Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: So 10. Jan 2016, 08:19
IM TIEFEN TAL DER SUPERHEXEN (BENEATH THE VALLEY OF THE ULTRA-VIXENS, USA 1979, Regie: Russ Meyer)
„Unsere kleine Stadt“ durch die Augen von Russ Meyer – jeder könnte hier dein Nachbar sein!
Lamar kann seine nymphomanische Gattin Lavonia nur von hinten befriedigen. Dies lässt ihn an seiner Männlichkeit zweifeln und führt ihn, wenn er nicht gerade seine dralle Chefin auf dem Schrottplatz vernaschen muss, durch diverse Therapieversuche, die allesamt chaotisch enden. Lavonia versucht auf ihre eigene, Männer-verschlingende Art Lösungen für das Problem ihres Ehemanns zu finden. Diese Suche führt durch sämtliche Betten der kleinen Gemeinde, während Lamar bei einer drallen Radio-Predigerin die ersehnte Zwangsheilung in einem Live-Exorzismus in der Badewanne findet. Das zweideutig fromme Radiomäuschen scheint unterdessen ihre Liebe zur eingeschränkten Bewegungsfreiheit beim Verkehr durch ihren Liebhaber Martin Bormann erworben zu haben, der sich zu deutschem Volkssang am liebsten in einem Sarg vernaschen lässt. Ganz normale Nachbarn eben mit ganz alltäglichen Problemen…
„Wer die Hände in den Schoß legt, muss nicht untätig sein!“
Ich fange an die Intros von Russ Meyer zu lieben. Das ist so herrlich schräg und beknackt und trotzdem immer wieder anders. Ganz großartig! Hier wird uns die halbe Dorfbelegschaft eines Wüstenkaffs samt aller Eskapaden vorgestellt – angenehm böse und witzig Offenbar hat Roger Ebert am Drehbuch mitgearbeitet (kein Scherz!), was die narrativ-irren Qualitäten vielleicht etwas erklärt. Jedenfalls, dem Herrn sei Dank, der Sprecher sabbelt nicht nur den Vorspann voll, wie bei Meyer üblich, sondern wackelt den ganzen Film über durch das Dorf und kommentiert jedes Ereignis. Und das ist so unglaublich irre, dass es eine wahre Freude ist!
„Im Brackwasser der Lust!“ Der Sprecher ist eine Granate vor dem Herrn!
Der Film an sich ist der bisher beste Russ Meyer-Streifen, den ich kenne. Der Wahnsinn tropft hier (wie die Kotze der Nebendarsteller in stets anderen, schillernden Farben) aus jeder Pore. So viel Irrsinn auf einem Haufen, dass muss man einfach lieben. Eine Granate der schrillen Unterhaltung!
„Oh, ich wusste gar nicht, dass du auch noch hier bist, Russ M.!“
Russ macht den Film am Ende dann auch selbst rund und erzählt das alles zu Ende, während er seine Filmcrew in der Wüste sucht, die offenbar schon vor längerer Zeit das Weite gesucht hat. Und dadurch erhält die ganze Sause noch eine weitere irre Ebene, die letztlich jeder Beschreibung spottet. Ganz, ganz großartig!
„Unsere kleine Stadt“ durch die Augen von Russ Meyer – jeder könnte hier dein Nachbar sein!
Lamar kann seine nymphomanische Gattin Lavonia nur von hinten befriedigen. Dies lässt ihn an seiner Männlichkeit zweifeln und führt ihn, wenn er nicht gerade seine dralle Chefin auf dem Schrottplatz vernaschen muss, durch diverse Therapieversuche, die allesamt chaotisch enden. Lavonia versucht auf ihre eigene, Männer-verschlingende Art Lösungen für das Problem ihres Ehemanns zu finden. Diese Suche führt durch sämtliche Betten der kleinen Gemeinde, während Lamar bei einer drallen Radio-Predigerin die ersehnte Zwangsheilung in einem Live-Exorzismus in der Badewanne findet. Das zweideutig fromme Radiomäuschen scheint unterdessen ihre Liebe zur eingeschränkten Bewegungsfreiheit beim Verkehr durch ihren Liebhaber Martin Bormann erworben zu haben, der sich zu deutschem Volkssang am liebsten in einem Sarg vernaschen lässt. Ganz normale Nachbarn eben mit ganz alltäglichen Problemen…
„Wer die Hände in den Schoß legt, muss nicht untätig sein!“
Ich fange an die Intros von Russ Meyer zu lieben. Das ist so herrlich schräg und beknackt und trotzdem immer wieder anders. Ganz großartig! Hier wird uns die halbe Dorfbelegschaft eines Wüstenkaffs samt aller Eskapaden vorgestellt – angenehm böse und witzig Offenbar hat Roger Ebert am Drehbuch mitgearbeitet (kein Scherz!), was die narrativ-irren Qualitäten vielleicht etwas erklärt. Jedenfalls, dem Herrn sei Dank, der Sprecher sabbelt nicht nur den Vorspann voll, wie bei Meyer üblich, sondern wackelt den ganzen Film über durch das Dorf und kommentiert jedes Ereignis. Und das ist so unglaublich irre, dass es eine wahre Freude ist!
„Im Brackwasser der Lust!“ Der Sprecher ist eine Granate vor dem Herrn!
Der Film an sich ist der bisher beste Russ Meyer-Streifen, den ich kenne. Der Wahnsinn tropft hier (wie die Kotze der Nebendarsteller in stets anderen, schillernden Farben) aus jeder Pore. So viel Irrsinn auf einem Haufen, dass muss man einfach lieben. Eine Granate der schrillen Unterhaltung!
„Oh, ich wusste gar nicht, dass du auch noch hier bist, Russ M.!“
Russ macht den Film am Ende dann auch selbst rund und erzählt das alles zu Ende, während er seine Filmcrew in der Wüste sucht, die offenbar schon vor längerer Zeit das Weite gesucht hat. Und dadurch erhält die ganze Sause noch eine weitere irre Ebene, die letztlich jeder Beschreibung spottet. Ganz, ganz großartig!