horror's Reise durch die große Welt der Filme

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dr. freudstein
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von dr. freudstein »

:o :shock:
Oh Schreck, hoffentlich hast Du damit nicht unseren Filmsportler markus angelockt :(
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Tormented
(Tormented)
mit Alex Pettyfer, April Pearson, Dimitri Leonidas, Calvin Dean, Tuppence Middleton, Georgia King, Mary Nighy, Olly Alexander, James Floyd, Sophie Wu, Hugh Mitchell, Larissa Wilson, Ruby Bentall, Tom Hopper, Peter Amory
Regie: Jon Wright
Drehbuch: Stephen Prentice
Kamera: Trevor Forrest
Musik: Paul Hartnoll
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2009

Diese Schule ist wirklich mörderisch: Die Clique um den Schulrowdy Bradley macht sich einen Sport daraus, die Schwächeren und Außenseiter zu tyrannisieren. Doch bei Darren haben sie den Bogen überspannt: Der übergewichtige Asthmatiker weiß keinen anderen Ausweg, dem systematischen Terror zu entfliehen, als sich das Leben zu nehmen. Doch sein Tod ist erst der Anfang: Auf einer Party erhalten Bradley und seine Kumpels mysteriöse SMS - von der Handynummer des verstorbenen Darren: Er kündigt seine Rache an, und die wird unerbittlich sein. Noch lachen seine damaligen Peiniger: Sie vermuten, dass der einzige Freund Darrens dahinter steckt. Doch dann beginnt das Sterben. Und die verzweifelte Suche nach einem Ausweg: Wer steckt hinter den Morden? Oder ist Darren tatsächlich von den Toten zurückgekehrt?


Regisseur Jon Wright hat mit "Tormented" ein absolut gelungenes Regie-Debut abgeliefert, in dem er es zudem auch noch geschafft hat, einen erstklassigen Spagat hinzubekommen. Beansprucht der Film doch gleichzeitig zwei Genres für sich, da er einerseits ein durchaus gelungener Horrorfiln und auf der anderen Seite eine recht witzige Komödie ist. Auf den ersten Blick scheint das zwar nicht besonders erwähnenswert, da es ja an gelungenen Horror-Komödien nicht gerade mangelt, die Besonderheit besteht viel eher darin, wie ausgeglichen hier doch die einzelnen Anteile verteilt sind. Wright ist es dabei erstklassig gelungen, eine phasenweise äusserst bedrohliche Grundstimmung zu erschaffen, die ein nahezu perfektes Grusel-Feeling entstehen lässt, so das auch eine von den Geschenissen ausgehende Faszination auf den Betrachter überspringt. Interessiert verfolgt man das interessante Szenario, in dem die Frage nach dem Mörder eigentlich nebensächlich und so auch die Identität des Killers doch ziemlich offensichtlich ist.

Das ist allerdings überhaupt nicht schlimm und beeinträchtigt den gutgezogenen Spannungsbogen in keinster Weise, denn stehen sowieso die Terror-Schüler im Focus dieser Geschichte, die den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun haben, als schwächere Schüler bis aufs Blut zu quälen. Sind sie doch auch für den Selbstmord des Aussenseiters Darren verantwortlich, der die Hänseleien einfach nicht mehr ausgehalten hat. Doch anscheinend ist nun der Tag der Abrechnung gekommen, denn die Reihen der Mobbing-Täter lichten sich doch zunehmend schnell und das auch teilweise auf äusserst blutige Art und Weise. Vor allem in der zweiten Filmhälfte bekommtder Zuschauer einige wirklich nette Kills zu sehen, die auch recht hart und blutig in Szene gesetzt wurden, ohne dabei jedoch einen gewissen Rahmen zu sprengen. Dennoch wird selbst für die Freunde der etwas härteren Schiene etwas geboten und der Härteanteil des Filmes kann sich so auch ganz generell durchaus sehen lassen.

Das Ganze wird dann auch noch mit einer ordentlichen Portion Humor angereichert, wobei die Story zu keiner Zeit in irgeneiner Art übertrieben albern erscheint. Vielmehr wird man mit eher trockener Situationskomik und jeder Menge qualitativ hochwertigem Wortwitz konfrontiert, was ja im Prinzip auch eine Art Markenzeichen der Briten ist. In nicht wenigen Passagen kann man auch immer wieder unverhohlen sehr deutliche Züge einer Gesellschaftssatire erkennen, was den gewonnenen Gesamteindruck dieses Werkes meiner meinung nach noch einmal zusätzlich aufwertet. Es ist ganz einfach die insgesamt hervorragend gelungene Mischung, die diesen Film so besonders sehenswert macht, der zudem mit einem geschätzten Budget von ca. 700.000 englischen Pfund eher ziemlich günstig produziert wurde, ohne dabei jedoch einen billigen Eindruck zu hinterlassen. Da gibt es genügend weitaus höher budgetierte Werke, die nicht annähernd so stilvoll und gut in Szene gesetzt wurden.

Letztendlich kann man mit dem hier präsentierten Gesamtpaket mehr als zufrieden sein, bekommt man doch einen erfrischenden Horrorfilm geboten, der mit jeder Menge tollem und streckenweise beissendem Humor angereichert wurde und viel von einer Gesellschaftssatire beinhaltet. dabei wurde sorgsam darauf geachtet, das sich die jeweiligen Anteile der verschiedenen Genres sehr ausgeglichen zueinander verhalten, so das keine Richtung zu sehr überwiegt. Selbst bei den Darstellern wurde wirklich alles richtig gemacht, wird man doch mit sehr guten und vor allem authentischen Leistungen bedient, wobei insbesondere die Charaktere der sogenannten Schulmobber sehr realitätsnah gezeichnet wurden. Von der ersten Minute an erscheinen diese doch so herrlich arrogant, selbstherrlich und vollkommen unsymphatisch, so das ihr an den Tag gelegtes Verhalten und ihre Taten auch absolut glaubwürdig erscheinen. So wird man also durchgehend erstklassig unterhalten und kann seine wahre Freude an diesem herrlichen Film haben, der zu guter Letzt auch noch mit einem absolut stimmigen und sogar makaber angehauchten Ende daherkommt, das den Zuschauer rundum zufrieden aus dem geschehen entlässt.


Fazit:


Gerade wenn man bedenkt, das es sich bei "Tormented" um ein Erstlingswerk handelt, muss man Jon Wright wirklich größten respekt zollen. Hat er doch einen insgesamt vollkommen überzeugenden beitrag abgeliefert, der insbesondere durch die ausgeglichenen Anteile verschiedener Genres zu überzeugen weiss. Der Spagat zwischen Horror-und Komödie ist selten so gut gelungen wie in vorliegendem Film, der meiner Meinung nach einen kleinen Geheimtipp darstellt und ganz sicher seine Fangemeinde finden wird. Wer Freude am trockenen britischen Humor hat und zudem noch einen atmosphärischen Horrorfilm zu schätzen weiss, der sollte sich dieses Filmerlebnis keinesfalls entgehen lassen.


Die DVD:


Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Trailer, Audiokommentar, Behind the Scenes, Interviews, B-Roll, Bildergalerie
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Blood Redemption
(2:13)
mit Mark Thompson, Mark Pellegrino, Teri Polo, Kevin Pollak, Dwight Yoakam, Jere Burns, Greg Cromer, Lyman Ward, Ken Howard, Rob Moran, Jaime Alba, Deborah Carson, Monika Jolly, Raymond Ma, Lisa Pescia
Regie: Charles Adelman
Drehbuch: Mark Thompson
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Marc Bonilla
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Der Profiler Russel Spivey kommt selbst gerade aus der Psychiatrie, als ausgerechnet er auf einen Serienkiller angesetzt wird. Aber die Geister der Vergangenheit machen es Spivey nicht einfacher, sich auf seinen Fall zu konzentrieren. Doch der Killer wird nicht von allein aufhören, also muss sich der Polizist auf ein gefährliches Katz-und Maus-Spiel einlassen


Im Stil von "Sieben" und Resurrection


Dieser Schriftzug prangt auf der Vorderseite des DVD-Covers und kann schon so einige Begehrlichkeiten beim Zuschauer wecken, wird doch quasi ein Vergleich mit zwei herausragenden und extrem spannenden Horrorthrillern gezogen. Bedingt ist dieser Vergleich auch durchaus zulässig, ist "Blood Redemption" doch mit der gleichen brisanten Thematik versehen, die auch die beiden Genre-Größen beinhalten. Bei der Umsetzung der Serienkiller-Thematik muss man dann allerdings doch einige Abstriche machen, erlangt vorliegendes Werk doch nicht annähernd die gleiche Intensität und Wirkung wie die beiden Genre-Kollegen. Dennoch bekommt man einen meiner Meinung nach sehr ansehnlichen Horrorthriller präsentiert, der aber gar nicht einmal hauptsächlich auf die Jagd nach dem scheinbar psychophatischen Killers focusiert ist, sondern sich größtenteils mit der Figur des ermittelnden Profilers beschäftigt, der fast mehr mit sich selbst und seiner angeschlagenen Psyche zu tun hat, als mit dem zu bearbeitenden Fall an sich. Das hat aber auch durchaus seine Berechtigung, erfährt man doch im laufe der Geschichte, das beide Personen offenbar in irgendeiner Art etwas miteinander zu tun haben.

So bekommt man vor allem in der ersten Filmhälfte auch immer wieder rückblickende Flashbacks serviert, die in dieser Phase der Geschichte noch äusserst zusammenhanglos und teilweise wirr erscheinen, aber zum Ende hin extrem wichtig für die Auflösung des ganzen Szenarios sind. Die Auflösung und vor allem die Preisgabe der Identität des Täters mag für viele Leute nicht unbedingt sehr überraschend sein, kann man doch bei einer aufmerksamen Sichtung der Geschehnisse durchaus früh erraten, um wen es sich hier handelt. Das beeinträchtigt aber keineswegs den durchaus soliden Spannungsbogen der das Szenario durchzieht, denn interessante Unterhaltung wird hier jederzeit geboten. Man sollte allerdings wirklich nicht die gleichen Maßstäbe wie bei Fincher's Meisterwerk "Sieben" anlegen, denn diesen kann "Blood Redemption" keineswegs standhalten. Zwar spürt man ganzzeitig das Bemühen, eine atmosphärisch dichte und bedrohliche Grundstimmung zu erzeugen was auch größtenteils gelingt, jedoch fällt dies alles eine Nummer kleiner aus, was aber keineswegs nagativ zu verstehen ist. Lediglich das manchmal etwas behäbige Erzähltempo fällt etwas negativ ins Gewicht und äusserst sich insbesondere in den phasenweise zähen Ermittlungen der Polizei, die sich extrem mühsam gestalten.

Dafür wird man aber mit einem wirklich gelungenem Schluß-Akkord belohnt, der zudem auch noch eine kleine Überraschung bereithält, denn ist das perfide Katz-und Mausspiel des mittlerweile inhaftierten Täters noch längst nicht zu Ende, hält er doch für den Profiler noch eine sehr böse Überraschung parat, gegen die dieser vollkommen machtlos ist und die der Geschichte einen nachhaltigen Beigeschmack verleiht. Bis zu diesem Ende werden auch alle offenen Fragen lückenlos aufgeklärt und auch der Zusammenhang zwischen Täter und Profiler gerät ans Tageslicht, so das insbesondere die in der ersten Filmhälfte gezeigten Rückblenden auf einmal alle einen Sinn ergeben. So bekommt man trotz der phasenweise etwas zähen Erzählweise der Geschichte einen insgesamt recht spannenden Horrorthriller geboten, der wirklich viele gute und interessante Momente hat und auch im darstellerischen Bereich eigentlich keinen Grund zur Beanstandung gibt. Sicherlich werden keinerlei oscarreife Leistungen geboten, aber das angebotene Schauspiel ist sehr solide und kann sich durchaus sehen lassen, da hat man schon weitaus Schlechteres gesehen.

Im Bereich der Filme, die eine Serienkiller-Thematik behandeln, ist vorliegender Film ganz sicher nicht die schlechteste Adresse. Es handelt sich ganz bestimmt um kein cineastisches Meisterwerk, aber immerhin um einen Film, der spannende Unterhaltung bietet, auch wenn in gewissen Passagen etwas mehr Tempo durchaus angebracht gewesen wäre. Am besten hat mir persönlich die Mischung aus der Jagd nach dem Killer und der persönlichen Charakterzeichnung des Profilers gefallen, bieten sich hier doch jede Menge Puzzleteilchen an, die sich am Ende zu einem großen Ganzen vereinigen und eine insgesamt ziemlich spannende Geschichte abrunden, die zwar keine sonderlichen Höhepunkte beinhaltet aber absolut sehenswert in Szene gesetzt wurde.


Fazit:


Man sollte die Messlatte nicht zu hoch anlegen, denn die Qualität von "Sieben" oder "Resurrection" kann hier nicht erreicht werden. Dennoch entpuppt sich "Blood Redemption" als jederzeit sehenswerter Horrorthriller, der bis auf das manchmal fehlende Erzähltempo kaum Grund zur Beanstandung gibt. Fans des Genres sollten ruhig zugreifen, denn insgesamt gesehen handelt es sich um einen gelungenen Genre-Beitrag.


Die DVD:

Vertrieb: KSM
Sprache: Deutsch Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
Extras: Making Of, Behind the Scenes, Trailer, Biografien, Bildergalerie
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Devil's Playground
(Devil's Playground)
mit Jaime Murray, MyAnna Buring, Danny Dyer, Sean Pertwee, Craig Fairbrass, Colin Salmon, Lisa McAllister, Shane Taylor, Vraig Conway, Bart Ruspoli, Alistair Petrie, Del Henney, Paul Corkery, Martin Butler
Regie. Mark McQueen
Drehbuch: Bart Ruspoli
Kamera: Jason Sheperd
Musik: James Edward Barker
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2010

Ein großer Pharmakonzern plant ein neues Mittel auf den Markt zu bringen, doch irgendetwas ist schiefgegangen. Als einzige von dreißigtausend Testpersonen ist die schwangere Angela noch nicht zu einem blutrünstigen, aggressiven und pfeilschnellen Monster mutiert. Während London sich in ein tobendes Inferno verwandelt, stehen die Überlebenschancen für die junge Frau und eine kleine Gruppe Überlebender immer schlechter. Doch dann tritt Cole auf den Plan, ein raubeiniger Ex-Söldner im Auftrag des Pharmakonzerns. Angelas Immunität scheint der Schlüssel zum Fortbestand der Menschheit zu sein, doch zwischen ihr und der Hoffnung auf Rettung steht eine sich rasend vergrößernde Armee beißwütiger Irrer.


Gleich mit seinem Regie-Erstlingswerk hat Mark McQueen einen ertklassigen Beitrag des Zombiefilms abgeliefert, der wieder einmal unter Beweis stellt, das die Briten es wirklich drauf haben. Zugegeben ist dieses Werk ganz sicher nicht besonders innovativ, denn erinnert die geschichte doch in groben Zügen an einen Film wie "28 Days later", jedoch wird man mit wirklich spannender und teilweise auch sehr blutiger Filmkost bedient, die absolut sehenswert und jederzeit erstklassig unterhaltend daherkommt. Besonders gut hat mir in vorliegendem Film der Aspekt gefallen, das man hier die die ausbrechende Seuche mitverfolgen kann und nicht erst in die Geschichte einsteigt, als der Überlebenskampf einiger Menschen beginnt. Dadurch erlangt das geschehen meiner Meinung nach noch mehr Intensität und man kann die immer bedrohlicher werdende Atmosphäre in jeder einzelnen Einstellung fast körperlich miterleben, was doch für ein sehr angespanntes Sehverhalten beim Zuschauer sorgt.

Zudem wird die Story in mehreren Erzählsträngen erzählt, in denen man die Ereignisse aus der Sicht der jeweiligen Hauptcharaktere sehen kann, die im laufe des Szenarios zusammenfinden und den Überlebenskampf gemeinsam in Angriff nehmen. Das dieser nicht ohne Verluste zu bewältigen ist, versteht sich dabei schon fast von selbst und so schafft es auch nicht jeder, die grauenvollen Ereignisse zu überleben. Im Zentrum des Ganzen steht die junge Angela, die als Einzige von 30.000 Testpersonen die Erprobung eines neuen Mittels überlebt und so nach dem Ausbruch der Zombie-Seuche anscheinend die einzige Hoffnung für die Menschheit ist, um den immer schneller um sich greifenden Virus zu überleben. Denn dieser verbreitet sich so rasend schnell, das ihn anscheinend niemand aufhalten kann. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich die britische Metropole London in eine Art Geisterstadt und die Zahl der Infizierten nimmt immer mehr zu, so das jegliche Hoffnung auf eine Rettung mehr als unwahrscheinlich erscheint.

Eine große Stärke des Filmes ist sicherlich die enorm temporeiche Erzählweise, lässt diese dem Betrachter doch kaum die Möglichkeit, zwischendurch einmal etwas zur Ruhe zu kommen, denn immer wenn man denkt das einmal etwas Ruhe Einzug hält, wird man in den folgenden Momenten eines Besseren belehrt und ist immer wieder mittendrin in einer atemlosen Flucht einer kleinen Gruppe von Menschen, die unbarmherzig von den extrem schnellen und kräftigen Infizierten gejagt werden. dabei kommt es zu einigen wirklich harten und blutigen Auseinandersetzungen, die auch für die wahren Gorehounds so Einiges zu bieten haben. Gepaart mit der erstklassigen Atmosphäre die dem Geschehen beiwohnt, ergibt sich ein insgesamt hervorragendes Filmerlebnis, das an Intensität und Bedrohlichkerit schwer zu überbieten ist. Und gerade die Tatsache, das man hier den Ausbruch der Infektion von Beginn an miterlebt, verleiht dem Geschehen eine realistische Note, denn nicht selten beschleicht einen das Gefühl, das man einen Live-Report geboten bekommt und man sich mitten in diesem grauenerregenden Szenario befindet. Man fühlt sich selbst nicht besonders wohl in seiner Haut und kann auch eine phasenweise auftretende Gänsehaut nur schwerlich unterdrücken.

Auch im darstellerischen Bereich gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, ein Danny Dyer weiss wie eigentlich immer zu überzeugen und auch die restlichen Schauspieler liefern einen guten Job ab, ohne das einer von ihnen allerdings besonders hervorstechen würde. Letztendlich hat mich dieser packende und sehr atmosphärische Genre-Beitrag vollkommen überzeugt, auch wenn er nicht gerade ein Feuerwerk der Innovation darstellt. Dafür wird man allerdings mit den üblichen Zutaten bedient, die in ihrer zusammensetzung einen wirklich gelungenen Zombiefilm ergeben, der erstklassige und immer spannende Unterhaltung bietet, die sich kein Fan des Genres entgehen lassen sollte. In bester Tradition von "28 Days later" bietet "Devil's Playground" eine ähnlich gelagerte Thematik, die aber dennoch etwas anders gelagert ist und insbesondere durch den zeitlich gesehen vollkommen anderen Einstieg in die Geschichte eine ganz andere Sicht-und Empfindungsweise der Geschehnisse erlaubt.


Fazit:


Sicherlich wird es wieder genügend Leute geben, die sich über mangelnde Neuerungen aufregen werden, doch bietet "Devil's Playground" eine exzellente Mischung aus altbewährten Zutaten, die immer wieder ihren Reiz haben und für ein enorm spannendes Filmvergnügen sorgen. Der streckenweise entstehende Eindruck eines Live-Erlebnisses sorgt für ein hohes Maß an Intensität und lassen die ganzen Ereignisse noch um Einiges bedrohlicher erscheinen. Zudem beinhaltet der Film auch noch einen nicht unwesentlichen Härtegrad, so das man insgesamt zu einem sehr positiven Gesamteindruck gelangt und dieses Werk bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 93 Minuten
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Gangs of New York
(Gangs of New York)
mit Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Jim Broadbent, Henry Thomas, Liam Neeson, Brendan Gleeson, John C. Reilly, Gary Lewis, Stephen Graham, Eddie Marsan, Alec McCowen
Regie: Martin Scorcese
Drehbuch: Jay Cocks
Kamera: Michael Ballhaus
Musik: Howard Shore
FSK 16
Deutschland / GB / NL / USA / Italien / 2002

In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in New York: Amerika wurde zu dieser Zeit von einer wahren Einwanderungsflut überschwemmt. Ausgelöst durch eine schwere Hungernot in Irland kamen tausende von Iren übers Meer nach New York, das Tor zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die gewaltigen Menschenmassen strömten in die ärmsten Viertel der Stadt und schnell bildeten sich rivalisierende Gangs, die die Einwohner in einem bisher unbekannten Maße terrorisierten. Das Elendsviertel Five Points wurde zum Sammelbecken für Einwanderer, geprägt von kaum vorstellbaren Zuständen. Die Bandenkriminalität wuchs, Armut, Sittenlosigkeit, politische Korruption und blutige Straßenkämpfe übernahmen die Regie in einem täglichen Überlebenskampf. Five Pointe wurde zu einer Hölle aus Gewalt, Hass und Angst. Die Regierung stand dem zunächst machtlos gegenüber, hatte selbst große Probleme mit dem kurz bevorstehenden Bürgerkrieg. Es gab nicht genug Freiwillige für einen Krieg dieser Größenordnung und so versuchten die Politiker alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um so viele Einwohner wie möglich einzuziehen. Einwanderer wurden direkt nach Verlassen des Schiffes eingebürgert und zur Armee geschickt. Es wurden Versprechungen gemacht und mit allen Mitteln gelockt. Doch viele waren nicht bereit, in einen Krieg zu ziehen, den sie nicht wollten. Es kam zu gewaltigen Straßenschlachten und Aufständen, die Amerika tief erschütterten.


Warum Martin Scorceses Meisterwerk bei der Oscarverleihung 2003 keinen einzigen Oscar erhalten hat, obwohl der Film in immerhin 10 Kategorien nominiert wurde und auch als großer Favorit in das Rennen ging, ist eigentlich nicht nachvollziehber. handelt es sich doch um ein Werk, das in seiner Gesamtheit kaum besser hätte in Szene gesetzt werden können. Hier stimmt eigentlich alles, man bekommt eine hervorragende und jederzeit spannend erzählte Geschichte erzählt, die Darsteller hätte man kaum besser auswählen können und dem Ganzen wird durch die herausragenden Kulissen ein extrem authentischer Eindruck verliehen, denn fühlt man sich als Zuschauer doch ganz unweigerlich in der Zeit um gut 150 Jahre zurückversetzt. Trotzdem hat es leider noch nicht einmal für einen einzigen Oscar gereicht, was rein logisch überhaupt nicht nachzuvollziehen ist.

Neben der generell brillanten Inszenierung besticht der Film in erster Linie durch seine fantastischen Hauptdarsteller, wird man schon mit einem fantastisch agierenden Leonardo Di Caprio konfrontiert, so muss man neidlos anerkennen, das dessen tolle Leistung von Daniel Day-Lewis fast schon in den Schatten gestellt wird, denn der Charakter des "Butchers" (Lewis) ist in der Geschichte allgegenwärtig, so das einige andere Figuren schon fast eine Art Schattendasein fristen, pbwohl es sich dabei keineswegs um kleinere Nebenrollen handelt, sondern um für das Geschehen sehr wichtige und tragende Charaktere. Lewis spielt einfach so übermenschlich gut, das die anderen ebenfalls hervorragenden Darbietungen fast untergehen und ungerechtfertigterweise so auch nur selten die Aufmerksamkeit erlangen, die ihnen eigentlich zustehen müssten. Insgesamt gesehen muss man allerdings feststellen, das die Geschichte bis in die kleinsten nebenrollen absolut perfekt besetzt ist und es ganz generell nicht den kleinsten Grund zur Beanstandung am hier gezeigten Schauspiel gibt.

Scorseses Geschichte verfügt über eine auf den Punkt getroffene Erzählweise, denn wechseln sich doch temporeiche Passagen mit intensiven und tiefgehenden Dialog-Sequenzen ab, viel zu selten bekommt man einen Film geboten, in denen die Anteile gleichmäßiger verteilt sind und einen so optimalen Gesamteindruck beim Zuschauer hinterlassen. Denn trotz einer Länge von über 150 Minuten entsteht zu keiner Zeit der Eindruck einer gewissen Langatmigkeit, dafür ist das Geschehen viel zu faszinierend und authentisch. Letzteres ist vor allem den herausragenden Kulissen zu verdanken, bei deren Ansicht man auch mental einen Zeitsprung in die Vergangenheit vollzieht. Glaubwürdig wird die damalige Situation in New York dargestellt und es bietet sich ein tiefgehender Einblick in eine amerikanische Epoche, die von Härte und Elend geprägt ist und in der Gesetze wie eine unwichtige Nebensächlichkeit erscheinen, denn Intrigen und Korruption stehen an der Tagesordnung. Die eigentlichen Herrscher sind keineswegs die Ordnungshüter, sondern die verschiedenen Gangs der Stadt, die allerdings auch lediglich nach der Pfeife des Butchers tanzen können, ist er doch die maßgebliche Größe der Stadt.

Scorcese ist es mit "Gangs of New York" gelungen, ein filmisches Meisterwerk zu kreieren, das eine der wohl härtesten Epochen der amerikanischen Geschichte erzählt. Focusiert auf eine einzige Stadt wird dabei ein Szenario gezeigt, das jederzeit sehr realitätsnah und authentisch nachgezeichnet wurde. Die vorherrschende Situation wird durch den gleichzeitig tobenden Bürgerkrieg noch zusätzlich verschärft und verleiht den Ereignissen noch mehr Intensität, als sie schon von Haus aus beinhalten. Trotz der laufzeit von über 2,5 Stunden entstehen keinerlei Ermüdungserscheinungen, da das Szenario jederzeit spannend und absolut faszinierend in Szene gesetzt wurde und so ein Filmerlebnis der ganz besonderen Art darstellt, das auch nach mehrmaligem Anschauen nichts von seinem reiz verliert. Dafür sorgen allein schon die brillant agierenden Schauspieler, von denen ein glänzend aufgelegter Daniel Day-Lewis ganz besonders hervorsticht, ist seine Interpretation des Butchers doch der absolute Höhepunkt eines ganz fantastischen Filmes.


Fazit:


Auch 8 Jahre nach seinem Erscheinen hat "Gangs of New York rein gar nichts von seiner Faszination verloren, wurde hier doch ein absolut zeitloses Meisterwerk geschaffen. Nun hat Splendid diesen herrlichen Film noch einmal in einer neu remastered aufgelegt, was viele Filmfreunde sicherlich begeistern wird. Ist doch vor allem die Bildqualität um Einiges besser als bei der alten version, so das man dieses grabdiose Werk jetzt noch viel besser genießen kann. Sollte es immer noch Leute geben die diesen Film noch nie gesehen haben, ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, das man diesen Zustand ändern sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 160 Minuten
Extras: Audiokommentar, Set-Design, Kostümdesign, Geschichte der Five Points uvm.


10/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Helter Skelter Murders
(The Helter Skelter Murders)
mit Brian Klinknett, Erica Bigelow, Paula Shannon, Linda Van Compernolle, Debbie Duff, Phyllis Estes, Gary Donovan, Richard Kaplan, Ray Pitts, Leah Pringle, Frank Burgess, Dottie Lane, John Amaral, Jeanne Switzer, John David
Regie: Frank Howard
Drehbuch: J.J Wilke Jr. / Duke Howze
Kamera: Frank Howard
Musik: Sean Bonniwell
FSK 16
USA / 1970

Erleben Sie mit wie die Manson-Family die erschreckendsten und grausamsten Ritual-Morde, die je in Hollywood stattgefunden haben, begingen. Dieses Zeitdokument entstand als Charles Manson und seine Familie in Los Angeles der Prozess gemacht wurde. Gedreht an den Orten, an denen die LaBianca-Tate-Morde stattfanden, entwickelt sich hier ein beängstigendes reales Gefühl beim Ansehen. Bedrückende, zeitlupenhafte Flashback- Sequenzen ziehen den Zuschauer in den Bann und ziehen ihn immer weiter in einen Strudel alptraumhafter Ereignisse. Eine geniale Mixtur aus Dokumentation und Spielfilm, superb gefilmt und unterlegt mit den Songs "Mechanical Man" und "Garbage Dump", die Charles Manson selbst zum Besten gibt.


Nach nunmehr vollen 40 Jahren ist nun endlich Frank Howards Kombination aus Doku-und Spielfilm bei uns auf DVD erschienen. Nun dürfte dieser Film für einige Leute vielleicht von der Machart her etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, da es in diesem Werk kaum Dialoge gibt, vielmehr werden die einzelnen Passagen von einem genialen Score untermalt, der sich dem Zuschauer richtiggehend in den Kopf einhämmert. Gerade die Tatsache, das hier verhältnismäßig wenig gesprochen wird, lässt das Geschehen meiner Meinung nach noch viel beklemmender und intensiver erscheinen. So etwas wie richtige Dialoge gibt es lediglich während der Gerichts-Szenen und zum Ende hin, als Sharon Tate der Manson-Familie zum Opfer fällt und dabei ihr Leben verliert. Das fällt aber ehrlich gesagt nicht weiter ins Gewicht, da von der Szenerie eine ungeheure Faszination ausgeht, der man sich nur schwerlich entziehen kann.

Ein großes Plus dieses Films sind ganz eindeutig die Darsteller, die durch die Bank extrem authentisch und glaubhaft wirken und durch ihr sehr überzeugendes Schauspiel wirklich nicht selten den Eindruck entstehen lassen, das man die damaligen Geschehnisse live miterlebt, wodurch schon fast zwangsläufig die Intensität noch einmal zusätzlich zunimmt. Weiterhin ist die Schwarzweiß-Optik ein absolutes Highlight Highlight, wirkt die gesamte Geschichte dadurch noch realistischer und lässt das aufkommende Unheil noch bedrohlicher erscheinen, als es von Haus aus schon ist.

Auch, wenn gerade den etwas älteren Zuschauern die Geschichte und die damaligen Ereignisse bekannt sein dürften, ist es doch sehr interessant, die Erinnerungen durch diesen Film aufzufrischen und zu sehen, wie leicht Menschen doch zu manipulieren sind. Denn nichts anderes hat Charles Manson so meisterhaft verstanden, wie den Geist seiner Anhänger zu vergiften, so das sie ihm blind gefolgt sind und sogar für ihn gemordet haben. Sie haben in ihm wirklich das gesehen, was er selbst für sich ausgerufen hat, nämlich der Messias zu sein. Es wird einem wieder einmal vor Augen geführt, das eine gewisse Ausstrahlung und Überzeugungskraft manchmal vollkommen ausreichend sind, um andere soweit zu manipulieren, das sie sich ihrer Taten teilweise schon gar nicht mehr richtig bewust sind.

Frank Howard hat mit "Helter Skelter Murders" ein wirklich äusserst überzeugendes Werk geschaffen, das trotz eines Alters von mittlerweile vier Jahrzehnten nichts von seinem Reiz verloren hat. Hierbei ist gerade die Mischung aus Doku-und Spielfilm die ganz große Stärke, da die Ereignisse den Eindruck hinterlassen, als wenn man phasenweise live dabei ist. Die dadurch entstehende Intensität ist absolut bemerkenswert und verfehlt auch keineswegs ihre Wirkung auf den Zuschauer, der weitesgehend ein starkes Gefühl der Beklemmung verspürt und auch den nachhaltigen Eindruck dieses Films nicht so schnell wieder los wird.


Fazit:


"Helter Skelter Murders" kann man ohne weiteres als Zeit-Dokument ansehen, das eine Geschichte erzählt, in der Fanatismus und vollkommen fehlgeleiteter Aktionismus eine große Rolle spielen. Ausgelöst durch Charles "Charlie" Manson, eine Bestie in Menschengestalt, dessen größte Kunst es war, seine Anhänger und deren Geist so zu manipulieren, das sie ihm blind gefolgt sind und jeden Auftrag ausgeführt haben, ohne groß darüber nachzudenken. Ein Film, dessen Sichtung sich auch nach den ganzen Jahren absolut lohnt.


7/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Hillside Cannibals
(Hillside Cannibals)
mit Heather Conforto, Tom Nagel, Vaz Andreas, Frank Pacheco, Erica Roby, Marie Westbrook, Thomas Downey, Crystal Napoles, Chriss Anglin, Louis Graham, Ella Holden, Justin Jones, Katayoun Dara, Leigh Scott, Brian J. Garland
Regie:Leigh Scott[/b ]
Drehbuch: Steve Bevilacqua
Kamera: Lincoln Lewis
Musik: Mel Lewis
Ungeprüft
USA / 2006

Fünf Jugendliche wollen ein Wochenende in der Wildnis verbringen und ein großes Höhlensystem erforschen. Dort angekommen werden sie von Einheimischen belästigt, die, wie sich bald zeigt, eine Vorliebe für Kannibalismus haben. Einer nach dem anderen wird ein Opfer der Menschenfresser, und ihnen bleibt kaum eine Chance, aus dieser Situation zu entkommen.


Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mir endlich einmal diesen Film anzusehen, doch nach Sichtung des Werkes bin ich doch etwas ernüchtert, da sich meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt haben. Sicher, im Bezug auf die Härte mag "Hillside Cannibals" durchaus zu überzeugen, schon ziemlich früh wird man mit so einigen wirklich netten SFX konfrontiert, die man schon weitaus schlechter gesehen hat. Gorehounds dürften hier also auf ihre Kosten kommen und zufrieden sein, allerdings beinhaltet der Film dafür doch so einige andere Defizite, die das Filmerlebnis, das man hier geboten bekommt, ein ganzes Stück nach unten drücken.

Sicherlich darf man bei einer Geschichte dieser Art kein cineastisches Meisterwerk erwarten, aber das man auch einen solchen Film auf einem ziemlich hohen Niveau ansiedeln kann, hat man ja beim Remake des Wes Craven Klassikers "The Hills have Eyes" gesehen. Natürlich handelt es sich beim vorliegendem Werk um eine Low Budget Produktion, eine Tatsache, die man keineswegs außer acht lassen sollte, was aber nicht als Entschuldigund dafür dienen darf, das hier so gut wie überhaupt keine Handlung vorhanden ist. Die Story bietet eigentlich keinerlei Substanz oder hat gar filmischen Nährwert. Vielmehr wirkt das Geschehen in vielen Passagen eher willkürlich zusammengeflickt, so das kaum eine Art Handlungsfluss zustande kommt.

So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das zu keiner Zeit konstante Spannung aufgebaut wird, was dem Ganzen nicht gerade gut tut. Auch atmosphärisch kann der Film nicht so richtig punkten, eine Atmosphäre wie zum Beispiel in Ajas Version von "The Hills have Eyes" kommt noch nicht einmal ansatzweise auf. Es fehjt ganz einfach an bedrohlichen Momenten, beklemmende oder gar unheilvolle Stimmung will nicht so richtig aufkommen, so das der Funke zu keiner Zeit richtig überspringen will. Vieles bleibt eher Stückwerk und einige Passagen wirken aufgesetzt und eher künstlich.

Ein Grund für den eher mittelmäßigen Eindruck, den dieser Film hinterlässt, sind sicher auch die eher untalentierten Darsteller, denen man zwar anmerkt, das sie bemüht sind, einen glaubhaften und authentischen Eibdruck zu hinterlassen, dieses aber in keiner Phase des Filmes wirklich schaffen. Alle wirken ziemlich ausdruckslos und wirken sehr blass, so das man jederzeit das Gefühl hat, sie wahllos austauschen zu können.


Fazit:


"Hillside Cannibals" ist ein Film, der hauptsächlich durch den Härtegrad einigermaßen zu überzeugen weiß. In allen anderen Bereichen gibt es leider zu große Defizite, die auch durch einige gelungene SFX nicht kaschiert werden können. Durch den mangelnden Story-Inhalt wirkt alles manchmal sogar etwas langatmig und zäh, so das der Gesamteindruck, den man hier gewinnt, lediglich im unteren Durchschnittsbereich anzusiedeln ist. Ein Paradebeispiel dafür, das Splatter-und Gore allein noch lange keinen guten Horrorfilm ergeben.


4,5/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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The Traveller: Nobody will Survive
(The Traveller)
mit Val Kilmer, Dylan Neal, Paul McGillion, Camille Sullivan, Nels Lennarson, Chris Gauthier, John Cassini, Sierra Pitkin, Panou, Denyc
Regie: Michael Oblowitz
Drehbuch: Joseph C. Muscat
Kamera: Neil Cervin
Musik: Ross Vannelli
SPIO / JK
USA / 2010

Heiligabend in einer kleinen verschlafenen Stadt: Ein heftiger Sturm tobt, die Straßen sind dunkel und menschenleer. Die unheilvolle Ruhe wird von einem geheimnisvollen Mann gestört, der in das lokale Polizeirevier spaziert und aussagt, er habe 6 Menschen ermordet. Nach jedem seiner Geständnisse stirbt einer der anwesenden Polizisten wie von Geisterhand, und zwar auf die gleiche grausame Art und Weise, die der Unbekannte zuvor beschrieben hat. Irgendwie hat der Fremde seine Finger im Spiel, doch der sitzt seelenruhig in seiner Zelle. Die Polizisten sind ratlos: Es bleibt nicht viel Zeit das Ganze aufzuklären, denn der Unbekannte fährt unbeirrt mit seinen Geständnissen fort...


Ganz so mysteriös wie in der Inhaltsangabe beschrieben gestaltet sich das hier dargebotene Szenario zwar nicht, denn weiss man doch schon nach einer recht kurzen Zeitspanne, auf was das Geschehen hinausläuft, dennoch hat mir "The Traveller" sehr gut gefallen. Bietet der Film doch trotz der leicht durchschaubaren Geschichte einen äusserst gelungenen Mix aus Horror-und Thriller, der allerdings etwas darunter leidet, das der vorhandene Spannungsbogen durch die Vorhersehbarkeit der Ereignisse nie so richtig in höhere Gefilde vorstoßen kann, was dem Gesamtbild doch etwas von seiner durchaus vorhandenen Stärke nimmt. Man sollte also keine großen Überraschungsmomente oder Wendungen erwarten, denn diese werden leider nicht geboten.

Und dennoch wird man mit einem unterhaltsamen und guten Genre-Mix konfrontiert, der insbesondere in atmosphärischer Hinsicht jederzeit zu überzeugen weiss, wirken die Ereignisse doch von der ersten Minute an sehr mysteriös und geheimnisvoll. Dies ist vor allem zu Beginn der Figur des Unbekannten (Val Kilmer) zu verdanken, von dem eine äusserst unheimliche Ausstrahlung ausgeht, die sich auch den ganzen Film über aufrechterhalten kann und von der eine fast unheilvolle Faszination ausgeht, die man auch als Zuschauer spüren kann. Gerade deshalb ist es eigentlich sehr schade, das schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt klar wird, um wen es sich bei seiner Person handelt und aus welchen Gründen er auf dem Polizeirevier erschienen ist. Hätte Regisseur Michael Oblowitz hier die Gesamtzusammenhänge etwas mehr im Geheimen gelassen, würden wir jetzt über einen meiner Meinung nach extrem guten Horrorthriller sprechen, doch durch die frühzeitige Preisgabe der Zusammenhänge nimmt sich das Werk viel von seiner Spannung und lebt ab einem gewissen Zeitpunkt fast ausschließlich von der absolut gelungenen Grundstimmung, die zu jeder Zeit immer dicht und sehr bedrohlich erscheint.

Dafür zeichnet auch die Beschränkung auf einen einzigen Schauplatz verantwortlich, denn bis auf einige ganz wenige Szenen spielt sich die komplette Geschichte in dem Polizeirevier statt, in dessen düsteren Gängen die Ereignisse noch intensiver und unheimlicher wirken, hier kann es auch durchaus vorkommen, das teilweise eine leichte Gänsehaut entsteht, die den Betrachter überzieht. Der ständig tobende Sturm und die Tatsache das sich alles in der Nacht abspielt tun ihr Übriges, um auf jeden Fall in atmosphärischer Hinsicht keinen Grund zur Beanstandung zu geben. So sind auch die teilweise vorhandenen und auch manchmal etwas blutigeren Schockmomente recht gut eingesetzt worden, ohne das jedoch ein Härtegrad zum Vorschein kommen würde, der als zu hoch zu bezeichnen ist. Es handelt sich keinesfalls um ein Härte-Spektakel, jedoch sind die vorhandenen Tötungen wirklich gut in Szene gesetzt worden, ohne dabei übertrieben brutal zu erscheinen.

Letztendlich handelt es sich bei "The Traveller" um einen wirklich sehenswerten Genre-Mix, der lediglich etwas unter der Vorhersehbarkeit der Ereignisse zu leiden hat. Die äusserst mysteriöse und geheimnisvolle Grund-Story hätte einige Überraschungsmomente gut vertragen können, doch auch ohne sie handelt es sich immer noch um einen guten, aber nicht herausragenden Film, in dem man auch mit solidem Schauspiel bedient wird und Val Kilmer als schweigsamer Unbekannter einen durchaus unheilvollen Eindruck hinterlässt. Mit etwas mehr Geschick hätte man allerdings sicherlich die Zusammenhänge der Story etwas länger im Dunkeln halten können und so für viel mehr Spannung sorgen können. So aber muss man als Zuschauer seine grauen Zellen nicht sehr beanspruchen, da die Geschichte leider viel zu früh ihr zu Beginn noch mysteriöses Geheimnis preisgibt und sich dadurch einiges ihrer eigenen Stärke nimmt.


Fazit:


Bei "The Traveller" handelt es sich einmal mehr um einen Film, bei dem doch einiges an vorhandenem Potential verschenkt wurde. Hätte doch wirklich ein nachhaltig beeindruckender Horrorthriller entstehen können, an den man sich auch nachhaltig erinnert. So aber bleibt lediglich ein durchaus guter und unterhaltsamer Film, dem es etwas an Spannung fehlt. Dafür wird man allerdings mit einer hervorragenden Atmosphäre bedient und bekommt einige nette Tötungen zu sehen, die nicht zu brutal aber dennoch hart in Szene gesetzt wurden.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 93 Minuten
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Going to Pieces
(Going to Pieces: The Rise and Fall of the Slasher Film)
mit Ed Green, Malek Akkad, Lilyan Chauvin, Wes Craven, Sean S. Cunningham, Herb Freed, Chela Johnson, Amy Holden Jones, Jeff Katz, Paul Lynch, Harry Manfredini, Armand Mastroianni, Gregory Nicotero, Robert Oppenheimer, Betsy Palmer, John Carpenter
Regie : Jeff McQueen
Drehbuch : Adam Rockoff
Kamera : Michael Fimognari / Armando Salas
Musik : Harry Manfredini
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Schreckensgestalten, mit denen wir erwachsen wurden, und Kino-Morde, vor denen die Bundesprüfstelle uns zu beschützen suchte, stehen nahezu komplett Spalier, wenn Regisseur Jeff McQueen zur Reise durch dreißig Jahre modernes Metzelkino bittet, einen durchaus sinnmachenden kulturellen Bogen von den Arenen der Antike bis zum Theatre Du Grande Guignol schlägt und jede Menge Fachleute von John Carpenter über Rob Zombie bis zu Drew Barrymore für Statements und Anekdoten vor die Kamera lockt. Ein Fest für aufgeschlossene Filmfreunde und Fans der Materie.


Sicherlich kann man in knapp 90 Minuten nicht so ausführlich auf 30 Jahre Slasher Film eingehen, wie man es vielleicht möchte, doch diese Dokumentation von Regisseur Jeff McQueen ist dennoch eine sehr interessante Zeitreise und ist vor allem für Freunde dieser Filme absolut sehenswert und auch sehr informativ.

Normalerweise bin ich kein sehr großer Fan von Dokumentationen, aber als fan des Slasher Movies kam ich einfach nicht an dieser Doku vorbei. Mehrere bekannte Regisseure wie zum Beispiel Wes Craven oder John Carpenter begleiten einen hier durch die Hoch-und Krisenzeiten des Genres, sprechen über die Entwicklung, die wichtigsten Filme und über reaktionen, die diese Filme erzeugten.

Natürlich kann in der Kürze der Zeit nicht jedes Werk besprochen werden, aber man kann doch festhalten, das die hier besprochenen Werke doch sehr wichtig für den Slasher sind. So kommen natürlich Klassiker wie Halloween, Freitag der 13. oder Prom Night zum Zuge und es ist wirklich sehr interessant, was man an Hintergrundinformationen bekommt. Auch eine Größe wie Tom Savini kommt oft zu Wort und seine Ausführungen über S/FX in den jeweiligen Filmen, an denen er mitgewirkt hat, dürften das Interesse eines jeden fans wecken.

Auch die Reaktionen der Presse und der Zuschauer zu den jeweiligen Filmen sind durchaus wissenswert und werden einem hier sehr gut nähergebracht. So kann man insgesamt festhalten, das "Going to Pieces" sicherlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, aber doch die meisten wichtigen Filme des Genres anreisst und interessante Informationen liefert, die man vielleicht noch nicht alle kannte. Ein echter Fan der Slasher Filme kommt an dieser Doku jedenfalls nicht vorbei.


Die DVD :

Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel : Deutsch für Hörgeschädigte
Bild : 1,78:1 (anamorph 16:9)
Laufzeit : 89 Minuten
Extras : Audiokommentar, Quiz, Interviews, Trailer
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Suspicion
(Suspicion)
mit Anthony Andrews, Jane Curtin, Ron Pember, Martin Clunes, Sally Home, Cory Pulman, Melissa Simmonds, Penn Ashton, Betsy Blair, Michael Hordern, Simone Lloyd-Davies, Tim Bannerman, Eric Dodson, Paul Nicholson, John Serret
Regie : Andrew Grieve
Drehbuch : Joan Harrison / Samson Raphaelson
Kamera : Brian Morgan
Musik : Larry Grossman
FSK 12
Großbritannien / 1987

Kurz nach der Heirat mit ihrem Traumprinzen, dem charmanten Johnnie Aysgarth, wächst in der frisch vermählten Lina McLaidlaw zunehmend der Verdacht, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Sie ist befremdet von seinem großspurigen Lebensstil und als sie erfährt, das er sich nach ihrer Lebensversicherung erkundigt hat, gerät sie in Panik. Kann es sein, das er ein kaltblütiger Killer ist? Und ist sie selbst am Ende sein nächstes Opfer?


Bei dieser britischen Produktion handelt es sich um das Remake des Hitchcock-Klassikers "Verdacht" aus dem Jahre 1941. Nun gut, diese Neuauflage kommt zwar nicht ganz an die Klasse des Originals heran, aber sie ist extrem spannend in Szene gesetzt worden und versteht es, einen zu fesseln.

Gerade die typisch britisch unterkühlte Art kommt hier besonders gut zum Ausdruck, was zum Großteil den sehr guten Darstellern zu verdanken ist, die ihre Parts absolut überzeugend spielen. Vor allem Anthony Andrews als Johnnie ist die absolut perfekte Besetzung für den mittellosen Lebemann, doch auch Jane Curtin als schüchterne und ängstliche Lina weiß vollends zu überzeugen.

Wenn der Film Anfangs noch eher etwas beiläufig dahinplätschert, so entwickelt sich doch in ziemlich kurzer Zeit ein Spannungsbogen, der nach und nach immer straffer gespannt wird, bis man es vor dem Bildschirm kaum noch aushalten kann. Alles deutet hier auf Johnnie als Killer und Bösewicht, sein eigenes Verhalten trägt auch nicht gerade dazu bei, diesen Verdacht zu entkräften. Man ist hin-und hergerissen, irgendwie traut man ihm die ganzen Dinge nicht zu, die hier passieren, denn auch wenn er phasenweise sehr arrogant wirkt, hat er auch eine nicht erklärbare symphatische Ausstrahlung. Auf der anderen Seite mag man sich nicht vorstellen, das es so viele Zufälle auf einmal gibt und ganz nebenbei verhält sich Johnnie auch immer verdächtiger.

Das hier in Szene gesetzte Katz-und Mausspiel vermag einen jedenfalls durchgehend zu faszinieren und zu fesseln. Man fiebert richtiggehend mit und wartet gespannt, wie sich die ganze Sache denn nun wirklich verhält. "Suspicion" ist ein wirklich raffinierter Thriller, der sich sehr nah am Original hält und auch, wenn er vielleicht nicht ganz den Charme des Originals besitzt, so ist er doch ein durchweg interessanter und spannender Film, den man sich auf jeden fall zu Gemüte führen sollte, vor allem dann, wenn man Fan der britisch unterkühlten Art ist.


Die DVD :

Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch DD 2.0 Mono
Bild : 1,33:1 (4:3 Vollbild)
Laufzeit : 96 Minuten
Extras : Fotogalerie, Biografien, Programmhinweise
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