haben; wer hingegen noch nichts mit ihnen anzufangen wusste, beginnt vielleicht nach „Deadpool“, sich für sie zu interessieren. Deren eiserner Typ taucht hier mit seiner sexy Azubine „Negasonic Teenage Warhead“ (wow: Brianna Hildebrand, „Prism“) auf, letztlich rauft man sich zusammen und arbeitet miteinander statt gegeneinander.
Das ist der Knackpunkt des Films: Parodie, Ironie und Meta-Ebene zum Trotz handelt es sich bei „Deadpool“ eben nicht um eine Erzählung um einen Schurken, der vorgibt, ein Held zu sein, auch werden die tatsächlichen Helden zwar von der Hauptrolle, nicht aber generell infrage gestellt. Prinzipiell ist auch „Deadpool“ eine Origin Story, eine Heldenreise mit allem, was dazu gehört (und einigem mehr) und eine Moritat mit einer positiven Moral, hier in Bezug auf Äußerlichkeiten, nur leidlich unter einer daumendicken Schicht Dreck, Gewalt und Obszönitäten versteckt. Deadpool ist ein Antiheld, das Werk „Deadpool“ aber kein Anti-Superhelden-Film.
Seltsamerweise funktioniert diese Mischung aber verdammt gut. Dass eine Mainstream-Produktion wie diese – wenn auch recht lange nach dem (doch etwas anders gelagerten) „Kick-Ass“ – die Grenzen dessen, was innerhalb des Superhelden-Bombastkino-Sujets möglich ist, verschiebt, ist durchaus faszinierend zu beobachten, vor allem aber aufgrund seiner Action-Vollbedienung, seiner hohen Gag-Dichte und dem gleichzeitigen selbstironischen Blick darauf ein wunderbar kurzweiliges Vergnügen, quasi der Party-Film unter den Marvels. Kaum zu glauben, dass es sich um ein Regie-Debüt handelt!
Zugegeben, die Krebsgeschichte empfinde ich als irgendwie unpassend unangenehm innerhalb dieser ansonsten so phantastischen Parallelwelt, Explosion und Entstellung erinnern an Sam Raimis (unironischen) „Darkman“ und für mein persönliches Glück hätten es gern auch ein paar (CGI-)Schauwerte und abgeklärte Einzeiler weniger und dafür ein paar Arschtritte Richtung Marvel-Kommerz-Blockbuster mehr sein dürfen. Offenbar wurden gegenüber den Comics auch diverse Anpassungen die Figuren betreffend vorgenommen, was ich normalerweise schade bis nervig finde, mich in diesem Falle aber nicht tangiert, da ich gar keine Marvel-Comics lese. Zu den weniger marktschreierischen Pluspunkten des Films zählen wiederum die seit einiger Zeit so beliebten popkulturellen Anspielungen auf vergangene Zeiten, was sich u.a. im coolen Soundtrack niederschlägt, die spaßigen Werbekampagnen für den Film, mittels derer beispielsweise zurückliegende Vermarktungsmaßnahmen anderer Filme persifliert wurden, und natürlich die Zusatzszene nach dem Abspann, in der nicht Ferris, sondern Deadpool blau macht.
Macht summa summarum 7,5 von 10 lebenden Sprengsätzen und eine gewisse Vorfreude auf die Fortsetzung.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!