Deliria-Italiano

Der Mörderclub von Brooklyn - Der erste Jerry Cotton in Farbe. Hat mir recht gut gefallen, da er sehr viel gnadenloser war als die vorgänger. Da wird mal eben die reizende Dagmar Lassander gekillt, die vorher als Sympathieträgerin aufgebaut wurde. Generell geht der Film recht unpfeglich mit seinen Figuren um. Ein Todessturz sieht wirklich schmerzvoll aus (auch wenn's eine offensichtlich eine Stunt-Puppe war). Und der Peter-Thomas-Score ist wunderbar funky - wenn nicht gerade der Jerry-Cotton-March erklingt. Die DVD von "Arthaus" ist allerdings zum Davonlaufen mies.

Black Christmas (2006)

Bei diesem Film handelt es sich um einen Aufguss, neudeutsch Remake, des Klassikers von 1974. Da jener zu der Handvoll Werke gehört, die das Slasher-Genre quasi erfanden und definierten, war meine Erwartungshaltung die Neuauflage betreffend nicht gerade niedrig.
Meine Ansicht des Originals datiert noch auf das „Magnetband-only“-Zeitalter, aber soweit ich das erinnere, finden sich hier nur Schauplatz und Grundkonstelation wieder. Innovationen sollte niemand erwarten, es geht um junge Mädchen, denen ausgiebig Gelegenheit gegeben wird, sich von der schützenden Gruppe zu trennen, hysterisch zu kreischen und dem irren Psychokiller in die Hände zu fallen. Der Film schafft es aber trotz dieser mittlerweile bis zum geht-nicht-mehr ausgelutschten Komponenten, mächtig Spannung und Atmosphäre zu erzeugen, sodass der Zuschauer gerne bei der Stange bleibt. Effekte-technisch wurde selbstverständlich gegenüber den Siebzigern, wo das Original sich noch eher als Thriller verstand, der relativ wenig graphische Action und Gewalt bot, wesentlich aufgerüstet.
Eigentlich durchaus eine runde Sache, die man bei Bedarf tatsächlich noch einmal anschauen kann, deshalb bleibt die DVD auch bei mir. Einzig die unterschiedlichen Versionen (R-rated und unrated), von denen ich nun nur die harmlosere sehen konnte, nerven.

6,5/10

THE SCORPION KING

4/10

Revolver - Die perfekte Erpressung (ITA/FRA/DEU 1973, Sergio Sollima, 9/10)
Nahezu perfekter Thriller, der immer wieder Spaß macht. Die geheimnisvolle Handlung
wird wendungsreich vorangetrieben und dabei durch den genialen Soundtrack Morricones
unterstützt.
Oliver Reed überzeugt vollkommen und wirkt wie ein ständig kurz vor der Explosion
stehendes Ölfaß.
Das Schlußbild bleibt nachhaltig im Gedächtnis haften.
Danke an Colosseo Film für die Neuveröffentlichung.

ARBITRAGE

6/10

FULL METAL JACKET (Großbritannien, USA 1987, Regie: Stanley Kubrick)

Was für ein großartiger, großartiger Film. Schön, wie man über 50 Min. lang auf militärische Strukturen und Männlichkeitsgehabe (Gewehr als Schwanzverlängerung) gedrillt wird und alles im ersten Gefecht sofort als Illusion in sich zusammenbricht. Dazu die Sprüche, die Musik – alles großartig! Ebenso bitter wie genial. Ich liebe diesen Film!

Die Rückkehr der Piranhas (5/10)
Rejuvenator (6,5/10)

DIE ECHELON-VERSCHWÖRUNG

Unlogischer und langweiliger Verschwörungsthriller-Murks auf TV-Niveau.

3/10

PLATOON (USA, Großbritannien 1986, Regie: Oliver Stone)

Hervorragend besetzter, sehr bedrückender und wahrhaft fesselnder Film. Die Sorgfalt bei Sets und Designs, die Dramaturgie und die wohl wirklich versuchte Authentizität machen den Film zu einer realistisch anmutenden Erfahrung, brechen andererseits aber auch mit diesem Anspruch, wenn jede Untat irgendwie noch abgemildert und gerechtfertigt wird (die Anspielung auf das My Lai-Massaker wird nicht als Kriegsverbrechen sondern als Akt der Rache in Raserei und Hilflosigkeit dargestellt). Trotzdem gehört PLATOON in die Reihe der intensivsten Vietnamkriegsfilme und ist absolut sehenswert, wenn auch am Ende leicht revisionistisch…



DEATHWATCH (Großbritannien, Deutschland 2002, Regie: Michael J. Bassett)

Recht simpel gestrickter Streifen, der ab dem zweiten Drittel auch so ziemlich alles an Spannung und Interessantem verliert und zu einer holen Menschen-jagen-Geist/Killer-und-sich-selbst-Story verkommt. Bis dahin bietet der Film aber wahrhaft erschütternd gute Details von den Schützengräben des Ersten Weltkriegs. Wirklich! Stimmung und Design der Gräben in Schlamm und Regen, übersät mit unfassbar gut gemachten und detaillierten Leichendesings, wow! Hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben! Aber der Rest… naja… nichts Nennenswertes.

BLACK SWARM im TV
Fiese genmanipulierte Wespen, entworfen von Freddie, überfallen eine Stadt, und die NSA will sie als Kriegswaffe.
Kleiner hingerotzter Tiermonster Film. Mit ganz guten Ideen, einen gut aufgelegten Robert Englund. Schöne Insider an Freddy Krüger und Anlehnungen an Zombiefilme. Aber das ohnehin etwas dramturgisch schlechte Script wird auch noch mit einem Familiendrama inklusive nervigen Kind überfrachtet. Und der Score ist auch mies.
Und irgendwie sind die Wespen nicht soo bedrohlich (halt ein wenig größer) . aber die zombifiezierten Menschen sind in dem Kontext fies und gruslig.
Tierfutter für Zwischendurch.