Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Di 22. Sep 2015, 22:37
Sie sind verdammt - Der Film, von dem "The Damned" ihren Bandnamen geklaut haben. Ein unglaubliches gutes, aber auch zutiefst trauriges und deprimierendes Werk, welches nach einem in eine völlig andere Richtung driften Beginn ("Black Leather, Black Leather"), dann nach der Hälfte eine unerwartete Kehrtwendung macht und einen Magenschwinger nach dem anderen auspackt. Meisterwerk, aber kein schönes. Musste danach erst einmal tief Luft holen...
OLDENBURG
Begann mit ziemlich viel Chaos und Hektik und einer großen Enttäuschung, denn nachdem ich endlich meine Akkreditierung hatte und zu CRUMBS wollte, war der ausverkauft. Ich hatte aber Glück im Unglück, denn in der Spielstätte gegenüber lief...
MIAMI BLUES - George-Armitage-Retro. Ganz großartiger Film mit einem sehr jungen und unverschämt gutauseshenden und sehr coolen Alec Baldwin. Ausserdem spielen Jennifer Jason Leigh (süss, naiv, tragisch), Fred Ward (TOLL!!!), Charles Napier (Charles Napier) und noch zahlreiche andere mit, und es macht Spaß ihnen zuzusehen. Ende der 80er gab es keine guten Filme? Quatsch. "Miami Blues" ist der Beweis.
DIXIELAND - Angekündigt als Bonnie&Clyde-Ding. Totaler Blödsinn, aber so sind Programmhefte nun einmal. White-Trash-Geschichte im tiefsten Süden. Tragisch, lebensnah, hoffnungslos. Gespickt mit realen Interviews, die der Regisseur mit Leuten führte, die sich in ähnlichen Situationen, wie die Protagonisten befinden. Bester "neuer" Film des Festivals und für mich in zweierlei Hinsicht eine Überraschung. Einmal, weil ich mir nichts versprochen ahtte - und dann weil ich dachte, die sehr natürlich agierednen Darsteller wären Laienschauspiler. Waren sie nicht. Faith Hill ist in den USA ein Country-Superstar, der Hauptdarsteller gefragter Seriendarsteller und die Hauptdarstellerin die Enkelin vom King höchstpersönlich.
EMBERS - Sehr ruhige SF-Geschichte, die in einer Welt spielt, in der ein Virus die Fähigkeit der Menschen zerstört hat, sich zu erinneren. So beginnt für alle jeder Tag so, als wäre es der erste. Egal, was man am Vortag erlebt hat, mit wem man zusammen ist - am nächsten morgen ist alles vergessen. Wie gesagt sehr ruhig inszeniert mit gelegentlichen derben Gewaltausbrüchen. Nichts wirklich besonderes, bleibt aber irgendwie aufgrund seiner Ausgangssituation und den wirkch beeindruckenden Kulissen hängen.
MODEL HUNGER - Splattertrash mit Lynn Lowry. Musik: Harry Manfredi! Erinnert sehr ungut an diverse billig Videoproduktionen und aufgrund der grottigen Schauspieler (die Lowry ist klasse und hat sichtlich Spaß, dreht aber uch vollkommen durch) und gezwungenen "Bad Taste" (u.a. mit dem schlimmsten Divine-Double aller Zeiten) war ich schon drauf und dran zu gehen. In der zweiten Hälfte gibt der bis dahin Spallter-technisch zurückhaltende Film aber derartig Gas, dass man sagen muss: Seeing is believing. Und die 67-jährige Lowry macht in Reizwäsche auch noch eine gute Figur. Fazit: Naja...
TRAVELATOR: Serbischer Film über einen Ego-Shooter-Champion, der als Auftragskiller nach Las Vegas geschickt wird und sich dort vollkommen verliert. Viel Licht, viel Schaten. Tolle Bilder. Der finale Amoklauf in Gaming-Optik ist toll gefilmt, aber zwischdurch gibt es auch immer Leerlauf, religiös aufgeladene Szenen, eine geheimnisvolle Liebesgeschichte, die Null funktioniert und Bilder aus der Wüste. Weniger wäre mehr gewesen.
TOO LATE: Lakonischer Neo-Noir. In fünf jeweils 20-minütigen Szenen gedreht, die aber in der Reihenfolge durcheinander geworfen wurde. Das schreit natürlich "Pulp Fiction"! Sehr viel Dialoge, alles sehr cool. Mit Robert Forster und Jeff Fahley sind auch zwei QT-Spezis mit am Start. Aber es gibt auch eine ganz wunderbar zärtliche Sequenz, so voller Gefühl und - wenn man nach der letzten Szene die Zusammenhänge besser kennt - auch unendlich traurig. Gefiel mir insgesamt gut.
DARK: Wurde als Horrothriller angekündigt und mit dem Namen Joe Dante (Executive Producer) beworben. Ob das wirklich DER Joe Dante war? Zunächst einmal: Hut ab vor der süssen Whitney Able ("Monsters"), die ohne Make-Up spielt, sich ordentlich Kilos angefressen hat, keine Angst vor Nacktheit zeigte und recht übrzeugend eine jugne Frau spielt, die langsam von ihen psychischen Problemen zerquetscht wird. ABER: Das ganze ist so langatmig und langweilig gedreht, das alles so kryptisch und egal. Und vor allem ist das KEIN Horrorthriller, sondern ein Psychogramm. Blöderweise ist einem die Hauptfigur ziemlich egal, ihre Handlungen nicht nachvollziehbar und man wartet aufgrund der Ankündigung immer darauf, dass was Großartiges passsiert. Tut es aber nicht. Ganz am Ende soll dann etwas halbherzig noch sowas wie eine Horrorkulisse aufgebaut werden, aber das klappt dann auch nicht mehr. Bei der Vorstellung sind viele rausgegangen und es gab auch am Ende nicht den obligatorischen Applaus. Nur als die versammelt Crew inklusive Frau Able zum Q&A kam, wurde es etwas lauter. Fragen hatte aber keiner mehr.
GAS-S-S-S: George-Artimatage-Retro um Mitternacht. Hippie-Groteske von Roger Corman anch einem Drehbuch von armiatge. Der fragte nach der Vorstellung dann auch "What were we thinking?". Und die Q&A ging so: "Do you have any questions? Well, I have a lot. Good night". Letzteres hatte ich während des ziemlich abgedehten und zusammenhanglosen Film schon praktiziert. Kann nix mehr ab...
OLDENBURG
Begann mit ziemlich viel Chaos und Hektik und einer großen Enttäuschung, denn nachdem ich endlich meine Akkreditierung hatte und zu CRUMBS wollte, war der ausverkauft. Ich hatte aber Glück im Unglück, denn in der Spielstätte gegenüber lief...
MIAMI BLUES - George-Armitage-Retro. Ganz großartiger Film mit einem sehr jungen und unverschämt gutauseshenden und sehr coolen Alec Baldwin. Ausserdem spielen Jennifer Jason Leigh (süss, naiv, tragisch), Fred Ward (TOLL!!!), Charles Napier (Charles Napier) und noch zahlreiche andere mit, und es macht Spaß ihnen zuzusehen. Ende der 80er gab es keine guten Filme? Quatsch. "Miami Blues" ist der Beweis.
DIXIELAND - Angekündigt als Bonnie&Clyde-Ding. Totaler Blödsinn, aber so sind Programmhefte nun einmal. White-Trash-Geschichte im tiefsten Süden. Tragisch, lebensnah, hoffnungslos. Gespickt mit realen Interviews, die der Regisseur mit Leuten führte, die sich in ähnlichen Situationen, wie die Protagonisten befinden. Bester "neuer" Film des Festivals und für mich in zweierlei Hinsicht eine Überraschung. Einmal, weil ich mir nichts versprochen ahtte - und dann weil ich dachte, die sehr natürlich agierednen Darsteller wären Laienschauspiler. Waren sie nicht. Faith Hill ist in den USA ein Country-Superstar, der Hauptdarsteller gefragter Seriendarsteller und die Hauptdarstellerin die Enkelin vom King höchstpersönlich.
EMBERS - Sehr ruhige SF-Geschichte, die in einer Welt spielt, in der ein Virus die Fähigkeit der Menschen zerstört hat, sich zu erinneren. So beginnt für alle jeder Tag so, als wäre es der erste. Egal, was man am Vortag erlebt hat, mit wem man zusammen ist - am nächsten morgen ist alles vergessen. Wie gesagt sehr ruhig inszeniert mit gelegentlichen derben Gewaltausbrüchen. Nichts wirklich besonderes, bleibt aber irgendwie aufgrund seiner Ausgangssituation und den wirkch beeindruckenden Kulissen hängen.
MODEL HUNGER - Splattertrash mit Lynn Lowry. Musik: Harry Manfredi! Erinnert sehr ungut an diverse billig Videoproduktionen und aufgrund der grottigen Schauspieler (die Lowry ist klasse und hat sichtlich Spaß, dreht aber uch vollkommen durch) und gezwungenen "Bad Taste" (u.a. mit dem schlimmsten Divine-Double aller Zeiten) war ich schon drauf und dran zu gehen. In der zweiten Hälfte gibt der bis dahin Spallter-technisch zurückhaltende Film aber derartig Gas, dass man sagen muss: Seeing is believing. Und die 67-jährige Lowry macht in Reizwäsche auch noch eine gute Figur. Fazit: Naja...
TRAVELATOR: Serbischer Film über einen Ego-Shooter-Champion, der als Auftragskiller nach Las Vegas geschickt wird und sich dort vollkommen verliert. Viel Licht, viel Schaten. Tolle Bilder. Der finale Amoklauf in Gaming-Optik ist toll gefilmt, aber zwischdurch gibt es auch immer Leerlauf, religiös aufgeladene Szenen, eine geheimnisvolle Liebesgeschichte, die Null funktioniert und Bilder aus der Wüste. Weniger wäre mehr gewesen.
TOO LATE: Lakonischer Neo-Noir. In fünf jeweils 20-minütigen Szenen gedreht, die aber in der Reihenfolge durcheinander geworfen wurde. Das schreit natürlich "Pulp Fiction"! Sehr viel Dialoge, alles sehr cool. Mit Robert Forster und Jeff Fahley sind auch zwei QT-Spezis mit am Start. Aber es gibt auch eine ganz wunderbar zärtliche Sequenz, so voller Gefühl und - wenn man nach der letzten Szene die Zusammenhänge besser kennt - auch unendlich traurig. Gefiel mir insgesamt gut.
DARK: Wurde als Horrothriller angekündigt und mit dem Namen Joe Dante (Executive Producer) beworben. Ob das wirklich DER Joe Dante war? Zunächst einmal: Hut ab vor der süssen Whitney Able ("Monsters"), die ohne Make-Up spielt, sich ordentlich Kilos angefressen hat, keine Angst vor Nacktheit zeigte und recht übrzeugend eine jugne Frau spielt, die langsam von ihen psychischen Problemen zerquetscht wird. ABER: Das ganze ist so langatmig und langweilig gedreht, das alles so kryptisch und egal. Und vor allem ist das KEIN Horrorthriller, sondern ein Psychogramm. Blöderweise ist einem die Hauptfigur ziemlich egal, ihre Handlungen nicht nachvollziehbar und man wartet aufgrund der Ankündigung immer darauf, dass was Großartiges passsiert. Tut es aber nicht. Ganz am Ende soll dann etwas halbherzig noch sowas wie eine Horrorkulisse aufgebaut werden, aber das klappt dann auch nicht mehr. Bei der Vorstellung sind viele rausgegangen und es gab auch am Ende nicht den obligatorischen Applaus. Nur als die versammelt Crew inklusive Frau Able zum Q&A kam, wurde es etwas lauter. Fragen hatte aber keiner mehr.
GAS-S-S-S: George-Artimatage-Retro um Mitternacht. Hippie-Groteske von Roger Corman anch einem Drehbuch von armiatge. Der fragte nach der Vorstellung dann auch "What were we thinking?". Und die Q&A ging so: "Do you have any questions? Well, I have a lot. Good night". Letzteres hatte ich während des ziemlich abgedehten und zusammenhanglosen Film schon praktiziert. Kann nix mehr ab...