Deliria-Italiano

LINCOLN

Aufwändiges und sehr gut gespieltes Historiendrama, nur für Geschichtsinteressierte geeignet.

8/10

TIGERLAND (USA 2000, Regie: Joel Schumacher)

Und alle so: Yeah! Vietnam!!!

1971 im Ausbildungslager als Zwischenstation nach Vietnam. Während die Ausbilder zwischen Krieg dort und Frieden hier keine Trennlinie mehr ziehen, verschafft Bozz (Colin Farrell) einigen Kammeraden einen Weg raus aus der Army. Psychische Probleme, Härtefall, kein Schlupfloch in der Dienstvorschrift, dass er nicht findet. Dass er sich so nicht nur Freunde macht, liegt auf der Hand…

TIGERLAND ist ein zweischneidiges Schwert. Sicherlich ist er ungewöhnlich, da er zu einer Zeit erschien, als eigentlich keine Vietnamkriegsfilme mehr gemacht wurden, als die Forschung das Genre sogar für tot erklärt hatte. Dann ist er zudem ein reiner Ausbildungsfilm – auch dies dürfte ziemlich neu im Genre sein… Außerdem sieht der Film verdammt gut aus. Schumacher hat einen erstklassigen Look gefunden! Andererseits fühlt sich der Film, trotz aller zeitgenössischen Anspielungen, die ihn verorten sollen (so wird bspw. brav My Lai erwähnt!), nicht wirklich authentisch an. Und das liegt natürlich an der Story. Ist ein so aufopferungsvoller und zugleich aufmüpfiger junger Soldat in einer Armee, die sich im Krieg befindet, wirklich lebensfähig? Ist die Army wirklich so bescheuert, wie sie hier gelegentlich gezeichnet wird? Und mussten wirklich diese komischen Zufälle sein, damit die Story weitergeht? Naja, sollte sich jeder selbst ein Bild von machen. TIGERLAND ist ein guter Film, der sich allerdings (trotz des Looks) nur wenig authentisch anfühlt…

HEDWIG AND THE ANGRY INCH (2001)
DVD
Letztes Jahr sah ich ja dieses Glam Rock Punk Musical auf einer kleinen Bremer Bühne und war begeistert.
Ein Junge ist in Ost-Berlin unzufrieden und um mit einem GI in die USA zu ziehen läßt er sich untenrum operieren, dass klappt nicht so gut und es bleibt ein "angry inch" über. Irgendwann wird sie von ihrem Sugar Daddy verlassen, lernt sich in Songs auszudrücken, bringt das einem Teenager bei, der dann mit ihren Songs ein Rock-Star wird und sie verleugnet.
Vorab: Ich mag ja verfilmte Musicals. Und dieses hier spielte sich gleich in mein Herz. Großartige GlamPunk Songs, toll gesungen und gespielt. Auch prima verfilmt, mit Animationen und schrägen Bauten und abgefahrenen Bühnen (zB die 9. Bühne der Mense Fair!)
Hansel/Hedwig geht einen langen interessanten Weg, das wird nachvollziehbar und spannend erzählt. Im Gegensatz zur Bühnenversion ist hier die Rolle der Yithzak kleiner, wenn man den deleted scenes folgt, viel da wohl etwas im final cut hinaus.
ALso: gender-Fragen, d.h. ja auch immer Mensch-Fragen verbunden mit einer romatischen Musical-Geschichte mit lustigen und traurigen Anteilen. Superb.

Auf der DVD noch Audio-Kommentar vom Regisseur / Hauptdarsteller und vom Drehbuchautor, deleted scenes, und vor allem ein 85minüter über die Entstehung der Hedwig von dem ih est die este 1/4 Stunde sah, die aber schon sehr interessant ist, diese NYer Verbindung zwischen Punk und Drag.
Danke, Jogi.
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purgatorio hat geschrieben: BATTLE FOR HADITHA (Großbritannien 2007, Regie: Nick Broomfeld)

Im irakischen Haditha tötet eine Sprengfalle einen US-Soldaten und verletzt zwei weitere schwer. Die amerikanische Antwort folgt prompt. In Panik, überstürzt, wütend und nach Rache dürstend, aber eben auch hektisch, nervös und fernab jeder Rationalität, stürmen die jungen Soldaten die umliegenden Gebäude und richten ein Massaker an. Wie einst in Vietnam sind Freund und Feind nicht unterscheidbar, jedoch werden einige Räume derart hektisch von potenziellen Gefahren befreit, dass eine Vielzahl an Frauen und Kindern stirbt. Zwei Familien wurden bei dem Vorfall beinahe vollständig ausgelöscht. Insgesamt starben wohl 24 irakische Zivilisten…

Das erinnert mich sehr stark an de Palmas "Redacted". Weißt du, ob da ein Zusammenhang besteht?

Arkadin hat geschrieben:

purgatorio hat geschrieben: BATTLE FOR HADITHA (Großbritannien 2007, Regie: Nick Broomfeld)

Im irakischen Haditha tötet eine Sprengfalle einen US-Soldaten und verletzt zwei weitere schwer. Die amerikanische Antwort folgt prompt. In Panik, überstürzt, wütend und nach Rache dürstend, aber eben auch hektisch, nervös und fernab jeder Rationalität, stürmen die jungen Soldaten die umliegenden Gebäude und richten ein Massaker an. Wie einst in Vietnam sind Freund und Feind nicht unterscheidbar, jedoch werden einige Räume derart hektisch von potenziellen Gefahren befreit, dass eine Vielzahl an Frauen und Kindern stirbt. Zwei Familien wurden bei dem Vorfall beinahe vollständig ausgelöscht. Insgesamt starben wohl 24 irakische Zivilisten…

Das erinnert mich sehr stark an de Palmas "Redacted". Weißt du, ob da ein Zusammenhang besteht?

laut Wikipedia basiert REDACTED (den ich nicht kenne, danke für den Tipp) auf dem Massaker von Mahmudiyya (https://de.wikipedia.org/wiki/Redacted). Dieser hier basiert auf dem Haditha-Massaker (https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Haditha). Kam im Irakkrieg (ebenso wie in Vietnam) wohl öfter vor... Da ist für jeden Regisseur ein eigenes dabei...

Mad Max - Fury Road hier einige Worte.


Dieser Film ist für mich Popcorn Kino vom Feinsten! Irgendwie auch der bessere "Robocop"! Klare Empfehlung!

purgatorio hat geschrieben:

Arkadin hat geschrieben:

purgatorio hat geschrieben: BATTLE FOR HADITHA (Großbritannien 2007, Regie: Nick Broomfeld)

Im irakischen Haditha tötet eine Sprengfalle einen US-Soldaten und verletzt zwei weitere schwer. Die amerikanische Antwort folgt prompt. In Panik, überstürzt, wütend und nach Rache dürstend, aber eben auch hektisch, nervös und fernab jeder Rationalität, stürmen die jungen Soldaten die umliegenden Gebäude und richten ein Massaker an. Wie einst in Vietnam sind Freund und Feind nicht unterscheidbar, jedoch werden einige Räume derart hektisch von potenziellen Gefahren befreit, dass eine Vielzahl an Frauen und Kindern stirbt. Zwei Familien wurden bei dem Vorfall beinahe vollständig ausgelöscht. Insgesamt starben wohl 24 irakische Zivilisten…

Das erinnert mich sehr stark an de Palmas "Redacted". Weißt du, ob da ein Zusammenhang besteht?

laut Wikipedia basiert REDACTED (den ich nicht kenne, danke für den Tipp) auf dem Massaker von Mahmudiyya (https://de.wikipedia.org/wiki/Redacted). Dieser hier basiert auf dem Haditha-Massaker (https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Haditha). Kam im Irakkrieg (ebenso wie in Vietnam) wohl öfter vor... Da ist für jeden Regisseur ein eigenes dabei...

So Film ist geordert. Werde ich wohl morgen mal gucken (könnte auch heute, aber ich muss ja meine Kontinuität erhalten und einen Vietnamkriegsfilm glotzen. Und zwei Filme werde ich heute wohl nicht schaffen )

Heute Gestern war Piratentag
Piratenkapitän Mary
Venus der Piraten
Der Tiger der Meere
Der Löwe von San Marco
Hat Spaß gemacht, weckt Erinnerungen an verregnete Sonntagnachmittage als Kind, aber nach vier Filmen am Stück verschwimmt doch alles zu einem ununterscheidbaren Piratenbrei. Und das aus gutem Grund.

Von oben nach unten:
Löwe von San Marco
Tiger der Meere
Venus der Piraten
Würde man ein Trinkspiel draus machen, hätte man nach dem zweiten Film eine Alkoholvergiftung.

Seth_LCF hat geschrieben:der bessere "Robocop"!

The Woods (5/10)

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Oswalt Kolle: Liebe als Gesellschaftsspiel (2/10)