Deliria-Italiano

Bluttheater (USA 1979, Derek Savage, 4/10)
Irgendwann vor Urzeiten besaß ich einmal die NTSC-Kassette dieses Streifens.
Die oben abgebildete deutsche DVD bietet "Bluttheater" in kaum besserer Bild- und
Tonqualität.
Der im Original "The Meateater" genannte Film zeigt gleich zu Beginn eine
Ekelszene, als die titelgebende Figur herzhaft eine Maus verspeist. Danach
bekommt man eine abgefahrene Version von "Phantom der Oper" zu sehen,
die darstellerisch und dramaturgisch sehr bescheiden daherkommt.
Dennoch werten einige wenige atmosphärische Szenen im zumeist
leerstehenden Kino sowie der immer wieder durchdringende pubertär-sexistsch
angehauchte "Humor" das Werk etwas auf.
Sehr obskur!

THE MILLENNIUM BUG (USA 2010, Regie: Kenneth Cran)

Am 31.12.1999 hat die Panik vor dem Millennium Bug ihren Höhepunkt erreicht. Computer sollen die Zeitumstellung nicht schaffen, zusammenbrechen und das Gesellschaftssystem kollabieren lassen – die Börsen kommen zum erliegen, Stromnetze geben den Geist auf, ja sogar Atombomben sollen dadurch versehentlich gezündet werden. Eine Welt in Panik und Aufruhr!

Byron Haskin (Jon Briddell) schnappt sich seine Familie, die neue Ehefrau Clarissa (Christina Haeberman) und Tochter Joany (Jessica Simons), und flüchtet in die Berge. Silvester in Ruhe und Frieden lautet die Devise abseits einer Zivilisation in Angst. Doch eine hoffnungslos degenerierte Redneck-Sippe überfällt die Camper, verschleppt sie und fasst Joany als Aufbesserung des Genpools ins Auge. Der Horror beginnt! Draußen im Wald tut sich unterdessen der Boden auf und gebiert einen 1000 Jahre alten Riesenkäfer, der mörderischen Hunger auf Menschenfleisch hat. Jetzt beginnt der Horror erst richtig…

Das Cover der BluRay schreit ja förmlich nach billigstem Trash, auch wenn man das ASYLUM-Label vergeblich sucht. Die Inhaltsangabe könnte beknackter nicht klingen und eigentlich sollte man, bei einem Rest von Menschenverstand die Finger von solchen Machwerken lassen. Doch bereits die Labeleinblendung zu Beginn des Films lässt einen hellhörig aufblicken. „NO CGI FILMS“ steht dort geschrieben! Ein Scherz – oder? Nope! THE MILLENNIUM BUG kommt bei aller Beknacktheit und trotz des offensichtlich sehr beschränkten Budgets überaus handgemacht daher. Liebevolle Miniatursets, Rückprojektionen, selbstgebastelte (und trotzdem überzeugende) Masken etc.pp. All das, was man an den (Riesen-)Monsterfilmen von früher so schätzte. Mal ganz im Ernst: Die Schauspieler geben sich Mühe, der Film ist ordentlich blutig, die Redneck-Story ist ebenso altbekannt wie unterhaltsam und das Monster ist ein Kracher vor dem Herrn! Mit liebevoll gestalteten 86 Min. Laufzeit kommt man hier voll auf seine Kosten und erhält kurzweilige aber begeisternde Unterhaltung für kleines Geld. Die BlauStrahl kam mich im Wiener Müller lässige 2,99EUR und bietet als Schund- und Kontrastprogramm noch die vollständigen Gurkenfilme RETURN OF THE KILLERSHREWS – DIE BLUTRÜNSTIGEN BESTIEN KEHREN ZURÜCK (USA 2012, Regie: Steve Latshaw) und den Bigfood-Trasher NIGHT CLAWS – DIE NACHT DER BESTIE (USA 2012, Regie: David A. Prior). Na wat will man den mehr? KAUFEN! (Das gilt ganz speziell für dich, Karlabandzu!!!)

purgatorio hat geschrieben:(Das gilt ganz speziell für dich, Karlabandzu!!!)

als ich die Story las, und noch dazu NO CGI. hab ich gleich darangedacht! mal guckn, was der hiesige müller so her gibt, oder du bringst ihn mir aus wien mit!

karlAbundzu hat geschrieben:

purgatorio hat geschrieben:(Das gilt ganz speziell für dich, Karlabandzu!!!)

als ich die Story las, und noch dazu NO CGI. hab ich gleich darangedacht! mal guckn, was der hiesige müller so her gibt, oder du bringst ihn mir aus wien mit!

Wenn du ihn nicht findest steuern wir den Müller in Wien an. Aber da kann man ja jetzt noch nichts versprechen

So,dank Krankheit und kaputtem Blu-ray-Player hab ich mal'n paar olle VHS-Tapes vom "Noch-zu-gucken"-Stapel genommen.(Die hab ich wohl auch erst seit ca. 20 Jahren,eijeijei...)
MURDER ROCK
Fand ich gar nicht schlecht.Fulci bastelte einen fast ganz guten Giallo in der Tanzschule zusammen.Olga Karlatos find ich ziemlich gut.(Auch wenn ihr Schauspiel fast durchgehend von etwas übertriebener Hysterie geprägt ist.)Die Auflösung ist natürlich so spannend wie Eier in Senfsauce,aber is okay.Guter,unterer Durchschnitt.
Die Jungs von der Polizeischule
Derbe italienische Komödie mit unterirdischem Witz.Die Zote regiert!Find ich toll.
Angel in the Dark
Sleaziges Drogen-Drama.Karin Schubert spielt auch mit und sieht aus wie Hefegebäck mit blonden Haaren.Der Rest ist auch ziemlich unglaublich.Empfehlung meinerseits.

PROMETHEUS – DUNKLE ZEICHEN (PROMETHEUS, USA, Großbritannien 2012, Regie: Ridley Scott)

Bei der Zweitsichtung ist der Film etwas besser. Noch immer ist es ärgerlich, dass der Film bei allen Parallelen zu ALIEN so sehr die Distanz betont, aber unterhaltsam ist er trotzdem. Obwohl ich es als ärgerlich herausstellen möchte, dass der Terror erst beginnen kann, nachdem sich der beste Geologe und Vermessungstechniker der Welt verläuft und ein Biologe eine außerirdische Lebensform anfassen muss, die wie eine Cobra aussieht. Na alles klar…

The Toolbox Murders (USA 1977, Dennis Donnelly, 6,5/10)
Dennis Donnellys einziger Spielfilm aus dem Jahre 1977 (so steht's im Abspann) ist ein
krudes Stück Exploitationskino, das den Zuschauer wohl zu Beginn schocken und
ihn am Ende verstört zurücklassen sollte. Beides gelingt Donnelly dank einer durchgehend
morbiden Atmoshäre, die dem ganzen Geschehen keinen Anflug von Humor gestattet.
Die Mordserie zu Beginn des Streifens war für damalige Verhältnisse sehr starker Tobak und
weist auch gewisse Parallelen zum drei Jahre jüngeren "Maniac" auf. Wenngleich dessen
Kultstatus ungleich größer ist.
Ich mag die "Werkzeugkoffer-Morde" irgendwie. Kann ich mir immer wieder alles paar
Jahre geben.
Aber: Hände weg vom Rückentext der XT-Fassung, da dieser ungemein spoilerlastig ist.

THE AGGRESSION SCALE

Logik sucht man hier vergebens und das ist auch das große Manko dieses Thrillers. Mag man bei einer Komödie wie "Kevin - Allein zu Haus" noch darüber hinweg sehen, so leidet hier merklich die Spannung, wenn die ansonsten toughen Bad Guys blindlings in die Fallen tappen.

Was bleibt, sind harte Kills und ein ausreichendes Tempo, was den Film vor dem Ausfall rettet.

4/10

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THE AFTERMATH (USA 1982, Regie: Steve Barkett)

Astronauten stürzen auf der Erde nach dem nuklearen Holocaust ab. Alles kaputt, degenerierte Mutantenhorden ziehen durch die Trümmer und ein Despot veranstaltet Menschenjagden… letzterer übrigens von einem jungen Sid Haig gespielt, der aber trotzdem schon so schräg aussieht. Da Vergewaltigung, Mord und das Recht des Stärkeren die Tagesordnung bestimmen, beschließt der Astronaut Newman, der offenbar eine erstklassige Nahkampfausbildung genossen hat, für Ordnung zu sorgen, bastelt sich fix eine Laserkanone (!) und greift das Lager der marodierenden Bande an… Jepp, so weit, so gut!

THE AFTERMATH ist wahrhaft unterhaltsam. Trotz des geringen Budgets hat man sich hier richtig Mühe beim Design der Trümmerwüsten gegeben (außer im Finale, wo die Stadt plötzlich wieder merkwürdig intakt wirkt). Mitunter blitzt aber auch der Kiesgruben-Charme von No-Budget-Endzeitstreifen durch. Bei allem Amüsement scheinen jedoch punktuell auch derart heftige Gewaltspitzen durch, dass einem kurz die Chips im Rachen stecken bleiben. Unterhaltsam!


Danke Tomaso


DEF-CON 4 – DAS LETZTE KOMMANDO (DEF-CON 4, Kanada, Regie: Paul Donovan)

In der orbitalen Militärstation Nemesis werden drei Astronauten Zeugen des ausbrechenden Atomkriegs auf der Erde unter ihnen. Zwei Monate ohne Lebenszeichen vergehen, die Erde scheint leergefegt. Doch plötzlich übernimmt Schadsoftware die Station, koppelt den Aufenthaltsbereich ab und zwingt die Kapsel zum Absturz auf dem nuklear verseuchten Planeten. Dort hat sich alles verändert. Kannibalengruppen ziehen durch die Wälder, einsame Wanderer schützen sich mit Sprengfallen und ein rätselhafter Militärdespot unterjocht die wenigen Überlebenden…

Das kanadische Remake von THE AFTERMATH (1982) kann mit einer ersten halben Stunde aufwarten, die in puncto Spannung, Tricktechnik und Inszenierung wahrhaft atemberaubend ist! Wow, das hatte mich richtig gefesselt und begeistert (gerade die Vernichtung der Zivilisation im Atomkrieg, die auf ollen 80s-Computerbildschirmen beobachtet wird, war unglaublich intensiv; aber auch die Erstkontakte mit den Kannibalenstämmen und anderen Gruppen in den Trümmern der Zivilisation waren toll!). Dann jedoch wird betont, dass gerade einmal 2 Monate seit dem Krieg vergangen sind. Und schon brausen die mit umgebauten Fahrzeugen durch die Trümmer und fressen sich gegenseitig auf? Echt jetzt? Ab hier folgt Routine. Gut gemacht, tatsächlich auch aufwendig ausgestattet, aber eben nur noch Routine, die mitunter auch unlogisch und ärgerlich daherkommt. Unterhaltsam ist das Ding aber trotzdem, wenn auch mit fortwährender Laufzeit die Nachvollziehbarkeit flöten geht. Da reißt dann auch der Schlußgag nichts mehr raus…

Danke DocFreudstein