Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

[buxtebrawler]

Verliebt in scharfe Kurven ( /10)

[purgatorio]

ALEX CROSS (USA 2012, Regie: Rob Cohen)

Stringenter und harter Thriller, frei von Emotionen. Trotz heftiger Schicksalsschläge für die Charaktere verpasst der Film einfühlsame Momente, die dem Rezipienten einen Zugang zu den Figuren ermöglichen. Es bleibt, was es ist: Ein schnörkelloser, zügiger Rache- und Ermittlungsthriller mit einem übermenschlichen Polizeipsychologen und seinem makellosen Team hier und einem erbarmungslosen Killer mit zwielichtigen Auftraggebern dort. Nett für Zwischendurch, aber nicht im Ansatz etwas Besonderes. Mitunter bieten selbst Kameraarbeit und Montage wenig Innovation, so fällt besonders bei der vollständigen „Einbruch in die Asservatenkammer“-Sequenz die unglaubliche Nähe zur äquivalenten Eröffnungssequenz aus BAD BOYS (USA 1995, Regie: Michael Bay) auf, in der Dramaturgie und Kameraeinstellungen nahezu identisch rezitiert werden… mehr als dieses schräge Detail wird mir in wenigen Tagen schon nicht mehr in Erinnerung sein.

[karlAbundzu]

ONCE UPON A TIME IN CHINA 1 (1991)
Eigentlich hab ich mich vor dem Film immer ein bisschen gefürchtet, vermutete ich doch ein patriotisches Nationaldrama pro China. Aber jetzt auf den Grabbeltisch konnte ich bei einem Werk von Tsui Hark mit Jet Li in der Hauptrolle nicht nein sagen.
In den 130 Minuten erfährt Meister Wong (Li) allerlei Unbillen: Der Beschützer einer kleinen, aber strategisch wichtigen Stadt, und Leiter einer Kung Fu – Schule und eines Krankenhauses schlägt sich (oft im wahrsten Sinne des Wortes) mit einigen Problemen herum: ausländische Besatzer, korrupte Polizei, chinesische Schutzgelderpresser und Ganoven, christliche Priester, amerikanische Anwerber, feige Mitmenschen, westlich beeinflusste Liebste, andere Kämpfer, die auch eine schule eröffnen wollen…..
Das bietet natürlich Platz für allerlei Martial Arts Action und das auf allerhöchstem Niveau, hier pflegt jeder von den wichtigeren Personen seinen eigenen Style, der gut zu ihren Rollen passen. Sogar Jet Li, der in Filmen, die eher in der modernen Zeit spielen, ja meist einen sehr harten, eher brutalen und direkten Stil pflegt, kämpft hier feiner, runder geschmeidiger.
Die Charaktere sind nebenbei sehr genau gezeichnet, gehen einige nachvollziehbare Veränderungen durch, man gibt ihnen Platz zur Charakterentwicklung, eher ungewöhnlich, dass dies auch bei Nebenfiguren geschieht.
Ausgestattet ist er großartig, was Schauplätze und Kostüme angeht, und wie die Schauplätze ausgeleuchtet und gefilmt werden, ganz groß. Tsui Hark geht hier sehr bildgewaltig um.
Die Musik sollte nicht unerwähnt bleiben: sehr schön und dramatisch, oft mit chinesischen Instrumenten, und manches Mal gemahnt es an Morricone.
Der Patriotismus steht hier gar nicht, wie befürchtet, im Vordergrund, es ist eher eine Geschichte des Landes im Übergang, bei den sich auch die Traditionalisten nicht vor neuem Verschließen können, bzw. eine Sehnsucht eines geeinigten Chinas in Angesicht mehrerer Besatzungsmächte (hier sind die Westmächte USA und GB dann schon schlicht als böse dargestellt, besonders die USA).
Nebenbei durch die Nebengeschichte des Flüchtlings in die USA, der zurückkommt und von den falschen Versprechern der Schlepper erzählt, hochaktuell.
Insgesamt ein schön fotografiertes Martial Arts Epos mit guten Figuren, tollen Kämpfen, und spannend zu sehen.

[Arkadin]

Die Musik sollte nicht unerwähnt bleiben: sehr schön und dramatisch, oft mit chinesischen Instrumenten, und manches Mal gemahnt es an Morricone.

Da habe ich den Soundtrack sogar auf CD. Okay, nur eine Kopie... aber immerhin.

[Il Grande Silenzio]

DAS HOTELZIMMER

Spannendes Kammerspiel - 8/10

[Kampfgigant]

vorhin im Kino gesehen:
The Boss (2016)
Nette Comedy mit einigen trashigen Momenten. Hat Spaß gemacht !

[purgatorio]

THE DEATHS OF IAN STONE (Großbritannien, USA 2007, Regie: Dario Piana)

Fängt ja eigentlich nicht uninteressant an: Hokeyspieler schafft nach verpatztem Spiel seine Freundin nach Hause und wird dann nachts an einem Bahnübergang von irgendwas überfallen, auf die Gleise gelegt und gekillt… nur um dann in einem Büro aufzuwachen. Ja, Ian Stone stirbt ständig. Aber nachdem halbwegs klar wird, warum, wird es auch doof… irgend so ein weichgespültes Teenie-Monster-Ding… die Harvester… haha… oh weh, ist der Film blöd. Reizte mich kein Bisschen!

[purgatorio]

GANGS OF NEW YORK (USA, Deutschland, Großbritannien, Italien, Niederlande 2002, Regie: Martin Scorsese)

Och, der war doch nett. Großartig ausgestattetes Rachedrama, welches trotz der Laufzeit recht zügig durcherzählt ist. Besonders in Erinnerung wird mir wohl die tolle Kamerafahrt bleiben, welche die aus ihren Schiffen steigenden Iren zeigt, die sich sofort für den Kriegsdienst melden, noch im Hafen eingekleidet und bewaffnet werden und dann wieder auf ein Schiff steigen, um sich in den Süden verfrachten zu lassen. Tolle Einstellung, schöne, nahezu unkommentierte kleine Geschichte im großen Ganzen… und der Rest? Für ein Epos zu wenig komplex. Eben ein Rachedrama mit historischen Anleihen. Als solches aber recht ansprechend. Obwohl man natürlich von einem Martin Scorsese schon noch etwas mehr erwartet.

[purgatorio]

HORNS (Kanada, USA 2013, Regie: Alexandre Aja)

Wow. Im Ernst! Was für ein großartiger Film! Nicht das, was man von einem Aja erwartet, aber dann doch überraschend toll! Ruhig erzählt, ein wenig coming of age, ein wenig Mystery, ein Hauch Surrealismus und etwas Detektivgeschichte. Hervorragende Mischung, die ganz toll funktioniert und gut unterhält. Schräg, ein wenig witzig, definitiv mit Drama und Tragödie. Im Finale mit der CGI vielleicht für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen, aber sonst doch ganz umwerfend. Bin begeistert und überzeugt!

[karlAbundzu]

gestern Ausgeh-Besuch wie früher: Bevor wir wissen, wo wir hingehen, TV anmachen und Bier aufmachen:
Natürlich Tele5, WERWOLF DAS GRAUEN LEBT UNTER UNS
von 2012.
Gar nicht so übel. Klar, die Story, zwar gut konstruiert, aber allerlei zusammengeklaubt, so dass es doch durchschaubar bleibt. Aber gute Schauspieler, ganz gut ausgestattet, und nicht all zu simpel. Auch der Große Böse Wolf sah ok fies aus.
Daz noch verschiedene aktuelle Messages, mit denen man ok gehen kann.
Ok, die anderen fanden zu wenig Trash und Blut, aber für mich war es gut.

Leider dabei keine Entscheidung treffen können ob Frickel-Punk- oder Skinhead-Konzert und so bei Bier und Prince Dokus hiergeblieben.
Und danach erst raus.