Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Moderator: jogiwan

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DrDjangoMD
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von DrDjangoMD »

Wow, da bin ich mal einen Tag nicht da und schon gibts blutige Forenskriege. :kicher:
Onkel Joe hat geschrieben:Er ist besser geworden im Umgang mit seiner Crew aber sonst ist und bleibt er ÜBERBEWERTET!!
Ich mag Quentin, ich mag seine Filme, ABER ich stimme unserem Onkel 100% zu, dass er sehr sehr überbewertet ist. Er macht durchaus gute Filme, aber all diese guten Filme zitieren in meinen Augen wesentlich bessere Filme. Ich hatte meine Freude bei (den ersten zwei Stunden von) "Jamie: Unfoxxed" aber bevor ich mir den jemals wieder anschauen werde, werden noch tausendmal "Mercenario", "Navajo Joe", "Django" und all die anderen Perlen im Player landen auf die angespielt wird.
Ich find Quentin ist kein schlechter Regisseur, er macht durchaus unterhaltsame Streifen, aber wenn er selbst oder sonstwer in seinen Western Subtext hineininterpretieren und es als ernstzunehmendes Kommentar über Sklaverrei betrachtet, verkennt man die Wesensart des Filmes in meinen Augen und überschätzen ihn. Der Film ist gut für das was er ist, und dies ist was Feines, aber in keinsterweise würdig in die Filmgeschichte einzugehen oder so.
Dass der olle Quentin hier und da ein wenig zuviel Lob gewinnt, liegt für mich auch eindeutig daran, dass seine Quellen nicht immer gekannt werden. Mir hat zum Beispiel mal jemand gesagt, dass es "mutig" von ihm war in "Inglorious Bastards" Hitler auf eine nichthistorische Weise sterben zu lassen. Blödsinn! In "Hitler: Dead or alive" stirbt Hitler auf eine wesentlich wesentlich demütigendere Weise und der Film wurde 1942 herausgebracht!!! Wenn Tarantino wirklich so "mutig" gewesen wäre, dann hätte er den Film nicht über Hitler sondern über Kim Jong Un gedreht. Ich sage nicht, dass er das tun sollte, ich sage nicht, dass der Streifen schlecht geworden ist und ich sage nicht, dass ein Regisseur so mutig sein muss; aber ich sage wohl, dass Tarantino hier zum Beispiel eindeutig überschätzt wurde.
Als ich mir vor kurzem "Jackie Brown" ansah, der mir nicht sonderlich gefallen hat, hab ich eine recht nette Antwort auf die Frage gefunden, warum ich persönlich (dies gilt jetzt nur für mich, ich verfasse hier keine Allgemeintheorien) zu den meisten Filmen von Tarantino eine Hassliebe hat: Er mag die selben Filme wie ich, aber er mag sie nicht aus den selben Gründen wie ich. Was ist zum Beispiel so toll an vielen Genre- oder Exploitationfilmen, die Quentin immer wieder lobt: Nun zum einen, sie sind oft nicht sonderlich textlastig, sondern legen das Hauptaugenmerk aufs Bild, sie nehmen sich selbst mehr oder weniger ernst und versuchen nicht krampfhaft Komödien zu sein und sie dauern oft nicht länger als 80 Minuten. Das sind drei der Gründe, warum ich viele Filme mag auf die Quentin immer wieder anspielt, und ich freue mich wenn ich sehe, dass er auf die selben Filme steht wie ich, aber er richtet sich nicht danach, was diese Filme für mich persönlich so großartig macht.
Daher wird Tarantino für meinen Geschmack (nochmal betont: Mein Geschmack, wer seine Filme für die großartigsten Dinger aller Zeiten hält, soll das meinetwegen tun) immer ein mittelmäßiger Regisseur bleiben, er macht verdammt unterhaltsame Filme und ist daher sicher nicht "schlecht" zu nennen, aber sein Stil gefällt mir einfach nicht: Kürze die Dinger ein wenig; wenn du so gerne Dialoge hast, schreibe doch ein Theaterstück; Schmunzelhumor ist gut, lass aber die allzudeutlich komödiantischen Bits wie dieser übertrieben große Mississipi-Schriftzug in "Jamie: Unfoxxed" weg; und wenn du Leute töten lässt, bau ein wenig Stimmung auf, das plötzliche Waffe ziehen und losknallen hasse ich aus den selben Gründen warum ich Jumpscares verabscheue, anstatt länger eine wohlig spannende/unheimliche Stimmung aufzubauen, erschrecken sie dich durch einen plötzlich Knall, so dass du dich kurz unangenehm fühlst und dann wieder langweilst.
Also Fazit: Für mich sind Quentins Filme (besonders die neueren, an "Reservour Dogs" und "Pulp Fiction" hab ich nicht wirklich viel auszusetzen) jenseits von gut und böse: Sie unterhalten mich ganz gut, sie sind nicht schlecht, sie haben eine handvoll gelungene Szenen, aber im Gegensatz zu vielen vielen Filmen, auf die darin angespielt wird, habe ich doch immer einiges an den Machwerken auszusetzen.
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Arkadin
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von Arkadin »

Onkel Joe hat geschrieben:
dr. freudstein hat geschrieben:Arkschy und onkel, weitermachen :D :popcorn: :wart:

Ich warte ja auf Arkschys antwort :popcorn: .
Gemach, gemach. Ich hänge nicht 24 Stunden vor dem PC und habe momentan auch extrem viele andere Dinge im Kopf, die weitaus wichtiger sind als QT.

Trotzdem will ich nur kurz auf die Frage des Onkels eingehen.

Am Deutlichsten wird der das, was ich meine, vielleicht an "Kill Bill" 1&2. Während Vol.1 ein oberflächlicher Film ist, der ganz auf seine optischen Reize setzt und den QT-Freaks (die mir zuwider sind, da sie ihn für die meiner Meinung nach falschen Gründe hochjubeln und mit einer prolligen "Boah, ey, voll geil"-Attitüde die Liebe zum Film, die bei QT absolut vorhanden ist, gar nicht nachvollziehen können/wollen) Zucker gibt, tritt er eben jenen mit seinem Vol. 2 gewaltig gegen das Scheinbein und macht einen Film, der drei-vier Gänge zurückschaltet und anfängt eine Geschichte zu erzählen. Vol. 2 bietet alles, was ich an Filmen so liebe. Das fängt an bei dem kongenialen Einsatz fremder Musik (hier muss ich Herrn Morricone vehement widersprechen, die "geklaute" Musik passt hervorragend in den neuen Kontext und Bild/Ton befruchten sich gegenseitig) und dann nimmt er sich einfach mal Zeit. Da wird nicht wild hin und her geschnitten und mit der Kamera gerüttelt. Alles ist in einem ruhigen Fluss, wie man ihn heute bei populären Filmen nicht mehr findet. Ja, es wird viel geredet und das ist hier auch gut so. Und dann zeichnet QT auch tolle Figuren. Interessanterweise weniger die Protagonisten, als vielmehr wunderschöne Vignetten um die Nebendarsteller. Hier möchte ich auf Michael Madsen in "Vol. 2" hinweisen. Eine der schönsten Figuren, die QT hin bekommen hat. Ähnliches gilt für Daniel Brühl in "Bastereds". Großartig, wie eine faschistische, herrenmenschliche Figur so sympathisch gezeichnet wird und damit klar macht: Lasst Euch nicht von Äußerlichkeiten blenden. Der Faschismus kann auch ein hübsch-lächelndes Gesicht haben. Alle sprechen von Walz, aber der ist eindeutig als Bösewicht angelegt. Bei Brühl kommt das sehr viel subtiler rüber und zeigt auch ganz deutlich das Wesen des Faschismus. Eine solch ambivalente Figur wie Brühl in "Bastereds" habe ich in den deutschen Filmen zum Thema nie gesehen. Überhaupt zeigt gerade die fantastische Leistung Brühls, dass QT von der Schauspielführung eine Menge aus seinen Leuten rausholen kann. Nicht, dass Brühl sonst nicht klasse wäre, aber er wird doch in deutschen Produktionen oftmals in eine Schublade gesteckt und verheizt. Und das Ende von "Basterds" ist auch großartig. Klar, da gibt es die Szene mit dem toten Hitler und dem brennenden Kino (gerade das brennede Kino - die reinigende Kraft des Films/der Fantasie über die schlechte Welt) finde ich großartig. Auch das Zusammenspiel aus Musik (Bowie) mit dem Gesicht Mélanie Laurent, das aus der lodernden Leinwand heraustritt und seine Worte der Rache in den brennenden Saal schleudert, lassen mir eine Gänsehaut den Rücken runter laufen. Aber noch genialer finde ich den Schluss, als Walz so mühelos die Seiten wechselt, wie es so viele "nützliche" Nazis es konnten. Diesen finalen Kommentar zu dem Verhalten der USA nach WK2 ist so lässig, fast unauffällig in Szene gesetzt, das hat Stil und lässt "Basterds" auf der richtigen Note enden. Zurück zu KB2. Neben Madsen-Charakter gibt es noch andere Dinge, die QT einfach richtig macht. Allein dem blutgeilen Publikum das Finale vorzuenthalten ist meiner Meinung nach genau der richtige schritt. Statt eines blutigen, spektakulären Kampfes zwischen Der Braut und Bill, sitzen sie sich gegenüber, wissen genau, dass sie am Ende des Weges angekommen sind und können das akzeptieren. Nichts aufgeregtes, nein, Erwachsene Menschen tun erwachsene Dinge. Punkt. Ich hätte mich sehr gefreut, wäre das Ende von "Django Unchained" ähnlich zurückhaltend gewesen (dazu schrieb ich vorne, glaube ich, schon was). Und die Zärtlichkeit mit der QT die Szenen zwischen der Braut und ihrer Tochter am Ende inszeniert hat (auch wieder begleitet von passender Musik), treibt mir heute noch eine kleine Träne ins Auge. Kein wunder, dass die QT-Freaks Vol. 2 "voll lahm" fanden und bei "Basterds" die Szenen mit Walz und den "Bastereds" bejubelten, aber die Brühl/Laurent-Szenen gar nicht erwähnt wurden.
Das soll jetzt erst einmal reichen. Halt, noch eins: Der Vorwurf QT würde nur abkupfern und man solle sich lieber die Originale angucken. QT ist, glaube ich, der Letzte, der dem widersprechen würde. Er findet aber immer Mittel und Wege, bekanntes, bereits da gewesenes in einen neuen, interessanten Kontext zu stellen und dadurch etwas ganz originäres zu schaffen. Und die Art und Weise, wie er Versatzstücke seiner Lieblingsfilme in seine Werke einbaut, hat auch nie etwas ausbeuterisches, sondern setzt scheint der große Respekt und die Liebe zu den Quellen durch. Zumal er sie auch nicht verleugnet.

So, das soll's von mir zu dem Thema gewesen sein.
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buxtebrawler
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von buxtebrawler »

Zwei wunderbare Beiträge von Doc2 und Arkschi - klasse! :thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Onkel Joe
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von Onkel Joe »

buxtebrawler hat geschrieben:Zwei wunderbare Beiträge von Doc2 und Arkschi - klasse! :thup:
Morgen rennste nun in den Weltgrößten Saturn und kaufst alles was du zu Tarantino finden kannst :lol: , oder??
(Ich selbst werde morgen wenn ich die Zeit finde etwas zu Arkschis Text schreiben)
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buxtebrawler
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von buxtebrawler »

Onkel Joe hat geschrieben:Morgen rennste nun in den Weltgrößten Saturn und kaufst alles was du zu Tarantino finden kannst :lol: , oder??
Nein, denn nach wie vor interessieren mich seine Filme nicht sonderlich, aber die Diskussion über sie.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von karlAbundzu »

Anmerkungen meinerseits: Oft ist die Kritik an Tarantino ja gerade die, die einerseits sagen, er kupfere nur ab, er klaut und so weiter, andererseits wird dann bemängelt, dass er dann etwas anderes draus macht (Bsp: Zu viele Dialoge); ein wenig paradox soweit.

Ich hab dazu den Eindruck, dass diejenigen, die gerade die Coolness bei Pulp Fiction und RD toll finden (was durchaus nachvollziehbar ist), und diese hernach meist mehr und mehr vermissen, ihm vorwerfen, immer nur cool sein zu wollen (und dann gerade DP und KB1 gut zu finden, und eben JB schlecht). fazit: s.o..

Anders als Arkschi konnte mir das Ende bei Django eben nur so sein: Bei einem Thema wie Versklavung (oder Nazischeiß wie bei IB) geht halt nur ein derbes Ende, dem Thema angemessen. Bei KB ging es ja fast nur um Familienbeziehungen, da darf es auch mal zarter sein.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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DrDjangoMD
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von DrDjangoMD »

karlAbundzu hat geschrieben:Oft ist die Kritik an Tarantino ja gerade die, die einerseits sagen, er kupfere nur ab, er klaut und so weiter, andererseits wird dann bemängelt, dass er dann etwas anderes draus macht (Bsp: Zu viele Dialoge); ein wenig paradox soweit.
Paradox ist das nicht würde ich sagen. Man kann Sachen klauen und dennoch gleichzeitig dumme Sachen neu dazudichten. Denke zum Beispiel an das "Psycho"-Remake. Ich werfe diesem sowohl vor, dass es fast nichts eigenständiges hat, alsauch, dass die wenigen eigenständigen Aspekte total misslungen sind, wie die Besetzung oder diese prätentiösen Bilder bei den Mordszenen. Oder nimm "Polyp", ich werfe ihm sowohl vor, dass er sich kräftig bei "Der weiße Hai" bedient hat, alsauch, dass ich ihn langweiliger und verwirrender fand als der eben genannte Film. Und in genau demselben Sinn, könnte man Tarantino vorwerfen, dass er ganze Einstellungen abkupfert (mir solls allerdings recht sein, solange er's zugibt) alsauch, dass er zu viele Dialoge drin hat.
karlAbundzu hat geschrieben:Anders als Arkschi konnte mir das Ende bei Django eben nur so sein: Bei einem Thema wie Versklavung (oder Nazischeiß wie bei IB) geht halt nur ein derbes Ende, dem Thema angemessen. Bei KB ging es ja fast nur um Familienbeziehungen, da darf es auch mal zarter sein.
Wenn der Film das Thema wie ein Erwachsener behandelt hätte, könnte ich dir zustimmen, allerdings ausgehend von den letzten paar Minuten, in welchen Django krampfhaft versucht seine eigene Coolness möglichst zur Schau zu stellen, nachdem er mehrere teilweise Unbewaffnete meuchelte, identifizierte ich das ganze Ende weniger als einen ernsthaften Beitrag zur Sklaverei (in diesem Fall hätte ich nämlich die Ermordung von Frauen und Alten durch den Protagonisten gutgeheißen) und mehr als Masturbationsvorlage für Gewaltfetischisten und da ich mich nicht zu denen zähle, fand ich das Ende auch viel zu übertrieben und hätte einen ruhigeren Schluss a la "Kill Bill" bevorzugt.
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von untot »

Mein Verhältnis zu Tarantino ist auch ein gespaltenes, einerseits finde ich haben seine Filme durchaus ihren Reiz, aber andererseits mag ich den schmierigen selbstverliebten Arsch einfach nicht.

Django hab ich ja nun noch nicht gesehen, aber all seine anderen, ich bin jedes mal hin und hergerissen, weil so richtig genial möchte ich keinen seiner Filme bezeichnen, aber als richtig misslungen auch nicht. Außer vielleicht Kill Bill 1, den hasse ich von Herzen um so mehr hat mich dann Teil zwei begeistert, gerade weils nicht nur hau drauf war, sondern etwas tiefer ging.
Ich mag sogar Jackie Brown richtig gerne!
Ich finde durchaus nichts dabei etwas abzukupfern, wenns gut verpackt ist ist das für mich durchaus ok, wenn man es wie QT als Hommage an die jeweiligen Filme sieht erst recht.
Das Problem ist, das man Schaupieler und Regisseure ganz gerne in eine Schublade steckt und wenn die dann mal was anders machen als sonst werden sie gandenlos niedergemacht.
Bei Tarantino wiederum ist das so, das seine Filme schon von vorne herein in den Himmel gelobt werden, sind sie dann erschienen folgt bei vielen dann die Ernüchterung.
Ich machs deswegen so wie bei allen Filmen, Regisseur, Story und das ganze Drumherum sind erst mal Nebensache, ich lass mich überraschen und urteile dann.
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karlAbundzu
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von karlAbundzu »

karlAbundzu hat geschrieben: identifizierte ich das ganze Ende weniger als einen ernsthaften Beitrag zur Sklaverei (in diesem Fall hätte ich nämlich die Ermordung von Frauen und Alten durch den Protagonisten gutgeheißen)
nun, meiner meinung kann man das bei diesem film nicht trennen, so ist entweder der GANZE Film eine Auseinandersetzung mit Sklaverei (unabhängig davon, ob gelungen oder nicht) oder eben nicht. Und die Ermordung von Frauen und Alten und anderen heiße ich aus einer Position eines starken irgendwie nie gut, und in dieser Situation ist es natürlich übertrieben, aber eben auch nicht kindisch, sondern djangos art sich auszudrücken.
nebenbei: das ende ist ja eigentlich die komische pferdetanzszene, die ich nicht so ganz verstehe, und die eher in den bereich unnötiger coolness - hybris verweisen würde. Und da zu noch mal eine Verdeutlichung, dass in Sachen Frauenrollen ein extrem untypischer Tarantino ist (wie meiner meinung nach das sowieso der untypischste Tarantino ist, also eigentlich nicht nur kein Django Film, sondern irgendwie auch kein QT Film...)
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von karlAbundzu »

@untot, irgendwie lustig, ein freund von mir hat ja die theorie, dass es die Jackie Brown Tarantino Fans gibt und die Pulp Fiction Tarantino fans, und die einen finden KB2 die anderen KB 1 gut, im Forum findet das ja eine tendentielle Bestätigung (obwohl ich und ich glaube auch Arkschi gegenbeispiele sind)
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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