Deliria-Italiano

Betrachten wir die Angelegenheit als abgeschlossen (ITA 1973, Vittorio Salerno, 8/10)
Vittorio Salernos Drama handelt die titelgebende "Angelegenheit", den Mord, gleich zu Beginn ab. Danach
geht es um das Verhalten der zwei Protagonisten, des Mörders in Person des Professor Ranieri
(Riccardo Cucciolla, wohlbekannt u.a. noch vom letzten Forentreffen als romantischer Dieb)
und des Zeugen in Person des Bahnangestellten Santamaria (Enzo Cerusico, ein damals bekannter
Fernsehdarsteller, der dann leider viel zu früh verstarb).
Der unbescholtene Santamaria (was für ein Name!) möchte den Mord anzeigen,
doch immer wieder hindern ihn widrige Umstände und dann auch ein Mangel an Courage
daran, die Polizei aufzusuchen. Durch sein ungeschicktes Agieren, verhält er sich
immer mehr wie ein Verdächtiger. Sein Zögern führt dazu, daß der Professor zuerst die Initiative
ergreift und sich selbst als Zeugen präsentiert. Damit hat er bei den Behörden
einen ganz entscheidenden, wenngleich zunächst auch nur psychologischen Vorteil.
Da bleibt Santamaria und dem Zuseher über kurz oder lang nur noch die Hoffnung auf das Korrektiv
der vierten Macht, hier verkörpert durch den Journalisten Giannoli (Enzo Maria Salerno, den Bruder des Regisseurs).
Dieser ist selbst nicht nur von hehren Motiven getrieben, spürt aber einer möglichen
Sensationsmeldung mit untrüglichem Spür- und Starrsinn hinterher.

Vor dem Zuschauer entwickelt sich ein Drama, das seinem vorgezeichneten Ende
unaufhaltsam entgegenzusteuern scheint. Dabei sind das tatsächliche Filmende
bzw. das im Bonus enthaltene Alternativende gar nicht so weit voneinander entfernt.
Dies wird auch von Regisseur Salerno im Interview so dargestellt.

Interessant ist, wie sich die zwei Charaktere im Laufe der Handlung entwickeln.
So wird Santamaria aufgrund seines langen Schweigens letztlich tatsächlich
zu einem Schuldigen. Daß dies in erster Linie zu Lasten seiner Familie geht,
zeigt Salerno dem Zuschauer eindringlich in einigen Szenen. Am rührendsten
hierbei fand ich den gemeinsamen Mittagstisch. Alles ist gedeckt und serviert
für ein Essen zu dritt. Lediglich Papa fehlt noch. Nach einiger Zeit deckt die Tochter
das Essen des Vaters zu, um es warm zu halten; im festen Glauben daran, daß
Papa bald nach Hause kommt. Lediglich der Zuschauer weiß, daß dem nicht so ist.
Gerade in diesen ruhigen Szenen hat Salernos Film auch seine stärksten Momente.

Sehr gelungene Veröffentlichung eines unbedingt sehenswerten Filmes.

ALAMO (1960)

Typischer Vertreter der amerikanischen Western dieser Zeit, also (zu) viel Pathos und Schwarz-Weiß-Malerei, gute Amerikaner und (weitestgehend) böse Mexikaner. Das wäre nun nicht so schlimm, wenn es nicht 2 Stunden dauern würde, bis der Film Fahrt aufnimmt. Dann knallt`s aber mächtig, für diese Zeit ein recht aufwändiges Schlachtenepos. Die Darsteller spielen gut und gleichen die Schwächen des Drehbuch etwas aus.

5/10

Baron Blood/IT 1972
Post "Blutrausch"-Horror,bei dem Bava wieder athmosphärischen Grusel bietet,welcher ganz gut durchläuft.Ein Meisterwerk ist das hier sicherlich nicht,aber ein sympatisch oldschooliger Horror-Flick,ja,das isses dann doch geworden.
Frau Elke Sommer schreit und rennt,Luciano Pigozzi schreit nicht,kuckt aber böse und bekommt eine feine Ganzkörper-Akkupunktur und Joseph Cotten als Otto von Kleist sieht aus wie Kartoffelsalat mit Hut.
Nicoletta Elmi ist wieder der Sonnenschein,ein Kind,wie wahrscheinlich jeder es haben will,(hüstel...)
Fazit:(vor allem technisch) guter Film!


Savage Vengeance/USA 19??
Semi-Amateur Horror,welcher so ziemlich alles falsch macht was geht.Darsteller=scheisse,Musik=scheisse,Kamera=scheisse,Story-geht so.Nein,will ich nicht!

DEEP STAR SIX (USA 1989, Regie: Sean S. Cunningham)

THE ABYSS und ein wenig ALIEN… für dieses spät-80er CANNON-Werk hat man sich tatsächlich richtig Mühe gegeben. Die Unterwasseraufnahmen sind aufwendig und gut gemacht, die Stationen im Inneren dreckig, feucht und halbwegs glaubwürdig. Die Schauspieler sind auch allesamt bemüht und so bietet DEEP STAR SIX ein rundum Wohlfühlpaket für Sci-Fi- und Monsterfreunde. Etwas Straffung und etwas mehr Monster wären – wie so oft – natürlich drin gewesen, aber was soll’s. Hier steckt Herzblut drin, dass sieht man. Geht klar!



DEVIL’S PLAYGROUND (Großbritannien 2010, Regie: Mark McQueen)

Ein Pharmakonzern testet in London an 30.000 Probanden ein leistungssteigerndes Mittel. Einige Zeit später sind die alle leistungsgesteigerte Zombies und stürzen London ins Chaos. Und die Leistungssteigerung sei hier nicht nur auf das enorme Tempo der Monster bezogen – nein! – DEVIL’S PLAYGROUND bietet richtige Parkour-Zombies! Die springen überall drüber, gegen und durch… das ist ja schräg. Was haben die Briten nur mit diesen schnellen Zombies? 28 DAYS und WEEKS LATER, DEAD SET und jetzt DEVIL’S PLAYGROUND… referieren die auf ihre kritischen 1990er Jahre mit BSE und Klonschaf Dolly? Mir scheint es bald so…
…und bevor ich den Faden verliere: Der Film ist recht fad.

Hongkong Police/HK 1976
Michael Hui ist Mr. Boo und Mr. Boo ist Privatdetektiv in Hongkong.
Er ist ein launischer Besserwisser und seine Angestellten sind um diesen Chef nicht wirklich zu beneiden.
Die Story ist Nebensache,denn hier geht es um Gags,Gags,Gags...
Für einen asiatischen Film funktioniert das Ganze mehr als gut.Kein infantiler Deppenhumor,sondern wirklich witzige Episoden werden hier geboten.Intelligenter Slapstick aus Hongkong-bis jetzt war ich der Meinung,das so etwas nicht existiert.Mr. Boo beweist das Gegenteil.
Ganz lockere 8/10

Son Savaşçı/Türkei 1982
Den Film hab ich bestimmt schon 10x gesehen,aber nur wegen dieser Szene:
die hats aber in sich ...Martial arts vom Planeten Güle Güle!
[BBvideo][/BBvideo]
...der Rest ist grauenvolle Scheiße,ein echt mieser,handlungsloser Müll.

DIE DIPLOMATIN

Trotz des actionorientierten Themas eher zähe Fernsehkost, kaum Charakterzeichnung, das war leider nix.

4/10

Runaway - Spinnen des Todes (USA 1984, Michael Crichton, 6/10)
Ein paar wenige Jahre in der Zukunft (aus dem Jahre 1984 gesehen) sind eigenständig
arbeitende Roboter in vielen Bereichen des täglichen Lebens an der Seite des Menschen
eingesetzt. So als Haushaltshilfe, als Lastenträger auf Baustellen oder auch als Erntehelfer.
Ab und zu führen Fehlfunktionen zu unkontrollierbarem Verhalten der kleinen Robots. So wird das Feld
kreuz und quer gepfügt, der Lastenträger macht sich einen Spaß daraus, Zementsäcke vom
Dach zu werfen.
Und die Haushaltshilfe übt sich plötzlich im Umgang mit einem Revolver und knallt
eine Familie über den Haufen.
In diesen Fällen wird Sergeant Ramsay (Selleck) samt seiner neuen Partnerin Karen (Cynthia Rhodes,
"Flashdance, "Staying Alive", "Dirty Dancing") gerufen, um die putzig aussehenden Racker
außer Gefecht zu setzen.
Nach und nach kommen die Ermittler einem Syndikat auf die Spur, das Chips herstellt,
mit denen die Robots zu Killermaschinen umfunktionierte werden können. Dessen
Anführer Luther (Gene Simmons (!)) kennt naturgemäß keine Skrupel, und so befinden
sich die beiden Polizisten bald auf der Abschußliste.

Eine rundum sympathische Angelegenheit, diese "Spinnen des Todes". Bisweilen etwas
antiquiert wirkend, bzw. in seiner Erzählweise auch etwas naiv daherkommend, transportiert
der Film doch originäres Achtzigerfeeling par excellence. Und Tom Selleck mit seinem
Überschnauzer und der aus "Magnum" wohlbekannten armeschlenkernden Fortbewegungsweise
sorgt für ein gelungenes Filmerlebnis.
Dazu trägt auch die BD-Veröffentlichung bei, an der es meiner Ansicht nach nichts auszusetzen gibt.

MONUMENTS MEN – UNGEWÖHNLICHE HELDEN (THE MONUMENTS MEN, USA, Deutschland 2014, Regie: George Clooney)

Ich wollte den Film ja wirklich gut finden! Und das nicht nur, weil neben Clooney und Matt Damon auch Bill Murray und John Goodman in ihren persönlichen Krieg gegen den Kunstraub des Dritten Reiches ziehen. Nein. Im Studium hatte ich mich mit Provenienzforschung auseinandersetzen müssen, kannte mich in dem Thema der Raubkunst, der Verfahren und Folgen also ein wenig aus und erfreute mich an der Tatsache, dass ein Film das thematisiert und dafür sensibilisiert. Und tatsächlich macht der Film das auch ganz gut. Er zeigt (wenn auch nicht so intensiv, wie ich mir gewünscht hätte), wie Kunst (im Westen!) geraubt wurde (ja, die wesentlich brachialeren Vorgehensweisen im Osten bleiben ausgeblendet), er dramatisiert hier anständig und treibt jedem Kunstfreund die Tränen in die Augen, wenn die Avantgarde den Flammen übergeben wird. Hier wäre sogar noch mehr drin gewesen, aber man wollte ja noch eine Geschichte um die Wissenschaftler erzählen. Und die, ja die ist irgendwie eher dröge ausgefallen. Am Anfang noch sehr witzig, wird sie dann irgendwie ziemlich egal. Schade, ich wollte den Film so gut und so wichtig finden. Aber irgendwie ist die Story nicht sehr berauschend. Mehr kann ich da momentan noch nicht zu sagen…

Dick Cockboner hat geschrieben:Son Savaşçı/Türkei 1982
Den Film hab ich bestimmt schon 10x gesehen,aber nur wegen dieser Szene:
die hats aber in sich ...Martial arts vom Planeten Güle Güle!
[BBvideo][/BBvideo]
...der Rest ist grauenvolle Scheiße,ein echt mieser,handlungsloser Müll.

Unglaubliches was da mal wieder passiert und dazu die Musik aus Carpenter's Klapperschlange geklaut, Buuuurner!

purgatorio hat geschrieben:MONUMENTS MEN – UNGEWÖHNLICHE HELDEN (THE MONUMENTS MEN, USA, Deutschland 2014, Regie: George Clooney)

Schade, ich wollte den Film so gut und so wichtig finden. Aber irgendwie ist die Story nicht sehr berauschend. Mehr kann ich da momentan noch nicht zu sagen…

Ich fand den sowas von monumental in den Sand gesetzt
Ein glattes Ärgernis von einem "Film"!