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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 18. Dez 2010, 19:02
von horror1966
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Ong Bak 3
(Ong Bak 3)
mit Tony Jaa, Sorapong Chatree, Nirut Sinchanya, Niruth Sirijunya, Dan Chupong, Primrata Detudom, Petchai Wongkamlao
Regie: Tony Jaa / Panna Rittkrai
Drehbuch: Tony Jaa / Panna Rittkrai
Kamera: Keine Information
Musik: Keine Information
Keine Jugendfreigabe
Thailand / 2010

Tien (Tony Jaa) hat fast alles verloren: Vater, Stiefvater und seine Brüder wurden ermordet. Völlig erschöpft und am Ende seiner Kräfte verlassen ihn nun auch die Kampfkünste, für die er sein ganzes Leben hart trainiert hat. Gefangen genommen von Lord Rajasena (Sarunyu Wongkrachang), wird er zu 13 grausamen Folterstrafen verurteilt und schließlich zu Tode gequält. Von den Dorfbewohnern wiederbelebt, versucht Tien seine Kräfte neu zu finden und die Dämonen der dunklen Seite seiner Seele zu bändigen. Der gebrochene Muay-Thai-Krieger erlernt durch Meditation und Disziplin die neue Kampfkunst Natayuth. Diese macht ihn stärker als jemals zuvor. Unaufhaltsam bereitet er sich auf eine grausame Rache an seinen Peinigern Demon Crow (Dan Chupong) und Rajasena vor.


Der Storyinhalt war in keinem der bisherigen Ong Bak-Teile als ausgeprägte Stärke anzusehen, vielmehr bekam man eine notwendige und recht ansehnliche Rahmenhandlung ohne jeglichen Tiefgang angeboten. Im Vordergrund standen immer die wirklich erstklassigen Choreografien der jeweiligen kampfszenen, die an Qualität nur schwerlich zu überbieten sind. Nicht weiter verwunderlich also, das auch in vorliegendem dritten Teil, der übrigens nahtlos dort anknüpft wo der Vorgänger geendet hat der weitere Verlauf der Geschichte nicht gerade viel inhaltliche Substanz bietet. Wer jetzt allerdings darauf spekuliert, das man auch hier mit brillant in Szene gesetzten Kämpfen entschädigt wird, der sieht sich doch ziemlich schnell sichtlich enttäuscht, denn auch in dieser Beziehung kocht man dieses Mal eher auf Sparflamme.

Leider wurde es nicht verstanden, die Klasse der beiden vorherigen Teile auch nur ansatzweise zu erhalten, viel eher ergeht sich "Ong Bak 3" phasenweise sogar in einer gewissen Belanglosigkeit und hinterlääst streckenweise sogar fast schon einen Zustand der Langeweile beim Zuschauer, dauert es doch schier ewig lang, bevor man wenigstens etwas kampfkunst geboten bekommt.. Es dauert fast eine geschlagene Stunde, bis überhaupt einmal etwas Tempo Einzug in das Geschehen hält, denn bis dahin bekommt man es fast ausschließlich mit dem Genesungszustand von Tien zu tun, der sich von den durch Folter verursachten Verletzungen erholen muss, um dann später Rache an seinen Peinigern zu nehmen. In dieser äusserst zähflüssigen Phase des Filmes, die immerhin zwei Drittel der Gesamtspielzeit einnimmt, hält sich der Unterhaltungswert in sehr überschaubaren Grenzen und auf hochklassige Fights braucht man erst gar nicht zu hoffen.

Erst in den letzten gut 30 Minuten bekommt der Zuschauer dann endlich etwas davon zu sehen, auf was man die ganze Zeit schon gewartet hat, nämlich erstklassige Kampfszenen. Jedoch sollte man auch hier die Erwartungshaltung etwas zurückschrauben, da die Kämpfe keinesfalls mit den wunderbaren Choreografien der ersten beiden Teile mithalten können, im Endeffekt beschränkt sich das Ganze nur auf einen finalen Endkampf, der zudem noch eher etwas unspektakulär ausfällt, so das die Enttäuschung beim Einsetzen des Abspanns doch ziemlich groß ist. Fast zwangsläufig ist man doch im Bezug auf die Martial Arts Passagen sicherlich mit extrem hohen Erwartungen an diesen Film herangegangen, konnte man sich doch an der Kampfkunst in den beiden Vorgängern regelrecht ergözen und hat Ähnliches auch hier erwartet. Und so kann man auch die eher negativen Meinungen nachvollziehen, die der Abschluss Der Trilogie erhalten hat. Denn auch ansonsten wird der Betrachter mit sehr durchschnittlicher Filmkost bedient, es baut sich kein konstanter Spannungsbogen auf und stellenweise erscheint der Film auch irgendwie zerstückelt, so das sich kein flüssiger Erzählstil offenbaren will.

Auch der vorhandene Fantasyanteil der Story kann den insgesamt eher durchschnittlichen Gesamteindruck nicht aufwerten, vielmehr kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, das sie eher schädlich für das gesamtpaket sind. Einige Passagen erscheinen doch eher etwas wirr und unterstützen viel eher den Aspekt, das man hier ein seltsam zusammengestückeltes Filmerlebnis präsentiert bekommt, das zu keiner Zeit so richtig überzeugen kann. Und so passen sich dann auch die darstellerischen Leistungen nahtlos diesem Eindruck an, erscheint das Schauspiel doch größtenteils recht hölzern und ungelenk, selbst ein Tony Jaa kann noch nicht einmal mit seinen Martial Arts Fähigkeiten wirklich punkten, was wohl für die fans der Ong Bak-Reihe die größte Enttäuschung darstellen dürfte.


Fazit:


Sicherlich hat man keinen Film mit einer tiefgehenden und ausgefeilten Geschichte erwartet, denn das war auch schon bei den beiden ersten Teilen nicht der Fall, allerdings dürfte die Vorfreude auf erstklassig inszenierte Kampfszenen durchaus nachvollziehbar sein. Doch auch in dieser Beziehung bietet "Ong Bak 3" absolute Schmalkost an, so das man ohne jede Übertreibung vom mit Abstand schwächsten Teil der Reihe sprechen kann, der über einen Platz im absoluten Mittelmaß keinesfalls hinauskommt.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Thai DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 95 Minuten
Extras: Interviews, B-Roll

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 19. Dez 2010, 20:13
von horror1966
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Ich spuck auf dein Grab
(Day of the Woman)
mit Camille Keaton, Ronit Haviv, Eron Tabor, Richard Pace, Anthony Nichols, Gunter Kleemann, Alexis Magnotti, Isaac Agami, William Tasgal
Regie: Meir Zarchi
Drehbuch: Meir Zarchi
Kamera: Nouri Haviv
Musik: Keine Information
Ungeprüft
USA / 1978

Diese Frau geht durch die Hölle...
Die junge Frau Jennifer will sich draussen auf dem Land in einem kleinen Ferienhaus erholen. Während sie die Sonne genießt, ahnt sie nicht, daß eine Gruppe skrupelloser Männer sie heimlich beobachtet und einen teuflichen Plan schmiedet. Die Männer lauern ihr heimlich auf und vergewaltigen sie brutal und ohne Gnade. Doch Jennifer will sich rächen und schlägt, als niemand es mehr für möglich hält, grausam zurück.



Dieser Film ist sicherlich einer der Klassiker unter den Rape and Revenge Filmen. Es ist aber sicher auch ein Film, der die Meinungen spaltet. Für die einen ist es ein echter Klassiker, für die anderen einfach nur Müll. Doch ganz egal, wie man zu diesem Film stehen mag, er hinterlässt definitiv einen stark nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer, der sich auch im Nachhinein noch sehr intensiv mit dem Gesehenen beschäftigt und dies auch erst einmal sacken lassen muss, da die Schockwirkung des Geschehens deutliche Spuren beim Betrachter hinterlässt und auf der Seele haften bleibt.

Erzählt wird die Geschichte einer jungen Schriftstellerin, die sich ein Sommerhaus mietet und dort von mehreren Männern vergewaltigt wird. Daraufhin übt sie Selbstjustiz und rächt sich grausam an ihren Peinigern. Das Aussergewöhnliche dabei ist nicht die Geschichte an sich, denn ähnlich gelagerte Filme gibt es zur Genüge. Es ist vielmehr die krasse und kompromisslose Darstellung der Ereignisse, die selbst aus heutiger Sicht immer noch eine extrem verstörende Wirkung hinterlässt, derer man sich nicht so schnell wieder entledigen kann.

Im Gegensatz zu Craven's "The last House on the left" wird die Vergewaltigung der Frau hier ziemlich ausführlich gezeigt, so das manch einer den Eindruck bekommen könnte, das es richtig zelebriert wird. Auch die darauffolgende Rache an ihren Peinigern beinhaltet einige wirklich harte Szenen, die sicher nicht Jedermann's Sache sind. Auch wenn sich das jetzt eventuell doof anhören mag, aber ich bin durchaus der Meinung, das diese expliziten Gewaltdarstelleungen äusserst wichtig für die Wirkung und Intensität dieses Werkes sind, die sich dadurch um ein Vielfaches verstärken

Schon damals löste der Film starke Diskussionen aus, vor allem, weil auch die gezeigte Selbstjustiz wie das Normalste auf der Welt dargestellt wird. Sicher muß man sich auch die Frage stellen, ob es realistisch ist, das eine Frau nach einer Vergewaltigung von mehreren Männern so cool reagieren würde, wie es hier gezeigt wird. Doch gerade der Aspekt, das es sich in vorliegendem Fall nicht um ein zerbrechliches und weinendes Häufchen Elend handelt, ist in meinen Augen die große Stärke dieses beeindruckenden Filmes, der dieses Mal ein Opfer bietet, das keineswegs an den Taten ihrer Peiniger zerbricht, sondern sich auf grausame Art und Weise an ihnen rächt. Dabei vermittelt sie den Eindruck, das sie innerlich vollkommen abgestorben ist und nur noch zu einem einzigen gefühl in der Lage ist, das sich Rache nennt. Camille Keaton schafft es auch ganz ausgezeichnet, der von ihr dargestellten Figur eine Eiseskälte zu verleihen, die einem kalte Schauer über den Rücken jagt. Und so nimmt man ihr den emotionslosen und berechnenden Racheengel auch jederzeit ab, wodurch die Ereignisse sehr viel an Authenzität und Glaubwürdigkeit erlangen.

"I spit on your Grave" ist sicher kein alltäglicher Filmgenuss, aber man sollte ihn schon gesehen haben, denn es ist mit Sicherheit einer der besten Rape and Revenge Filme und wer sich für diese Art Filme interessiert, kommt an diesem nicht vorbei. Durch die expliziten und knallharten Gewaltdarstellungen erlangt das Szenario eine ganz eigene Dynamik, die vielleicht nicht jeden Geschmack trifft, aber die Ereignisse durchaus nachvollziehbar ins Licht rückt.




9/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 20. Dez 2010, 17:26
von horror1966
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Savage
(Savage)
mit Darren Healy, Nora-Jane Noone, Ryan Andrews, Karl Argue, Marisa Armstrong, Cathy Belton, Andrew Bennett, Miroslaw Bialek, Murdeach Bradley, Phil Brady, David Carr, Tamala Clark, Sarah Byrne, Joe Doyle
Regie: Brendan Muldowney
Drehbuch: Brendan Muldowney
Kamera: Tom Comerford / Michael O'Donovan
Musik: Stephen McKeon
Keine Jugendfreigabe
Irland / 2009

Paul Graynor ist ein ganz normaler Geschäftsmann. Sein tägliches Leben wird von seiner Arbeit bestimmt. Ein Leben, welches sich an jenem Tag radikal ändert, als Paul brutal überfallen wird. Als er Tage später im Spital erwacht wird ihm gesagt, dass alles wieder gut werden wird. Doch Paul weiß, nichts wird je wieder gut werden. Alles hat sich verändert, nichts wird mehr so wie früher sein. Sein Leben wird von nun an von Angst, Wut und Rache bestimmt.


Es ist schon wirklich erstaunlich, welch beeindruckende Werke manche Regisseure schon mit ihren Debutwerken an den Tag legen und auch Brendan Muldowney hat mit seinem vorliegenden Spielfilm-Debut "Savage" eine geschichte üräsentiert, die dem Zuschauer sichtlich unter die haut geht und zudem auch noch sehr nachdenklich stimmt. Auf den ersten Blick erhält der Betrachter den Eindruck, das es sich um einen handelsüblichen Rache-Thriller handelt, was sich allerdings ziemlich schnell als Trugschluss herausstellen soll, denn "Savage" unterscheidet sich doch von anderen Genrevertretern wie beispielsweise "Die Fremde in Dir" oder auch "Death Sentence" auf ganz erhebliche Art und Weise. Denn stat einem eiskalten Rächer, der gnadenlos Jagd auf Verbrecher macht, bekommt man hier eine sehr intensive Charakterstudie des Opfers (Paul) zu sehen, in der einem die Wesensveränderung des jungen Mannes nach einem brutalen Überfall in 4 Abschnitten (Angst, Kontrolle, Zorn, Rache) präsentiert wird. Dabei werden diese Veränderungen nicht durch harte Action oder blutige Passagen in Szene gesetzt, vielmehr erhält man einen äusserst tiefen Einblick in die Seele eines Menschen, dessen Leben sich innerhalb weniger Minuten durch brutale und sinnlose Gewalt für immer ändern soll.

Es ist einmal eine sehr wohlwollende Abwechslung, das in diesem Film einmal die bei Regisseuren sehr beliebte Rache-Thematik auf eine vollkommen andere Art dargestellt wird, denn werden in anderen Genrevertretern die seelischen Blessuren der Opfer eher nur oberflächlich angekratzt und der Rachegedanke steht im Focus des Geschehens, so bekommt man hier einmal die Entwicklung präsentiert, bis es überhaupt zur Rache kommt. Und gerade die intensive Darstellung dieser einzelnen Entwicklungsstufen sind die ganz große Stärke dieses Thrillers, der eigentlich vielmehr wie ein wuchtiges Drama erscheint und vom absolut brillanten Schauspiel seiner Hauptfigur Paul (Darren Healey) lebt, denn verleiht Healey dem von ihm dargestellten Charakter doch eine ungeheure Authenzität und Glaubwürdigkeit, das es schon fast erschreckend ist. Man leidet förmlich mit diesem Mann mit, der überhaupt nicht mit der gegebenen Situation zurechtkommt und mehr und mehr an ihr zerbricht. Dabei werden die einzelnen Veränderungsstufen wunderbar herausgearbeutet und von Healey dargestellt, das die Geschichte trotz einer eher ruhigen und bedächtigen Erzählstruktur eine unglaubliche Wucht entfaltet, die den Zuschauer wie ein Tiefschlag in die Eingeweide trifft und ihn streckenweise in eine Art Ohnmacht versetzt.

Phasenweise fühlt man sich wirklich wie paralysiert, ist es doch erschreckend mitanzusehen, wie ein Mensch hier innerlich immer mehr zerfällt, obwohl sein Wesen ja scheinbar stärker wird. Doch ist diese Stärke absolut trügerisch und lediglich als blinde Wut zu sehen, die sich am Ende des Filmes mit einer ungeheuren Agressivität entlädt, so das die Ereignisse in einer menschlichen Katastrophe enden. Dieses Ende ist aber letztendlich nur die logische Schlussfolgerung eines detailiert geschilderten Weges, den die Hauptfigur hier beschreitet. Denn ohne sich in irgendeiner Art dagegen wehren zu können, muss Paul erkennen, das der seelische Verfall nicht aufzuhalten ist und er von einem ängstllichen Opfer zu einem agressiven racheengel mutiert, der seine angestauten Gefühle nicht mehr beherrschen kann. Die Übergänge zwischen Angst, Kontrolle, Zorn und Rache erfolgen dabei fließend und erlangen eine visuelle Intensität, die man kaum in Worte fassen kann. Dabei verzichtet Brendan Muldowney bis auf das bittere Ende seiner Geschichte eigentlich vollkommen auf blinden Aktionismus und explizit dargestellte Härte und beschränkt sich fast ausschließlich auf die mentale Verfassung seiner Hauptfigur, wodurch sich für den Betrachter eine äusserst beklemmende Atmosphäre ergibt, die einem streckenweise die Luft zum atmen nimmt.

Nun gibt es nicht gerade wenige Rache-Thriller, die allerdings größtenteils mit viel Action angereichert wurden, um besser beim Zuschauer anzukommen und sicherlich auch, um den reinen Unterhaltungswert zu steigern. "Savage" geht da prinzipiell einen ganz anderen Weg und sticht so fast schon zwangsläufig aus der breiten Masse heraus. Mit fällt kein ähnlich gelagerter Film ein, in dem das Hauptaugenmerk der Geschehnisse so extrem auf die Gemütsverfassung und die vollkommene Wesensänderung eines Opfers gelegt wird. Dadurch entsteht eine total andere Sichtweise des Zuschauers, der sich auf einmal nicht mehr mit actiongeladenen Racheaktionen auseinandersetzen muss, sondern die seelischen Qualen eines Mannes miterlebt, der innerlich an den ihm zugefügten Aktionen zerbricht und zum Ende hin nur noch von blinden und unkontrollierbaren Rachegefühlen geleitet wird, die sein Leben für immer verändern sollen.


Fazit:


Dieses Langfilm-Debut von Brendan Muldowney ist ein kleines Meisterwerk und zählt ganz sicher zu der Art von Filmen, die einem sichtlich unter die Haut kriechen und auch ihre Spuren hinterlassen. Ein wirklich dramatischer Rache-Thriller, der durch das brillante Schauspiel seines Hauptdarstellers ein immenses Maß an Intensität erlangt und eine tiefgehende Charakterstudie bietet, die einem die Tränen in die Augen treiben kann. Man kann sich der Faszination aber auch der ausgehenden Schockwirkung beim besten Willen nicht entziehen und leidet mit einem Menschen mit, dessen seelischer Verfall nicht mehr aufzuhalten ist und so auch der Auslöser für die am Ende stattfindende Katastrophe ist.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 84 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow, exklusives Booklet

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 01:32
von horror1966
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Tanz der Vampire
(The Fearless Vampire Killers)
mit Jack MacGowran, Roman Polanski, Alfie Bass, Jessie Robins, Sharon Tate, Ferdy Mayne, Iain Quarrier, Terry Downes, Fiona Lewis, Ronald Lacey, Sydney Bromley, Andreas Malandrinos
Regie: Roman Polanski
Drehbuch: Gerard Brach / Roman Polanski
Kamera: Douglas Slocombe
Musik: Krzysztof Komeda
FSK 12
Großbritannien / USA / 1967

Der alte Professor Abronsius und sein junger Adlat Alfred reisen Ende des vorigen Jahrhunderts ins winterliche Transsylvanien, um dem Mythos der Vampire auf den Grund zu gehen. In einer einsamen Ansiedlung in den Bergen wird man zufällig Zeuge, wie der benachbarte Graf Krokow zu nächtlicher Stunde mit roher Gewalt sein Recht auf die erste Nacht mit der schönen Tochter des örtlichen Gastwirts durchsetzt. Ohne zu zögern nehmen Abronsius und der bereits über beide Ohren verliebte Alfred die Spur der Entführten auf und erreichen Krokows Anwesen gerade rechtzeitig zu einer großen Ballveranstaltung.


Mit "Tanz der Vampire" ist es Roman Polanski gelungen, eine der genialsten Horror - Komödien aller Zeiten zu schaffen. Diese Vampir - Parodie ist einfach zeitlos gut und hat bis in die heutige Zeit rein gar nichts von ihrem Charme verloren. Es macht einfach immer wieder Spaß, sich diesen Klassiker anzusehen. Selbst der hier vorhandene Humor ist keineswegs hausbacken oder gar angeszaubt, wie man es eventuell aufgrund des Alters vermuten könnte, feinster schwarzer Humor wechselt sich mit teils schon skurriler Situationskomik ab und ergibt so eine nahezu perfekte Kombination, die der Geschichte zudem noch einen unglaublich hohen Charme-Faktor verleiht.

In den Hauptrollen sind hier Polanski selbst und seine damalige Frau Sharon Tate zu sehen, die ja einige Jahre später leider grauenvoll um ihr Leben kam. Die darstellerischen Leistungen in diesem Film sind allesamt als sehr gut zu bezeichnen, es gibt einige sehr skurile Charaktäre, die einen immer wieder zum Lachen bringen. Man merkt den Schauspielern auch wirklich die Freude an hier mitwirken zu können, was sich sehr positiv auf das gewonnene Gesamtbild niederschlägt. Einen Spannungsbogen im üblichen Sinne sollte man aber nicht erwarten, denn steht doch ganz eindeutig der komödiantische Anteil der Story ganz eindeutig im Vordergrund des Ganzen. Dennoch ist das Geschehen nicht nur witzig gestaltet und es gibt auch einige ernstere Momente, so das man durchaus von einer wirklich gelungenen Kombination sprechen kann, die das Interesse des Zuschauers zu jeder Zeit aufrecht erhält.

Die Ereignisse wurden dabei sehr witzig und interessant umgesetzt, doch das Beste am Film aber ist meiner Meinung nach die sehr gelungene Atmosphäre, die sich durch eine extreme Dichte auszeichnet. Und obwohl der Film ja eher eine Komödie ist, wirkt die Atmo auch teilweise schön düster und bedrohlich. So kommt dann auch trotz jeder Menge Humor auch die richtige Vampirstimmung auf, die bei einem Werk dieser Art ganz einfach unerlässlich ist. Und gerade diese Tatsache macht "Tanz der Vampire" so absolut einzigartig, denn ich kann mich an keinen anderen Vampirfilm erinnern, der im Grunde genommen fast ausschließlich als Komödie durchgeht und gleichzeitig ein solch fantastisches Vampir-Feeling aufkommen lässt, das dem Betrachter diese herrlichen Schauer über den Rücken jagt, die man bei einem Gruselfilm einfach erwartet.

Auf jeden Fall sollte man sich diesen Klassiker der Vampir - Komödien nicht entgehen lassen, ich habe auf dem Sektor jedenfalls noch nichts gesehen, was besser ist. Trotz seines Alters bietet der Film immer wieder sehr witzige und kurzweilige Unterhaltung, die vollkommen zeitlos gestaltet ist und einen jedes Mal wieder aufs Neue zu begeistern vermag. Hier stimmt einfach alles, angefangen bei den erstklassigen Darstellern, hinzu kommen die perfekt ausgewählten Schauplätze der Geschichte und als absoluter Höhepunkt entfaltet sich diese herrlich schaurige Atmosphäre, die besser nicht hätte sein können. "Tanz der Vampire" zählt wohl unbestritten zu den absoluten Highlights des Genres und ist zudem ein Film, den man sich auch in 50 Jahren immer noch gut anschauen kann.




10/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 14:07
von horror1966
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The Open Door
(The Open Door)
mit Catherine Georges, Catherine Munden, Sarah Christine Smith, Ryan Doom, Daniel Booko, Mike Dunay, Guy Wilson, Jacob Head, Ian Kitzmiller, Jessica Anne Osekowsky, Kate Enggren, Clint Carmichael, David Alan Graf, Ken McAllister, Shantel VanSanten
Regie: Doc Duhame
Drehbuch: Doc Duhame
Kamera: Gregory Hobson
Musik: Robert Irving
Keine Jugendfreigabe
USA / 2008

Für die junge Angelica ist der Abend vollends ruiniert. Ausgerechnet in der Nacht, in der die größte Party des Jahres an ihrer Highschool stattfindet, muss sie zu Hause bleiben. Schlechte Voraussetzungen, um bei ihrem Love-Interest Brad zu landen und auch keine gute Ausgangslage, um von ihren Kommilitonen endlich anerkannt zu werden. Als sie frustriert das Radio einschaltet, findet sie dort einen neuen Sender: THE OPEN DOOR. Diese Radiostation soll nur alle 29 Tage an Vollmond auf Empfang gehen und seinen Hörern ihre Herzenswünsche erfüllen können. Angelica zögert nicht eine Sekunde, ruft den Sender an und formuliert in ihrer Frustration eine ganze Breitseite an bösen Wünschen, die allesamt ihren Eltern und ihren Schulkameraden gelten. Doch man sollte sich immer genau überlegen, was man sich wünscht, denn nun geraten die Dinge in dieser Nacht völlig aus dem Ruder...


Wenn Wünsche sich erfüllen


Das man seine Wünsche möglichst genau formulieren soll, weiss man im Horror-Genre eigentlich spätestens seit der "Wishmaster-Reihe", denn wenn man nicht ganz genau auf die Formulierung achtet, kann das ganz böse nach hinten losgehen und die Geschehnisse geraten vollkommen ausser Kontrolle. So verhäkt es sich auch in vorliegendem Regie-Debut von Doc Duhame, denn die von einem jungen Mädchen geäusserten Wünsche an ein mysteriöses Orakel gehen auf eine Art und Weise in Erfüllung, die sich das Mädchen ganz sicher nicht vorgestellt hat. Auch wenn die hier vorhandene Thematik nicht unbedingt neu ist, so kann man die Grundidee des Ganzen doch als recht originelle Abwechslung ansehen, der es allerdings an einer gänzlich gelungenen Umsetzung mangelt. Dabei liegt das größte Problem von "The Open Door" ganz einfach darin begründet, das es geschlagene 50 Minuten dauert, bis endlich einmal etwas passiert und die bis dahin eher belanglose Geschichte ein wenig an Tempo aufnimmt.

Fast eine Stunde lang wirde der Zuschauer nämlich mit pubertären Problemen einiger teenager mehr oder minder gelangweilt und ziemlich wenig deutet eigentlich überhaupt darauf hin, das es sich hier um einen Horrorfilm handeln soll. So entsteht auch vielmehr der Eindruck, das man sich in einem x-beliebigen Teeniefilm befindet, bei dem man noch nicht einmal genau weiss, um was es sich thematisch eigentlich dreht. Nachdem sich diese endlos erscheinende Einführung dann endlich dem Ende nähert, entfaltet sich endlich so etwas wie eine solide Grundstimmung, die in einigen Passagen sogar leicht unheilvolle und bedrohliche Züge erkennen lässt, so das nach einer viel zu langen Einführungsphase endlich ein gewisses Horror-Feeling entsteht. Man sollte allerdings auch zu diesem Zeitpunkt die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, denn der nun folgende Horroranteil der Geschichte ist zwar sehr willkommen, lässt die vorhandene Qualität dieses Werkes aber nicht in ungeahnte Höhen schießen. Zwar passiert nun endlich etwas und es gibt sogar die ein oder andere blutigere Szene zu begutachten, jedoch will zu keiner Zeit so richtig der Funke überspringen, da das Geschehen zu keiner Zeit so richtig in Gang kommt.

Auch die vorhandenen Effekte hauen einen nicht wirklich um und der Härtegrad der Ereignisse bewegt sich in einem äusserst überschaubaren Rahmen, es ist also definitiv nicht mit einem Splatter-und Gore Spektakel zu rechnen. Ich will den Film keineswegs schlechter machen als er im Endeffekt ist, aber irgendwie wirkt das ganze Szenario teilweise etwas unbeholfen und unfertig, als wenn Doc Duhame nicht so ganz wusste, in welche Richtung die Geschichte eigentlich tendieren sollte, zudem ist das Geschehen viel zu vorhersehbar, als das man mit diversen Überraschungsmomenten rechnen könnte. Hinzu kommen die nicht gerade überzeugend agierenden Jungdarsteller, deren Charaktere auch viel zu klischeebehaftet daherkommen und im Bezug auf das dargebotene Schauspiel nicht unbedingt zu den talentiertesten ihrer Zunft gehören. Und so ist es dann auch nicht besonders verwunderlich, das man letztendlich zu einem doch eher ernüchterndem gesamteindruck gelangt, siedelt sich "The Open Door" doch lediglich im unteren Durchschnittsbereich an und bietet recht wenige Dinge, die man wirklich positiv bewerten kann.

Eine sicherlich ganz originelle Grundidee krankt hier an einer eher dürftigen Umsetzung, die ganz bestimmt viel besser hätte ausfallen können. Dazu wäre es allerdings auch nötig gewesen, die beiden vollkommen verschiedenen Filmhälften besser miteinander zu verbinden. Entpuppen sich doch die ersten gut 50 Minuten als laues Teeniefilmchen, in dem es um die alltäglichen Probleme der amerikanischen Jugendlichen geht, so versucht man danach den Rest der Geschichte mit Horrorelementen zu füllen, die zu schnell aufeinander folgen, so das es schon etwas überladen erscheint. Dadurch entsteht schon der Eindruck beim Zuschauer, das man das in der ersten Häkfte Versäumte krampfhaft nachholen will, was aber im Endeffekt genau die falsche Entscheidung war.


Fazit:


man kann sich "The Open Door" ruhig einmal zu Gemüte führen, sollte dabei seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, da es ansonsten zu einer ziemlichen Enttäuschung kommen kann. Es mangelt an einem richtig konstanten Spannungsbogen, denn dieser ist erst nach gut einer Stunde erkennbar. Auch atmosphärisch gibt es nur wenige Phasen, die man als echt gelungen bezeichnen kann, so das man hier einen eher äusserst durchwachsenen Gesamteindruck erhält, der den Zuschauer doch mit eher zwiespältigen Gefühlen zurücklässt.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 93 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 22. Dez 2010, 23:00
von horror1966
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2001 Maniacs 2 - Es ist angerichtet
(2001 Maniacs 2: Field of Screams)
mit Bill Moseley, Lin Shaye, Christa Campbell, Nivek Ogre, Anfrea Leon, Ahmed Best, Katy Marie Johnson, Asa Hope, Alex Luria, Larayia Gaston, Miles Dougal, Trevor Wright, Jordan Yale Levine, Alana Curry, Ryan Fleming
Regie: Tim Sullivan
Drehbuch: Chris Kobin / Tim Sullivan
Kamera: Mike Karasick
Musik: Patrick Copeland / Clifford Allen Wagner
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Die MANIACS sind zurück! Die hungrige Kannibalentruppe um Mayor Buckman, Granny & Co zieht diesmal mit ihren Wohnwägen durch den amerikanischen Süden auf der Suche nach neuem Frischfleisch für ihr Barbecue. Glücklicherweise treffen sie auf die äußerst leckere Mannschaft einer Reality-TV-Serie, von denen vor allem die beiden Paris-Hilton-Klone, Tina & Rome Sheraton, für Feuer unterm Grill sorgen. Und bevor man ''Yeehaa!'' sagen kann, sind die Messer und Kreissägen auch schon ausgepackt, und das fröhliche Schlachten der jungen Leiber kann beginnen.


Als 2005 mit "2001 Maniacs" das Remake des Herschell Gordon Lewis Klassikers "2000 Maniacs" auf den Markt kam, konnte man sich als Zuschauer an einer herrlich skurrilen Horror-Komödie erfreuen, die zudem auch noch mit einigen recht blutigen Passagen angereichert war. Umso größer war dann auch die Vorfreude auf den vorliegenden zweiten Teil, der wieder unter der Regie von Tim Sullivan entstanden ist. Nun ist die deutsche Veröffentlichung wieder einmal der Schere zum Opfer gefallen, wurde der Film doch um knapp 7 Minuten erleichtert, um das "Keine Jugendfreigabe Siegel" zu erhalten. So kann man sich schon denken, das man mit vorliegender Fassung ein fast komplett neues Werk präsentiert bekommt, dem es doch sichtlich an Härte fehlt, wie man auch dem Schnittbericht entnehmen kann. Ganz sicher wird man "2001 Maniacs" in seiner ungeschnittenen Version aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen, allerdings wird dieser nachfolger auch mit mehr Härte nicht die Qualität des Vorgängers erreichen.

Von der fehlenden Härte einmal ganz abgesehen, hat selbst diese geschnittene Version durchaus ihre guten und witzigen Momente, was sich insbesondere in teilweise vorhandener Situationskomik und einer ordentlichen Portion Wortwitz äussert, andererseits kommt der Humor zu keiner Zeit so herrlich bissig zum Vorschein, wie es noch im ersten teil fast durchgängig der Fall war. Damit könnte man sich ja gegebenenfalls noch abfinden, das größte Problem ergibt sich allerdings durch die äusserst auffällig gesetzten Zensurschnitte, die dem Zuschauer zu offensichtlich das Gefühl vermitteln, das es sich um eine unvollständige Geschichte handelt. So erscheinen die Ereignisse doch größtenteils ziemlich abgehackt und erwecken streckenweise den Anschein, das man hier mehrere Storyfetzen einfach aneinandergereiht hat, deren Sinn man sich lediglich in seiner Fantasie ausmalen kann. Nicht genug, das einem hier fast sämtliche Splatterszenen vorenthalten werden, die Schnitte sind zudem so schlecht und offensichtlich gesetzt, das dies kaum ein vergnügliches Filmvergnügen zustande kommen lässt, so das das Sehvergnügen doch äussert getrübt wird.

Doch auch ansonsten konnte Tim Sullivan nicht das herrlich kranke und skurrile Ambiente des 2005er Werkes in den zweiten Teil transportieren, was eventuell auch an den Leistungen der agierenden Darstellerriege liegen mag, die nur in wenigen Passagen des Filmes wirklich zu überzeugen weiss. Einige gute Phasen können keineswegs darüber hinwegtäuschen, das man unsgesamt eher unterdurchschnittliches Schauspiel geboten bekommt, das den gewonnenen Gesamteindruck nicht unbedingt aufwerten kann. Merkt man den Akteuren zwar das Bemühen an, sich in die jeweiligen Charaktere hineinzuversetzen, so wirkt das Schauspiel doch zumeist eher hölzern und ungelenk und hinterlässt einen eher krampfigen Eindruck. Es fehlt den Darstellern einfach an Leichtigkeit und Spielfreude, alles wirkt komisch aufgesetzt und manchmal auch zu theatralisch.

Im Endeffekt war "2001 Maniacs 2" für mich persönlich eine ziemliche Enttäuschung und konnte nicht wirklich überzeugen. Trotz seiner äusserst kurzen Laufzeit von knapp 72 Minuten schafft es der Film nicht, durchgehend kurzweilige Unterhaltung zu bieten. Ein paar witzige Momente und 2-3 Splatterszenen können hier nicht über ein insgesamt enttäuschendes Gesamtwerk hinwegtäuschen, das nicht einmal annähernd die Qualität und Kurzweil des Vorgängers erreicht. Sicherlich fällt das Gesamturteil bei der ungeschnittenen Version des Filmes etwas besser aus, doch ein echter Topfilm des Genres wird auch mit 7 Minuten mehr Spielzeit ganz sicher nicht entstehen, denn dafür gibt es ganz generell zu viele offensichtliche Defizite, die man bestimmt hätte vermeiden können, wenn man mit etwas mehr Liebe zum Detail an das Projekt herangegangen wäre.


Fazit:


Da mit Tim Sullivan der gleiche Regisseur wie bei "2001 Maniacs" verantwortlich war, konnte man doch durchaus die berechtigte Hoffnung hegen, einen ähnlich gelungenen Nachfolger präsentiert zu bekommen. Doch nach Sichtung des Filmes muss man leider feststellen, das sich diese Hoffnung nicht wirklich erfüllt hat. Ganz bestimmt trüben die offensichtlichen Schnitte das Sehvergnügen ganz erheblich, jedoch kann "2001 Maniacs 2" auch in seiner Gesamtheit nicht richtig überzeugen. Zu selten funktioniert der vorhandene Humor, so das bis auf wenige Passagen keine echte Kurzweil geboten wird. Das ist praktisch der Todesstoss für einen Film, den man sich in dieser Form auch durchaus hätte sparen können. Wer wirklich gute Unterhaltung will, sollte lieber auf den Vorgänger zurückgreifen, denn bei dem weiss man genau was man hat, nämlich erstklassige Unterhaltung.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Bild: 1:1,85 (16:9)
Laufzeit: 76 Minuten
Extras: Audiokommentar, Behind the Scenes, Slideshow, Trailer

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 22. Dez 2010, 23:01
von horror1966
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Are you Scared
(Are you Scared)
mit Carlee Avers, Brad Ashten, Soren Bowie, Erin Consalvi, Alethea Kutscher, Amy Lyndon, Kariem Markbury, John Jolly, Madison Dylan, Patricia Place, Brent Fidler, Jennifer Cozza
Regie: Andy Hurst
Drehbuch: Andy Hurst
Kamera: Jeffrey D. Smith
Musik: Keine Information
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Sechs Jugendliche wachen in einer verlassenen Fabrik auf, ohne zu wissen, wie sie dort hingekommen sind. Eine Stimme ertönt und heißt sie willkommen zu der Reality-Show. "Are you scared". Es gibt nur einen Haken. Der Showmaster ist ein sadistischer Psychopath. Als Jason die erste Aufgabe bewältigen muss, landet er in einem unheimlichen Raum - angefüllt mit Folterwerkzeugen. Die Regel des Spiels lautet: In dem Raum befindet sich hochexplosiver Sprengstoff, der innerhalb von 60 Sekunden entschärft werden muss. Doch wie soll man etwas entschärfen, das im eigenen Körper steckt?


Gäbe es die "Saw - Filme" nicht, dann wäre "Are you Scared" eigentlich ein recht guter Film, ohne dabei jedoch ein Genre - Highlight darzustellen. So aber bleibt er nicht mehr als eine von vielen "Saw - Kopien", die im Sog der "Saw - Welle" hochgespült wurden. Dennoch bekommt der Zuschauer aber immer noch recht kurzweilige Horrorunterhaltung geboten, deren Ansicht durchaus lohnenswert erscheint. Denn trotz einiger offensichtlicher Mankos bekommt man zumindest solide Horrorkost geboten, die größtenteils kurzweilig zu unterhalten weiss und durch so einige ziemlich gelungene SFX einen guten Eindruck hinterlässt, was besonders die Liebhaber der etwas härteren Gangart ansprechen dürfte.

Von der Thematik her ist der Film eigentlich identisch, nur die Umsetzung ist doch um so einiges schlechter geworden. Das Problem ist natürlich auch, das sich dieser Film mit dem großen Bruder vergleichen lassen muß und da schneidet er doch nicht so gut ab. Allerdings bekommt man einige recht nette Folterszenen präsentiert, die zudem auch ziemlich hart und blutig in Szene gesetzt wurden, so das man in dieser Beziehung wirklich eine Menge geboten bekommt und sich nicht wirklich beklagen kann.

Hier kommt allerdings nicht annähernd die prickelnde Spannung auf, die vor allem den ersten Teil der "Saw - Reihe" auszeichnet, es gibt immer wieder Spannungseinbrüche, die man sicher hätte verhindern können. Die Atmosphäre ist auch nicht besonders dicht und vor allem längst nicht so bedrohlich, wie beim "Original".Hier wird keineswegs das Gefühl der Beklemmung und die schweissnassen Hände beim Zuschauer ausgelöst, hier hält sich alles im durchaus überschaubaren Rahmen. Trotz einiger sehr düsterer Szenen entsteht eher ein Gefühl, als wenn die Macher des Filmes krampfhaft die grandiose Atmosphäre des großen Bruders kopieren wollten, was aber leider nur in dezenten Maße gelungen ist.

Das größte Manko von "Are you Scared" sind aber meiner Meinung nach die Darsteller, die teilweise doch sehr unbeholfen und manchmal gar dilletantisch wirken. Hier hätte man doch lieber eine etwas bessere Auswahl treffen können. Es fehlt dem Schauspiel an einer gewissen Authenzität, die Darstellungen hinterlassen nur äusserst selten einen gkaubwürdigen Eindruck beim Betrachter. Dazu tragen auch die streckenweise doch ziemlich unlogischen Verhaltensweisen einiger Protagonisten bei, die das Geschehen doch so manches Mal extrem gestellt und aufgesetzt wirken lassen.

Und trotz aller dieser negativen Kritikpunkte muß ich zugeben, das der Film mich trotzdem in irgendeiner Art und Weise fasziniert hat, ohne das ich das richtig begründen könnte. Insgesamt gesehen ist es ein Film, den man sich durchaus ansehen kann, aber wenn man "Saw" kennt, sollte man es lieber lassen. Meine Vorliebe für dieses Werk rührt warscheinlich auch daher, das ich ein bekennender Fan der Saw-Reihe bin und deshalb thematisch ähnlich gelagerte Filme durchaus gern anschaue, auch wenn sie qualitätsmäßig um Einiges niedriger angesiedelt sind.




6/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 23. Dez 2010, 11:15
von horror1966
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Kush
(Kush)
mit Nick Annunziata, William Atherton, Thomas Beaumont, Michael Bellisario, Drew Brilakis, Matthew Carey, James DeBello, James Duval, James Patten Eagle, Mike Erwin, Alex Feldman, Amanda Fuller, Jesse Head, Michelle Page, William Phelps, Lin Shaye
Regie: York Shackleton
Drehbuch: York Shackleton
Kamera: Adam Silver
Musik: Joshua J. Hyde
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Los Angeles, Kalifornien: Die beiden Brüder Dusty und Christian erarbeiten sich gemeinsam mit ihrem Vater King einen guten Lebensstandard durch den Verkauf von Marijuana. Während Dusty davon träumt, schon bald dieses illegale Geschäft hinter sich lassen zu können, will Christian an das ganz große Geld kommen und lässt sich auf einen verhängnisvollen Deal mit der Mafia ein. Doch der Stoff verschwindet mit dem untergetauchten Zwischenhändler Todd und es bleibt nur wenig Zeit, die Sache wieder richtig zu biegen. Christian und seine Kumpel entführen den jüngeren Bruder von Todd, um ihn zu zwingen, entweder den Stoff oder den Gegenwert dafür wiederzubeschaffen. Doch der Plan geht schief und es kommt zu einer Katastrophe für alle Beteiligten...


Wie schnell aus eher kleineren Drogen-Dealern echte Gangster werden können, das wird in diesem Film sehr gut beleuchtet. "Kush" erzählt eine sehr interessante Geschichte aus dem Drogen-Millieu, die zu Beginn eher etwas seicht erscheint, doch gerade zum Ende hin eine tragische Wendung nimmt und in einer Katastrophe endet.

Nun handelt es sich hier weniger um einen actionlastigen Film, vielmehr ist es Regisseur York Shackleton hervorragend gelungen, dem Zuschauer die einzelnen Charaktere etwas näher zu bringen und die könnten teilweise nicht unterschiedlicher sein. Da ist zum Beispiel King, den man als Oberhaupt des Drogen-Vertriebsnetzes bezeichnen könnte, der sich aber immer mehr im Hintergrund hält und lediglich die Oberaufsicht über die Drogenschäfte hat. Dann wäre da sein "Ziehsohn" Dusty, der scheinbar alles im Griff hat, aber eigentlich davon träumt, sich aus dem Drogengeschäft zurückzuziehen und ein ganz normales Leben führen will. Und dann ist da noch der dritte Hauptcharakter Christian, der King's leiblicher Sohn ist und unbedingt in der Hirarchie aufsteigen will und das am liebsten sofort.

Christian ist dann auch praktisch der Auslöser der folgenden Katastrophe, die sich aber während des ganzen Films kaum abzeichnet, aber dennoch passiert. Jugendlicher Leichtsinn, maßlose Selbstüberschätzung und jede Menge Drogen dienen in Kombination als Auslöser einer Tat, die unweigerlich das Leben einiger Protagonisten schlagartig ändert. Ganz generell ist es sehr erstaunlich, wenn man sieht, wieviel Drogen sich die Jugendlich hier teilweise einverleiben und dabei bleibt es längst nicht nur beim Mariuhana, denn mit der Zeit kommt auch noch Koks ins Spiel.

"Kush" zeichnet hier meiner Meinung nach eine sehr glaubhafte Geschichte, die mit wirklich guten und überzeugenden Darstellern besetzt ist, die ganz besonders die Naivität und Sorglosigkeit der von ihnen gespielten Charaktere zum Ausdruck bringt und dem Zuschauer einen tiefen Einblick in deren Seelenleben gewährt.

Insgesamt gesehen hat man es hier mit einem guten Film zu tun, der ganzzeitig gut zu unterhalten weiss. Es gibt sicherlich schockierendere Filme, die das Thema Drogen behandeln, dennoch stimmt auch dieses Werk sehr nachdenklich und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 23. Dez 2010, 11:16
von horror1966
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Hellraiser - Das Tor zur Hölle
(Hellraiser)
mit Andrew Robinson, Clare Higgins, Ashley Laurence, Sean Chapman, Oliver Smith, Robert Hines, Anthony Allen, Leon Davis, Michael Cassidy, Frank Baker, Kenneth Nelson, Gay Baynes
Regie: Clive Barker
Drehbuch: Clive Barker
Kamera: Robin Vidgeon
Musik: Christopher Young
Ungeprüft
Großbritannien / 1987

Frank Cotton öffnet mit Hilfe eines magischen Würfels das Tor zu einer anderen Dimension. Nie gekannte Lust ist ihm versprochen worden, doch den unheimlichen Wesen der Hölle, den Zenobiten, steht der Sinn nach etwas ganz anderem. Sie unterziehen Frank jener Sonderbehandlung, die denen widerfährt, die es wagen, sie zu rufen. Mit Haken, Messern und Ketten wird er zu einem anatomischen Puzzle zerlegt. Jahre vergehen: Ein Blutstropfen setzt die unheimliche Wiedergeburt in Gang...


Mit "Hellraiser hat Clive Barker einen modernen Horrorklassiker geschaffen,der bis zum heutigen Tage schon 7 mehr oder minder gute Nachfolger nach sich gezogen hat. Dieser erste Teil der Saga um die Cenobiten zählt definitiv zu den besten Teilen der Reihe Der Film besticht durch einen sehr straff gespannten Spannungsbogen und eine extrem dichte, sehr düstere und bedrohliche Atmosphäre, die einen von der ersten Minute an in ihren Bann zieht und auch bis zum Ende nicht mehr loslässt. Nicht selten überzieht den Zuschauer während der düster angehauchten Geschichte eine leichte Gänsehaut, die man beim besten Willen nicht unterdrücken kann. Und obwohl sich das Geschehen fast ausschließlich in einem Haus abspielt, erscheint in keiner einzigen Phase auch nur der kleinste Anflug von Langeweile, wofür auch ganz sicher die stellenweise richtig unhelvolle Atmosphäre sorgt. Den gesamzen Film umgibt ganz einfach eine so düstere und teils auch mysteriöse Aura, das es einen während gewisser Passagen schon so richtig frösteln kann und man ein leicht unbehagliches Gefühl verspürt, das sich im Laufe der Zeit immer mehr intensiviert.

Hier stehen auch die Cenobiten noch im Mittelpunkt der Geschichte, was in den späteren Teilen der Reihe leider nicht mehr immer der Fall ist. Diese zur damaligen Zeit neuen Geschöpfe des Horror - Genres waren doch wirklich mal etwas anderes, als die typischen Serienkiller, die das Genre immer wieder hervorgebracht hat. Aus dem Anführer Pinhead ist ja schon längst eine Kultfigur geworden, die bei den Fans einen immens hohen Stellenwert einnimmt. So versprühen die Cenobiten auch jederzeit eine starke Bedrohung und Eiseskälte, die den Zuschauer richtiggehend erschauern lässt. Positive Emotionen scheinen ihnen vollkommen fremd, was ihren Taten eine sehr kaltblütige und entschlossene Note verleiht, in keiner Phase wird dabei der Anschein erweckt, das diese Wesen so etwas wie Gnade oder Barmherzigkeit erkennen lassen würden. So wird dem Geschehen ein extrem endgültiger Anstrich verliehen, denn haben Pinhead & Co. erst einmal eine Entscheidung getroffen, wird diese auch sofort und ohne Zögern umgesetzt. Die äusserst unhemliche und unheilvolle Faszination die sich dadurch immer mehr in den Vordergrund rückt, entpuppt sich so als einzigartige Stärke dieses modernen Horror-Klassikers, die ihre enorme Wirkung auf den Betrachter auch keineswegs verfehlt und ihn fast schon magisch in ihren Bann zieht.

Der Film, wie auch seine Story sind wirklich etwas Innovatives gewesen, was in der heutigen Zeit ja nicht mehr so oft der Fall ist. Fast der gesamte Film spielt sich eigentlich nur in einem Haus ab, was dem ein oder anderen jetzt vielleicht etwas langweilig vorkommen mag, aber das ist keineswegs der Fall. Die Spannung baut sich hier sehr gut auf und hält sich konstant sehr hoch, Spannungseinbrüche sind hier nicht zu verzeichnen. Der dramaturgische Spannungsaufbau ist wirklich sagenhaft, äusserst geschickt hat es Clive Barker verstanden, dem Zuschauer ein kontinuirlich ansteigendes Spannungsthermometer zu präsentieren, das sich ganz immens auf das Sehverhalten auswirkt. Denn folgt man zu Beginn noch ziemlich entspannt den geschehnissen, so ist es mit diesem Zustand doch verhältnismäßig schnell vorbei, so das man die ersten leichten Schweissausbrüche verzeichnen kann. Streckenweise treten sogar Passagen in den Vordergrund, bei denen man durchaus das Gefühl verspürt, die aufgestaute Spannung nicht mehr aushalten zu können, so das man im Prinzip für jeden auch noch so kleien ruhigen Moment dankbar ist, um wieder etwas zu Atem zu kommen. Da es aber wirklich nur ganz wenige dieser Momente gibt, steht man fast die gesamte Laufzeit über unter einem fast bleiernen Druck, der sich erst ganz zum Ende hin entladen kann, so das man erst mit dem Einsetzen des Abspanns ein gewisses gefühl der Erleichterung versoüren kann.

"Hellraiser" ist ein absolut geniales Horrorerlebnis, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, nicht umsonst besitzt dieser Film schon längst seinen wohlverdienten Kultstatus. Barker hat hier ganz einfach etwas Neues und Innovatives geschaffen und eine Geschichte in Szene gesetzt, die kaum besser hätte gestaltet werden können. Schon allein die zu damaliger Zeit vollkommen neuen Figuren der Cenobiten sind eine äusserst willkommene Abwechslung gewesen und haben dem Horror-Genre eine ganze Menge an frischem Blut verliehen. Zudem ist der Film auch noch mit sehr überzeugenden und guten Darstellern besetzt, die etwas von ihrem handwerk verstehen. Letztendlich gibt es eigentlich rein gar nichts, was man an diesem ersten Teil der Hellraiser-Reihe bemängeln könnte, der vollkommen zu Recht von vielen Leuten als moderner Meilenstein des Genres angesehen wird. Jeder, der dieses Werk einmal gesehen hat, wird es nicht so schnell wieder vergessen, hinterlässt es doch einen mehr als nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Zuschauers, der innerlich für dieses meisterwerk applaudiert.




10/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 25. Dez 2010, 14:01
von horror1966
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Hellbound : Hellraiser II
(Hellbound : Hellraiser II)
mit Clare Higgins, Ashley Laurence, Kenneth Cranham, Imogen Boorman, Sean Chapman, William Hope, Doug Bradley, Barbie Wilde, Simon Bamford, Nicholas Vince, Oliver Smith, Angus MacInnes
Regie: Tony Randel
Drehbuch: Clive Barker / Peter Atkins
Kamera: Robin Vidgeon
Musik: Christopher Young
Ungeprüft
Großbritannien / 1988

Kirsty Cotton erwacht in einer psychatrischen Klinik. Doch die Alpträume sind noch nicht zu Ende geträumt... Sie hat die schreckliche Nacht im Hause ihres Vaters weder verarbeitet, noch vergessen. In letzter Sekunde ist sie den Cenobites, Ausgeburten der Hölle, entkommen. Ihre Stiefmutter ermordete ihren Vater, fiel dann aber selbst Kirty's Onkel Frank, der das Böse über die Familie gebracht hatte, zum Opfer. Frank, der den magischen Würfel entdeckt hatte und von den Toten auferstanden war. Dr. Channard, der Chefarzt der psychatrischen Klinik, zeigt ausserordentliches Interesse an Kirsty's Geschichte. Als die Polizei die grausigen Überreste von Frank's Opfern in der Lodovico Street findet, beansprucht Channard die noch blutverkrustete Matratze, auf der Kirty's Stiefmutter starb. Er stößt das Tor zur Hölle wieder auf..!


Für mich persönlich ist das der beste Teil der gesamten Hellraiser - Reihe. In keinem Teil ist die Atmosphäre so dicht und bedrohlich wie in diesem. Sicher trägt dazu auch der Schauplatz in der Psychatrie bei, wodurch die Atmosphäre gleich noch um ein Stück beklemmender wird. Auch die Idee mit dem Labyrinth passt hier excellent rein und verleiht dem Film eine ganz besondere Note. Gerade der dadurch entstehende Fantasy-Einfluss ist es, der diesem zweiten Teil etwas vollkommen Aussergewöhnliches verleiht, denn die Mischung aus Fantasy-und Horror wurde einfach absolut brillant in Szene gesetzt und sorgt für ein ganz besonderes Filmerlebnis, das sich auch nachhaltig im Gedächtnis des Betrachters verankert.

Der Spannungsbogen zieht sich auf einem sehr hohen Level wie ein roter Faden durch den gesamten Film, es kommt zu keinerlei Spannungseinbrüchen und Langeweile kommt gar nicht erst auf. Dabei ist es vor allem die ständige Steigerung der Spannungsmomente, die in vielen Passagen sogar absolute Hochspannung aufkommen lässt und dem Zuschauer streckenweise sogar schweissnasse Hände beschert Hier ist wirklich eine sehr gute Story fantastisch umgesetzt worden, dem Zuschauer werden tolle Bilder dargeboten und der gesamte Film übt eine extrem starke Faszination auf einen aus, der man sich einfach nicht entziehen kann. Vielmehr verspürt man ziemlich oft so etwas wie eine schaurige Magie, die eine fast magnetische Anziehungskraft entstehen lässt und so für ein unvergessliches Filmvergnügen sorgt. Ausgelöst wird dies durch die wirklich einzigartige Stimmung, die sich mit zunehmender Laufzeit immer intensiver entfaltet, denn es ist so gut wie unmöglich, sich der atmosphärischen Faszination der Story zu verweigern, die einen von der ersten bis zur letzten Minute in Beschlag nimmt

Auch der vorhandene Härtegrad ist vollkommen in Ordnung, ohne dabei jedoch übertrieben zu wirken. Es wurde auch in dieser Beziehung das genau richtige Maß gefunden, denn enthält das Geschehen doch eine ganze Menge an harten und sehr blutigen Passagen, wirkt aber zu keiner Zeit damit überladen und artet schon gar nicht in einer vollkommen sinnbefreiten Metzelorgie aus. Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist die Tatsache, das auch die Cenobiten ziemlich oft zu sehen sind, was sich in den folgenden Teilen der Reihe doch äusserst stark ändern soll, denn in einigen Filmen kommen sie über eine mehr als dezente Gastrolle nicht hinaus. Und auch hier versprühen Pinhead & Co. wieder diese einzigartige Eiseskälte, die man schon im Original verspürt hat und die dafür ausschlaggebend ist, das einen an mehreren Stellen fast zwangsläufig eine Gänsehaut überkommt. Insgesamt gesehen ist "Hellbound" ein wirklich gelungener Horrorfilm, mit einer genial düsteren Optik und extrem gelungenen Atmosphäre, der den Zuschauer in seinen Bann zieht und absolut fasziniert, ein Film, den man kennen sollte. Kein weiterer Ableger kann auch nur annähernd an die Klasse der ersten beiden Filme anknüpfen, die in ihrer Machart und von ihrer ausgehenden Intensität her absolut überzeugen können.

Regisseur Tony Randel hat wirklich alles richtig gemacht und mit "Hellraiser 2 - Hellbound" einen modernen Horrorklassiker geschaffen, der im Laufe der Jahre überhaupt nichts von seiner Klasse und seiner Faszination eingebüßt hat. Die gefundene Mischung ist einfach perfekt gelungen und besticht in erster Linie durch die geniale Kombination aus Horror-und Fantasy-Elementen. Ein dramaturgisch erstklassiger Spannungsaufbau sorgt durch seine kontinuirliche Steigerung phasenweise für absolute Hochspannung und die brillante Grundstimmung des Filmes sorgt für ein atmosphärisches Filmerlebnis, das man einfach selbst gesehen haben muss, um seine Wirkung beschreiben zu können. Selbst im darstellerischen Bereich gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, so das man insgesamt gesehen zu einem wirklich perfekten Gesamteindruck gelangen müsste



10/10