Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- Il Grande Silenzio
- Beiträge: 4838
- Registriert: So 24. Jun 2012, 15:13
- Wohnort: Kiel
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit
Sehr gelungenes Sequel mit spannender, wendungsreicher Story. Darsteller und Action sind wie bei allen Filmen der Reihe at it's best.
Tolles Superhelden-Kino - 8/10
Sehr gelungenes Sequel mit spannender, wendungsreicher Story. Darsteller und Action sind wie bei allen Filmen der Reihe at it's best.
Tolles Superhelden-Kino - 8/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Too young to die: Bruce Lee
Doku auf ARTE.
Durchaus interessant & sehenswert.
Konnte mir allerdings auch nur wenig Unbekanntes / Neues vermitteln.
Bis auf die Behauptung, dass Jean Claude Van Damme bei Bruce Lees Beerdigung einer der Sargträger gewesen sein soll... *Hüstel*...
Doku auf ARTE.
Durchaus interessant & sehenswert.
Konnte mir allerdings auch nur wenig Unbekanntes / Neues vermitteln.
Bis auf die Behauptung, dass Jean Claude Van Damme bei Bruce Lees Beerdigung einer der Sargträger gewesen sein soll... *Hüstel*...
-
- Beiträge: 15637
- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
- Wohnort: Dresden
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
THE LAST WINTER (USA, Island 2006, Regie: Larry Fessenden)
Im einstmals ewigen Eis soll ein Trupp Arbeiter und Wissenschaftler Bohrungen im Auftrag eines Ölkonzerns vorbereiten und bekommt die Auswirkungen des Klimawandels am eigenen Leib zu spüren, denn der Dauerfrostboden beginnt zu tauen und setzt etwas frei…
Einige stimmungsvolle Aufnahmen und eine nette Öko-Botschaft. Ansonsten recht öde, allerdings mit sehr konsequentem Ende. Kann man sich aber sparen…
MAD MAX: FURY ROAD (Australien, USA 2015, Regie: George Miller)
Und wieder erwischt: Nach genau 30 Min. Laufzeit kriecht Max aus dem Sand des gewaltigen Sturms. Atemlos und fassungslos fragt man sich, was denn noch kommen kann, nachdem der Film nun 30 Min. aus allen Rohren gefeuert hat. Pulver verschossen? Noch 90 Min. uninspirierte Langeweile? Mitnichten! MAD MAX: FURY ROAD ist einer dieser Filme, die als vollständige Reduktion aller Nebensächlichkeiten, aller Dinge, die Längen erzeugen könnten, auftritt, um sich auf das zu konzentrieren, was erwartet wird: Irres Design, wahnwitzige Verfolgungsjagden, Tempo, Blut, Benzin, Rost und Dreck. In Fetzen werden einem Anhaltspunkte einer in sich stimmigen Welt hingeworfen, mal in Details und mal in Dialogen ersichtlich. Diesen wird aber keine Aufmerksamkeit geschenkt. Stattdessen kommt der Tritt aufs Gas, Pedalsperre rein und dann prescht der Film vorwärts. Herrlich und schwer unterhaltsam!
Im einstmals ewigen Eis soll ein Trupp Arbeiter und Wissenschaftler Bohrungen im Auftrag eines Ölkonzerns vorbereiten und bekommt die Auswirkungen des Klimawandels am eigenen Leib zu spüren, denn der Dauerfrostboden beginnt zu tauen und setzt etwas frei…
Einige stimmungsvolle Aufnahmen und eine nette Öko-Botschaft. Ansonsten recht öde, allerdings mit sehr konsequentem Ende. Kann man sich aber sparen…
MAD MAX: FURY ROAD (Australien, USA 2015, Regie: George Miller)
Und wieder erwischt: Nach genau 30 Min. Laufzeit kriecht Max aus dem Sand des gewaltigen Sturms. Atemlos und fassungslos fragt man sich, was denn noch kommen kann, nachdem der Film nun 30 Min. aus allen Rohren gefeuert hat. Pulver verschossen? Noch 90 Min. uninspirierte Langeweile? Mitnichten! MAD MAX: FURY ROAD ist einer dieser Filme, die als vollständige Reduktion aller Nebensächlichkeiten, aller Dinge, die Längen erzeugen könnten, auftritt, um sich auf das zu konzentrieren, was erwartet wird: Irres Design, wahnwitzige Verfolgungsjagden, Tempo, Blut, Benzin, Rost und Dreck. In Fetzen werden einem Anhaltspunkte einer in sich stimmigen Welt hingeworfen, mal in Details und mal in Dialogen ersichtlich. Diesen wird aber keine Aufmerksamkeit geschenkt. Stattdessen kommt der Tritt aufs Gas, Pedalsperre rein und dann prescht der Film vorwärts. Herrlich und schwer unterhaltsam!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- Il Grande Silenzio
- Beiträge: 4838
- Registriert: So 24. Jun 2012, 15:13
- Wohnort: Kiel
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
SUNSHINE CLEANING
Amy Adams und Emily Blunt als ungleiches Schwesterpaar, die den Tod der Mutter und die sonstigen Widrigkeiten des Lebens meistern müssen.
Gelungenes Familiendrama mit sarkastisch-humoristischen Untertönen, das einen hoffnungsvollen Weg einschlägt, die Sozialkritik wird also nicht konsequent bis zum Ende "durchgezogen", was man als Schwäche, aber auch als (kleine) Stärke auslegen kann.
So eignet sich SUNSHINE CLEANING zur Unterhaltung, der Zuschauer wird nicht zu sehr emotional erdrückt.
8/10
Amy Adams und Emily Blunt als ungleiches Schwesterpaar, die den Tod der Mutter und die sonstigen Widrigkeiten des Lebens meistern müssen.
Gelungenes Familiendrama mit sarkastisch-humoristischen Untertönen, das einen hoffnungsvollen Weg einschlägt, die Sozialkritik wird also nicht konsequent bis zum Ende "durchgezogen", was man als Schwäche, aber auch als (kleine) Stärke auslegen kann.
So eignet sich SUNSHINE CLEANING zur Unterhaltung, der Zuschauer wird nicht zu sehr emotional erdrückt.
8/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
-
- Beiträge: 15637
- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
- Wohnort: Dresden
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
STILLE NACHT – MÖRDERISCHE NACHT (WHILE SHE WAS OUT,USA, Kanada, Deutschland 2008, Regie: Susan Montford)
Der Film kann ja mal nichts! Thriller- und Revenge-Aufguss ohne Nachvollziehbarkeit und Innovation. Nichts, was man nicht schon irgendwo gesehen hätte. Kim Basinger, brave Hausfrau, vom Ehemann mit Wonne verdroschen, wackelt zum stressigen Weihnachtseinkauf. Auf der Rückfahrt kommen ihr ein paar Jugendliche krumm, erschießen einen Wachmann, sie flieht, die Jugendlichen hinterher und so erhält die kaum gestresste Dame die Chance, die Blagen reihum umzubringen. Öhm… OK. Ab in die Tonne und frohe Weihenacht!
Der Film kann ja mal nichts! Thriller- und Revenge-Aufguss ohne Nachvollziehbarkeit und Innovation. Nichts, was man nicht schon irgendwo gesehen hätte. Kim Basinger, brave Hausfrau, vom Ehemann mit Wonne verdroschen, wackelt zum stressigen Weihnachtseinkauf. Auf der Rückfahrt kommen ihr ein paar Jugendliche krumm, erschießen einen Wachmann, sie flieht, die Jugendlichen hinterher und so erhält die kaum gestresste Dame die Chance, die Blagen reihum umzubringen. Öhm… OK. Ab in die Tonne und frohe Weihenacht!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- karlAbundzu
- Beiträge: 9573
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Tatort: LU
Mit Odenthal, Kopper und Kop
Spannend, schön inszeniert, ein bißchen zu viel düstere Ludwigshafen-Shots, auch wenn es zeigenswertes gibt (die einen trotzdem nicht auf einen Toritrip bringen), dadurch Längen, aber prima End-80er Soundtrack und gutes Spiel. Lena wird härter! Solide.
Mit Odenthal, Kopper und Kop
Spannend, schön inszeniert, ein bißchen zu viel düstere Ludwigshafen-Shots, auch wenn es zeigenswertes gibt (die einen trotzdem nicht auf einen Toritrip bringen), dadurch Längen, aber prima End-80er Soundtrack und gutes Spiel. Lena wird härter! Solide.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Schulmädchen-Report, 6. Teil - Was Eltern gern vertuschen möchten (4/10)
Und im Kino:
Die Grotte der vergessenen Leichen (6/10)
Schulmädchen-Report, 6. Teil - Was Eltern gern vertuschen möchten (4/10)
Und im Kino:
Die Grotte der vergessenen Leichen (6/10)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Sonst haltet doch auch euren Faden hier mal aktuellkarlAbundzu hat geschrieben:Als Bremer: Jeden zweiten Freitag im Monat ROT anstreichen!Bonpensiero hat geschrieben:Kacke, da hab ich was verpasst. Hatte den Termin nicht auf dem Schirm. Grmml...karlAbundzu hat geschrieben:DER TOD WEINT ROTE TRÄNEN gestern im Rahmen von der weird xperience Reihe.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- Cronenberg
- Beiträge: 270
- Registriert: So 8. Jul 2012, 16:40
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Habe tatsächlich eine Besprechung eines meiner Schrottwichtel-Filme verfasst (meine erste Rezension):
„Kaminfeuer Impressionen“
„Kaminfeuer Impressionen“ (Fire Place Impressions, 2003) auf VHS unter dem Alternativ-Titel „Feuertanz in der Höllenglut“ erschienen, genießt unter Fans einen erstklassigen Ruf, gilt gemeinhin als Klassiker des Genres. Entsprechend groß war meine Neugier auf das kontroverse Werk und hoch die Erwartungen. Und ich wurde nicht enttäuscht;
In geradezu hypnotisch langen Einstellungen (die erste Szene kommt 20 Minuten ohne Schnitt oder Kamerabewegung aus!) präsentiert uns der Regisseur zunächst ein vordergründig idyllisch wirkendes Tableau. Ein wenig knisternde Erotik, ansonsten kontemplative Szenen, die durch die ruhige Inszenierung optimal zur Geltung kommen. Ausdrücklich lobend hervorgehoben werden muß an dieser Stelle, daß vom in ähnlichen Exploitation-Werken billiger Machart auftretenden Over-acting nichts zu sehen ist. Alle Handlung und Emotionen werden mit äußerst sparsamen, oft nur dem aufmerksamen Zuschauer zugänglichen Mitteln, in Szene gesetzt.
Nach diesem Anfang jedoch ein abrupter, erster Plot-Twist: „Fire Place 2“. Anders angeordnete Holzscheite, unvermittelt von der Kamera eingefangen! Der Zuschauer wird in einen neuen Handlungsstrang geworfen. Ohne jeden erklärenden oder einführenden Kontext, bleibt dieser enigmatische Bruch völlig der Interpretation des Zuschauers überlassen – sehen wir noch den gleichen Kamin? Oder einen Doppelgänger? Wer hat die neuen Scheite angeordnet? Auf welch mysteriöse Weise verschwanden die Überreste der vorigen?
Dabei hält sich der Film in der Gewaltdarstellung (wohl der angestrebten FSK 0-Freigabe geschuldet) ungewöhnlich zurück: das Zerhacken des Holzes findet vollständig im Off statt, wir sehen nur das Ergebnis dieses Exzesses.
Im nun folgenden Mittelteil des Werks sind einige Längen festzustellen. Die Handlung tritt auf der Stelle, allzu vorhersehbar und schablonenhaft ist der Verlauf. Das hat man so oder so ähnlich schon zigmal gesehen. Es schleicht sich das Gefühl ein, den Machern seien ein wenig die Ideen ausgegangen. Gerade wenn die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu erschlaffen droht, ein erneuter Jumpcut: „Fireplace 3“!
Und was nun folgt, entschädigt für alle vorherigen dramaturgischen Schwächen! In streng komponierten 1,37:1-Bildern bleibt unser Blick im Mikrokosmos des Handlungsortes kammerspielartig gefangen, kein Moment des Comic-Relief oder des Entkommens aus der gezeigten Enge wird uns gegönnt. Mit unerbittlicher Folgerichtigkeit bricht das Finale herein und steuert in einer zeitlupenartigen tour-de-force unaufhaltsam auf ein apokalyptisches Inferno zu…
ACHTUNG SPOILER
Das hat man in dieser Konsequenz selten gesehen. Dieser äußerst pessimistische Schlag in die Magengrube (in seiner nihilistischen Intensität höchstens mit dem Oeuvre Gaspar Noés vergleichbar) wirkt lange nach und läßt den überrumpelten Betrachter in beklemmter Atmosphäre zurück. Der völlige Verzicht auf Musik verstärkt die fatalistische Aussage umso mehr… (unbedingt im Original-Ton anschauen!)
Hier findet die Regie zu einer völlig individuellen Bildsprache. Eindeutig von der Dogma-Bewegung inspirierte pseudo-dokumentarische Ästhetik vermengt sich mit einer an die Werke Mario Bavas gemahnenden traumartigen Beleuchtung in kräftigen, warmen Farben. Das gothic-horror-typische Mauerwerk des Kamins tut ein Übriges (vergl. hierzu: Dr. Armin Schwurbel-Schwaller: „Katharsis im Kamin – transgressive „Entzündung“ im aktuellen Feuerstellen-Kino“).
Fazit: eine eindringliche Parabel der Vergänglichkeit ohne jegliche Zugeständnisse an kommerzielle Konventionen und ganz großes Kino, das man so schnell nicht vergisst.
„Kaminfeuer Impressionen“
„Kaminfeuer Impressionen“ (Fire Place Impressions, 2003) auf VHS unter dem Alternativ-Titel „Feuertanz in der Höllenglut“ erschienen, genießt unter Fans einen erstklassigen Ruf, gilt gemeinhin als Klassiker des Genres. Entsprechend groß war meine Neugier auf das kontroverse Werk und hoch die Erwartungen. Und ich wurde nicht enttäuscht;
In geradezu hypnotisch langen Einstellungen (die erste Szene kommt 20 Minuten ohne Schnitt oder Kamerabewegung aus!) präsentiert uns der Regisseur zunächst ein vordergründig idyllisch wirkendes Tableau. Ein wenig knisternde Erotik, ansonsten kontemplative Szenen, die durch die ruhige Inszenierung optimal zur Geltung kommen. Ausdrücklich lobend hervorgehoben werden muß an dieser Stelle, daß vom in ähnlichen Exploitation-Werken billiger Machart auftretenden Over-acting nichts zu sehen ist. Alle Handlung und Emotionen werden mit äußerst sparsamen, oft nur dem aufmerksamen Zuschauer zugänglichen Mitteln, in Szene gesetzt.
Nach diesem Anfang jedoch ein abrupter, erster Plot-Twist: „Fire Place 2“. Anders angeordnete Holzscheite, unvermittelt von der Kamera eingefangen! Der Zuschauer wird in einen neuen Handlungsstrang geworfen. Ohne jeden erklärenden oder einführenden Kontext, bleibt dieser enigmatische Bruch völlig der Interpretation des Zuschauers überlassen – sehen wir noch den gleichen Kamin? Oder einen Doppelgänger? Wer hat die neuen Scheite angeordnet? Auf welch mysteriöse Weise verschwanden die Überreste der vorigen?
Dabei hält sich der Film in der Gewaltdarstellung (wohl der angestrebten FSK 0-Freigabe geschuldet) ungewöhnlich zurück: das Zerhacken des Holzes findet vollständig im Off statt, wir sehen nur das Ergebnis dieses Exzesses.
Im nun folgenden Mittelteil des Werks sind einige Längen festzustellen. Die Handlung tritt auf der Stelle, allzu vorhersehbar und schablonenhaft ist der Verlauf. Das hat man so oder so ähnlich schon zigmal gesehen. Es schleicht sich das Gefühl ein, den Machern seien ein wenig die Ideen ausgegangen. Gerade wenn die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu erschlaffen droht, ein erneuter Jumpcut: „Fireplace 3“!
Und was nun folgt, entschädigt für alle vorherigen dramaturgischen Schwächen! In streng komponierten 1,37:1-Bildern bleibt unser Blick im Mikrokosmos des Handlungsortes kammerspielartig gefangen, kein Moment des Comic-Relief oder des Entkommens aus der gezeigten Enge wird uns gegönnt. Mit unerbittlicher Folgerichtigkeit bricht das Finale herein und steuert in einer zeitlupenartigen tour-de-force unaufhaltsam auf ein apokalyptisches Inferno zu…
ACHTUNG SPOILER
► Text zeigen
Hier findet die Regie zu einer völlig individuellen Bildsprache. Eindeutig von der Dogma-Bewegung inspirierte pseudo-dokumentarische Ästhetik vermengt sich mit einer an die Werke Mario Bavas gemahnenden traumartigen Beleuchtung in kräftigen, warmen Farben. Das gothic-horror-typische Mauerwerk des Kamins tut ein Übriges (vergl. hierzu: Dr. Armin Schwurbel-Schwaller: „Katharsis im Kamin – transgressive „Entzündung“ im aktuellen Feuerstellen-Kino“).
Fazit: eine eindringliche Parabel der Vergänglichkeit ohne jegliche Zugeständnisse an kommerzielle Konventionen und ganz großes Kino, das man so schnell nicht vergisst.
- karlAbundzu
- Beiträge: 9573
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
cronenberg. Magste zu dem Film ein Thread aufmachen?
Ich empfehle wegen besserer Bildqualität die DVD als Double Feature mit "Aquarium", dieser immerhin mit Audio-Kommentar der Darsteller.
Ich empfehle wegen besserer Bildqualität die DVD als Double Feature mit "Aquarium", dieser immerhin mit Audio-Kommentar der Darsteller.
Zuletzt geändert von karlAbundzu am Mo 14. Dez 2015, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.