Von der Schauburg zum Schauburgle

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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

96. Sicario 2 (Stefano Sollima, 2018)
Da den mexikanischen Drogenkartellen jedes Mittel recht ist, um Kohle zu scheffeln,
werden neuerdings arabische Attentäter in die USA geschmuggelt. Diese verüben in
einem Supermarkt ein blutiges Attentat. Das US-Außenamt droht mit Vergeltung.
Dafür zuständig ist Cynthia Foards (Catherine Keener), die auf die alten Haudegen
aus Teil eins Matt Graver (Josh Brolin) und Alejandro (Benicio del Toro) zurückgreift.
Diese bekommen faktisch freie Hand, einen Krieg zwischen zwei Kartellen anzuzetteln.
Dabei ist den Amerikanern fast jedes Mittel recht, auch Kindesentführung.
Doch der Plan geht daneben und die Amerikaner werden gezwungen, alle losen
Enden abzuschneiden; natürlich inklusive entführtem Kind.
Matt Graver steht vor einem Problem. Als Soldat muß er Befehle befolgen......

Der von mir sehr geschätzte Stefano Sollima (Suburra) drehte die Fortsetzung zu dem
sehr erfolgreichen "Sicario" von Denis Villeneuve. Schauplatz ist natürlich wieder die amerikanisch-mexikanische
Grenzregion mit ihrem trostlosen und schmutzigen Drogenkrieg. Diesmal ist das ganze aber eher
ein straighter Actionthriller mit wenigen Wendungen. "Sicario 2" kommt demzufolge
eher mit plakativen Schauwerten 'rüber als der sehr trostlos-deprimierende und
weitaus mehr verzweigte Teil eins.
Die Hauptdarsteller sind zweifellos wieder eine Wucht, die Story diesmal eher weniger.
Leider kann gleichwertiger Nachfolger und "nur"
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

97. Mexico Barbaro II (Mexiko, 2017)
Im zweiten Teil werden 8 Kurzfilme aus Mexiko vorgestellt. Bei einer Laufzeit von knapp über 80 Minuten
ergibt das zum Teil recht schnelle Episoden. Allerdings ist es dabei der erste Film, der in Qualität und
Unterhaltsamkeit klar hervorsticht. Danach wird es leider immer wirrer. Auch handwerklich.
Aufgegriffen werden Mythen aus dem Mittel- und Südamerikanischen Kulturraum,
vermengt mit modernen Spielereien um das Internet und soziale Netzwerke.
"Mexico Barbaro I" kenne ich noch nicht. Allerdings hat der recht uninspirierte zweite Teil
mir nun auch nicht gerade Appetit darauf gemacht.
4/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

98. The Faculty - Trau keinem Lehrer! (Robert Rodriguez, 1998)
An einer Highschool in Ohio geht Merkwürdiges vor. Die Lehrer scheinen wie ausgewechselt.
Die etwas nerdige Mrs. Burke (Famke Janssen) wird zum Vamp, Coach Willis (Robert Patrick)
will neuerdings eher Blut auf dem Spielfeld denn Siege sehen und der Alkoholiker Mr. Tate (Daniel von Bargen)
steht plötzlich nur noch auf Wasser. Überhaupt nimmt die gesamte Lehrerschaft nun Unmengen an Wasser zu sich.
Eine Gruppe von Schülern, allesamt Außenseiter, versuchen die Ursache der Veränderung zu ergründen.
Dabei stoßen sie auf ungeheuerliches: Aliens benutzen die Körper der Menschen als Wirte mit dem
Ziel, nach und nach die ganze Menschheit zu infiltrieren. Können die Schüler dies verhindern?

Robert Rodriguez gelang mit "The Faculty" ein kleiner Genre-Klassiker, der ohne den Erfolg von "Scream"
wohl so nicht möglich gewesen wäre. Mit einem veritablen Budget gelang denn auch ein finanzieller
Erfolg. Kevin Williamson (Drehbruch) und Marco Beltrami (Musik) waren hier beteiligt; ebenso wie bei "Scream".
Namhafte Darsteller geben sich die Klinke in die Hand, ebenso wie aufstrebende Jungstars.
Elijah Wood erfuhr beim Dreh dieses Films von einem neuen Projekt Peter Jacksons und bewarb sich
sogleich. Offenbar mit Erfolg, handelte es sich doch um "Herr der Ringe".
Rodriguez arbeitet mit einem unglaublich guten Gefühl für Timing und prägnanten Soundeinsatz.
So gelingen einprägsame Szenen, die mir auch zwanzig Jahre nach der letzten Sichtung noch
geläufig waren. Auch zitiert Rodriguez aus anderen Genrehighlights wie "Invasion der Körperfresser",
"Das Ding aus einer anderen Welt" und "Terminator 2" um nur einige zu nennen.
Als Schwäche könnte man "The Faculty" auslegen, daß er die vorgegebenen Genrepfade nie verläßt
und storytechnisch nichts wirklich neues bietet. Ein großer Spaß ist und bleibt der Streifen
allemal. Angeguckt wurde übrigens die irische Blu, die deutschen Ton aufweist.
8/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

99. The Old Dark House (William Castle, 1963)
Der Amerikaner Tom Penderel teilt sich ein Appartment mit dem offenbar wohlhabenden Caspar Femm.
Während Caspar tagsüber darin wohnt, benutzt Tom dieselbe Wohnung nachts. Eines Tages soll
Tom den neuen Wagen seines Freundes Caspar zu dessen Landsitz überführen.
Dort angekommen trifft Tom nicht nur auf die äußerst sonderbare Verwandtschaft Caspars,
sondern auch auf dessen Leichnam. Unter fadenscheinigsten Gründen wird Caspar fortan
am Wegkommen von Femm Hall gehindert. Und das, obwohl offenbar ein irrer Mörder
auf dem Schloß umgeht......

Als Ende der 1950er Jahre sowohl William Castle als auch die britischen Hammer-Studios sich
daranmachten, J.B. Priestleys von James Whale 1932 schon einmal verfilmten Roman neu zu auf die
Leinwand zu bringen, tat man sich kurzerhand zusammen und drehte unter Castles Regie in England.
Heraus kam ein Grusical mit allerlei skurrilen Gestalten, von denen eindeutig Robert Morley und
Mervyn Johns hervorstechen. Gruseln ist hier tatsächlich nicht angesagt, aber die Lacher
hat das Werk auch nicht so richtig auf seiner Seite.
Irgendwie scheint Castle mit angezogener Handbremse unterwegs gewesen zu sein.
Ihm selbst gefiel der fertige Streifen auch eher weniger.
5,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

100. Ich heiße John Harris (Franco Prosperi, 1966)
Ex-Soldat und inzwischen Profikiller für das Kartell John Harris (Robert Webber, in der englischen Fassung
übrigens Clint Harris!) möchte seinen "Beruf" an den Nagel hängen. Dies gefällt seinen Bossen ganz und gar nicht.
Auch eine gewaltige Prämie bringt Harris nicht dazu, die Zielperson namens Frank Secchy in Paris um die Ecke zu bringen.
Erst als Harris' Bruder offenbar von Secchys Schergen umgelegt wird, lenkt Harris ein. Er bekommt
mit Tony Lo Bello (Franco Nero) einen zweiten Mann zur Seite gestellt und ab geht's nach Paris.
Nachdem der dortige Kontaktmann bereits die Radieschen von unten betrachtet, müssen
die beiden Killer selbst Nachforschungen anstellen. Dumm nur, daß sich die Zielperson Secchy
durch eine Gesichtsoperation ein neues Aussehen verpaßt hat.....

Franco Prosperi ("Policeman Luc Merenda") inszenierte diesen Killer-Thriller mit dem Haudegen
Robert Webber und dem blutjungen Franco Nero in den Hauptrollen. Dabei sinniert John Harris
als Voice-Over über seinen Beruf und seine Absichten. Das wirkt bisweilen zynisch, soll uns als
Zuschauer aber dem Mörder Harris näher bringen. Das gelingt auch und so ist man fortan auf
John Harris' Seite. Die Story schlägt noch ein paar kleinere Haken, bevor dann am Ende die
große Abrechnung naht. So bleibt ein weniger aufwändiger denn kleiner, sympathischer Streifen,
der durch seine Außenaufnahmen New Yorks punkten kann.
Von Eurospy-Vertretern hebt sich "John Harris" durch seine Humorlosigkeit und seinen
ernsthaften Ansatz ab, worauf auch schon der Originaltitel "Technik eines Mordes" hinweist.
Toll übrigens, daß Cineploit uns diesen Streifen in einer mal wieder liebevoll gestalteten
Veröffentlichung zugänglich gemacht hat. Vielleicht darf man ja auf eine Veröffentlichung
des zweiten Teils spekulieren?!
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

101. Die gnadenlose Jagd (Stelvio Massi, 1974)
Bei einem Raubüberfall gehen die Täter um Marseille (Gastone Moschin) äußerst brutal vor.
Kommissar Ravelli (Tomas Milian) schnappt sich den Fall, erinnert die Vorgehensweise
der Täter doch an ein vergangenes verbrechen, dem damals Ravellis Frau zum Opfer fiel.
Gegen Widerstände aus den eigenen Reihen und mit Unterstützung seines Kollegen
Lavagni (Mario Carotenuto) macht sich Ravelli daran, der Spur der Täter zu folgen.
Gar nicht so schwer, wartet doch alle paar Meter eine weitere Leiche auf Ravelli.....

Stelvio Massis Genrevertreter gehört nun sicher nicht zur Oberklasse der Poliziotesschi.
Mit Milian und Moschin füllen allerdings zwei Schwergewichte die Hauptrollen aus.
Mit den Veteranen Mario Carotenuto, Guido Leontini und Giuseppe Castellano sowie
Ray Lovelock in einer kleinen Rolle sind weitere bekannte Darsteller im Boot.
Milian legt seinen Kommissar Ravelli recht vielschichtig an, zumal wenn man ihn
mit seinem schießwütigen Kollegen Merli vergleicht.
Stelvio Massi zeigt hier schon, daß eine bewegliche Kamera und Autoverfolgungsjagden
sein Ding sind ("Convoy Busters", "Highway Racer").
Stelvio Cipriani liefert gewohnt gut ab.
Solider Streifen!
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

102. Das unheimliche Erbe (William Castle, 1960)
Cyrus Zorba lebt seiner Frau und den beiden Kinder in ständiger Angst vor dem Pleitegeier.
Der gutmütige Zorba arbeitet als Zoologe und bringt leider nicht genug Geld nach Hause,
um die bisherige Wohnung finanzieren zu können. Da kommt ein Anruf von Anwalt Ben Rush
gerade recht: Cyrus wurde von seinem verstorbenen Onkel Dr. Zorba überraschend als
Erbe eingesetzt. Das riesige Anwesen Dr. Zorbas soll in den Besitz von Cyrus übergehen.
Natürlich gibt es einen Haken an der Geschichte. Dr. Zorba erforschte das Paranormale und
konnte mit der Geisterwelt in Kontakt treten. So gelang es ihm, zwölf Geister im Keller seines
Anwesens festzuhalten. Das Ziel der Geister ist es, aus dieser Zwischenwelt zu entkommen.
Sie verlangen nach einem dreizehnten Geist, der ihnen das ermöglichen soll.
Die neu eingezogene Familie kämpft mit allen Mitteln um ihr neues Heim und,
daß keiner der Ihren der dreizehnte Geist wird......

Ein weiter Gimmick-Streifen aus der William-Castle-Schmiede. Hier erfand Castle
das "Illusion-O"-Verfahren, bei dem mit einer roten Brille die Zuschauer die Geister
besser sehen konnten. Schreckhaftere Zeitgenossen konnten zur blauen Brille greifen,
und sahen so kaum etwas von den Geistererscheinungen.
Das Übersinnliche wird hier zu keiner Zeit geleugnet. Auch ist die Story weniger spannend,
denn humorvoll angelegt. Der kleine Twist ist offensichtlich und trägt keinesfalls die Geschichte.
Was bleibt sind ein paar Running Gags unterlegt mit trockenem Humor und
dem Nummer-Eins-Kinderstar der damaligen Zeit Charles Herbert, der sogar an
der Spitze der Besetzungsliste stand.
Sympathischer, aber etwas zu zahnloser Streifen William Castles, dessen Stärken definitiv
nicht in der Inszenierung komödiantischer Szenen lagen.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

103. Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding (Peter Thorwarth, 1999)
Keek (Oliver Korritke), seines Zeichens Kleinganove, Kiffer und Filmfreund verbringt seinen Alltag
hauptsächlich vor der Glotze. Ab und zu läßt er seinen Kumpel Hilmi (Hilmi Sözer) für ihn Pferdewetten
platzieren. Immer todsichere Tips, immer Totalverlust. Nur dumm, daß der damit die Sore aus dem letzten
dicken Ding mit dem dafür einsitzenden Gangster Kalle Grabowski (Ralf Richter) verspielt. Noch dümmer,
daß Grabowski plötzlich ausbricht und seinen Anteil von Keek fordert.
Der blanke Keek kommt auf die Idee, zusammen mit Andreas (Markus Knüfken) und Schlucke (Martin Semmelrogge)
des nächtens das Büro der Spedition von Werner Kampmann (Diether Krebs) auszurauben.
Natürlich geht schief, was schief gehen kann, und Keek gerät in einen noch tieferen Schlamassel, aus
dem es keinen Ausweg zu geben scheint.

Peter Thorwarths erster Langfilm versucht sich als deutsche Antwort auf Quentin Tarantino; und das durchaus
gelungen. "Bang Boom Bang" hat die Lacher auf seiner Seite. Zudem bietet der Streifen neben den genannten Darstellern
eine Vielzahl an bekannten Gesichtern auf. Heinrich Giskes, Christian Kahrmann, Willi Thomczyk und Jochen Nickel
wären da zu nennen. Gastauftritte gibt's von Til Schweiger, Jörg Wontorra, Wotan Wilke Möhring, Klaus Stiglmeir,
Ingolf Lück, Ralph Herforth und vielen anderen. Auf Seiten der Damen tummeln sich die durchaus ansehnlichen
Ellen Ten Damme, Alexandra Neldel und Sabine Kaack.
Thorwarth beweist hier ein gutes Timing, auch wenn nicht jeder Gag sitzt. Im Rückblick hätte die ganze Chose
auch durchaus etwas schwarzhumoriger sein dürfen.
Kurzweilige Unterhaltung aus deutschen Landen, die auch nach über zwanzig Jahren immer noch
größtenteils funktioniert.
7,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

104. Katanga / The Mercenaries (Jack Cardiff, 1968)
In Belgisch-Kongo ist ein Aufstand im Gange. Gefährdet sind Diamanten und ein paar Zivilisten.
Um die gefährdeten Wertstoffe, äh Personen aus dem Gefahrengebiet herauszuholen, wird ein
Söldnertrupp um Colonel Curry (Rod Taylor) angeheuert. Neben Ruffo (Jim Brown) gehören
dem Team noch der deutsche Henlein (Peter Carsten), der Arzt Dr. Wreid und einige
einheimische Kämpfer an. Schleunigst wird ein schwer bewaffneter Zug zusammengestellt, der in das
Rebellengebiet vordringen soll, weiße Siedler und Diamanten einsammeln und stantepede
wieder die Rückfahrt antreten soll. Natürlich gibt es einen Haken an dem Plan,
und die Rückfahrt verläuft keineswegs wie geplant.....

Ein ganz früher Söldnerfilm vom Engländer Jack Cardiff. Und was für einer!
Rod Taylor als Anführer des Kommandounternehmens gibt seinen Colonel Curry als
Kämpfer mit Anstand. Dennoch kann auch er in Extremsituationen zum Tier werden.
Auch Jim Brown als Ruffo kommt als aufrechter Recke daher, dem sein Land viel bedeutet.
Ganz anders Henlein. Der blonde Recke kennt keine Skrupel, trägt mit Stolz noch
sein Hakenkreuz umher; ein Fiesling par excellence!
Der Streifen ist aufwändig gefilmt, bietet Action und einen erstaunlichen Gewaltlevel.
Es wird geschwitzt und geblutet, das Duell Curry gegen Henlein trägt fast schon
apokalyptische Züge.
Natürlich paßt der riesige Tresorraum eher in eine Großsstadt als in den Dschungel,
und natürlich ist die eine Box mit Diamanten den ganzen Aufwand nicht wert;
Schwamm drüber.
Klasse Film!
8/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

105. Trapped Alive (Leszek Burzynski, 1988)
Irgendwo in Wisconsin, schneereiche Weihnachtszeit. Aus einer Haftanstalt brechen drei Insassen
aus. Zeitgleich wollen die Freundinnen Robin und Monica zu einer Party fahren und treffen
auf die Flüchtenden. Von nun an wird die Flucht mit den zwei Frauen als Geiseln zu fünft
fortgesetzt.
Ihr Weg führt sie zur "Forever Mine", einer stillgelegten Mine. Dumm nur, daß der Wagen samt Insassen
in einen Steigschacht stürzt, und alle nun miteinander auf Gedeih und Verderb in der Mine eingeschlossen
sind. Alsbald stellen sie fest, daß jemand in den verlassenen Minenschächten sein Unwesen treibt.
Offenbar auf Suche nach Nahrung, dezimiert dieser jemand die Fünfer-Schicksalsgemeinschaft.

Hier haben wir es mit einem jener Spätslashern zu tun, die direkt für den Videomarkt gedreht wurden.
Vom Regisseur hat man danach ebensowenig gehört wie von den Darstellern. Einzig Cameron Mitchell
ist als Mitwirkender ein bekanntes gesicht; er gibt den Vater eines der entführten Mädchen, der immer
wieder mit besorgter Mine vor seinem Telefon sitzt und auf Nachricht wartet.
Die Story ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Sinn macht eigentlich gar nichts.
Der Minenzausel wurde bei einem Unglück verschüttet und hält sich seitdem irgendwie
unter Tage am Leben. Seine Tochter Rachel wohnt sogar noch im Haus über der Mine
und hält das Andenken an ihren Vater hoch. Als der Polizist Mike auf der Suche nach den
Geflüchteten Rachel aufsucht, wird erstmal spontan der Fleischeslust gefrönt.
Nein, Sinn macht hier wie gesagt wirklich gar nichts. Dazu gibt es kaum Effekte.
Die Settings sind okay, wenngleich erkennbar billig.
Zum einmal angucken für Slasher-Komplettisten gerade so geeignet.
Ansonsten gilt trotz der schönen Arrow-VÖ leider eher "Finger Weg".
4/10
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