Angelockt wurde ich ja vom durchaus beeindruckenden Trailer und dem Namen Neil Gaiman.
Hatte letzte Woche die erste Episode gesehen (jeden Montag ist eine neue, einstündige Folge auf Amazon Prime erhältlich) und gestern dann die zweite Folge.
Die Serie gefällt mir bisher recht gut. Extrem stylisch und brutal. Aber da bin ich seit "Ash Versus Evil Dead" nicht mehr überrascht. Was mich mehr verwundert hat ist die Freizügigkeit, die bei AG vorherscht. Okay, nackte Damen sieht man auch schon mal in anderen Serien - aber soviele errigierte Penise wie gestern habe ich noch nie im TV (nennt man das eigentlich noch TV?) gesehen.
Optisch macht die Serie eine Menge her und allein der Vorspann ist zum Niederknien. Worum es genau geht, kann man normalerweise auch nach der zweiten Folge nicht sagen. Alles sehr mysteriös und wirr. Da ist der Zuschauer in derselben Lage wie die Hauptfigur, die sich auf all das und ihren neuen Arbeitgeber keinen Reim machen kann. Man kann aber natürlich überall im Netz nachlesen, worum es geht und wenn man bei der IMDb auf die Namen der Charaktere klickt, wird man auch schnell fündig. Weiß ich jetzt aber nicht, ob das ein Vorteil oder ein Nachteil ist, wenn man weiß, dass Mr. Wednesday eigentlich auf einen ganz anderen Namen (oder auch nicht, wenn man die Herkunft des Wortes "Wednesday" kennt) hört.
Wie ich finde, schafft es AG eine sehr dichte, geheimnisvolle und vor allem interessante Stimmung zu erzeugen. Die Darsteller sind durch die Bank solide bis gut (okay, Herr Stromare war gestern wieder etwas drüber - der spielt diese schmierigen slawischen Karrikaturen halt schon im Schlaf), die Musikauswahl gefällt und über das Design habe ich ja oben schon ein paar Worte verloren. Ich bleibe dran.