Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Moderator: jogiwan

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DrDjangoMD
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von DrDjangoMD »

karlAbundzu hat geschrieben:
DrDjangoMD hat geschrieben: identifizierte ich das ganze Ende weniger als einen ernsthaften Beitrag zur Sklaverei (in diesem Fall hätte ich nämlich die Ermordung von Frauen und Alten durch den Protagonisten gutgeheißen)
...Und die Ermordung von Frauen und Alten und anderen heiße ich aus einer Position eines starken irgendwie nie gut,...
Das Wort "gutgeheißen" war von mir etwas dumm gewählt, ich meinte damit natürlich, es würde, wie ich an anderer Stelle schon beschrieb, mehr in den Film passen, wenn ich ihn als Ganzes ernster nehmen könnte. Von moralischer Seite heiße ich es natürlich auch so oder so nicht gut, das ist schon klar. ;)
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horror1966
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von horror1966 »

Ich glaube ganz einfach, das der Quentin immer die Meinungen spalten wird, auf jeden Fall sorgt der gute Mann mit sich immer wieder für genügend Diskussions-Stoff. Persönlich mag ich den Großteil seiner Filme sehr gern, da ihnen irgendwie immer etwas Außergewöhnliches anhaftet. Besonders beide Kill Bill Teile gefallen mir dabei besonders gut, da sich ein absolute brillanter Gesamteindruck des Werkes ergibt. Während Teil 1 dabei hauptsächlich den Action-Freak glücklich macht, besticht Teil 2 durch die geile Geschichte, in der sämtliche Hintergründe preisgegeben werden. Darum bewerte ich die beiden Filme auch ungern einzeln, hier sollte man eher das Gesamt-Szenario würdigen.
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untot
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von untot »

Pulp Fiction find ich total klasse, :opa: trotzdem mag ich Kill Bill 1 nicht leiden!! :mrgreen:
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horror1966
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von horror1966 »

untot hat geschrieben: trotzdem mag ich Kill Bill 1 nicht leiden!! :mrgreen:


Akzeptiert, aber ich finde gerade die Unterschiede der beiden Teile hinterlässt einen absolut genialen Gesamteindruck. Gibt ja auch genügend Leute, die Teil 2 als langatmig bezeichnen, was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Film klärt alle in Teil 1 auftretenden Fragen und ist die absolut perfekte Abrundung einer grandiosen in Szene gesetzten Geschichte. Ist aber lediglich meine eigene bescheidene Meinung.
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Onkel Joe
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von Onkel Joe »

Arkadin hat geschrieben: "Kill Bill" Vol. 2 bietet alles, was ich an Filmen so liebe. Das fängt an bei dem kongenialen Einsatz fremder Musik (hier muss ich Herrn Morricone vehement widersprechen, die "geklaute" Musik passt hervorragend in den neuen Kontext und Bild/Ton befruchten sich gegenseitig) und dann nimmt er sich einfach mal Zeit. Da wird nicht wild hin und her geschnitten und mit der Kamera gerüttelt. Alles ist in einem ruhigen Fluss, wie man ihn heute bei populären Filmen nicht mehr findet. Ja, es wird viel geredet und das ist hier auch gut so.Neben Madsen-Charakter gibt es noch andere Dinge, die QT einfach richtig macht. Allein dem blutgeilen Publikum das Finale vorzuenthalten ist meiner Meinung nach genau der richtige schritt. Statt eines blutigen, spektakulären Kampfes zwischen Der Braut und Bill, sitzen sie sich gegenüber, wissen genau, dass sie am Ende des Weges angekommen sind und können das akzeptieren. Nichts aufgeregtes, nein, Erwachsene Menschen tun erwachsene Dinge. Punkt.


Ähnliches gilt für Daniel Brühl in "Bastereds". Großartig, wie eine faschistische, herrenmenschliche Figur so sympathisch gezeichnet wird und damit klar macht: Lasst Euch nicht von Äußerlichkeiten blenden. Der Faschismus kann auch ein hübsch-lächelndes Gesicht haben. Und das Ende von "Basterds" ist auch großartig. Klar, da gibt es die Szene mit dem toten Hitler und dem brennenden Kino (gerade das brennede Kino - die reinigende Kraft des Films/der Fantasie über die schlechte Welt) finde ich großartig.
Schöne Dinge die du da ansprichst Arkadin, du gehst in die Tiefe, große Klasse.

Kommen wir mal zum Ende von KB 2, für mich das BESTE vom ganzen Film.Er hätte aber Kill Bill insgesamt auf 160 minuten bringen sollen.Hier wäre das noch OK gewesen aber nein er bekommt es nicht gebacken weil es einfach zuviel an Story ist die er erzählen möchte und er ist es aufgrund von nicht vorhandenem Verständnis der Materie nicht gebacken bekommt.Etwas weniger Bla/Bla und einiges an Zeitstraffen wäre hier deutlich, ich betone deutlich mehr gewesen.Da die Schnupfnase aber ein Egoist sondergleichen ist haben sie Ihn nochmals gewähren lassen.Bei IB haben sie Ihm gleich mal vorne weg die Federn gestuzt, keine 2 Teile und keine 200 Minuten oder mehr Film.

Basterds mag zeitweise tolle momente haben das gebe ich zu, welche die Emotional aufrütteln aber dann kommt wieder diese verkackte Coolness zum vorschein und macht einem alles Kaputt.Alles was einem so toll an großartigen Szenen gefällt, ist in der nächsten Sekunde weg weil er es mit irgendeinem Käse niederreißt.Bei IB ist das bisher am deutlichsten für mich gewesen.Ein wirklich guter Director behält die Grundstimmung des Film in einem bei.Ein Magier (oder auch Blender) versucht immer etwas neues und da wir nicht im Zirkus sind geht das hier einfach vollends in die HOSE!!

Auch ich stehe hier hinter Morricone, der ganz deutlich aufzeigt was für ein Problem QT hat.
Springst du nicht nach QTs Nase, dann läßt er dich fallen wie eine heiße Kartoffel.
Hallo, wenn Morricone sagt das ein Song von heute auf morgen nicht geht, wo liegt dein Problem?!
Gibt dem Herren Zeit, nein QT will es so wie er es möchte.

Vaffanculo QT, Vaffanculo !
Das ist es was Morricone gesagt haben wird und genau so schaut es aus, ein dickes Vaffanculo auch von mir.
:prost:
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horror1966
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von horror1966 »

Ich persönlich kann das Argument der zu langen Laufzeit in Tarantinos Filmen immer nicht so ganz nachvollziehen, denn gerade seine Erzählweise der Dinge ist für mich persönlich das Außergewöhnliche an seinen Werken. Gerade bei Kill Bill empfand ich nicht eine einzige Einstellung als überflüssig und die Dialoge in fast allen Tarantino-Filmen sind für mich immer ein absolutes Highlight. Bissiger Wortwitz und etliche versteckte Andeutungen gefallen mir extrem gut. Ich muss mir seine Filme mal wieder nacheinander anschauen, aber bisher hatte ich nie das Empfinden, das auch nur der Ansatz von unnötigem Ballast vorhanden war.
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von Onkel Joe »

Ich mach es mal ganz kurz aber was für eine Scheisse war den das :roll: .
Wir haben hier den Wilden Westen, wir haben hier den Landherr der auf seinem fleckchen Erde bzw. sogar in seinem Haus erschossen wird und dann heißt es: "Wir haben ein Strafe für dich gefunden, du gehst Steine klopfen."(Was dann passiert ist ja wohl auch ein mehr als schlechter Witz :palm: )

Ich hab gedacht ich seh nicht recht, das ist so schlecht, schlechter geht es gar nicht, ehrlich.
Wenn Sam Peckinpah noch leben würde, der hätte Tarantino gesucht und Ihn solange in den Arsch getreten das Ihm vorne die Machete abgefallen wäre. Jungs wir sind im Wilden Westen...HAAALLLLOOOOOOOOO.

Ich finde da momentan vor lauter Groll keine Worte für :bang: .
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jogiwan
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben:...dass hier einfach nichts, aber auch gar nichts zusammenpassen will.
sag ich doch! ;)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Onkel Joe
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von Onkel Joe »

Nur der Jogiwan hat etwas dazu geschrieben :?, das gibts doch gar nicht.Ich mußte eben nochmals schauen ob heute hier jemand online gewesen ist :kicher:. Der Blender Taratino hat ja auch einen saublöden Auftritt :lol: .
Da hatte er seine Runde eigentlich in Grund und Boden geschossen und wußte nicht mehr ein noch aus.Da muss Ihm der Kopf beim Drehbuchschreiben geraucht haben, dann dieser Einsatz von Tarantino himself im Film.
Somit hatte der Blender seinen Film gerettet und kaum einer bemerkte das das ganze eigentlich nur Stückwerk ist.Welch ein Käse da serviert wird ist nebensache den es ist ja Taratino der von Tisch zu Tisch maschiert.
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DrDjangoMD
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Re: Django Unchained - Quentin Tarantino (2012/2013)

Beitrag von DrDjangoMD »

Onkel Joe hat geschrieben:Nur der Jogiwan hat etwas dazu geschrieben :?, das gibts doch gar nicht.
Gib uns doch ein paar Stündchen zum Antworten, dann werden wir schon was schreiben. :kicher:

Ich kann mich dem, was du über den Film sagtest, anschließen, nur habe ich (bevor ich wusste wies ausgeht) die ersten beiden Stunden echt genossen. Alles bis zum ersten Massaker habe ich als wirklich unterhaltsamen Western empfunden, nicht so unterhaltsam wie einige Größen aus Italien oder von Peckinpah, aber trotzdem ganz unterhaltsam. Ab dem letzten Drittel stimme ich dann mit deiner Meinung, dass es ein großer Schrott ist, überein und die letzten fünf Minuten sind die schlimmste Art wie man diesen Film nur beenden konnte. Ich ärgere mich aus irgendeinem Grund immer noch über den saublöden Schluss, das Ganze als seriöse Aussage über Sklaverei zu vermarkten ist ein Blödsinn sondergleichen, nochmal ansehen werde ichs mir nicht, Tarantino hat ziemlich viel Respekt dem ich ihm gezollt habe verloren...aber die ersten beiden Stunden empfand ich trotzdem als gelungenes Unterhaltungskino.
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