Von der Schauburg zum Schauburgle
Moderator: jogiwan
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
76. Das Schreckenshaus des Dr. Death (Jim Clark, 1974)
Paul Toombes (Vincent Price) ist Schauspieler, seine Paraderolle die des Dr. Death. Als gefeierter
Horrorfilstar kann sich Toombes eine wesentlich jüngere Geliebte leisten. Als er jedoch von deren
Pornovergangenheit erfährt, flippt er aus. Am nächsten Morgen ist das Starlet tot und Toombes
landet als vermeintlicher Mörder in einer Anstalt.
Als Toombes fünfzehn Jahre später freikommt, hält sein alter Freund Flay (Peter Cushing) zu ihm
und will ihm ein neues Schauspielengagement verschaffen. Doch plötzlich gibt es in Toombes
Umgebung einen Mord, und er selbst ist wieder Hauptverdächtiger.
In der letzten Zusammenarbeit von Price und AIP (der dreiundzwanzigsten!) gibt es ein Wiedersehen
mit Peter Cushing und Robert Quarry. Auch Boris Karloff und Basil Rathbone schauen vorbei.
Post Mortem in Form von Filmausschnitten versteht sich. Überhaupt wird einiges an Filmmaterial
aus vergangenen Zusammenarbeiten gezeigt. So bekommen wir Ausschnitte aus "Das Pendel des Todes",
"Der grauenvolle Mr. X", "Der Rabe - Duell der Zauberer" und "Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse"
zu sehen. "Madhouse" (so der Originaltitel) war von vornherein als eine Art "Dr. Phibes light" angelegt,
dementsprechend weniger grimmig als das Original und mit mehr Humoranteil versehen,
der bisweilen in's leicht Alberne abdriftet (z. B. die Privatdetektiv spielenden Eheleute).
Insgesamt macht der Streifen aber echt Laune!
Die Veröffentlichung von Wicked Vision ist mal wieder gelungen, auch wenn es da wohl
etwas Trouble wegen geschnitten/ungeschnitten gab.
7/10
Paul Toombes (Vincent Price) ist Schauspieler, seine Paraderolle die des Dr. Death. Als gefeierter
Horrorfilstar kann sich Toombes eine wesentlich jüngere Geliebte leisten. Als er jedoch von deren
Pornovergangenheit erfährt, flippt er aus. Am nächsten Morgen ist das Starlet tot und Toombes
landet als vermeintlicher Mörder in einer Anstalt.
Als Toombes fünfzehn Jahre später freikommt, hält sein alter Freund Flay (Peter Cushing) zu ihm
und will ihm ein neues Schauspielengagement verschaffen. Doch plötzlich gibt es in Toombes
Umgebung einen Mord, und er selbst ist wieder Hauptverdächtiger.
In der letzten Zusammenarbeit von Price und AIP (der dreiundzwanzigsten!) gibt es ein Wiedersehen
mit Peter Cushing und Robert Quarry. Auch Boris Karloff und Basil Rathbone schauen vorbei.
Post Mortem in Form von Filmausschnitten versteht sich. Überhaupt wird einiges an Filmmaterial
aus vergangenen Zusammenarbeiten gezeigt. So bekommen wir Ausschnitte aus "Das Pendel des Todes",
"Der grauenvolle Mr. X", "Der Rabe - Duell der Zauberer" und "Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse"
zu sehen. "Madhouse" (so der Originaltitel) war von vornherein als eine Art "Dr. Phibes light" angelegt,
dementsprechend weniger grimmig als das Original und mit mehr Humoranteil versehen,
der bisweilen in's leicht Alberne abdriftet (z. B. die Privatdetektiv spielenden Eheleute).
Insgesamt macht der Streifen aber echt Laune!
Die Veröffentlichung von Wicked Vision ist mal wieder gelungen, auch wenn es da wohl
etwas Trouble wegen geschnitten/ungeschnitten gab.
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
77. The Salvation - Spur der Vergeltung (Kristian Levring, 2014)
Die beiden dänischen Brüder Jon (Mads Mikkelsen) und Peter sind in den 1860er Jahren nach Amerika
ausgewandert. Nachdem sie sich als Pelzjäger eine Existenz aufgebaut haben, ist es Zeit, Jons
Frau und Sohn nachzuholen. Nach gelungener Überfahrt trifft man sich am Bahnhof, um mit der Postkutsche
nach Black Creek zu fahren. Dort haben sich die Menschen dem despotischen Ex-Soldaten Delarue
(Jeffrey Dean Morgan) und seinen Schergen (u.a. Eric Cantona als "Cosican") untergeordnet.
Seinen bizarren Gewaltausbrüchen sind die Menschen hilflos ausgeliefert, wird doch
Delarue von den Stadtoberen gedeckt. Für Jon und seine Familie wird die Fahrt nach Black Creek
zum blanken Horror.
Dieser dänisch-britisch-südafrikanische Western liefert eine klassische Rachestory.
Mads Mikkelsen als Ex-Soldat Jon nimmt es mit Delarue und den seinen auf. Jeffrey Dean Morgan
als Bösewicht darf hier ordentlich auf die Kacke hauen. Daß er Gewalt nicht zum Selbstzweck anwendet,
wird auch irgendwann klar; hier tun sich Parallelen zu "Spiel mir das Lied vom Tod" auf.
Eva Green (u.a. "Casino Royale") spielt Delarues undurchsichtige Gefährtin.
An den Darstellern liegt es jedenfalls nicht, daß "The Salvation" mich nicht so richtig gepackt hat.
Vielleicht ist es die Story, die zu sehr nach Schema F abgespult wird, kaum einen
Blick nach rechts oder links wirft.
5/10
Die beiden dänischen Brüder Jon (Mads Mikkelsen) und Peter sind in den 1860er Jahren nach Amerika
ausgewandert. Nachdem sie sich als Pelzjäger eine Existenz aufgebaut haben, ist es Zeit, Jons
Frau und Sohn nachzuholen. Nach gelungener Überfahrt trifft man sich am Bahnhof, um mit der Postkutsche
nach Black Creek zu fahren. Dort haben sich die Menschen dem despotischen Ex-Soldaten Delarue
(Jeffrey Dean Morgan) und seinen Schergen (u.a. Eric Cantona als "Cosican") untergeordnet.
Seinen bizarren Gewaltausbrüchen sind die Menschen hilflos ausgeliefert, wird doch
Delarue von den Stadtoberen gedeckt. Für Jon und seine Familie wird die Fahrt nach Black Creek
zum blanken Horror.
Dieser dänisch-britisch-südafrikanische Western liefert eine klassische Rachestory.
Mads Mikkelsen als Ex-Soldat Jon nimmt es mit Delarue und den seinen auf. Jeffrey Dean Morgan
als Bösewicht darf hier ordentlich auf die Kacke hauen. Daß er Gewalt nicht zum Selbstzweck anwendet,
wird auch irgendwann klar; hier tun sich Parallelen zu "Spiel mir das Lied vom Tod" auf.
Eva Green (u.a. "Casino Royale") spielt Delarues undurchsichtige Gefährtin.
An den Darstellern liegt es jedenfalls nicht, daß "The Salvation" mich nicht so richtig gepackt hat.
Vielleicht ist es die Story, die zu sehr nach Schema F abgespult wird, kaum einen
Blick nach rechts oder links wirft.
5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
78. Das Grauen auf Black Torment (Robert Hartford-Davis, 1964)
England im 18. Jahrhundert. Lord Fordyke kehrt mit seiner neu angetrauten zweiten Ehefrau auf sein
Schloß zurück. Das Dorf und auch die Dienerschaft empfängt den Lord sehr zurückhaltend, oftmals gar feindselig.
Der Grund sind seltsame Todesfälle und weitere Vorkommnisse in deren Zusammenhang auffällig oft der
Name Fordyke fällt. Doch auch mit Fordykes Ankunft nehmen die seltsamen Vorgänge kein Ende.
Treibt ein Geist sein Unwesen, oder ist der Lord des nächtens nicht er selbst?
Ruhiger, unaufgeregter Gothic-Grusler aus den Compton-Studios, dessen niedriges Budget zwar spürbar ist,
aber durch solides Handwerk wettgemacht wird. Leider sind die geheimnisvollen Vorgänge nicht gar
so geheimnisvoll und man möchte den Protagonisten die allzu offensichtliche, aber immer wieder hinausgezögerte
Lösung zurufen.
Wieder eine schöne Veröffentlichung von Wicked Vision (weltweite Blu-Ray-Premiere) mit
ordentlich Bonusmaterial.
5,5/10
England im 18. Jahrhundert. Lord Fordyke kehrt mit seiner neu angetrauten zweiten Ehefrau auf sein
Schloß zurück. Das Dorf und auch die Dienerschaft empfängt den Lord sehr zurückhaltend, oftmals gar feindselig.
Der Grund sind seltsame Todesfälle und weitere Vorkommnisse in deren Zusammenhang auffällig oft der
Name Fordyke fällt. Doch auch mit Fordykes Ankunft nehmen die seltsamen Vorgänge kein Ende.
Treibt ein Geist sein Unwesen, oder ist der Lord des nächtens nicht er selbst?
Ruhiger, unaufgeregter Gothic-Grusler aus den Compton-Studios, dessen niedriges Budget zwar spürbar ist,
aber durch solides Handwerk wettgemacht wird. Leider sind die geheimnisvollen Vorgänge nicht gar
so geheimnisvoll und man möchte den Protagonisten die allzu offensichtliche, aber immer wieder hinausgezögerte
Lösung zurufen.
Wieder eine schöne Veröffentlichung von Wicked Vision (weltweite Blu-Ray-Premiere) mit
ordentlich Bonusmaterial.
5,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
79. VIY (Georgiy Kropachyov / Konstantin Ershov 1967)
Der allgemeinhin als der erste sowjetische Horrorfilm bezeichnete "VIY" vom Regieduo Kropachyov/Ershov
nach einer Erzählung Gogols behandelt die Geschichte des jungen Seminaristen Khoma Brutus irgendwo in
der Ukraine um das Jahr 1800 herum. Khoma hat eines Nachts eine unheimliche Begegnung mit einer Hexe,
die ihn sein weiteres Leben lang verfolgen wird.
Eines schönen Tages wird er zur Vigil (Totenwache) der Tochter eines wohlhabenden Bauern gerufen.
Auf ausdrücklichen Wunsch der sterbenden Tochter, die nach Khoma Brutus verlangt hatte.
Zu seiner Aufgabe gehört es, drei aufeinanderfolgende Nächte eingeschlossen mit der Toten zu verbringen.
Khoma erkennt sogleich in der Toten die Hexe aus früheren Tagen wieder. In der ersten Nacht
fällt es ihm noch recht leicht, den Geist der Toten durch Zaubersprüche im Zaum zu halten.
Die zweite Nacht gestaltet sich dann schon schwieriger; Khoma übersteht sie, ist aber über Nacht schlohweiß
geworden. Dann kommt die dritte Nacht, und die Hexe ruft alle denkbaren und undenkbaren Höllengestalten
zu Hilfe, um Khoma zu überwältigen.
VIY verknüpft die literarische Vorlage mit einer durchaus naturalistischen Darstellung des russischen
Alltags, und zwar immer mit einem Augenzwinkern. Da gehören zum derben Landleben Wodka und
Borschtsch selbstverständlich dazu, und auch das sich selbst und andere nicht ganz so ernstnehmende Element
der russischen Seele. Die weniger gruselige denn märchenhafte Darstellung der Ereignisse hat dennoch
einen ernsten Unterton. Sehr interessanter und vor allem eigenständiger Genrebeitrag aus der Sowjetunion,
entstanden zu einer Zeit, als anderswo Mario Bava und die britischen Hammerstudios in Hochform waren.
7,5/10
Der allgemeinhin als der erste sowjetische Horrorfilm bezeichnete "VIY" vom Regieduo Kropachyov/Ershov
nach einer Erzählung Gogols behandelt die Geschichte des jungen Seminaristen Khoma Brutus irgendwo in
der Ukraine um das Jahr 1800 herum. Khoma hat eines Nachts eine unheimliche Begegnung mit einer Hexe,
die ihn sein weiteres Leben lang verfolgen wird.
Eines schönen Tages wird er zur Vigil (Totenwache) der Tochter eines wohlhabenden Bauern gerufen.
Auf ausdrücklichen Wunsch der sterbenden Tochter, die nach Khoma Brutus verlangt hatte.
Zu seiner Aufgabe gehört es, drei aufeinanderfolgende Nächte eingeschlossen mit der Toten zu verbringen.
Khoma erkennt sogleich in der Toten die Hexe aus früheren Tagen wieder. In der ersten Nacht
fällt es ihm noch recht leicht, den Geist der Toten durch Zaubersprüche im Zaum zu halten.
Die zweite Nacht gestaltet sich dann schon schwieriger; Khoma übersteht sie, ist aber über Nacht schlohweiß
geworden. Dann kommt die dritte Nacht, und die Hexe ruft alle denkbaren und undenkbaren Höllengestalten
zu Hilfe, um Khoma zu überwältigen.
VIY verknüpft die literarische Vorlage mit einer durchaus naturalistischen Darstellung des russischen
Alltags, und zwar immer mit einem Augenzwinkern. Da gehören zum derben Landleben Wodka und
Borschtsch selbstverständlich dazu, und auch das sich selbst und andere nicht ganz so ernstnehmende Element
der russischen Seele. Die weniger gruselige denn märchenhafte Darstellung der Ereignisse hat dennoch
einen ernsten Unterton. Sehr interessanter und vor allem eigenständiger Genrebeitrag aus der Sowjetunion,
entstanden zu einer Zeit, als anderswo Mario Bava und die britischen Hammerstudios in Hochform waren.
7,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
80. Die Piraten! - Ein Haufen merkwürdiger Typen (Peter Lord / Jeff Newitt, 2012)
Kann man sich immer mal wieder geben, diesen Knet-Animationsfilm aus dem Hause Aardman;
umso mehr, wenn Töchterchen auch Spaß daran hat! Die Qualität der Scherze ist zwar schwankend,
aber manchmal mußte ich einfach mitlachen, wenn die Kleine losgeprustet hat.....
Kann man sich immer mal wieder geben, diesen Knet-Animationsfilm aus dem Hause Aardman;
umso mehr, wenn Töchterchen auch Spaß daran hat! Die Qualität der Scherze ist zwar schwankend,
aber manchmal mußte ich einfach mitlachen, wenn die Kleine losgeprustet hat.....
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
81. Tragic Ceremony (Riccardo Freda, 1972)
Jane (Camille Keaton) und ihre Freunde Bill (Tony Isbert), Joe und Fred haben den Tag am Strand
verbracht. Auf dem Rückweg geraten sie mit ihrem Buggy in ein Unwetter. Zu allem Überfluß
droht ihnen noch der Sprit auszugehen. An einer einsam gelegenen Tankstelle verweist der Tankwart
auf das nahegelegene Anwesen des Lord Alexander (Luigi Pistilli). Dort angekommen werden
die Fremden höflich empfangen und bekommen von Lady Alexander (Luciana Paluzzi)
eine Unterkunft zugewiesen. Wobei Jane getrennt von den anderen drei untergebracht wird.
Als des nachts Bill bei einem Streifzug durch das Anwesen feststellt, daß Jane verschwunden ist,
begeben sich die drei auf die Suche. Diese führt sie in das weitläufige Kellergewölbe,
wo sie offenbar schon erwartet werden.....
Angeblich waren die Produzenten mit Riccardo Fredas Version nicht zufrieden
und ordneten Nachdrehs durch Filippo Walter Ratti an. Diese betreffen wohl die Rahmenhandlung
mit Bills Mutter und die Schlußszenen mit Paul Müller. Und tatsächlich fallen diese Szenen
etwas aus dem Rahmen und versuchen den Film in ein verständlicheres Licht zu rücken
(gerade die erklärende Schlußszene ist m. E. völlig unnötig).
Ansonsten haben wir es hier mit einem bunten Knallbonbon zu tun, daß mich gleich mit
dem Titelsong Ciprianis zu Beginn abgeholt hat. Herrscht hier noch eine Stimmung a la "Waves of Lust"
vor, schlägt diese bald in Gothic Horror um.
Nahezu grandios und königlich unterhaltsam!
Enthalten in der Camille-Keaton-Box von Vinegar Syndrome in hervorragender Qualität!
Übrigens weist Camille Keaton in einem Interview auf einige Einstellungen und Gesten
ihrerseits in diesem Film hin, die so auch in "Ich spuck auf Dein Grab" vorkommen.
7/10
Jane (Camille Keaton) und ihre Freunde Bill (Tony Isbert), Joe und Fred haben den Tag am Strand
verbracht. Auf dem Rückweg geraten sie mit ihrem Buggy in ein Unwetter. Zu allem Überfluß
droht ihnen noch der Sprit auszugehen. An einer einsam gelegenen Tankstelle verweist der Tankwart
auf das nahegelegene Anwesen des Lord Alexander (Luigi Pistilli). Dort angekommen werden
die Fremden höflich empfangen und bekommen von Lady Alexander (Luciana Paluzzi)
eine Unterkunft zugewiesen. Wobei Jane getrennt von den anderen drei untergebracht wird.
Als des nachts Bill bei einem Streifzug durch das Anwesen feststellt, daß Jane verschwunden ist,
begeben sich die drei auf die Suche. Diese führt sie in das weitläufige Kellergewölbe,
wo sie offenbar schon erwartet werden.....
Angeblich waren die Produzenten mit Riccardo Fredas Version nicht zufrieden
und ordneten Nachdrehs durch Filippo Walter Ratti an. Diese betreffen wohl die Rahmenhandlung
mit Bills Mutter und die Schlußszenen mit Paul Müller. Und tatsächlich fallen diese Szenen
etwas aus dem Rahmen und versuchen den Film in ein verständlicheres Licht zu rücken
(gerade die erklärende Schlußszene ist m. E. völlig unnötig).
Ansonsten haben wir es hier mit einem bunten Knallbonbon zu tun, daß mich gleich mit
dem Titelsong Ciprianis zu Beginn abgeholt hat. Herrscht hier noch eine Stimmung a la "Waves of Lust"
vor, schlägt diese bald in Gothic Horror um.
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Enthalten in der Camille-Keaton-Box von Vinegar Syndrome in hervorragender Qualität!
Übrigens weist Camille Keaton in einem Interview auf einige Einstellungen und Gesten
ihrerseits in diesem Film hin, die so auch in "Ich spuck auf Dein Grab" vorkommen.
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
82. Angry Birds - Der Film (Clay Kaytis / Fergal Reilly, 2016)
Mal wieder nachmittägliche Märchenstunde für junges Publikum im Kino. Die Angry Birds
sind eine Selbsthilfegruppe für Vögel mit einem Aggressionsproblem. Zu deren Anführer mutiert
der rote Red, der ab und zu bei Wutausbrüchen dunkelrot anläuft und seinen Furor gnadenlos
am Gegenüber ausläßt. Als die Vogelgemeinschaft auf der Insel bedroht wird, erweist sich,
daß alle Angry Birds das Herz am rechten Fleck haben und ihr Potential auch zum Wohl der Gemeinschaft
einsetzen können.
Schon ein etwas arg kindlicher Spaß, der gegen Ende mit einer langen Actionsequenz noch punkten kann.
Mal wieder nachmittägliche Märchenstunde für junges Publikum im Kino. Die Angry Birds
sind eine Selbsthilfegruppe für Vögel mit einem Aggressionsproblem. Zu deren Anführer mutiert
der rote Red, der ab und zu bei Wutausbrüchen dunkelrot anläuft und seinen Furor gnadenlos
am Gegenüber ausläßt. Als die Vogelgemeinschaft auf der Insel bedroht wird, erweist sich,
daß alle Angry Birds das Herz am rechten Fleck haben und ihr Potential auch zum Wohl der Gemeinschaft
einsetzen können.
Schon ein etwas arg kindlicher Spaß, der gegen Ende mit einer langen Actionsequenz noch punkten kann.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
83. Sex of the Witch (Angelo Pannacciò, 1973)
Der dahinsiechende Thomas Hilton hat seine Verwandtschaft an seinem Sterbebett versammelt.
Lediglich seine verhaßte Schwester (Jessica Dublin) fehlt. Diese hat schon lange mit dem Patriarch gebrochen
und praktiziert lieber schwarze Magie zum Nachteil der Familie.
So erben alle anderen samt Hiltons Privatsekretär zu gleichen Teilen. Da die Anreise lang
war, und das Anwesen weit abgelegen ist, verbringt die Sippschaft die Nacht im Schloß.
Wie man weiß, ist das die beste Voraussetzung, seinen eigenen Erbteil durch Dezimierung
der anderen Erben zu erhöhen. Tatsächlich kommt es auch bald zum ersten Todesfall.
Allerdings scheint die Gewalttat von jemandem auszugehen, der nicht zu den Erben Hiltons zählt....
Der zweite Film aus der Camille-Keaton-Box von Vinegar Syndrome. Sie spielt eine
der Erben Hiltons, hat gegenüber "Tragic Ceremony" hier eher eine Nebenrolle.
Regisseur Angelo Pannacciò, dessen wenige Filme fast nicht mehr erhältlich sind, präsentiert
hier eine Schauermär, wie sie nur in Italien Anfang der 1970er möglich war. Die
Story ist völlig inkohärent. Pannacciò setzt voll auf die Macht der Bilder samt einer
zwar wenig variantenreichen, dennoch sehr eingängigen Musikuntermalung.
Diese wurde jedoch angeblich gar nicht für diesen Film komponiert.
Nach dem ersten Todesfall tritt der Commissario (Donald O'Brien) auf den Plan
und darf philosophisch verbrämte Allgemeinplätze zum Besten geben.
Franco Garofalo spielt den Hausdiener Tony, der bei jeder sich bietenden
Gelegenheit mit seiner durchaus attraktiven Kollegin Gloria (Marzia Damon) in die Kiste steigt;
es darf ruhig auch mal ein Sarg sein.
Am Ende bekommt der Zuseher eine Auflösung um die Ohren gehauen,
die mehr Verwirrung als Aufklärung stiftet. Aber das ist auch genau das,
was zu diesem obskuren und sehr unterhaltsamen Streifen paßt.
6,5/10
Der dahinsiechende Thomas Hilton hat seine Verwandtschaft an seinem Sterbebett versammelt.
Lediglich seine verhaßte Schwester (Jessica Dublin) fehlt. Diese hat schon lange mit dem Patriarch gebrochen
und praktiziert lieber schwarze Magie zum Nachteil der Familie.
So erben alle anderen samt Hiltons Privatsekretär zu gleichen Teilen. Da die Anreise lang
war, und das Anwesen weit abgelegen ist, verbringt die Sippschaft die Nacht im Schloß.
Wie man weiß, ist das die beste Voraussetzung, seinen eigenen Erbteil durch Dezimierung
der anderen Erben zu erhöhen. Tatsächlich kommt es auch bald zum ersten Todesfall.
Allerdings scheint die Gewalttat von jemandem auszugehen, der nicht zu den Erben Hiltons zählt....
Der zweite Film aus der Camille-Keaton-Box von Vinegar Syndrome. Sie spielt eine
der Erben Hiltons, hat gegenüber "Tragic Ceremony" hier eher eine Nebenrolle.
Regisseur Angelo Pannacciò, dessen wenige Filme fast nicht mehr erhältlich sind, präsentiert
hier eine Schauermär, wie sie nur in Italien Anfang der 1970er möglich war. Die
Story ist völlig inkohärent. Pannacciò setzt voll auf die Macht der Bilder samt einer
zwar wenig variantenreichen, dennoch sehr eingängigen Musikuntermalung.
Diese wurde jedoch angeblich gar nicht für diesen Film komponiert.
Nach dem ersten Todesfall tritt der Commissario (Donald O'Brien) auf den Plan
und darf philosophisch verbrämte Allgemeinplätze zum Besten geben.
Franco Garofalo spielt den Hausdiener Tony, der bei jeder sich bietenden
Gelegenheit mit seiner durchaus attraktiven Kollegin Gloria (Marzia Damon) in die Kiste steigt;
es darf ruhig auch mal ein Sarg sein.
Am Ende bekommt der Zuseher eine Auflösung um die Ohren gehauen,
die mehr Verwirrung als Aufklärung stiftet. Aber das ist auch genau das,
was zu diesem obskuren und sehr unterhaltsamen Streifen paßt.
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
84. Midnight Meat Train (Ryûhei Kitamura, 2008)
Fotograf Leon (Bradley Cooper) ist Fotograf und darauf aus, mit sensationellen Aufnahmen
der Stadt New York und ihrer Bewohner den großen Wurf zu landen. Seine Chance wittert er,
als die Galeristin Susan Hoff (Brooke Shields) auf ihn aufmerksam wird. Bereit, immer
größere Risiken einzugehen, vernachlässigt er seine Freundin Maya. Als Leon glaubt, einem
in der U-Bahn sein Unwesen treibenden Mörder (Vinnie Jones) auf der Spur zu sein,
zweifelt Maya so langsam an Leons Verstand.....
Kitamuras ("No One Lives", "Downrange") Verfilmung der Barkerschen Kurzgeschichte
war für mich zum wiederholten Male ein zwiespältige Angelegenheit. Einerseits will
ich den Streifen gut finden (da ich die Geschichte mochte), andererseits zeigt sich
mal wieder, daß Verfilmungen manchmal nicht dazu geeignet sind, die beim Lesen entstehenden
Gefühle auf die Leinwand zu übertragen. Kitamuras Schlachtplatte ist in Ansätzen durchaus
atmosphärisch, der Eindruck wird dann aber durch die plakativen CGI-Effekte mehr
als nur geschmälert. Man mag zwar über den Einfallsreichtum staunen, emotional nimmt
einen das aber weniger mit. Am überzeugendsten agiert noch der walisische Ex-Fußballnationalspieler
Vinnie Jones als Gehilfe der, nun ja, in Anlehnung an Lovecraft nenne ich sie mal "Großen Alten".
Durchaus gute und horrible Unterhaltung. Da wäre aber wie gesagt vor allem atmosphärisch wesentlich
mehr drin gewesen.
6,5/10
Fotograf Leon (Bradley Cooper) ist Fotograf und darauf aus, mit sensationellen Aufnahmen
der Stadt New York und ihrer Bewohner den großen Wurf zu landen. Seine Chance wittert er,
als die Galeristin Susan Hoff (Brooke Shields) auf ihn aufmerksam wird. Bereit, immer
größere Risiken einzugehen, vernachlässigt er seine Freundin Maya. Als Leon glaubt, einem
in der U-Bahn sein Unwesen treibenden Mörder (Vinnie Jones) auf der Spur zu sein,
zweifelt Maya so langsam an Leons Verstand.....
Kitamuras ("No One Lives", "Downrange") Verfilmung der Barkerschen Kurzgeschichte
war für mich zum wiederholten Male ein zwiespältige Angelegenheit. Einerseits will
ich den Streifen gut finden (da ich die Geschichte mochte), andererseits zeigt sich
mal wieder, daß Verfilmungen manchmal nicht dazu geeignet sind, die beim Lesen entstehenden
Gefühle auf die Leinwand zu übertragen. Kitamuras Schlachtplatte ist in Ansätzen durchaus
atmosphärisch, der Eindruck wird dann aber durch die plakativen CGI-Effekte mehr
als nur geschmälert. Man mag zwar über den Einfallsreichtum staunen, emotional nimmt
einen das aber weniger mit. Am überzeugendsten agiert noch der walisische Ex-Fußballnationalspieler
Vinnie Jones als Gehilfe der, nun ja, in Anlehnung an Lovecraft nenne ich sie mal "Großen Alten".
Durchaus gute und horrible Unterhaltung. Da wäre aber wie gesagt vor allem atmosphärisch wesentlich
mehr drin gewesen.
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle
85. Madeleine (Roberto Mauri, 1974)
Die junge Madeleine (Camille Keaton) lebt mit ihrem wesentlich älteren Ehemann Dr. Franz Schuman
(Silvano Tranquillo) auf dessen am Meer gelegenen Anwesen außerhalb Roms. Madeleine wird von immer
wiederkehrenden Alpträumen gequält. Darin geht es in erster Linie um Luis (Riccardo Salvino), den
Sohn von Dr. Schumann und ein Baby. Offenbar von einem unterdrückten Babywunsch getrieben,
gabelt Madeleine den Anhalter Thomas auf und beginnt eine Affäre mit ihm. Es dauert nicht
lange, bis Franz dahinter kommt. Als dann eines Tages Luis aus Paris zurückkommt, wird eine
mondäne Party gefeiert. Offenbar hat auch Luis ein Auge auf seine Stiefmutter geworfen.
Als dann noch Thomas mit seiner Freundin auf der Party auftaucht, eskaliert das Geschehen.
Es fällt ein bißchen schwer, Roberto Mauris Film zu kategorisieren. Er touchiert die Bereiche
Drama und Mystery und spielt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, die spätestens im
Finale unterlaufen wird. Ganz geschickt eigentlich wird der Zuschauer an der Nase herumgeführt,
obwohl immer wieder dezente Hinweise eingestreut werden.
Der Film läßt sich Zeit. Man kann sagen, er ist nicht stringent genug, oder aber man läßt sich
von der Stimmung treiben. Letzteres ist wohl als Italophiler eher angebracht.
Insgesamt für mich der schwächste der drei Filme aus der Camille-Keaton-Box von Vinegar Syndrome.
Nichtsdestotrotz sehr sehenswert.
6/10
Die junge Madeleine (Camille Keaton) lebt mit ihrem wesentlich älteren Ehemann Dr. Franz Schuman
(Silvano Tranquillo) auf dessen am Meer gelegenen Anwesen außerhalb Roms. Madeleine wird von immer
wiederkehrenden Alpträumen gequält. Darin geht es in erster Linie um Luis (Riccardo Salvino), den
Sohn von Dr. Schumann und ein Baby. Offenbar von einem unterdrückten Babywunsch getrieben,
gabelt Madeleine den Anhalter Thomas auf und beginnt eine Affäre mit ihm. Es dauert nicht
lange, bis Franz dahinter kommt. Als dann eines Tages Luis aus Paris zurückkommt, wird eine
mondäne Party gefeiert. Offenbar hat auch Luis ein Auge auf seine Stiefmutter geworfen.
Als dann noch Thomas mit seiner Freundin auf der Party auftaucht, eskaliert das Geschehen.
Es fällt ein bißchen schwer, Roberto Mauris Film zu kategorisieren. Er touchiert die Bereiche
Drama und Mystery und spielt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, die spätestens im
Finale unterlaufen wird. Ganz geschickt eigentlich wird der Zuschauer an der Nase herumgeführt,
obwohl immer wieder dezente Hinweise eingestreut werden.
► Text zeigen
von der Stimmung treiben. Letzteres ist wohl als Italophiler eher angebracht.
Insgesamt für mich der schwächste der drei Filme aus der Camille-Keaton-Box von Vinegar Syndrome.
Nichtsdestotrotz sehr sehenswert.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“