Akte X - div. Regisseure (1993-2018) [TV-Serie]

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Emily – Teil 1 (Christmas Carol, Part 1)"
Staffel 5, Folge 6

Agent Scully besucht zu Weihnachten ihre Familie, doch für Besinnlichkeit bleibt nicht viel Gelegenheit: Ein vermeintlicher Selbstmord in der Nachbarschaft gibt ihr Rätsel auf. Zudem berührt sie das Schicksal Emilys, der Tochter der Toten. Emily weist verblüffende Ähnlichkeit mit Scullys toter Schwester Melissa auf und Scully nimmt sich ihrer an... Dass diese Folge fast komplett ohne die männliche Hauptrolle Fox Mulder auskommen muss, ist nicht der einzige Grund, weshalb sie auf mich wie eine "Frauenfolge" wirkt: Nicht nur dreht sich hier einmal fast alles um weibliche Wesen, nein, es werden auch Scullys Hadern mit der Tatsache, dass sie selbst keine Kinder mehr bekommen kann, thematisiert, neidische Blicke auf das Liebesglück ihres Bruders provoziert und wird rührselig in der familiären Vergangenheit gestochert, was zumindest ein paar niedliche Bilder der kindlichen Scully bietet. Gegenüber der kleinen Emily entwickelt sie dann starke Muttergefühle, eingefangen in manch kitschiger Szene. Und wie es der Zufall so will, (Achtung, Spoiler!) entpuppt sie sich tatsächlich als Mutter der Kleinen. Ein paar zuviel Zufälle auf einmal? Definitiv. Eine schwache Folge auf Seifenoper-Niveau. 4/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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supervillain
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von supervillain »

"Emily" ist wirklich nur schwer zu ertragen. Fair und keinesfalls zu niedrig bewertet! Jetzt musst du nur noch den zweiten Teil überstehen, dann geht es wieder aufwärts. ;)
Die nächsten 5 Folen würde ich durchgehend gut - sehr gut bezeichnen. Als erstes kommt ein Sequel von "Meine Wille sei dein Wille", nichts weltbewegendes aber doch sehr unterhaltsam, ebenso wie die düstere Folge "Die Wurzeln des Bösen". Sehr gut, wenn auch nicht unbedingt originell, wird es mit "Das Spiel", bei der man Stephen King für das Drehbuch verpflichten konnte. "Kill Switch" ist durch das Drehbuch von William Gibson ebenfalls sehr interessant. Gibson wurde durch den Roman "Neuromancer" aus dem Jahr 1984 bekannt, in dem er passend zu dieser Folge den Begriff "Cyberspace" prägte. Und dann, ja dann kommt mit BÖSES BLUT eine absolute Überfolge!

Spoiler steckt ja keiner drin, ich wollte dich nach dem Emily Fiasko nur ein bisschen hypen. ;)
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buxtebrawler
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

supervillain hat geschrieben:Spoiler steckt ja keiner drin, ich wollte dich nach dem Emily Fiasko nur ein bisschen hypen. ;)
Haha, danke - dabei hab ich den zweiten Teil schon besser überstanden:

Akte X: "Emily – Teil 2 (Emily, Part 2)"
Staffel 5, Folge 7

Die "Emily"-Doppelfolge geht in die zweite Runde: Scully ist die Mutter der kleinen Emily, weil die Eizellen zur Schaffung Emilys verwendet wurden, die ihr während ihrer Entführung entnommen wurden - wie Mulder herausfindet. Scully erkämpft das Sorgerecht, muss jedoch mitansehen, wie Emily unter einen tödlich verlaufenden Krankheit landet. Nachforschungen führen auf die Spur der Gestaltenwandler, die man bereits aus anderen Folgen kennt und so unwahrscheinlich der Zufall, dass Scully auf Emily traf, noch immer erscheint, so verhelfen Mulders Eingreifen und der wesentlich höhere Action-Anteil diesem zweiten Teil der Doppelfolge doch zu einem höheren Unterhaltungsfaktor. Neben Thematisierung einer undurchsichtigen medizinischen Verschwörung wird jedoch auch hier wieder versucht, Allegorien auf Mutterliebe, Kinderwunsch etc. einzubringen bis hin zum Kindstod und dem Umgang damit, was nicht ohne diverse etwas dick aufgetragene Rührseligkeiten auskommt. Zwischen über Seifenoperniveau anzusiedelndem Anspruch, Lebenshilfe und Kitsch bewegt sich dann auch die Schlusseinstellung dieser nicht schlechten, aber dennoch eher durchwachsenen Folge. 6/10

Akte X: "Kitsunegari (Kitsunegari)"
Staffel 5, Folge 8

Pusher Robert Modell, der die unglaubliche Fähigkeit besitzt, anderen Menschen seinen Willen aufzuzwingen, entkommt aus dem Gefängnis. Eine blutige Spur scheint er hinter sich herzuziehen - doch ist er wirklich der Mörder der Menschen, die ihn seinerzeit hinter Gitter brachten? Die "Fuchsjagd" ist eröffnet - und Mulder schwebt in Lebensgefahr... Es ist sicherlich keine schlechte Idee, einmal wieder einen Antagonisten aus einer früheren, in sich abgeschlossenen Folge wieder aufzugreifen. Ob es sich dabei nun unbedingt um den von mir kontrovers aufgefassten Robert Modell handeln muss, sei einmal dahingestellt. Über weite Strecken macht man jedenfalls das Beste aus Modell und der Inszenierung seiner Fähigkeiten und bringt noch einen weiteren Charakter mit ähnlicher Begabung ins Spiel. Neben ansehnlich drappierten Leichen bekommt man ein Rätsel und etwas Verwirrspiel geboten. Interessant ist außerdem der Konflikt zwischen Mulder und Skinner sowie Scully, eine seltene Konstellation in dieser Tragweite. Weshalb Modell keinen Klartext spricht, ist jedoch ebensowenig verständlich wie die Geschichte bei näherer Betrachtung, gerade auch auch vor dem Hintergrund der eigenartigen Erklärung für Modells Fähigkeiten. Knappe 7/10.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Die Wurzeln des Bösen (Schizogeny)"
Staffel 5, Folge 9

Der autoritäre Stiefvater des Jugendlichen Bobby kommt nach einem Streit auf mysteriöse Weise ums Leben, Mordverdächtiger ist Bobby. Mulder und Scully jedoch hegen Zweifel. Als auch der Vater von Bobbys Freundin Lisa auf ähnliche Weise stirbt, beschäftigen sie sich näher mit der psychiatrischen Betreuerin der beiden, Karin Matthews, deren Vater ebenfalls vor 20 Jahren starb... Diese Folge bietet nicht nur Einblicke in das Seelenleben nicht unbedingt pri­vi­le­gierter Jugendlicher inkl. erfreulich realistischer Wutausbrüche, sondern versteht es ebenso, düstere, geheimnisvolle Dorfatmosphäre heraufzubeschwören, die für Heranwachsende wie ein Käfig wirken muss. Das Versinken der Opfer im Schlamm oder Moor einer ländlichen Gegend berührt Urängste, die Außenseiterrollen der missverstandenen Jugendlichen passen perfekt in die letztlich trotz aller Finsternis comichaft konstruierten Horrorgeschichte, die jedoch nie gänzlich aufgeklärt wird, dafür aber am Ende mit moritatisch-weisen Worten glänzt. Eine gelungene, toll anzusehende Folge wie aus einem Episodenhorrorfilm. 7/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Ein Spiel (Chinga)"
Staffel 5, Folge 10

Scully hält sich in ihrem Urlaub im Bundesstaat Maine auf. Dort kommen ihr aus einem Supermarkt blutige Menschen entgegen, die ohne erkennbaren Anlass begannen, sich selbst die Augen aufzukratzen. Der Metzger hat sich gar selbst erstochen. Einzig die Witwe Melissa und ihre Tochter Polly haben den Supermarktbesuch unbeschadet überstanden. Zusammen mit der örtlichen Polizei versucht Scully, das Rätsel zu lösen. Der sich immer wieder telefonisch bei ihr meldende Agent Mulder ist ihr dabei keine große Hilfe... Der Ort der Geschehnisse dieser Folge gibt bereits einen Hinweis auf ihren Drehbuchautor, der niemand Geringerer als Stephen King persönlich ist. Die furchtbaren Ereignisse scheinen mit Melissas kleiner Tochter zusammenzuhängen, die stets eine Puppe mit sich führt und es gewohnt ist, ihren Willen durchzusetzen. Um beide ranken sich Gerüchte im Ort, manche halten Melissa für eine Art Hexe. Doch ist es die Puppe, die mörderischen Einfluss zu nehmen scheint. "Ein Spiel" beweist, dass eine vor allem auf Scully zugeschnittene Folge auch ganz anders ausfallen kann als die enttäuschende "Emily"-Episode. Lupenreiner Horror wird geboten, wenn Melissa gruselige Visionen potentieller Todesopfer bekommt, wenn die unheimliche Puppe ihre Äuglein aufreißt und zum Spielen aufruft und das Blut nicht zu knapp fließt. Eingebettet in eine geheimnisvolle und spannende Erzählweise werden zwar im Kontrast stehende, den Tonfall der Folge jedoch glücklicherweise nicht torpedierende komödiantische Dialoge zwischen Scully und Mulder eingeflochten, die zudem selbstironisch mit den durch die Serie etablierten Charakteristika beider spielen. Aus dem Subtext lässt sich neben verbreiteter Außenseiterthematik eine Parabel auf die Angst vor dem eigenen Kind und daraus resultierenden Autoritätsproblemen herauslesen. Aufgefallen ist mir ferner, wie Scully hier subtil erotisch in Szene gesetzt wird. Dass sie in ihrem Urlaub unmittelbar am Ort des Geschehens auftaucht, ist natürlich ein höchst unwahrscheinlicher Zufall. Für die Puppe wird letztlich leider erst gar kein Erklärungsversuch unternommen und die (zumindest vorübergehende) Lösung des Problems erscheint dann auch etwas sehr einfach. Alles in allem handelt es sich aber um eine ungewohnt harte Folge, die unverkennbar Kings Handschrift trägt und die fürs Visuelle Zuständigen der Serie zu mehr als überdurchschnittlichen Leistungen veranlasste, insbesondere in Hinblick auf die Kameraarbeit. 7,5/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Kill Switch (Kill Switch)"
Staffel 5, Folge 11

Der seit 1979 als vermisst geltende Computer-Profi und -Pionier Donald Gelman gerät in eine Schießerei zwischen Drogendealern und der Polizei, die von einem unbekannten Dritten aus dem einzigen Grund fingiert wurde, um Gelman im Kreuzfeuer umkommen zu lassen. Scully und Mulder ermitteln in diesem Fall und stoßen auf die Programmiererin und Hackerin Invisigoth alias Esther Narin. Diese weiß nicht nur zu berichten, dass sie und Gelman an der Entwicklung künstlicher Intelligenz gearbeitet haben, sondern auch, dass sie sich in akuter Lebensgefahr befinden, weil dieselbe sich verselbständigt hat. Gelman musste sterben, weil er mit "Kill Switch" ein Programm geschrieben hatte, um die KI aufzuhalten... Das Drehbuch dieser Folge stammt aus der Feder William Gibsons, dem Autoren der "Neuromancer"-Trilogie, durch die er den Begriff Cyberpunk prägte. Und exakt in diese Kerbe schlägt auch diese Folge, und das nicht nur, weil Invisigoth mit ihrem Goth-Punk-Outfit und ihren herausragenden Computerkenntnissen wohl der Inbegriff eines weiblichen Cyberpunk ist. Neben dem Faszinosum künstlicher Intelligenz und der technophoben Vorstellung, diese könne sich gegen ihre Schöpfer richten, vermengt diese Folge Heimcomputertechnik der späten 1990er mit überlegener, intelligenter Hochtechnik bis hin zu Bio-Elektronik, wenn sich Mensch und Maschine miteinander vermengen. Die ensprechenden Kulissen und Bauten wurden detailreich und bedrohlich anmutend umgesetzt; zudem werden immer wieder die technikbedingten Überwachungsmöglichkeiten der Bevölkerung thematisiert, ein Thema aktueller denn je - womit die KI dieser Folge auch mühelos als Allegorie auf außer jeglicher Kontrolle geratene Geheimdienste verstanden werden darf, bekanntlich das Kernthema der Serie. Natürlich reicht eine nicht einmal 45-minütige Episode nicht aus, komplexe technische Hintergründe näher zu erläutern und arbeitet eine versierte Hackerin wie Invisigoth etwas sehr schnell bereitwillig mit dem FBI zusammen, dafür gibt es neben viel Computertechnik aber auch die eine oder andere feurige Explosion zu sehen und war am Rande sogar Platz für eine abseitige Liebesgeschichte. Die Gefahr, in die unsere Ermittler hier geraten, sind außergewöhnlich und konfrontieren Mulder auch schon einmal mit an Urängste appellierenden Amputationsphantasien, die visuell konsequent veranschaulicht werden. Mulders Nerd-Freunde sind in einer solchen Folge selbstverständlich auch mit von der Partie und müssen sich damit abfinden, gegen den hochinteressanten Visigoth-Charakter die zweite Geige zu spielen. Mulder und Scully bleiben in ihren üblichen Rollen als ungleiches Duo, wobei Mulder überraschend mit Hintergrundwissen zu Gelman und der Geschichte der Computertechnik überrascht. Eine überaus gelungene Science-Fiction-Horror-Folge, die kaum Staub angesetzt hat! 8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Böses Blut (Bad Blood)"
Staffel 5, Folge 12

Chaney, Texas: Agent Mulder sprintet einem Jungen hinterher, holt ihn schließlich ein und rammt ihm einen Pflock durchs Herz. Er hielt ihn für einen Vampir, doch die Fangzähne erweisen sich als eingesetztes Gebiss. Hat Mulder einen Unschuldigen auf dem Gewissen? Gemeinsam mit Scully versucht er, die vorausgegangenen Ereignisse zu rekonstruieren und sich auf das unausweichliche Gespräch mit seinem Vorgesetzten Skinner vorzubereiten... "Böses Blut" ist eine weitere komödiantische Folge, die zudem ungewöhnlich, weil praktisch gleich zweimal erzählt wird und dabei das Kunststück vollbringt, überhaupt nicht zu langweilen: Zunächst ist Agent Scully an der Reihe, die Ereignisse in der texanischen Kleinstadt aus ihrer subjektiven Erinnerung heraus nachzuerzählen, gefolgt von Mulder, der nicht nur entscheidende Details ganz anders wahrgenommen hat, wie sich herausstellen wird. Die Rekonstruktion der Ereignisse ist nicht nur gespickt mit zahlreichen gegenseitigen Sticheleien des FBI-Ermittler-Duos, sondern befasst sich amüsant mit dem Vampir-Mythos und fördert manch obskure Legende zutage, die man den Blutsaugern nachsagt oder irgendwo irgendwann einmal nachgesagt hat. Die leuchtenden Augen der Blutsauger verfügen derweil durchaus über Gruselpotential, Scullys Umgang mit Leichenteilen in der Pathologie hat schon etwas von schwarzhumorigem Gore. Höhepunkte sind die abweichenden jeweiligen Eindrücke beider, die eine Vorstellung von der Kraft subjektiven Empfindens vermitteln. Das lediglich aus gemeinsamer Sicht gezeigte Finale fällt dagegen etwas ab und lässt Fragen offen. 7,5/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Cassandra (1) (Patient X)"
Staffel 5, Folge 13

Tatort Kasachstan: Eine ganze Gruppe Menschen wird verbrannt aufgefunden. Einziger Überlebender ist der Junge Dmitri, der von Krycek gefangengenommen wird. Hinter ihm ist auch eine vermeintliche UNO-Blauhelmtruppe her. FBI-Agent Mulder erkennt auf den Röntgenbildern, dass alle Opfer die gleichen Implantate im Nacken hatten wie Agent Scully seit ihrer Entführung. Beide lernen in Cassandra Spender ein weiteres Entführungsopfer kennen, das vorgibt, keine Angst vor den Außerirdischen zu haben, ihre Ankunft sogar freudig erwartet. Mulder zweifelt unterdessen an ihrer Integrität... Mit großen Schritten begibt sich der Auftakt dieser Doppelfolge zurück in die eigentliche Rahmenhandlung der Serie. Zwischen Mulder und Scully scheinen die Rollen vertauscht, denn nun ist Mulder - bedingt durch seine jüngsten Erfahrungen - eher der Skeptiker, scheint seinen Glauben an Außerirdische verloren zu haben und hält das alles für ein Ablenkungsmanöver der Regierung, der Geheimdienste und des Militärs. Cassandra glaubt er kein Wort. Doch in Kasachsten erfreut sich Krycek nicht nur bester Gesundheit, sondern spielt ein perfides Spiel, in dem er Dmitri als Pfand für Erpressungsversuche benutzt, da verschiedene Interessengruppen aufeinandertreffen. Das "schwarze Öl" tritt ebenso auf wie unheimliche Humanoide ohne Gesicht, Menschen mit zugenähten Augen und Mündern und skrupellose Killer, die Menschen bei lebendigem Leibe verbrennen. Wie so oft ist auch diese Rahmenhandlungsfolge arg vollgepackt mit Handlungssträngen und man benötigt als Zuschauer etwas Zeit, um wieder hineinzukommen. Das belohnt man mit teils deftigen Bildern, während die Folge versucht, die Mythologie nach zuvor gestreuten Zweifeln wieder verstärkt in Richtung Außerirdische zu lenken. Der Cliffhanger hat es mit seiner Zuspitzung der Ereignisse in sich. Guter bis sehr guter Wiedereinstieg in die Rahmenhandlung. 7,5/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Cassandra (2) (The Red And The Black)"
Staffel 5, Folge 14

Nachdem Scully wie ferngesteuert einer sich sektenartig verhaltenden Gruppe von Entführungsopfern zum Staudamm in Pennsylvania gefolgt war, hat sie die Massenverbrennung durch die gesichtslosen Humanoiden überlebt. Sie kann sich nicht mehr erinnern, doch unter Hypnose rekonstruiert sie, dass ein Raumschiff auftauchte und die Gesichtslosen vernichtete, bevor es Cassandra mitnahm. Mulder bleibt zwar zunächst skeptisch, wird jedoch bald selbst mit den Außerirdischen konfrontiert... Der zweite Teil der Doppelfolge spinnt die einzelnen Fäden fort, undurchsichtige Anzugträgerkreise verhandeln mit Krycek um einen Impfstoff gegen das "schwarze Öl", den Krycek gegen seine Freiheit anbietet. Nach dem Absturz eines Raumschiffs mit Gesichtslosen ist die Rede von außerirdischen Kolonisten und Rebellen, die deren Pläne durchkreuzen wollen, womit die Rahmenhandlung eine neue Dimension erreicht. Krycek nimmt Kontakt mit Mulder auf; Mulder wird in Actionszenen mit Außerirdischen verwickelt, deren genauer Ausgang unklar bleibt etc. Die Vielzahl an Charakteren und die undurchsichtige Interessenlage ist angesichts der neuen Information bzgl. Kolonisten und Rebellen fast zuviel des Guten und es fällt nicht leicht, den Überblick zu bewahren. Hier scheint stets alles und nichts möglich und wenn man am Ende den totgeglaubten "Raucher" als mutmaßlichen Vaters Cassandras Sohns wieder in die Serie einführt, setzt man glatt noch einen drauf. Mir ist diese Folge etwas zu überladen, sie wirkt eher wie ein Mittelstück einer Dreier- statt wie der Abschluss einer Doppelfolge und mich frage mich, ob sich die Serie nicht langsam aber sicher innerhalb ihrer Rahmenhandlung verrennt. Spannend bleibt es dennoch (oder gerade deshalb). 7/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Gute Patrioten (Travellers)"
Staffel 5, Folge 15

Man schreibt das Jahr 1990: Der junge Agent Mulder, noch nicht den X-Akten zugeteilt, nimmt Kontakt mit dem ehemaligen FBI-Mann Dales auf. Zur Zeit der Antikommunistenhetze unter McCarthy ermittelte er in einem Fall, in den auch Mulders Vater verwickelt war: Arglose Menschen mutierten zu blutrünstigen Bestien. Anlass ist der Tod eines gesuchten Mörders, der im Sterben Mulders Namen röchelte... Die Chronologie der Serie wird für dieses Folge ein weiteres Mal verlassen, liefert sie doch einen Einblick in Mulders Anfänge beim FBI. Der damals noch unwissende, jedoch bereits wissbegierige und hartnäckige Ermittler braucht mehrere Anläufe, um Dales' Vertrauen zu gewinnen. Witziges Detail: Mulder war damals noch Raucher. In ausgiebigen Rückblenden erfahren Mulder und damit der Zuschauer von der unrühmlichen Ära der Kommunistenverfolgung, die auch Nichtkommunisten traf und vielmehr Ausdruck eines autoritären Regimes denn einer Demokratie war. In diesem Zusammenhang wird schließlich auch die Brücke zur geheimen US-Zusammenarbeit mit menschenverachtenden Nazi-Ärzten geschlagen und damit ein weiteres düsteres Kapitel der Vereinigten Staaten kritisch betrachtet. Für das phantastische Element sorgen die Opfer von Xenontransplantationen, die Monströses in sich tragen, was nicht nur visuell sehr reizvoll umgesetzt wird, sondern auch angenehm an diverse Science-Fiction-Horror-Klassiker erinnert. Anrührend ist, wie es gelingt, trotz allem mit einem Plädoyer für Menschlichkeit die Folge zu schließen. Am Rande erfährt der Zuschauer darüber hinaus von der Entstehung der X-Akten (unter "U" für "ungelöst" war kein Platz mehr im Aktenschrank) und darf sich freuen, eine mit dem eigenen Land hart ins Gericht gehende, mit polithistorischem Verstand und Anspruch sowie bestens funktionierenden Horrorelementen ausgestatte Folge gesehen zu haben, die angesichts all ihrer Zutaten überraschend ausgewogen und rund erscheint. 8,5/10
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