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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 7. Dez 2010, 18:42
von untot
Ja ist keine schlechte Doku, mir sind viele alte "Schlachtfilmchen" wieder eingefallen, die ich mir dann natürlich sofort kaufen musste! :)

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 9. Dez 2010, 15:39
von horror1966
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Suspiria
(Suspiria)
mit Jessica Harper, Stefania Casini, Flavio Bucci, Miguel Bosé, Barbara Magnolfi, Susanna Javicoli, Eva Axén, Rudolf Schündler, Udo Kier, Alida Valli, Joan Bennett, Margherita Horowitz, Franca Scagnetti
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Dario Argento / Daria Nicolodi
Kamera: Luciano Tovoli
Musik: Dario Argento / Goblin
Ungeprüft
Deutschland / Italien / 1977

Die junge Ballett Tänzerin Suzy kommt aus den USA nach München, um dort an einer angesehenen Schule Tanz zu studieren. Als sie dort ankommt, beobachtet sie noch ein junges Mädchen, das aus der Schule flieht, um dann aber später in der eigenen Wohnung auf mysteriöse Art und Weise ermordet zu werden. Doch auch Suzy kommt die Schule zunehmend merkwürdig vor. Die Lehrerinnen führen ein hartes Regiment, nachts hört man seltsame Geräusche und etwas schleicht nachts durch den Schlafsaal. Suzy forscht den merkwürdigen Vorgängen nach und findet langsam aber sicher heraus, dass das Haus an sich eine unheimliche Geschichte hat und eine dunkle Macht beherbergt.


Mit "Suspiria", dem ersten Teil der "3-Mütter Trilogie" hat Dario Argento wohl sein absolutes Meisterwerk geschaffen. Zwar sind auch die vorherigen Filme des italienischen Kult-Regisseurs absolut fantastische Werke (Rosso-Die Farbe des Todes, die Tier-Trilogie), doch ist vorliegender Film wohl an Perfektion kaum zu überbieten. Ganz generell handelt es sich bei "Suspiria" aber auch um einen der besten Horrorfilme überhaupt, versteht es Argento doch dem Zuschauer durch eine perfekte Inszenierung ein brillantes Horror-Feeling zu vermitteln, das man in vorliegender Form wohl eher selten geboten bekommt. Es ist die absolut geniale Kombination der verschiedendsten Komponenten, die "Suspiria" zu einem wahren Kunstwerk machen und keinerlei Mankos erkennen lassen, so das man wirklich von einem Filmerlebnis sprechen kann, das an Perfektion schwerlich zu überbieten ist.

In erster Linie ist dafür selbstverständlich die Geschichte an sich verantwortlich, von der eine solch starke Faszination ausgeht, das der Zuschauer von der ersten Minute an wie magisch in ihren Bann gezogen wird. So saugt man förmlich die extrem unheilvolle und sehr bedrohliche Grundstimmung wie ein Schwamm in sich auf, die dem Film vom Anfang bis zum Ende ihren Stempel aufdrückt und ihre Wirkung auf den Betrachter keineswegs verfehlt. So bleibt es auch in etlichen Phasen des Werkes nicht aus, das man mit schweissnassen Händen vor dem Bildschirm sitzt und sich einer aufkommenden Gänsehaut nicht erwehren kann. Dabei wird von Haus aus schon äusserst dichte Atmosphäre noch zusätzlich durch den absolut stimmigen Score der Musikgruppe Goblin unterstützt, deren musikalische Untermalung ein Jahr später auch Romeros Meisterwerk "Zombie-Dawn of the Dead" schmücken sollte. Durch die musikalische Untermalung kann man regelrecht spüren, wie der Spannungsbogen immer weiter stetig ansteigt, bis es kaum mehr auszuhalten ist und man richtiggehend eine Entladung der aufgestauten Spannung herbeisehnt, um den stark ansteigenden Herzschlag wieder etwas herunterzufahren. Argento hat es wirklich perfekt verstanden, die Nerven des Betrachters auf eine äusserst harte Geduldsprobe zu stellen, sind sie doch größtenteils bis zum Zerreissen gespannt und erhalten während des Geschehens eher selten die Möglichkeit, sich ein Wenig zu beruhigen.

Als wenn das Gesamtszenario so nicht schon an Genialität kaum zu übertreffen ist, mischt sich dem Film auch noch zusätzlich eine extrem starke Bildgewalt bei, die insbesondere durch das kräftige Spiel mit den Farben eine Intensität erlangt, die man kaum in Worte fassen kann. Nun sind einem ja die besonders kräftigen Farbkontraste aus den italienischen Produktionen der damaligen Zeit sehr wohl bekannt, doch bin ich persönlich der Meinung das vorliegender Film auch in dieser Beziehung fast schon eine Ausnahmestellung einnimmt, fühlt man sich doch von der hier dargebotenen Farbgewalt schon fast erschlagen und gerät regekrecht in einen Sinnesrausch, der auch etwas märchenhaftes an sich hat. So ist es auch keineswegs als übertrieben anzusehen, wenn man "Suspiria" als einen Rausch für die Sinne bezeichnet, der den Zuschauer fast ganzzeitig in einen Schwebezustand versetzt und in Verzückung geraten lässt. So erscheint dieses Kunstwerk auch durchaus wie ein schaurig-schönes Horrormärchen, das einem aber durch seine teils harten und recht blutigen Splatter-und Goreeinlagen immer wieder eindrucksvoll vor Augen führt, das der märchenhafte Eindruck fast ausschließlich durch die wundervoll kräftigen Farben entsteht und man sich ansonsten in einem ecten Horrorfilm befindet, der über einen sehr ansehnlichen Härtegrad verfügt.

Dabei tritt auch besonders der sehr positive Aspekt in den Vordergrund, das man es hier noch mit handgemachten Effekten zu tun bekommt und nicht wie in der heutigen Zeit fast schon üblich, mit einer effektüberladenen Inszenierung. Letztendlich ist natürlich alles Geschmackssache und es wird auch genügend Horror-Fans geben die mit diesem Werk nicht viel anfangen können, doch nicht umsonst zählt Argentos Meisterwerk zu den wohl echten Horror-Klassikern. Es ist die absolut perfekte Mischung der Einzelkomponenten, die hier ein Gesamtbild entstehen lassen, an dem es überhaupt nichts auszusetzen gibt. Denn auch die Darsteller-Riege ist eine gelungene Kombination aus zur damaligen Zeit eher neuen und frischen Gesichtern und etablierten Stars und kann durch ausgezeichnetes Schauspiel jederzeit überzeugen. Und so müsste eigentlich jeder Fan des Genres anerkennen, das man es hier mit einem ausgezeichneten Film zu tun hat der auch für jeden sehenswert ist, selbst wenn man kein ausgewiesener Argento-Fan ist.


Fazit:


Geschmack hin, Geschmack her, bei "Suspiria" handelt es sich auf jeden Fall um einen berauschenden Horrorfilm, in dem wirklich alles perfekt aufeinander abgestimmt ist. Ein extrem kräftiges Spiel mit den Farben, eine hochspannende und gruselige Geschichte, sehr gute Darsteller und ein Hammer-Score machen dieses Werk zu einem wahren Erlebnis, das auch nach über 30 Jahren nichts von seinem Reiz verloren hat und immer noch so faszinierend ist wie am ersten Tag. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, sollte diesen Zustand schnellstens ändern und sich diesem berauschenden Kunstwerk hingeben.



10/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 9. Dez 2010, 20:56
von CamperVan.Helsing
So visuell überragend SUSPIRIA auch ist, so bleibt doch zu kritisieren, dass das Ende geradezu erschreckend banal ausgefallen ist.


Ach ja, wenn ihr mal nach Freiburg kommt, vergesst nicht, einen Blick auf das "Haus zum Walfisch" zu werfen.

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 10. Dez 2010, 23:52
von horror1966
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Brotherhood - Bruderschaft - Bis dass der Tod uns scheidet
(Brotherhood)
mit Trevor Morgan, Jon Foster, Lou Taylor Pucci, Arlen Escarpeta, Jesse Steccato, Jennifer Sipes, Luke Sexton, Chad Halbrook, Preston Vanderslice, Tyler Corie, Evan Gamble, Katherine VanderLinden, Jeff Gibbs, Jack O'Donnell, Matt Phillips
Regie. Will Canon
Drehbuch: Will Canon / Douglas Simon
Kamera: Michael Fimogari
Musik: Dan Marocco
FSK 16
USA / 2010

Bizarre Aufnahme-Rituale sind zwar typisch für College-Verbindungen, aber dass es ein Raubüberfall auf eine Tankstelle sein würde, hatten Adam und die anderen Neulinge nicht erwartet. Plötzlich läuft diese Mutprobe völlig aus dem Ruder, Schüsse fallen und Adams Kumpel Kevin wird schwer verletzt. Was tun, wenn man weder eine Ambulanz noch die Polizei rufen will? Die Jung-Akademiker wollen schließlich nicht im Knast landen! Aber eine saubere Lösung gibt es nicht und mit jedem panischen Schritt, den die College-Brüder tun, reiten sie sich tiefer rein. Die Partynacht, mit der die neuen Mitglieder gefeiert werden sollten, wird nicht nur für Adam und Kevin zum puren Alptraum ...


Das man in den USA teils absurde Aufnahmerituale über sich ergehen lassen muss um in eine Studentenverbindung aufgenommen zu werden, dürfte eigentlich hinlänglich bekannt sein. Dabei müssen die Anwärter teils ziemlich demütigende Aufgaben erfüllen oder irgendwelche sinnlosen Mutproben bestehen, was man ansonsten zumeist im Horror-Genre begutachten kann, denn nicht gerade wenige Slasher beinhalten eine ähnlich gelagerte Thematik. Mit "Brotherhood" hat Regisseur Will Canon nun ein meiner Meinung nach wirklich beeindruckendes Langfilm-Debut abgelegt, das genau eine solche Thematik behandelt und diese dem Zuschauer auf äusserst packende und sehr temporeiche Art und Weise näherbringt. Hier ist es eine Mutprobe die für die Aufnahme in eine Verbindung notwendig ist, diese gerät allerdings durch ein dummes Missverständnis vollkommen ausser Kontrolle gerät und das Leben einiger junger Männer in nur einer Nacht vollkommen verändern soll.

Was zu Beginn der Geschichte noch so erscheint, als könnte man es eventuell unter Kontrolle halten, gerät vollkommen aus den Fugen und nimmt mit der Zeit Ausmaße an, die man zu Beginn noch nicht annähernd absehen kann. Das ganze Szenario wird dabei extrem temporeich erzählt, so das während der gut 80 minuten Spielzeit keine einzige langatmig erscheinende Passage entsteht, das Szenario ist jederzeit äusserst kurzweilig und lässt vor allem mit zunehmender Laufzeit eine immer dichter werdende Atmosphäre erkennen, von der eine unglaubliche Faszination ausgeht, die den Zuschauer ganz unweigerlich in ihren Bann zieht. Durch diverse Kleinigkeiten entwickelt sich dabei eine immer weiter ansteigende Gewaltspirale, die ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nicht mehr aufzuhalten ist. Die Nerven der jungen Männer liegen vollkommen blank und aus einigen Freunden werden innerhalb kürzester Zeit regelrechte Feinde, so das es zu immer größeren Spannungen unter den Männern kommt, die sich dann auch in immer gewaltsameren Handlungsweisen äussert.

Als wenn es nicht schon genug wäre, das sich die Verbindung praktisch in zwei Seiten spaltet, sorgen auch immer mehr Kleinigkeiten dafür, das sich die Situation immer mehr zuspitzt und es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist, wann das wie ein Pulverfass erscheinende Szenario endgültig explodiert und die aufgestauten Agressionen freilässt. In einigen Phasen des Filmes rutscht man als Betrachter ziemlich unruhig in seinem Sitz hin-und her, kann man die aufgestaute Spannung doch kaum noch ertragen und wartet schon fast sehnsüchtig auf eine Entladung, die endlich etwas Ruhe in das Geschehen bringen könnte. Doch muss man sich bis kurz vor dem Ende gedulden, um wieder etwas zu Atem zu kommen, denn die Ereignisse folgen so schnell aufeinander, das man zwischendurch einfach keinerlei Möglichkeit erhält, um einmal etwas durchzuatmen. Das Ende der Geschichte ist dann zusätzlich noch äusserst makaber gestaltet, denn müssen einige der Studenten gar nicht wegen der in der Inhaltsangabe geschilderten Mutprobe in das Gefängnis, ihr Leben verändert sich vielmehr durch eine fast nebensächliche Tat, an die man als Zuschauer schon gar nicht mehr gedacht hat, da sie zwar in einer kurzen Einstellung im ersten Filmdrittel gezeigt wurde, aber man dieser Tat keine größere Beachtung geschenkt hat, da sie anscheinend für das Hauptgeschehen nicht weiter wichtig erschien. Gerade diese doch überraschende Wendung verleiht dem Ganzen noch einmal einen zusätzlichen Pluspunkt und rundet ein insgesamt hervorragendes Filmerlebnis ab, das extrem temporeich und jederzeit spannend erzählt wird.

Zudem ist die Story auch noch mit wirklich guten Darstellern besetzt, die durch die Bank mit erstklassigen darstellerischen Leistungen aufwarten können und dem Szenario so auch einen sehr authentischen und glaubwürdigen Anstrich verleihen. So kann man in der Summe eigentlich keinen Grund zur Beanstandung finden, entfaltet "Brotherhood" doch schon nach wenigen Minuten Spielzeit eine ungeheure Intensität der Ereignisse, die sich mit zunehmender Laufzeit immer stärker entwickelt und dem Zuschauer ein intensives Filmerlebnis bereiten, das auch durchaus eine sehr nachhaltige Wirkung hat. Gerade der Kernpunkt der Geschichte, das sich durch ein dummes Missverständnis das Leben mehrerer Menschen innerhalb kürzester Zeit total verändern kann, wird hier erstklassig herausgearbeitet und zeigt auch eindrucksvoll die Sinnlosigkeit diverser Aufnahmerituale auf, denn wie schnell eine Situation ausser Kontrolle geraten kann, wird einem hier eindrucksvoll vor Augen gehalten.


Fazit:


Man sollte Will Canon für dieses Spielfilm-Debut durchaus Respekt zollen, hat er doch eine sehr temporeiche Geschichte inszeniert, die zudem durch ihren dramaturgisch fast perfekten Spannungsbogen und eine erstklassig dichte Atmosphäre aufwarten kann. Gute Schauspieler und ein äusserst makaberes Ende runden einen eindrucksvollen Film sehr gut ab, so das es sich insgesamt um ein absolut sehenswertes Werk handelt, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann, denn bei diesem Film kann man einfach nichts falsch machen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 80 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 10. Dez 2010, 23:54
von horror1966
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The Untold - Blutrache der Bestie
(The Untold)
mit Lance Henriksen, Andrea Roth, Russell Ferrier, Philip Granger, Jeremy Radick, Mary Mancini, Taras Kostyuk, Erica Durance, Rob Clark, Scantone Jones
Regie : Jonas Quastel
Drehbuch : Jonas Quastel / Chris Lanning
Kamera : Shaun Lawless
Musik : Tal Bergman / Larry Seymour
FSK 16
Kanada / 2002

Harland Knowles, der milliardenschwere Präsident von Bio-Comp Industries, stellt ein Suchteam zusammen, um das mysteriöse Verschwinden eines Flugzeugs der Gesellschaft über der abgeschiedenen Wildniss des pazifischen Nordwestens aufzuklären. Knowles ist besessen vom Gedanken, das Flugzeug zu finden und seine Tochter, die sich unter den Passagieren befindet, zu retten. Schon bald bemerkt die Truppe, dass sie verfolgt wird. Irgendetwas ist da draußen und will nicht, dass sie die Maschine entdeckenus erschreckender als irgendeiner sich vorzustellen vermag. Ihr Rettungsversuch wird zu einem Wettlauf ums Überleben.


Sicherlich zählt dieses Werk zu den eher etwas unspektakulären Filmen und ob es sich wirklich um eine wahre Begebenheit handelt, so wie es das DVD-Cover verspricht, lasse ich mal dahingestellt. Es ist hier keine großartige Action vorhanden, aber das fällt eigentlich nicht weiter ins Gewicht, da "The Untold" durchaus sehr spannend und interessant in Szene gesetzt wurde. Und ganz nebenbei entsteht während der Suche der Truppe in der Wildnis auch eine meiner Meinung nach sehr dichte und unheimliche Stimmung, die es versteht, einen vor dem Bildschirm zu fesseln.

Der Film bezieht seine Spannungsmomente aus der Tatsache heraus, das der definitiv vorhandene Feind fast die gesamte Laufzeit über für alle Beteiligten so gut wie unsichtbar bleibt. Regisseur Jonas Quastel hat es verstanden, die Bestie geschickt im Hintergrund zu halten und sie immer nur für einen sehr kurzen Moment fast schemenhaft erkennen zu lassen. So hat er es auf jeden Fall geschafft, die Aufmerksamkeit des Betrachters aufrecht zu erhalten, denn im Endeffekt ist man natürlich neugierig, wie das Monster denn aussehen mag. Dieses Rätsel wird dann auch erst ganz zum Ende hin gelöst und man sieht es in voller Lebensgröße.

Es ist unübersehbar, das hier gewisse Ähnlichkeiten zum Film "Predator" bestehen, obwohl man die beiden Filme generell nicht miteinander vergleichen kann. Doch die Rahmengeschichte, das eine Gruppe Menschen in der Wildnis von einem unsichtbaren Feind bedroht wird, ist auf jeden Fall eine Gemeinsamkeit. Doch ansonsten handelt es sich um zwei vollkommen verschiedene Werke.

Auch wenn hier in Sachen Action eigentlich so gut wie kaum etwas passiert, ist der Film aber zu keiner Zeit langweilig, wozu auch die bedrohlich wirkende Grundstimmung ganz eindeutig beiträgt. Dem Betrachter wird halt die ganze Zeit über das Gefühl vermittelt, das jederzeit etwas passieren könnte. Allein schon aufgrund dieser Tatsache verliert man das Geschehen nie ausser Augen. Für manch einen mag "The Untold" eventuell etwas langweilig wirken, aber für mich ist er ein gutes Beispiel dafür, wie man auf ziemlich unspektakuläre Art und Weise einen doch sehr spannenden und interessanten Film produzieren kann.

Auch die Darsteller bieten solide Leistungen, vor allem Lance Henriksen spielt gewohnt überzeugend und hat wie fast immer seinen stoischen Gesichtsausdruck und diesen immer bösen Blick, den man von ihm gewohnt ist. Auch die anderen beteiligten machen ihre Sache gut, ohne das sich dabei aber Jemand besonders hervortun würde.

So kann man insgesamt festhalten, das man es hier mit einem unterhaltsamen und spannenden Film zu tun hat, der gute Unterhaltung bietet. Ein Film, der zwar nichts Überragendes und Aussergewöhnliches bietet, aber dennoch zu faszinieren weiss. Einen Blick ist dieses Werk auf jeden Fall wert.


Die DVD :

Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch 5.1 Surround / Englisch 2.0 Stereo
Untertitel : Deutsch für Hörgeschädigte
Bild : 1.85:1 (16:9)
Laufzeit : 83 Minuten
Extras : Trailer, Fotogalerie, Biografien

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 14. Dez 2010, 14:29
von horror1966
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Lieferung mit Hindernissen - Killer frei Haus
(Next Day Air)
mit Donald Faison, Mike Epps, Wood Harris, Omari Hardwick, Emilio Rivera, Darius McCray, Cisco Reyes, Yasmin Deliz, Lobo Sebastian, Malik Barnhardt, Mos Def, Debbie Allen, Lauren London, Jo D. Jonz, Shawn Michael Howard
Regie: Benny Boom
Drehbuch: Blair Cobbs
Kamera: David A. Armstrong
Musik: The Elements
FSK 16
USA / 2009

Der tolpatschige Kurierfahrer Leo (Donald Faison, Dr. Turk aus ''Scrubs'') löst eine Kette von wahnwitzigen Verwechslungen aus, nachdem er irrtümlicherweise ein ''heisses'' Paket an die falsche Adresse geliefert hat. Ausgerechnet an zwei trottelige Möchtegern-Gangster, die nicht wissen, dass der eigentliche Besitzer am Ende ihres Flurs ein ECHTER Gangster ist und zusammen mit seiner mörderisch sexy Freundin alles daran setzt, dieses Paket wieder in seinen Besitz zu bekommen. Und nur Leo kann das alles wieder einrenken, wenn nur diese lästigen Killer nicht wären...


Obwohl ich persönlich nicht unbedingt ein großer Fan von Komödien bin, hatte ich doch in diesen Film so einige Hoffnungen gesetzt, hört sich doch die Inhaltsangabe so an, als wenn einem hier eine wirklich witzige Geschichte präsentiert wird, die einen ziemlich hohen Unterhaltungswert beinhaltet. Teilweise ist es regisseur Benny Boom auch durchaus gelungen, seinem Film einige witzige Momente einzuverleiben, die allerdings viel zu selten in Erscheinung treten, so das "Lieferung mit Hindernissen" im Endeffekt nicht über die Stufe der eher mittelmäßigen Komödien hinauskommt. Dennoch handelt es sich um ein Spielfilmdebut das man sich ganz gut anschauen kann, vor allem dann, wenn man eine Vorliebe für das Black Cinema hat.

Das Problem des Filmes ist es ganz einfach, das er auf einem anscheinend recht schwachen Drehbuch basiert, offenbart sich dem Zuschauer eine doch vollkommen vorhersehbare Geschichte, die zudem noch absolut klischeebehaftet daherkommt. Allerdings ergeben sich insbesondere die witzigen Momente des Filmes eben aus dieser Klischeehaftigkeit, die so also Sorge dafür trägt, das man in diversen Passagen doch um einige Schmunzler nicht herumkommt. Man sollte aber keinerlei Szenen erwarten bei denen man so richtig herzhaft lachen kann, denn solche Momente sind leider absolute Mangelware. Es mag aber auch möglich sein, das dieses Werk bei anderen Leuten eine gänzlich andere Wirkung hinterlässt, da ich mit dem hier vorhandenen Humor ehrlich gesagt nicht so ganz warmgeworden bin. Weder der sicherlich vorhandene Wortwitz noch die vorhandene Situationskomik konnte bei mir zünden, weshalb man meine Kritik auch eher als rein subjektive Meinung ansehen sollte.

Meiner Meinung nach fehlst es ganz einfach am nötigen Schuß Originalität, um diesen Genrevertreter aus dem Mittelmaß herausstechen zu lassen und auch die agierende Darstellerriege konnte mich nicht wirklich überzeugen. Das Schauspiel erschien mir an gewissen Stellen sogar etwas hölzern um nicht zu sagen uninspirirt. Das mag eventuell auch darin begründet sein, das die einzelnen Charaktere doch zu blass gezeichnet wurden und den Darstellern keine großartigen Leistungen abgefordert wurden. Und so verwundert es auch nicht wirklich, das die gesamte Inszenierung streckenweise etwas belanglos erscheint, denn es gibt keinerlei Überraschungsmomente oder irgendwelche Höhepunkte, die man besonders hervorheben könnte. Im Prinzip ist das sehr schade, denn man hätte ganz sicher etwas mehr aus der vorhandenen Story herausholen können.

Letztendlich handelt es sich bei "Lieferung mit Hindernissen" ganz sicher um keinen schlechten Film, jedoch hinterlässt das Werk auch keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Betrachter. Zu seicht ist der Humor ausgefallen, so das sich der Unterhaltungswert doch in einem recht überschaubaren Rahmen bewegt. Lediglich Freunde des Black Cinema werden das wohl anders sehen und können durchaus auf ihre Kosten kommen. Für alle anderen wird diese doch äusserst vorhersehbare und klischeebeladene Geschichte eher ein einmaliges Filmerlebnis bleiben, das nicht unbedingt nachhaltig im Gedächtnis des Zuschauers haften bleibt und so recht schnell in Vergessenheit geraten wird.


Fazit:


Gerade bei humorigen Filmen sind die Geschmäcker doch äusserst verschieden, weshalb auch vorliegende Komödie längst nicht jeden Geschmack treffen wird. Sicherlich wird auch "Lieferung mit Hindernissen seine Fan-Base finden, mich jedoch konnte das Werk von Benny Boom nicht so ganz überzeugen, da es dem Film ganz einfach an echten Höhepunkten fehlt.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 80 Minuten
Extras: Outtakes, Trailer

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 17. Dez 2010, 14:15
von horror1966
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Mother
(Madeo)
mit Hye-ja Kim, Bin Won, Ku Jin, Je-mun Yun, Mi-sun Jun, Young-Suck Lee, Sae-Byeok Song, Mun-hee Na, Woo-hee Chun, Byoung-Soon Kim, Pil-Kyeong Jang, Hee-ra Mun, Bok-dong Mun
Regie: Joon-ho Bong
Drehbuch: Eun-kyo Park / Joon-ho Bong
Kamera: Kyung-Pyo Hong
Musik: Byeong-woo Lee
FSK 12
Südkorea / 2009

Als ein Schulmädchen ermordet aufgefunden wird, verdächtigen die Behörden des Provinzorts Do-jun einen geistig verwirrten Mann, der mit seiner Mutter zusammenlebt. Sie bringen Do-jun dazu, ein Geständnis zu unterschreiben. So können die nachlässig ermittelnden Beamten den Fall bequem ad acta legen. Doch sie haben nicht mit der Hartnäckigkeit der Mutter von Do-jun gerechnet. Nachdem auch der arrogante Anwalt sie im Stich lässt, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln.


Wie stark ist die Liebe einer Mutter?


Diese Frage ist der zentrale Kernpunkt dieser Geschichte, in deren Focus ganz eindeutig die Figur der Mutter (Hye-ja Kim) steht, deren Präsenz schier allgegenwärtig ist. Insbesondere dem grandiosen Schauspiel von Hye-ja Kim ist es zu verdanken, das der Film sich ziemlich stark von der breiten Maße abhebt und dem Zuschauer ein sehr aussergewöhnliches und intensives Filmerlebnis beschert. Zumeist sind es gerade die Filme der leisen Töne und einer nahezu genialen Schlichtheit, die beim Betrachter die größte Wirkung hinterlassen und das Werk von Regisseur Joon-ho Bong (The Host) ist ganz eindeutig in diese Kategorie einzuordnen. Es sind keine spektakulären Action-Passagen oder eine extrem temporeiche Erzählweise, die diesen Film auszeichnen, sondern vielmehr die schlichte dafür aber umso aussagekräftigen Bilder, die dem Geschehen eine ungeheure Faszination verleihen, der man sich als Zuschauer auf keinen Fall entziehen kann. In Kombination mit dem herausragenden Schauspiel der Hauptfigur ergibt sich so ein Gesamtpaket, das trotz seiner laufzeit von gut 2 Stunden jederzeit interessant und spannend erscheint und keinerlei Platz für langatmige Sequenzen bitet.

Joon-ho Bong ist es hier wirklich erstklassig gelungen, die oben gestellte Kernfrage in den Focus der Ereignisse zu stellen, vermittelt die Geschichte doch einen ungeheuer authentischen Eindruck von der jeweiligen Gefühlslage einer verzweifelten Mutter, die einfach nicht glauben kann, das ihr geistig etwas zurückgeblebener Sohn ein Mörder sein soll. So entsteht beispielsweise zu keiner Zeit der Eindruck, das ihre Handlungen und eigenen Nachforschungen übertieben oder gar unrealistisch wären, vielmehr kann man sich sehr gut in die Frau hineinversetzen die einfach wirklich nichts unversucht lässt, um die Unschuld ihres Sohnes zu beweisen. Wohl jede liebende Mutter würde ähnlich handeln und sich schützend vor ihr Kind stellen, auch wenn sie dabei eventuell einige Grenzen überschreiten muss. Durch die brillante Darstellung von Hye-ja Kim erlangt das Ganze ein äusserst hohes Maß an Authenzität, denn das ganze Geschehen wirkt in höchstem Maße glaubhaft. Durch ihre hervorstechende Mimik kann man jede einzelne Gefühlsregung in ihrem Gesicht perfekt nachvollziehen, ganz egal, ob es sich um Bestürzung, Hoffnung oder zum Ende hin um schreckliche Gewissheit handelt. Ein solch überzeugendes und ausdrucksstarkes Schauspiel wie hier bekommt man leider viel zu selten zu sehen, so das "Mother" allein schon aufgrund dieser Tatsache ein ganz aussergewöhnliches Filmerlebnis darstellt.

Doch nicht nur die darstellerischen Leistungen sind hier besonders hervorzuheben, denn auch ansonsten weiss der Film jederzeit zu gefallen, verfügt er doch trotz des eher ruhigen Erzähltempos über einen dramaturgisch mehr als gelungenen Spannungsbogen, der zudem keinerlei Einbrüche zu verzeichnen hat. Teilweise entfaltet sich mit der Zeit sogar eine äusserst beklemmende Grundstimmung, die ihre Wirkung auf den Betrachter keineswegs verfehlt und ihn förmlich in das realistische Geschehen involviert. So ertappt man sich ziemlich oft dabei, wie man eine sehr starke Identifikation mit der hauptfigur aufbaut und sich nicht selten selbst in der Rolle des beschützenden Elternteils wiederfindet. Fast schon selbstverständlich stellt man sich dabei auch selbst die Frage, wie weit man gehen würde, um sein einziges Kind zu beschützen und ob man dazu bereit wäre, gewisse Grenzen zu überschreiten, ohne dabei an irgendwelche Folgen zu denken. Ist man in einer wie hier dargestellten Situation überhaupt dazu in der Lage, rational und logisch zu denken, oder würde man ganz instinktiv aus dem Bauch heraus handeln? Es ist vollkommen unmöglich, sich diese Fragen nicht zu stellen, erreicht die Geschichte doch im letzten Filmdrittel doch einen Punkt, an dem man sich auch als Zuschauer entscheiden muss, ob man gesetzestreu handelt oder aber den Schutzinstinkt für das eigene Kind über alles andere stellt und dabei nicht an eventuelle Folgen denkt, die daraus entstehen könnten.

Letztendlich hat Joon-ho Bong mit "Mother" ein wirklich bewegendes und eindrucksvolles Drama geschaffen, das einen von der ersten Minute an packt und in seinen bann zieht. Durch schlichte, aber extrem intensive Bilder wird dabei ein äusserst authentischer Eindruck erschaffen, so das man sich ohne Probleme sehr gut mit den dargestellten Ereignissen identifizieren kann. Und auch wenn hier ein mehr als nur gelungenes Gesamtpaket vorliegt, muss man die schauspielerische Leistung von Hye-ja Kim noch einmal gesondert erwähnen, da es sich hierbei um den absoluten Höhepunkt eines fantastischen Filmes handelt. Würde man es nicht besser wissen käme man nie auf den Gedanken, das es sich lediglich um "Schauspiel" handelt, vielmehr hat man den ganzen Film über den Eindruck, das diese Frau die Geschehnisse wirklich erlebt. So drückt sie diesem Drama auch ganz unweigerlich ihren ganz persönlichen Stempel auf, der es so stark von anderen Genrevertretern abhebt und unterscheidet.


Fazit:


Schlichte Bilder, eine grandiose Hauptdarstellerin und jede Menge Intensität sind die absoluten Markenzeichen eines erstklassigen Dramas, das den Zuschauer hauptsächlich durch seine authentische Wirkung in seinen Bann zieht. Ein perfektes Psycho-Drama, das den verzweifelten Kampf einer Mutter aufzeigt, die wirklich alles tun würde, um ihr einziges Kind zu beschützen. Dabei wurde gänzlich auf spektakuläre Passagen verzichtet, die dem Werk im Endeffekt auch mehr geschadet hätten und insbesondere den hohen Realitätsgehalt deutlich getrübt hätten. So aber wurde alles richtig gemacht und das Endergebnis ist ein intensives Filmvergnügen, das auch den höchsten Ansprüchen genügen dürfte.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0, DD 5.1 / Koreanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 124 Minuten
Extras: Making Of, Interview, Behind the Scenes, Original Teaser, Original Trailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 17. Dez 2010, 18:23
von horror1966
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Dark Legends - Neugier kann tödlich sein
(The Shortcut)
mit Andrew Seeley, Shannon Woodward, Dave Franco, Katrina Bowden, Raymond J. Barry, Kent Allen, Wendy Anderson, Jeremy Bastian, Cavan Cunningham, William B. Davis, Benjamin DeWalt, Nicholas Elia, Josh Emerson
Regie: Nicholaus Goossen
Drehbuch: Dan Hannon / Scott Sandler
Kamera: Mark Irwin
Musik: Michael Suby
FSK 16
USA / 2009

Der Weg durch den Wald würde den Schulweg deutlich abkürzen, doch kein Kind aus der Gegend würde es wagen, dort entlang zu gehen. Der Pfad führt an einem gruseligen Haus vorbei, in dem ein unheimlicher alter Mann wohnt, der jeden Vorbeikommenden mit mysteriösen Warnungen erschreckt. Es geht das Gerücht um, dass er mit dem Verschwinden mehrerer Kinder vor langer Zeit zu tun hat. Als Jahre später die Kinder von damals erfahren, dass der alte Mann noch immer sein Unwesen treibt, beschließen sie, seinem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Sie folgen dem Pfad in den Wald ...


Filme in denen sich die Thematik um irgendwelche düsteren Legenden dreht, beinhalten eigentlich fast immer ein recht hohes Spannungspotential und eine äusserst unhemliche Grundstimmung. Und obwohl "Dark Legends" nicht gerade ein Feuerwerk an Innovation bietet, sondern viel eher in einigen Punkten etwas vorhersehbar daherkommt, kann man dem Film diese beiden Dinge in keinster Weise absprechen. So beginnt das Werk auch mit einer zeitlichen Rückblende, die durchaus die Neugier beim Zuschauer wecken kann. Und immer wieder im Verlauf der Geschichte wechseln sich aktuelle Geschehnisse mit puzzleartigen Fragmenten aus der Vergangenheit ab, was den Betrachter so mit der Zeit immer näher an die Lösung des Rätsels führt, mit dem man hier konfrontiert wird. Dabei liegt die Lösung gar nicht einmal so offensichtlich auf der Hand, wie manche Kritik im Netz dies vermuten lässt, zwar kann man sich als Kenner dieser Art von Film durchaus seinen Teil zusammenreimen, eine endgültige Bestätigung für die eigenen Vermutungen erhält man allerdings erst kurz vor dem Ende, das zudem noch eine kleine und nicht unbedingt vorhersehbare Überraschung mit sich bringt.

Und so kann man Regisseur Nicholaus Goossen einen recht unterhaltsamen Thriller attestieren, der durch leichte Anleihen beim Horrorfilm ein durchaus spannendes und interessantes Filmerlebnis offenbart, an dem man jederzeit seine Freude haben kann und mit äusserst kurzweiliger Unterhaltung konfrontiert wird. Es muss halt nicht immer ein cineastisches Meisterwerk sein, manchmal reichen auch einige handelsübliche Zutaten um atmosphärische Thrillerunterhaltung zu servieren. Allen Unkenrufen zum Trotz baut sich hier in relativ kurzer Zeit ein solider und konstanter Spannungsbogen auf, der zwar zu keiner Zeit in absoluter Hochspannung ausartet, aber solide Genrekost darbietet, die man sich sehr gut anschauen kann. Zudem kann sich auch die Grundstimmung der Geschichte sehen lassen, diverse Passagen eröffnen sogar äusserst unheimliche und bedrohliche Momente, die dem Ganzen einen teilweise düsteren Anstrich verleihen.

Von den Darstellern sollte man aber nicht zuviel erwarten, es handelt sich größtenteils um die typischen amerikanischen Jungdarsteller, die aus einem anscheinend unerschöpflichen Reservoir entspringen, das die Amerikaner besitzen. Nun ist das gezeigte Schauspiel sicherlich kein Grund, um in totale Verzückung geraten, ein gewisses Talent ist den meisten Akteuren allerdings nicht abzusprechen. Teils solide und überzeugende Auftritte tragen zu einem doch gelungenem Gesamtbild bei, das man von diesem Film erlangen kann, wenn die eigenen Ansprüche nicht in schwindelerregenden Höhen angesiedelt sind.

Im Endeffekt ist "Dark Legends" ein absolut sehenswerter Genrevertreter, der ganzzeitig gute und spannende Thrillerkost bietet und dem Zuschauer eine interessante Geschichte bietet. Und obwohl manche Leute diesem Film eine starke Vorhersehbarkeit andichten, ist diese keinesfalls so offensichtlich, das man hier nicht auf seine Kosten kommt. Das Szenario wurde atmosphärisch und äusserst stimmig in Szene gesetzt und bietet am Ende sogar noch einen Überraschungsmoment, den man nun wirklich nicht unbedingt vorhersehen konnte. Mir jedenfalls hat dieser kleine Horrorthriller sehr gut gefallen, so das ich ohne Bedenken eine Empfehlung an Genre-Fans aussprechen kann. Denn mit den richtigen Erwartungen, die man nicht zu hoch ansiedeln sollte, wird man mit solider und guter Filmkost bedient, die für einen spannenden Filmabend jederzeit geeignet ist.


Fazit:


Mit seinem zweiten Spielfilm hat Regisseur Nicholaus Goossen zwar kein Genre-Highlight, aber einen überdurchschnittlich interessanten Film kreiert, der trotz einiger durchschaubarer Abläufe ganzzeitig gut zu unterhalten weiss. Ein solider Spannungsaufbau und eine dichte Atmosphäre sorgen zwar nicht unbedingt für den absoluten Nervenkitzel, bieten aber gut 80 Minuten kurzweilige Thrillerunterhaltung, die man sich sehr gut anschauen kann.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 18. Dez 2010, 02:07
von horror1966
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Paintball
(Paintball)
mit Brendan Mackey, Jennifer Matter, Patrick Regis, Iaione Perez, Neil Maskell, Anna Casas, Peter Vives Newey, Claudia Bassols, Felix Pring, Joyce Müller, Joshua Zamrycki, Josep Segui, Lada Rudakova
Regie: Daniel Benmayor
Drehbuch: Mario Schoendorff
Kamera: Juan Miguel Azpiroz
Musik: Xavier Capellas / Jens Neumaier
SPIO / JK
Spanien / 2009

Ein Truck rumpelt über eine unbefestigte Straße. Im Inneren eine Gruppe von Fremden, auf der Suche nach dem puren Adrenalin-Kick. In der Dunkelheit hören sie einander atmen, den Puls langsam ansteigend, bis das Gefährt vor einem abgelegenen Wald stoppt: Es ist Paintball-Zeit! Das Spiel beginnt mit nichts weiter als einer Karte, ein paar Anweisungen, haufenweise Farbmunition und Knarren. Das vorgegebene Ziel, die sechs gegnerischen Stützpunkte zu erobern, rückt jedoch schon bald in den Hintergrund, als der Feind nicht mit bunten Farbkugeln sondern scharfer Munition schießt. Was als Teamspiel begonnen hat entwickelt sich zu einer rasanten Hetzjagd im unerbittlichen Kampf ums eigene Überleben.


Mit "Paintball" hat Daniel Benmayor seinen Regieerstling abgeliefert und dabei einen Film geschaffen, der sicherlich die Meinungen etwas spalten wird. Dreht sich hier doch alles um das umstrittene "Paintball-Spiel", das im Endeffekt nichts anderes als ein kriegsverherrlichendes Spiel darstellt, in dem anstatt mit scharfer Munition mit Farbpatronen aufeinander geschossen wird. In vorliegendem Film wird aus diesem Kriegsspiel-Spaß allerdings für die beteiligten bitterer Ernst, denn merken sie doch recht schnell, das ein für sie unsichtbarer Jäger hinter ihnen her ist, der allerdings keineswegs mit Farbmunition auf sie schießt, sondern ihnen wirklich ihr Leben nehmen will. Wer jetzt allerdings der Meinung ist, das man hier aufgrund der hohen Alterseinstufung ein extrem brutales und blutiges Szenario gebiten bekommt, der sieht sich ziemlich schnell dieser Hoffnung beraubt, denn "Paintball" entfaltet seinen Härtegrad zu keiner Zeit durch explizit in Szene gesetzte Härte, sondern vielmehr durch die gegebene Situation, in der sich die Protagonisten befinden.

Und diese hinterlässt doch eine äusserst beklemmende Wirkung auf den Betrachter, die durch den Aspekt des unsichtbaren Jägers intensiver erscheint und so eine ungeheure Faszination in den Vordergrund rücken lässt. Schon nach wenigen Minuten verändert sich so die zu Beginn noch sehr gelöste Grundstimmung in eine absolut dichte und bedrohliche Atmosphäre, die mit der Zeit immer stärkere Ausmaße annimmt und dem Zuschauer dadurch ein äusserst angespanntes Sehverhalten beschert, entsteht doch nicht selten der Eindruck, das man sich selbst mitten im Geschehen befindet, aus dem es anscheinend keinerlei Entrinnen gibt. Dabei kommt auch sehr gut zum Ausdruck, das sich die Paintball-Spieler dem Jäger ausgeliefert fühlen, befindet dieser sich doch auch durch eine Wärmesichtkamera in einem nicht zu unterschätzenden Vorteil, da er die Spieler so jederzeit ohne Probleme aufspüren kann. Auch bei den härteren Passagen des Filmes spielt diese Kamera eine nicht gerade unwesentliche Rolle, denn die wirklich harten-und blutigen Szenen sind nur aus der Sicht eben dieser Kamera zu sehen, wodurch sich dem Zuschauer lediglich ziemlich unklare Konturen der Opfer offenbaren und diese Einstellungen dadurch nicht annähernd so hart erscheinen, als wenn man sie normal sehen würde.

Und dennoch entfaltet sich mit der Zeit ein immer stärker erscheinender Härtegrad, der sich aber zumeist nur im Kopf des Betrachters abspielt. Denn pbwohl sämtliche Charaktere der Geschichte recht unsymphatisch erscheinen, identifiziert man sich ziemlich stark mit der Lage, in der sie sich befinden. Sind einem die nur oberflächlich vorgestellten Figuren eigentlich egal, da man zu ihnen selbst kaum eine Bindung herstellen kann, so entwickelt man selbst doch ein ganz eigenartiges Gruppengefühl, was sicherlich einem menschlich bedingten Überlebenswillen entspringt. Und so merkt man immer intensiver, wie stark man selbst doch in das Szenario eingetaucht ist und so fast zu einem Teil der Ereignisse wird, die eine unglaubliche Strapaze für Körper und Seele sind, wobei man sich den psychischen Druck unter dem die Beteiligten stehen, nur ansatzweise vorstellen kann. Meiner Meinung nach hat es Daniel Benmayor auch ganz bewust so gehalten, die einzelnen Charaktere doch eher anonym darzustellen, damit man erst überhaupt keine Bindung zu ihnen aufbauen kann und sich auf die Hauptsache, nämlich das mörderische Speil konzentriert. Eigentlich ein sehr geschickter Schachzug, denn wird dieser Film so fast schon zu einem interaktiven Game, an dem man selbst beteiligt ist.

Abschließend kann man zu dem Ergebnis gelangen, das "Paintball" sicherlich nicht den visuellen Härtegrad beinhaltet, den sich viele eventuell aufgrund der hohen Alterseinstufung erwartet haben. Dennoch handelt es sich um einen äusserst harten Genrebeitrag, der seine Kraft und Intensität aus der vorherrschenden Situation bezieht, in der sich die Beteiligten befinden und aus der es anscheinend keinen Ausweg zu geben scheint. Gepaart mit einem sehr konstanten Spannungsbogen und einer immer dichter und bedrohlicher werdenden Atmosphäre ergibt sich ein Regie-Debut, das sich durchaus sehen lassen kann und ganz bestimmt seine Fangemeinde finden wird. Über das dargebotene Schauspiel braucht man kaum Worte verlieren, denn ist die Geschichte doch nicht darauf ausgelegt, hier großartige Talente am Schauspielhimmel zu entdecken. So würde ich die Leistungen als für einen Film dieser Art angemessen bezeichnen, so das es keinen Grund zur Beanstandung gibt.


Fazit:


Für echte Gorehounds wohl eher leicht enttäuschend, dürfte "Paintball" allerdings für Freunde des Kopf-Horrors ein äusserst gelungener Beitrag sein, der auf jeden Fall kurzweilige und temproreiche Actionkost anbietet, die man sich gut anschauen kann. Man sollte lediglich keine großartigen Splatter-und Gore Effekte erwarten, denn diese sind leider absolute Mangelware oder lediglich schemenhaft durch eine Wärmekamera zu sehen.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 18. Dez 2010, 19:01
von horror1966
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Audie & the Wolf
(Audie & the Wolf)
mit Derek Hughes, Tara Price, Christa Campbell, Rance Howard, Richard Riehle, Alex Alexander, Annabelle Milne, Atticus Todd, Elana Krausz, Laura Lance, Christo Dimassis, Tom Carey, Frank Kowal, Avi K. Garg, Arely Alas
Regie: B. Scott O'Malley
Drehbuch: Frank Kowal / B. Scott O'Malley
Kamera: Kenneth Yeung
Musik. Karl Preusser
Keine Jugendfreigabe
USA / 2008

Jeder kennt die Sage vom verfluchten Menschen, der sich bei Vollmond in einen Werwolf verwandelt. Aber haben Sie schon einmal vom Fluch des Menschen gehört? Bei jedem Vollmond verwandelt sich ein ganz normaler, freundlicher Wolf in einen blutrünstigen und wilden Menschen, der nach frischem Fleisch giert und ohne jeden Skrupel tötet. Er ist John Doe, ein Mensch, der für jeden in seiner Umgebung zur tödlichen Gefahr wird. Aber John Doe liebt die junge Frau Audie, die alles daran setzt, ihn davon zu überzeugen, dass er kein Werwolf ist. Kann die Liebe den Fluch ein für allemal brechen?


Werwolffilme gibt es nun wirklich mehr als genug, doch das die Thematik einmal vollkommen umgedreht wird und ein normaler Wolf sich bei Vollmond in einen blutrünstigen Menschen verwandelt, dürfte ziemlich neu sein. Doch so verhält es sich in vorliegender Horror-Komödie, in der man mit "John Doe" konfrontiert wird, der eigentlich ein Wolf ist, aber in Menschengestalt zu einer reissenden Bestie wird die etlichen Menschen bei ihrem frühzeitigen Tod behilflich ist. Da die Toten aber wieder zum Leben erwachen, muss John sie alle im Keller einsperren, damit sie ihm nicht im Wege stehen. Dies alles geschieht auf eine urkomische Art und Weise, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird, wer jedoch mit dem hier gezeigten Humor etwas anfangen kann, wird seine helle Freude am Werk von B. Scott O'Malley haben. Nun mag manch einem der vorhandene Humor etwas zu albern erscheinen, jedoch gibt es jede Menge Situationskomik zu beobachten, die phasenweise schon recht groteske Formen annimmt.

Trotz der hohen Alterseinstufung bewegt sich der Härtegrad der Geschichte in einem überschaubaren Rahmen, es gibt zwar einige blutige Passagen doch der Großteil der von John vorgenommenen Tötungen ist eher im Ansatz zu sehen, so das die Ereignisse zu keiner Zeit in ein vollkommen sinnbefreites Gemetzel ausarten. Im Vordergrund steht ganz eindeutig die vorherrschende Komik, die auch durch das Schauspiel von Derek Hughes äussert, der den zum Menschen gewordenen Wolf meiner Meinung nach erstklassig und extrem witzig darstellt. Es ist schon sehr drollig ihn dabei zu beobachten, wie er an Zimmerpflanzen pinkelt oder mit seiner neugewonnenen Freundin Audie bei Vollmond den Geschlechtsakt vollzieht. Dies sind aber lediglich zwei kleine Beispiele in einer Geschichte, die von Anfang bis zum Ende äusserst gute und kurzweilige Unterhaltung darbietet und dabei mit einigen netten Horror-Elementen angereichert wurde, die zwar kein immenses maß an Härte beinhalten, aber als vollkommen ausreichend erscheinen.

Nun ist "Audie & the Wolf" ganz sicher kein Meisterwerk, jedoch hat B. Scott O'Malley ein durchaus gelungenes Regie-Debut kreiert, das ganz bestimmt seine Fan-Gemeinde finden wird. Ganz generell kann ich es nicht ganz nachvollziehen, das der Film bisher eher unterdurchschnittliche Kritiken erhalten hat, ich persönlich habe mich jedenfalls bestens amüsiert und konnte auch herzhaft dabei lachen. Allein schon die Idee, die Werwolf-Thematik einmal von der anderen Seite zu zeigen, ist sehr erfrischend und auch durchaus als innovativ zu bezeichnen. Hinzu kommt die doch nette Geschichte die hier erzählt wird und die äusserst skurrilen Geschehnisse, die sich mit der Zeit abspielen. Das dem Ganzen dabei noch eine entstehende Liebesgeschichte beigefügt wurde, rundet das doch überraschend gute Gesamtbild nahezu perfekt ab und sorgt so für ein extrem kurzweiliges Filmvergnügen.

Letztendlich bin ich der Meinung, das man Regisseur O'Malley ein sehr gelungenes Regie-Debut bescheinigen kann, in dem er eine innovative Idee vielleicht nicht ganz perfekt, aber dafür sehr gut unterhaltend und witzig in Szene gesetzt hat. Dabei agieret auch die Darsteller-Riege sehr solide, allerdings sollte man keinerlei oscarreife Darstellungen erwarten. Insgesamt gesehen bekommt man ein gelungenes Gesamtpaket serviert, an dem man wirklich viel Freude haben kann, wenn man auf den vorhandenen Humor abfährt.


Fazit:


Äusserst skurrile Situationskomik ist die Stärke dieser Horror-Komödie, die je nach Geschmack extreme Kurzweil verbreiten kann. Bestimmt hätte man auch noch etwas mehr aus dieser innovativen Idee herausholen können, doch für ein Erstlingswerk bekommt der Zuschauer absolut gelungene Kost geboten, die sich jederzeit sehen lassen kann. Mir jedenfalls hat "Audie & the Wolf sehr gut gefallen, so das ich ohne schlechtes Gewissen eine EMpfehlung für diesen witzigen Film aussprechen kann.



7/10