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Verdammt noch mal, JA! Die hatte ich gar nicht mehr auf'm Schirm. Passen natürlich super hier rein mit ihrem Gletscher-Core. Okay, EDELWEISS gibt's also schon ... dann nehm ich stattdessen HOLUNDERBÄR!
Wo war ich? Ach so, KROKUS. Wie mir scheint, waren DURAN DURAN in den frühen 80ern nicht die Einzigen, die sich von MAD MAX inspirieren ließen. Anscheinend hat man die Requisiten stehen lassen und gleich im Anschluss für'n Fuffi das folgende Video runtergekurbelt. Muss man echt gesehen haben, ums zu glauben:
Nun endlich auch mal ein paar Worte zu meiner Metalisation:
Ich kam schon verdammt früh mit der Materie in Berührung. Ein Grundschul-Klassenkamerad hatte damals zwei größere Brüder, die selbst Musik machten und härteren Klängen nicht abgeneigt waren. Diese hatten logischerweise auch einige Platten und Videos zusammengesammelt und da die glorreichen '80er bekanntlich auch das Jahrzehnt des Heimvideos waren, saß ich öfter mal mit meinem Kollegen im Wohnzimmer seiner Eltern vor der Glotze und wir zogen uns Metal-Videos rein. Wenn mich nicht alles täuscht, war das erste, was ich in dieser Hinsicht sah, ein TV-Mitschnitt der im Rahmen der "Rock Pop in Concert"-Livemusik-Reihe im Öffentlich-Rechtlichen ausgestrahlten "Heavy Metal Night" aus dem Jahre 1983, die seinerzeit ein Novum war. Iron Maiden, Scorpions, Judas Priest, Def Leppard, Ozzy Osbourne, Quiet Riot, Krokus und MSG im Fernsehen! Ich war total fasziniert und erklärte spontan alle zu meinen Lieblingsbands. Schon damals - ich dürfte zarte acht Jahre gewesen sein - hatte mich die Metal-Sucht gepackt und begierig sog ich alles an Informationen auf, was ich konnte. Mein Kumpel hatte sein Zimmer mit Metal-Hammer-Postern geschmückt und verfügte damals über ein beachtliches Wissen, vorsichtig wurde in den Zeitschriften der älteren Brüder geblättert, Musik gelauscht und getauscht, mit Tennisschlägern "Gitarre gespielt" und gebängt. Zum Geburtstag bekam ich ein Mixtape von ihm, auf dem sich neben Iron Maiden, Scorpions, Manowar, Accept und Judas Priest auch die Cro-Mags, Destruction, Testament etc. befanden, der harte Stoff also. Ich lernte Venom und Slayer lieben und während andere in meinem Alter Rolf Zuckowski hörten, schallte es aus meinem Walkman "In League With Satan" und "Kill Again". Zeitgleich lernte ich meinen jetzigen Schwager kennen, der den "Metal Hammer" im Abo und rund 500 Schallplatten hatte. Auch er überspielte mir 'ne Menge Zeug auf Kassette, die Dinger hab ich teilweise immer noch. Zu Weihnachten vermachte er mir all seine alten "Metal Hammer" und ich war im siebten Himmel, blätterte alle durch, hing Poster auf, führte Listen, schnitt Bilder aus (die Dinger waren irgendwann so zerschnippelt, dass ich sie mir vor ein paar Jahren per eBay allesamt noch einmal zulegte). Eine Jeanshose bemalte ich mir von oben bis unten mit allen Namen von Metal-Bands, die ich kannte. Ich hatte null Kohle, um mir irgendwelche Tonträger zu kaufen, da gab's nur zum Geburtstag und zu Weihnachten mal ein Original, aber ich war wie wild hinter allem her. War 'ne verdammt schöne Zeit, alles war neu und aufregend, die Musik genial und das ganze Drumherum mysteriös und wohlig-gruselig mit all den Monstern auf den Covern usw. Außerdem war das damals noch verwegen und rebellisch, das spürte ich bereits als Kurzer; es taugte bereits sehr gut zur Abgrenzung, als Identifikationsmerkmal und als Ventil, um Dampf abzulassen. Bezeichnenderweise interessierte ich mich allgemein für Populärmusik. Auf Tele 5, der damals hauptsächlich ein Musiksender war, sah ich nicht nur "Hard'n'Heavy", jene Kult-Sendung mit Annette Hopfenmüller (wer davon Aufzeichnungen hat, gern an mich - ich digitalisiere und schicke die Originale samt Digi-Kopie zurück, Ehrenwort! Gleiches gilt für "Mosh"/RTLplus!), sondern auch die ganzen Chart-Sendung und aktuelle Videoclips. Den damaligen Acid-Trend fand ich genauso interessant wie ersten massenkompatiblen Hip-Hop der Fat Boys und Salt'n'Pepa, außerdem war ich riesiger Michael-Jackson-Fan und las regelmäßig die Bravo. Das war für mich alles kein Widerspruch und ist es bis heute nicht, wenngleich ich seinerzeit "Pop" gemeinhin ablehnte und Ausnahme-Listen führte wie "Rock, den ich schlecht finde" / "Pop, den ich gut finde". Diese Listen gab ich aber irgendwann auf. Mit dem elterlichen Videorekorder wurde Musik aus dem Fernsehen mitgeschnitten und auf Musikassetten überspielt, ständig machte ich mir damit eigene Mixtapes, die wildesten Zusammenstellungen. Europe meets Pet Shop Boys meets Pestilence.
Als ich 1990 begann, mich für Fußball zu interessieren, ließ das Interesse an der Musik ein wenig nach bzw. musste sich meine Aufmerksamkeit mit dem runden Leder teilen. Dennoch hörte ich wacker weiterhin meine leider nicht mehr sonderlich im Wachstum begriffene Kassetten-Sammlung, einige Quellen versiegten... dafür trat kurze Zeit später aber andere Musik zusätzlich in mein Leben. Ich hörte die just aufgelösten Ärzte rauf und runter und hielt das für großartige Popmusik, die Pubertät mit all ihren Irrungen und Wirrungen brach sich bahn, die '90er waren in vollem Gang und 1994 steckte ich knietief in Beidem. Glücklicherweise hatte ich Nirvana und die Böhsen Onkelz kennengelernt, Texte gewannen an Gewicht, beide Bands begleiteten mich durch schwere Zeiten und führten mich (Suiziden und arg schlechter Reputation zum Trotz) zielsicher zum Punk, in dem ich dann als herrlich asozialer Jugendlicher mit Haut und Haaren aufging. Immer tiefer stürzte ich mich in die Subkultur und als Twen ließ ich's so richtig krachen, Metal spielte dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. Obwohl ich es endlich gekonnt hätte, besuchte ich kaum Metal-Konzerte, sonderlich interessant fand ich jene Szene damals nicht und viel Metal-Gespacke einfach nur noch hochnotpeinlich. Lediglich manch Thrasher wie z.B. Sodom und natürlich über jeden Zweifel erhabene Platten wie die Maiden- und Venom-Klassiker (letztere waren eh Metal-Punks) blieben quasi deflationslos ständige Begleiter. Andererseits hatte der Metal so großen Einfluss auf die Punkszene genommen, dass meine Gier nach harten Riffs durchaus auch dort befriedigt wurde. Außerdem war ich bereits - ohne es zu ahnen - bereits als Kind mit dem Crossover- und Hardcore-Sound von Bands wie D.R.I., Cro-Mags und M.O.D. konfrontiert worden. Nachdem ich mir die gröbsten Hörner abgestoßen hatte, wiedererwachte jedoch mein Interesse auch am Metal, wurden gezielt die Plattensammlung aufgestockt, Konzerte aufgesucht, die vergangenen Jahre aufgeholt etc. Längst existieren beide Kulturen gleichberechtigt nebeneinander in Herz, Ohr und Wohnung und ich liebe es, aus dem Vollen schöpfen zu können!
Up the delirious Metal Punks!
Ein Geheimtipp zum Schluss: Die Dänen Maltese Falcon hatten es mir besonders angetan. Nachdem ich die damals im Auto meines Schwagers gehört hatte, MUSSTE er mir ein Tape mit dem leider einzigen Album fertigmachen. Der Brüllschreikreisch-Gesang trieb mich in den Wahnsinn und noch immer liebe ich das komplett ausfallfreie Album heiß und innig:
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
buxtebrawler hat geschrieben:Den damaligen Acid-Trend fand ich genauso interessant wie ersten massenkompatiblen Hip-Hop der Fat Boys und Salt'n'Pepa, außerdem war ich riesiger Michael-Jackson-Fan und las regelmäßig die Bravo. Das war für mich alles kein Widerspruch und ist es bis heute nicht,
Sehr sympathisch und so muss das auch sein! Offen für alles, was gute Musik ist. Unabhängig von irgendwelchen Schubladen und Etiketten.
Früher war mehr Lametta
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