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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 18. Apr 2014, 11:25
von horror1966
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Shark Week - 7 Tage, 7 Haie
(Shark Week)
mit Yancy Butler, Patrick Bergin, Joshua Michael Allen, Bart Baggett, Erin Coker, Frankie Cullen, Valerie K. Garcia, Billy Ray, Meredith Thomas, Robert Matthew Wallace, Eric Scott Wilson, Israel Wright, Josh Williams
Regie: Christopher Ray
Drehbuch: Liz Adams / H. Perry Horton
Kamera: Pedja Radenkovic
Musik: Chris Ridenhour
FSK 16
USA / 2012

Eine Gruppe von Fremden, die sch zuvor noch nie gesehen hat, findet sich auf einer einsamen Insel wieder. Tiburion hat sie dorthin bringen lassen, ein durch und durch größenwahnsinniger Millionär, der als Drogenbaron gut weiter verdient. Er hat ein verrücktes Spiel geplant, in dem die Menschen um ihr Überleben kämpfen müssen: ein perverses Spiel mit Haifischen, das in jeder neuen Runde gefährlicher wird. Während die immer kleiner werdende Gruppe ums Überleben kämpft, überlegt sie, wie sie Tiburion das Handwerk legen kann.


Bei einer Produktion aus der Asylum-Schmiede weiß der Zuschauer eigentlich ganz genau was auf ihn zukommt und sollte von Anfang an keinerlei Erwartungen an einen wirklich guten Film hegen. Vielmehr garantiert das Label doch für unzählige C-Trash Movies, die insbesondere für die Liebhaber des schlechten Geschmacks interessant sein dürften. "Shark Week" macht hier keine Ausnahme und reiht sich nahtlos in die Reihe von Creature-Filmen wie beispielsweise "Sharknado" ein und deutet dabei von der ersten Minute die Richtung an, in die das phasenweise groteske Treiben abzielen wird. Allerdings hat man in vorliegendem Fall den Versuch gestartet, den Tierhorrorfilm mit Elementen der Saw-Reihe zu kombinieren, denn diverse Anlehnungen in der Handlung sind unmöglich von der Hand zu weisen. Was bei Jigsaw hervorragend funktioniert hat, stellt sich hier jedoch als eher hoffnungsloser Versuch heraus, einem skurrilen Geschehen ein wenig Spannung einzuverleiben, denn insgesamt gesehen kann dieser Schachzug dieses Werk von der rein filmischen Seite her auch nicht davor bewahren, als Rohrkrepierer in die Filmgeschichte einzugehen.

Wie eigentlich immer sind es insbesondere die CGI-Effekte, die dem Betrachter ganz besonders ins Auge fallen. Das liegt aber keinesfalls an deren Qualität, denn diese ist definitiv nicht vorhanden. Vielmehr handelt es sich einmal mehr um dilettantische Tricks, die aber gerade durch diesen Umstand zum Highlight einer Geschichte avancieren, die ansonsten kaum etwas Sehenswertes zu bieten hat. Stellenweise überkommt einen dabei das Gefühl, das die Effekte an einem alten Atari Computer erstellt wurden und in so manchen Szenen kann man sich vor lachen kaum halten. Es ist nämlich schon recht faszinierend zu sehen, das in der heutigen Zeit noch filme entstehen, in denen so dermaßen schlechte FX verwendet werden, das es einem fast schon die Tränen in die Augen treibt. In Kombination mit den unsäglichen schauspielerischen Leistungen und den teils äußerst dämlichen Dialogen ergibt sich so zumindest phasenweise eine sehr unterhaltsamer Mix, an dem allerdings lediglich die eingefleischten Trash-Fans ihre helle Freude haben dürften.

Für echte Cineasten dürfte an dieser Stelle vielmehr ein weiteres Paradebeispiel dafür vorliegen, das man nun wirklich nicht jeden Mist auf DVD heraus bringen muss und von der filmischen Komponente her wäre dieser Einwurf auch jederzeit nachzuvollziehen. In dieser Beziehung offenbaren sich nämlich keinerlei Schauwerte, da die Geschichte an sich vollkommen vorhersehbar daher kommt und auch ein echter Spannungsaufbau nicht wirklich zu erkennen ist. Die Motive für das perfide Spiel geben sich auch verhältnismäßig schnell zu erkennen und eine bedrohliche Grundstimmung ist trotz der vorhandenen Thematik im Prinzip überhaupt nicht zu erkennen. Stattdessen sind die Ereignisse mit kaum nachvollziehbaren Handlungsweisen der Protagonisten angereichert, bei deren Ansicht man sich am liebsten die Hände vor den Kopf schlagen möchte. So wird im Wasser mit Stöckchen nach den Haien geworfen um diese zu töten, was aufgrund der gegebenen Situation schon arg an den Haaren herbeigezogen erscheint, den unfreiwillig komischen Eindruck des Ganzen aber eindrucksvoll untermalt. Echter Horror hingegen ist in diesem Machwerk kaum zu erwarten und tritt eigentlich nur bei der Ansicht der guten Yancy Butler immer wieder in Erscheinung. Die gute Frau ist nämlich dermaßen gealtert das man sie nicht auf den ersten Blick erkennen kann.

Insgesamt gesehen sollte man also ganz genau wissen, auf welche Art von Film man sich bei "Shark Week" einlässt, denn der Name "The Asylum" dürfte im Normalfall bei niemendem die Hoffnung auf ein qualitativ hochwertiges Film-Erlebnis schüren. Läuft die Geschichte rein filmisch vollkommen neben der Spur, so dürfte ein jeder Freund des schlechten Geschmacks zumindest teilweise eine Attacke auf die Lachmuskulatur erwarten. Denn in dieser Beziehung kann man sich immer auf die Trash-Schmiede verlassen, was schon etliche andere Produktionen eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Und so sollte man letztendlich auch eine Bewertung dieser Produktion ausschließlich unter den Gesichtspunkten des Trash-Filmes vornehmen, da alles andere schwerlich zu rechtfertigen wäre. Ich persönlich bin durchaus auf meine Kosten gekommen, doch eine Empfehlung kann man wie schon erwähnt nur an eine bestimmte Zielgruppe aussprechen, die ihre Freude am Bodensatz der filmischen Schöpfung hat.


Fazit:


Ein weiteres Mal hat "The Asylum" wieder alles dafür getan, um seinem Ruf als Trash-Schmiede alle Ehre zu machen. "Shark Week" ist genau das was man im Prinzip in jedem Film verteufelt, bezieht aber gerade aus diesem Aspekt seinen ganz besonderen Reiz, der sich allerdings nur dem geneigten Trash-Fan zu erkennen geben dürfte.


6/10 Trash-Granaten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 18. Apr 2014, 18:20
von horror1966
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Der Übergang
(The Corridor)
mit Stephen Chambers, James Gilbert, David Patrick Flemming, Matthew Amyotte, Glen Matthews, Mary-Colin Chisholm, Nigel Bennett, Elphege Bernard, Heather Salsbury
Regie: Evan Kelly
Drehbuch: Josh MacDonald
Kamera: Christopher Ball
Musik: keine Informationen
FSK 16
Kanada / 2010

Während ihrer Highschoolzeit hatte eine Gruppe von Freunden ein gemeinsames tragisches Erlebnis, an dem sie Jahre später noch zu kauen haben. Um es endgültig hinter sich zu bringen, treffen sie sich wieder, um ein gemeinsames Wochenende in einer einsam gelegenen Blockhütte in der Wildnis zu verbringen. Das Wochenende nimmt eine unerwartete Wendung, als die Freude mitten im Wald einen blendend hellen Korridor entdecken, der eine eigenartige Wirkung hat: Er amplifiziert ihre Aggressionen. Bald brechen erste Streits aus.


Wenn einem Film erst vier Jahre nach seinem Erscheinen eine deutsche DVD-Veröffentlichung zuteil wird ist dies zumeist ein Indiz dafür, das es sich nicht unbedingt um ein erwähnenswertes Werk handelt. Ganz anders liegt der Fall jedoch beim Regie-Erstling von Evan Kelly, der auf jeden Fall etwas ganz Besonderes darstellt. Dabei handelt es sich in vorliegendem Fall um eine Geschichte die am Ende mehr Fragen aufwirft, als das sie welche beantwortet, worin laut diverser Kritiken auch für viele Leute der größte Kritikpunkt liegen dürfte. Manchmal sind es jedoch insbesondere diese Filme mit etlichen Interpretations-Möglichkeiten für den Zuschauer, die den größten Eindruck hinterlassen und in diese Kategorie sollte man eigentlich auch "Der Übergang" einordnen. Die Geschichte besticht dabei durch eine nicht alltägliche Erzählweise, die insbesondere in der ersten Hälfte sehr ruhig-und fast schon ein wenig einschläfernd daher kommt, bevor der Film danach unvermittelt eine erhebliche Temposteigerung erkennen lässt. Bis dahin wird man lediglich mit einer Eröffnungs-Sequenz konfrontiert die man zunächst nur schwerlich einordnen kann, die allerdings mit zunehmender Laufzeit einen immer größeren Stellenwert im Geschehen einnimmt. Desweiteren passiert nicht sonderlich viel, die Ereignisse beschränken sich auf das Aufeinandertreffen von fünf Freunden, die Jahre zuvor ein traumatisches Erlebnis teilten, das sich letztendlich als Dreh-und Angelpunkt eines äußerst mysteriösen Treibens herausstellen soll, das im Endeffekt aber keinesfalls logisch-und lückenlos erklärt wird.

Es wird vielmehr der Fantasie des Betrachters überlassen, die hier dargestellten Abläufe zu interpretieren und für sich einzuordnen und dieser Aspekt ist es auch sicherlich, der nicht bei jedem auf Gegenliebe stoßen wird. Zugegebenermaßen wären diverse Erklärungsversuche hilfreich gewesen, doch meiner persönlichen Meinung nach hat Regisseur Evan Kelly an dieser Stelle ganz bewusst viel Spielraum für die eigenen Denkansätze gelassen, so das dieser Film genügend Zündstoff für angeregte Diskussionen liefern dürfte. Wie dem aber auch sei, auf jeden Fall präsentiert sich eine gelungene Mixtur aus Horror, Mystery-und ein wenig SCI/FI, die besonders in der zweiten Filmhälfte ihre Stärken beinhaltet. Nachdem der Zuschauer zunächst mit schier endlosen Dialogen in Sicherheit gewiegt wird und die Story in erster Linie vom wirklich gelungenen Schauspiel ihrer Protagonisten zehrt, nimmt das Ganze im zweiten Teil eine Wendung, die man in der vorliegenden Form schon fast nicht mehr erwartet hätte. Das Tempo zieht mächtig an und es tun sich immer mehr Fragen auf, die allerdings während der Sichtung nur unzureichend beantwortet werden. Dennoch geht vom Geschehen eine ganz eigene Faszination aus und irgendwie wird man dabei das Gefühl nicht los, das man in eine Art sogartigen Bann gezogen wird, der einen immer tiefer in den geheimnisvollen Korridor hineinzieht, der im Mittelpunkt der ganzen Chose steht. Man kann sich unmöglich der fast schon hypnotischen Wirkung der Abläufe entziehen und so auch keinesfalls seine Augen vom heimischen Bildschirm lösen, denn zu sehr nimmt einen die charakterliche Veränderung der Akteure gefangen.

Aus scheinbar besten Freunden werden mit einem mal Gegner und offensichtlich aufgestaute Aggressionen kommen unvermittelt zum Ausbruch. An dieser Stelle sollte man anmerken, das sich dieser Umstand auch im vorhandenen Härtegrad zu erkennen gibt, denn während der ersten gut 45 Minuten rein gar nichts in dieser Beziehung zu erkennen war, mischen sich doch nun auch einige für eine 16er Freigabe recht delikate Phasen in die Abläufe ein, was die Intensität der Ereignisse zusätzlich verstärkt. Ganz sicher wird nicht jeder das so empfinden, doch in meinen Augen ist es hier der kontinuierlich ansteigende Spannungsbogen und die äußerst mysteriöse Grundnote, die "Der Übergang" zu einer echten kleinen Film-Perle machen, die man in dieser Form nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Natürlich liegt das wie immer im Auge des jeweiligen Betrachters, doch die Kombination aus Fakten, Ahnungen-und eigenen Interpretationen lässt hier ein Gesamtbild entstehen, das ich persönlich nur als sehr gut bezeichnen kann.

Warum dieser Film also nicht gerade selten eher schlecht bewertet wird entzieht sich meiner Kenntnis, doch wahrscheinlich liegt das in dem Aspekt begründet, das die meisten Leute immer eine logische Erklärung auf dem Silbertablett serviert haben wollen. Das bekommt man hier sicherlich nicht, doch wenn man gerade zum Ende hin der Eingangs-Passage die nötige Gewichtung zukommen lässt, dann erklären sich doch viele Dinge von selbst. Das am Ende dennoch diverse Fragezeichen übrig bleiben ist doch umso mehr ein Grund dafür, diesen Film auch noch ein zweites Mal zu sichten, um dann eventuell noch weitere Gesichtspunkte zu erkennen, die das Ganze in ein überdurchschnittlich gutes Gesamtbild rücken, das dieser Film auf jeden Fall hinterlässt. Für Liebhaber eines anspruchsvollen Genre-Mixes kann man also auf jeden Fall eine dicke Empfehlung aussprechen, denn "Der Übergang" bietet durchgehend spannende-und sehr atmosphärische Unterhaltung,. die zudem auch noch die eigenen grauen Zellen anregt und genügend Spielraum für eigene Vermutungen offen lässt. Eine tolle Geschichte, sehr mysteriöse Momente und ein glänzend agierendes Darsteller-Ensemble ergeben hier insgesamt ein Gesamtpaket, das man sich zumindest einmal anschauen sollte.


Fazit:


Man muss nicht zwangsläufig jeden Film bis in das kleinste Teil verstehen um ihm eine gewisse Qualität zuzuschreiben. Diese ist in diesem Regie-Debüt zur Genüge vorhanden und so bleibt eigentlich nur zu hoffen, das "Der Übergang" nicht der letzte Streich von Evan Kelly bleiben wird, denn der gute Mann scheint definitiv ein Gespür für das gewisse Etwas zu haben.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 19. Apr 2014, 11:26
von horror1966
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Code Red
(Code Red)
mit Paul Logan, Velizar Binev, Borislav Iliev, Forbes KB, Manal El-Feitury, Ralitsa Paskaleva, Mya-Lecia Naylor, Dimo Alexiev, Julian Kostov, Elitsa Razheva, Valentin Ganev, Kitodar Todorov, Georgi Staykov
Regie: Valeri Milev
Drehbuch: Valeri Milev / Matthew Waynee
Kamera: Anton Bakarski / Emil Topuzov
Musik: keine Informationen
keine Jugendfreigabe
USA 2013

Stalingrad im Zweiten Weltkrieg: Als die russischen Truppen nach dem Kampf abziehen, tritt plötzlich unbemerkt ein rotes unbekanntes Gas aus – ein Gas das gefallene Soldaten wieder zum Leben erweckt. Viele Jahre später ist es erneut so weit. In einer kleinen bulgarischen Stadt setzt eine unverhoffte Explosion genau dieses Gas wieder frei und die Toten erwachen zu neuem Leben. Können die Bewohner entkommen bevor CODE RED ihre Stadt auf einen Schlag komplett auslöscht?


Mit "Code Red" legt Valeri Milev nach "Re-Kill" nun seine zweite Regiearbeit vor und präsentiert dabei einen weiteren der unzähligen Vertreter, die eine Mischung aus Zombiefilm und Bio-Horror darstellen. Aufgrund der Inhaltsangabe kann man schon erahnen, das man ein altbewährtes Szenario geboten bekommt, das sicherlich keine großartigen Neuerungen beinhaltet und diese Vermutung soll sich dann auch im Verlauf der Geschichte bestätigen. Wer nun aber der Meinung ist das sich so ziemlich schnell Langeweile oder Ermüdungserscheinungen einstellen könnten sieht sich getäuscht, denn der Regisseur hat hier eine wirklich sehenswerte Produktion auf die Beine gestellt, die sich wohlwollend von etlichen anderen Genre-Kollegen abhebt. Schon die recht fulminante Eröffnungs-Sequenz aus dem zweiten Weltkrieg sorgt dabei für Aufsehen und bietet dem geneigten Genre-Fan so ziemlich alles was das Herz begehrt, blutige Szenen und etliche Explosionen versetzen einen dabei gleich zu Beginn in die genau richtige Stimmung für ein Geschehen, das auch in der Folge weitaus mehr zu bieten hat, als manche im Netz umher schwirrende Kritik eventuell vermuten lässt. Nach dem stimmungsvollen Beginn setzt die Geschichte dann in der Gegenwart ein und als Location für die gesamte Chose ist man einmal mehr in den Ostblock, genauer gesagt nach Bulgarien gegangen. Ist einem dieser Schachzug in vielen anderen Filmen zumeist eher ein Dorn im Auge da die Szenerie dadurch des Öfteren den Anstrich eines Billig-Filmchens erhält, so ist man in vorliegendem Fall doch eher positiv überrascht, wie gut der triste-und trostlose Schauplatz doch zu den folgenden Geschehnissen passt. Es ensteht so eine wunderbar stimmige Grundstimmung, in der sich Hoffnungslosigkeit breit macht.

In weiten Teilen vermitteln die Ereignisse sogar einen apokalyptischen Eindruck und es macht sich ein äußerst starkes Gefühl der Beklemmung beim Zuschauer breit. Zudem gestalten sich die Abläufe jederzeit spannend und Milev hat seiner Story auch noch die nötige Härte einverleibt, damit man letztendlich zu einem überdurchschnittlich guten Gesamteindruck gelangen kann. Doch auch wenn "Code Red" streckenweise ziemlich hart-und blutig erscheint, ist der Film keinesfalls mit Splatter-Passagen überladen. Vielmehr sind die entsprechenden Szenen sehr gut über die gesamte Laufzeit verteilt, wobei gerade in den ersten gut 35 Minuten bis auf die starke Eröffnung der Geschichte eine etwas ruhigere Erzählweise in den Vordergrund tritt. Danach jedoch erhöht sich das Tempo immens und kann sich auch ganz locker bis zum Ende halten, so das im Endeffekt jeder Genre-Freund durchaus auf seine Kosten kommen sollte. Wenn man dieser mit geschätzten 3.000.000 $ budgetierten Produktion überhaupt etwas negativ ankreiden kann dann ist es höchstens der Aspekt, das diverse Gewalt-Passagen etwas zu hektisch geschnitten sind. Dadurch wird es einem nicht unbedingt leicht gemacht auch wirklich jedes Detail genau zu erkennen, doch insgesamt gesehen handelt es sich hierbei um Kritik auf einem recht hohen Niveau.

Größere Überraschungen und intensive Beleuchtungen der Charaktere sollte man hier allerdings nicht erwarten, doch dafür ist ein thematisch so gelagerter Film auch gar nicht ausgelegt. Das dargebotene Schauspiel der Akteure kann sich sehen lassen, auch wenn sich dabei niemand sonderlich in den Vordergrund spielt und oscarreife Leistungen sicherlich nicht zu erwarten sind. Es hat mich schon etwas überrascht, das gerade im Bezug auf die Darsteller so manch einer von totalem Versagen spricht, denn hier tun sich doch durch die Bank Performances auf, die dem Geschehen auf jeden Fall angemessen sind. Man sollte dabei doch auch keinesfalls aus den Augen verlieren, um welche Art von Film es sich hier handelt und gerade in thematisch ähnlich gelagerten Vertretern hat man schon weitaus schlechteres Schauspiel zu sehen bekommen, als es bei "Code Red" der Fall ist.

Insgesamt gesehen ist hier ein wirklich überraschend guter Genre-Film entstanden, der unter den unzähligen Billig-Produktionen doch positiv heraus sticht. Eine grandios dichte Endzeit-Atmosphäre, ein angemessener Härtegrad und eine durchgehend spannende Geschichte sorgen für beste Unterhaltung. Das dabei keine sonderliche Innovation vorhanden ist dürfte nicht wirklich überraschend sein, dafür bekommt man jedoch Altbewährtes in einer knackigen Verpackung serviert. Und so kann man ohne jegliche Bedenken eine Empfehlung an jeden aussprechen, der eine kurzweilige Mixtur aus Bio-Horror-und Zombiefilm zu schätzen weiß und dabei nicht auf ein gesundes Maß an Härte verzichten möchte.


Fazit:


"Code Red" ist ganz sicher kein Film der das Rad des Genres neu erfindet, es handelt sich allerdings um einen wirklich sehenswerten Vertreter seiner Art, der durchgehend beste-und kurzweilige Unterhaltung bietet. Atmosphärisch toll in Szene gesetzt beinhaltet das Werk dabei mehrere recht heftigePassagen, so das auch die Liebhaber der etwas härteren Gangart am Ende befriedigt werden dürften.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 19. Apr 2014, 12:42
von horror1966
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Angel of Death
(True Justice)
mit Steven Seagal, Sarah Lind, William 'Big Sleeps' Stewart, Lochlyn Munro, Jesse Hutch, Tanaya Beatty, Adrian Holmes, Zak Santiago, Ian Tracey, Peter Kent, Mackenzie Gray, Lily Gao, Ectasia Sanders, Phoenix Ly
Regie: Wayne Rose
Drehbuch: Richard Beattie / Keoni Waxman
Kamera: keine Informationen
Musik: Carly Paradis
FSK 16
Kanada / USA / 2012

Der weltweit gesuchte Top-Terrorist Hassan verlässt sein Versteck im Jemen, taucht mit Diamanten im Wert von 650 Millionen Dollar an der amerikanischen Pazifikküste auf und sucht Kontakt zur lokalen Unterwelt. Polizeiagent Elijah Kane folgert messerscharf, dass dabei nur um die Vorbereitung eines atomaren Anschlages in den USA gehen kann, und heftet sich mit dem Segen des CIA und seiner erprobten Mannschaft an die Fährte des Unholds. Zu dessen Hintermännern gehört ein alter Bekannter von Kanes: Der "Geist".


Und weiter geht es in der zweiten Staffel der "True Justice" Reihe, in der Elijah Kane und sein Team dem ominösen Hintermann "The Ghost" auf den Fersen sind, der aber anscheinend unzählige Strohmänner an die Front schickt und die Fäden aus dem Hintergrund in den Händen hält. Dieses Mal wird es dann auch so richtig brisant, denn das Team ist auf der Suche nach einer nuklearen Kofferbombe und muss dabei etliche Gefahren auf sich nehmen, um den Terroristen näher zu kommen. Dabei geraten Kane und seine Leute immer wieder in äußerst brenzlige Situationen und müssen sogar persönliche Verluste in Kauf nehmen, da ihre Gegner absolut kalt-und brutal zur Sache gehen. Was sich in den voran gegangenen Filmen schon leicht angedeutet hat wird in "Death Angel" leider zur traurigen Gewissheit, müssen die Kämpfer für Gerechtigkeit doch feststellen, das sich in den eigenen Reihen ein Maulwurf befindet, der ganz offensichtlich mit den Verbrechern zusammen arbeitet. Und so entwickelt sich hier immer mehr eine wilde Jagd nach einer Atombombe, bei der es extrem temporeich und streckenweise hart zur Sache geht.

Die wilde Hatz ist dabei äußerst spannend in Szene gesetzt worden und meiner persönlichen Meinung nach handelt es sich hier um einen der bisher besten Fälle des Teams, der allerdings in "Angel of Death" erst seinen Anfang findet und im dann folgenden "Dead Drop" weiter geführt werden soll. Erschienen die ersten Filme der zweiten Staffel stellenweise ein wenig zäh und man hatte zudem auch noch Schwierigkeiten sich mit der neu zusammen gesetzten Truppe von Kane anzufreunden, so ist man spätestens mit diesem Teil der Reihe endgültig angekommen. Außerdem läuft der gute Steven Seagal in vorliegender Geschichte für seine heutigen Verhältnisse noch einmal zur Höchstform auf und erscheint insbesondere in den Nahkämpfen wie ein sprudelnder Jungbrunnen, der es wirklich jedem Gegner schwer macht, auch nur annähernd eine Chance gegen ihn zu haben.

Die gesamte Geschichte wirkt viel runder als in den vorherigen Teilen und endlich scheint man die richtige Mischung gefunden zu haben, um dem Zuschauer nach leichten Startschwierigkeiten ein Format zu präsentieren, dessen Niveau ganz eindeutig angestiegen ist. Ein durchgehend konstant ansteigender Spannungsbogen und die nötige atmosphärische Dichte ergeben im Zusammenspiel mit einem ordentlichen Schuss Härte ein Gesamtpaket, das man ohne Bedenken als überdurchschnittlich gut bewerten kann. Zudem hat man sich mittlerweile mit den neuen Darstellern sehr gut angefreundet, die zudem auch in Sachen Schauspiel keinesfalls mehr so hölzern und etwas ungelenk agieren, wie es in den voran gegangenen Filmen der Fall war.

Und so gibt es an "Angel of Death" eigentlich nichts weiter auszusetzen, man bekommt einen Actioner auf gehobenem TV-Niveau geboten, der sich absolut sehen lassen kann. Ein wie gewohnt extrem cool agierender Steven Seagal erlebt noch einmal seinen zweiten Frühling und auch die ihm zur Seite gestellten Akteure scheinen so richtig aufzublühen. Eine interessante Geschichte, jede Menge Spannung und eine ordentliche Portion Action sorgen so für beste-und äußerst kurzweilige Unterhaltung, so das man definitiv eine dicke Empfehlung für dieses Werk aussprechen kann.


Fazit:


"Angel of Death" ist der bisher stärkste Teil der zweiten Staffel eines Formates, das mit vorliegender Story durchaus ein gewisses Steigerungs-Potential erkennen lässt. Und so kann man sich auch auf die weiteren Filme freuen, die das an den Tag gelegte Niveau hoffentlich auch halten können.


7,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 20. Apr 2014, 13:02
von horror1966
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Zombie Warz
(Falls the Shadow)
mit Bethany Berryessa, Ron Berryessa, Steven Berryessa, Teresa Berryessa, John Dallas Birchfield, Catherine Birdsong, Olivia Bishop, Forest Carbaugh, Sam Dalton, Ken Dewhirst, Gary Douglas, David Eby, Nomalanga Eniafe
Regie: Steven Berryessa
Drehbuch: Steven Berryessa
Kamera: Kevin Eslinger
Musik: Paul Thomas Lowder
keine Jugendfreigabe
USA / 2011

In den postapokalyptischen Südstaaten finden sich drei ungleiche Gruppen von Überlebenden zusammen. Jede einzelne Gruppe für sich muss ums nackte Überleben kämpfen. Die Gruppen sind zum einen dem mächtigen Stamm der Neu-Konföderation ausgeliefert, zum anderen sehen sie sich konfrontiert mit dem grauenhaften Hunger von Infizierten. Gelingt es den einzelnen Gruppen, sich im brutalen und blutigen Kampf um Erlösung, Liebe und Hoffnung zu behaupten?


Das die Zombie-Thematik als thematische Grundlage für einen Regie-Erstling genommen wird ist mittlerweile fast schon ein alter Hut, doch wohl eher selten hat man eine so dermaßen schlechte Umsetzung gesehen, wie sie Steven Berryessa für seine Geschichte gefunden hat. Durch einen nicht weiter erläuterten Krieg ist Amerika in ein Ödland verwandelt worden, in dem eine größere Gruppe Überlebender anscheinend die Südstaaten wieder auferstehen lassen möchte. Gleich zu Beginn wird dabei unverhohlener Rassismus in den Fokus gerückt in dem man eine Afro-Amerikanerin auf dem Scheiterhaufen verbrennt und auch ansonsten glänzt die Gruppierung unter der Führung eines Reverends durch Brutalität, Vergewaltigung und Mord. Das hört sich jetzt eigentlich nach genügend Potential für eine interessante Geschichte an, in der dann auch noch eine Zombie-Schwemme beinhaltet sein soll, von der man allerdings herzlich wenig zu sehen bekommt. Das wäre im Prinzip gar nicht mal so schlimm, wenn sich die Erzählung zumindest in die Richtung eines apokalyptischen Dramas entwickeln würde, doch auch in dieser Hinsicht offenbart sich "Zombie Warz" als regelrechter Rohrkrepierer.

Das liegt sicherlich nicht in der Tatsache begründet das es sich hier ganz eindeutig um eine absolute Low Budget Produktion handelt, denn dieser Aspekt wird dem Zuschauer schon mit den ersten Bildern des Filmes eindrucksvoll vor Augen geführt, die einen doch äußerst billigen Look an den Tag legen. Auch dieser Punkt ist generell nicht als negativ zu bewerten, hat man in den letzten Jahren doch unzählige-und mit wenig Geld produzierte Werke zu Gesicht bekommen, die dennoch eine Menge an Qualität vorzuweisen hatten. Dieser Begriff scheint in vorliegendem Fall jedoch eher als absolutes Fremdwort zu gelten, denn "Zombie Warz" beinhaltet im Grunde genommen rein gar nichts, was man auch nur annähernd positiv hervorheben könnte. Das beginnt schon mit der eher trägen Story-Line, die lediglich in den letzten gut 15 Minuten ein wenig Action in Form von Zweikämpfen aufzuweisen hat. Bis dahin jedoch wird man lediglich mit kleineren versprengten Gruppen konfrontiert die scheinbar ziellos durch die Pampa wandern, um sich dann letztendlich wie durch Zufall zusammen zu finden und den Kampf gegen die verbrecherischen Südstaaten-Gruppe aufnehmen. Von den guten alten Untoten ist dabei relativ wenig zu sehen und man fragt sich mehrmals, warum der Begriff Zombie überhaupt im Titel des Werkes erwähnt wird.

Statt sehenswerter Untoten-Action bekommt man stattdessen ein eher lahmes Szenario geboten, das eigentlich gar keine Schauwerte beinhaltet und zudem auch noch mit einer deutschen Synchronisation ausgestattet ist, die wirklich jeder Beschreibung spottet. Andererseits unterstreicht das nur den äußerst schlechten Gesamteindruck den man hier erlangt, denn sämtliche Komponenten versagen auf der ganzen Linie, so das am Ende lediglich der einsetzende Abspann des Filmes sehr wohlwollend gewertet werden kann. Steven Berryessa, der anscheinend seine halbe Familie zur Unterstützung in der Darsteller-Riege untergebracht hat sind wirklich unzählige Fehler unterlaufen, zum einen ist seine Erzählung von so ziemlich jeder inhaltlicher Substanz befreit, zum anderen greift der gute Mann hier auf ein Schauspieler-Ensemble zurück, das diese Bezeichnung gar nicht verdient. Hölzernes-und ausdrucksloses Schauspiel ist die Folge und die im Film enthaltenen Dialoge erscheinen phasenweise regelrecht deplaciert. Bis auf diverse Kraftausdrücke und eher sinnlose Wortwechsel bekommt man eigentlich nichts geboten und so ergibt sich schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne ein Gesamtbild, das sich bis zum Ende hin eher verschlechtern als verbessern soll.

Selbst wenn man mit ganz niedrigen Erwartungen an diese Low Budget Produktion herangeht, dürften diese im Endeffekt noch unterboten werden, denn der Regisseur dieses üblen Machwerkes ist anscheinend mit ebenso wenig Talent ausgestattet, wie Teile seiner Familie als Schauspieler. Nicht anders ist dieser Film logisch zu erklären, der in seiner Summe mit dem Begriff Rohrkrepierer noch viel zu gut wegkommt. Es handelt sich in allen Belangen um den absoluten filmischen Bodensatz und gut 90 Minuten verschwendete Lebenszeit, die man weitaus besser hätte nutzen können. Eigentlich finde ich selbst in der miesesten filmischen Umsetzung noch etwas Positives, doch in vorliegendem Fall möchte man im Prinzip schon nach wenigen Minuten die DVD aus dem heimischen Player holen und ihr einen Freiflug aus dem Fenster zu Gute kommen lassen.


Fazit:


"Zombie Warz" ist definitiv ein Film, den die Welt nun wirklich nicht gebraucht hätte. Mehr als in dieser Geschichte hätte man kaum falsch machen können, so das von diesem üblen Machwerk dringend abzuraten ist.


1/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 20. Apr 2014, 13:39
von horror1966
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Dschungelcamp - Welcome to the Jungle
(Welcome to the Jungle)
mit Jean-Claude Van Damme, Adam Brody, Rob Huebel, Kristen Schaal, Megan Boone, Bianca Bree, Juan C. Defendini, Eric Edelstein, Zev Glassenberg, Dennis Haysbert, Tommy Kavelin, Stephanie Lopez, Michael J. Morris
Regie: Rob Meltzer
Drehbuch: Jeff Kauffmann
Kamera: Eric Haase
Musik: Karl Preusser
FSK 12
Großbritannien / USA / 2013

"Teambuilding" - da kriegt Agenturchef Crawford leuchtende Augen. Und deshalb schickt er seine einfallslosen Leute, die sich allenfalls in Zickenkriegen ermüden, auf eine einsame Insel. Dort sollen sie unter Führung des knallharten Militaryman Storm zu einem echten Team zusammenwachsen. Doch aus der trendigen Incentivereise wird der Ernstfall, als der Pilot stirbt und auch Storm verschwindet. Ganz auf sich allein gestellt, fallen bei den Großstädtern bald sämtliche zivilisatorischen Hemmungen und Hüllen. Nur der schüchterne Chris sucht mit drei Kollegen ernsthaft einen Ausweg, während Büroekel Phil sich zum Inselkönig ausrufen lässt und seine Untertanen mit halluzinogenen Pflanzen und Gruppensex bei Laune hält ...


Eine Komödie mit einem Jean-Claude Van Damme in einer der Hauptrollen scheint auf den ersten Blick doch recht gewöhnungsbedüftig, ist der geneigte Fan es doch vielmehr gewohnt das sich der Belgier durch seine Kampfkünste in den Vordergrund spielt. Doch ganz ehrlich gesagt bin ich sehr positiv überrascht über die Tatsache, das die Action-Ikone richtig gut in das hier komödiantische Treiben hineinpasst, was sicherlich auch daran liegt das er sich selbst ein wenig auf die Schippe nimmt. Regisseur Rob Meltzer hat sich für seinen ersten Spielfilm eine nette Thematik ausgesucht und seine Geschichte mit einigen durchaus bekannten Gesichtern besetzt, die allerdings nicht unbedingt zur absoluten A-Klasse gehören. Das ist aber auch überhaupt nicht nötig denn die versammelte Riege sorgt hier durchgehend für äußerst kurzweilige Unterhaltung und kann dem Zuschauer auch so manchen Lacher entlocken. Natürlich wird der enthaltene Humor ganz bestimmt nicht jeden Geschmack treffen, hat man hierbei doch auf eine Mischung aus teilweise vollkommen überzogenen Passagen und andererseits bissigen Wortwitz gesetzt und diese Kombination noch zusätzlich mit manchmal grotesker Situationskomik angereichert.

So ist man dann als Zuschauer auch des Öfteren hin.und her gerissen, denn erscheint das Geschehen in manchen Phasen schon fast ein wenig albern, so kann es doch an anderer Stelle mit wunderbarer Komik glänzen, an der man sich regelrecht ergötzen kann. "Welcome to the Jungle" enthält dabei wirklich sämtliche Charaktere, um das hier dargestellte Szenario einigermaßen glaubhaft zu gestalten, denn die Zusammensetzung der Mitarbeiter-Riege aus der Werbeagentur bedient sämtliche Facetten die man sich nur vorstellen kann. Der unscheinbare Nerd ist ebenso vorhanden wie der typische Speichellecker, zudem gibt es die üblichen optisch gut anzuschauenden Damen ebenso wie den intriganten Möchtegern-Typen, der ganz eindeutig an seinem übersteigerten Ego leidet. Als Dreingabe wird dann noch Van Damme eingefügt der auf den ersten Blick ein echter Survival-Experte zu sein scheint, sich im Endeffekt jedoch als absolute Mogelpackung herausstellt. Diese Kombination der verschiedensten Charaktere sorgt dann auch für jede Menge Zündstoff und man kann sich denken, das die Dinge auf der wunderschönen Insel mit der Zeit immer mehr aus dem Ruder laufen.

Bewusst überspitzt lässt Rob Meltzer seine Darsteller-Riege nun gegeneinander antreten, wobei sich die beiden Hauptfiguren Chris und Phil in den Mittelpunkt drängen. Während der schüchterne Nerd (Chris) dabei immer mehr ungeahnte Qualitäten erkennen lässt und letztendlich zu einer Art Held aufgebaut wird, sorgt das überzogene Ego von Phil zusehends dafür, das sich im Bezug auf seine Person immer stärkere Ablehnung beim Betrachter breit macht. Das Ganze ist dann phasenweise wirklich urkomisch umgesetzt worden und es offenbaren sich diverse hanebüchene Momente, bei denen man herzlich lachen kann. Man sollte dabei allerdings eine gewisse Vorliebe für die komödiantische Mixtur aus Slapstick-und bissigem Wortwitz haben, denn ansonsten dürfte das dargestellte Szenario nicht wirklich zünden. Mir persönlich hat der Film aber sehr positiv überrascht, wobei insbesondere Jean-Claude Van Damme weitaus besser agiert hat, als ich es ihm letztendlich zugetraut hätte. Durch seinen wie eigentlich immer stoischen Gesichtsausdruck sorgt der gute Mann nämlich dafür, das von seiner Figur nicht zu erwartende-und komische Momente ausgehen. Manch einer mag das eventuell vollkommen anders werten, doch gerade seine oft leblos erscheinende Mimik ist für das hier stattfindende Szenario nahezu goldrichtig gewählt.

Im Endeffekt kommt es bei "Dschungelcamp - Welcome to the Jungle" wie immer auf den rein persönlichen Geschmack an, aber auf jeden Fall sollte man diesem Film eine echte Chance geben. Sicherlich liegt an dieser Stelle kein filmisches Meisterwerk vor, aber die Geschichte beinhaltet doch genügend Schauwerte, um eine dicke Empfehlung an alle auszusprechen, die eine teils äußerst schräge Komödie zu schätzen wissen.


Fazit:


Nicht jeder wird meine Meinung teilen, aber dieser Film ist keinesfalls so schlecht, wie manche Meinungen es eventuell vermuten lassen. Witzig-und streckenweise extrem skurril offenbart sich hier eine Geschichte in der Slapstick, Sarkasmus und Ironie wirklich gut verpackt wurden und so für einen insgesamt überdurchschnittlich guten Gesamteindruck sorgen dürften.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 20. Apr 2014, 13:39
von horror1966
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Dead Drop
(True Justice)
mit Steven Seagal, Sarah Lind, Lochlyn Munro, Jesse Hutch, Tanaya Beatty, Adrian Holmes, Ecstasia Sanders, Mike Dopud, Bradley Stryker, Nelson Leis, Primo Allon, Priscilla Faia, Gardiner Millar, Aidan Pringle, Darren Shahlavi
Regie: Lauro Chartrand
Drehbuch: Steven Seagal / Richard Beattie / Keoni Waxman
Kamera: keine Informationen
Musik: Carly Paradis
FSK 16
Kanada / USA / 2012

Elijah Kane und seine Spezialtruppe sind mittlerweile so geheim, dass nur mehr einzelne CIA-Agenten von ihrer Existenz wissen. Und ihnen Jobs auftragen, die selbst der CIA zu heikel oder gefährlich sind. Kane zweifelt zunehmend daran, ob das so gut ist, seit sich herausstellt, dass verschiedene CIA-Agenten knietief in den Schmuggel einer atomaren Kofferbombe verwickelt sind. Also stellt er seine Partner mal auf die Probe und erlebt keine Überraschung. Im Hintergrund zieht derweil seine Nemesis "The Ghost" die Fäden.


Die Inhaltsangabe beschreibt es sehr treffend, denn Kane und sein Team sind mittlerweile bei der Jagd nach den nuklearen Kofferbomben fast vollkommen auf sich allein gestellt. Verrat in den eigenen Reihen sorgt dabei dafür, das die Spezialtruppe mittlerweile keinem mehr trauen kann, sind doch anscheinend zu viele Gruppen in die heikle Angelegenheit verwickelt. So gestaltet sich das Ganze dann auch phasenweise als enges Geflecht aus Lügen und Intrigen, was die Suche für Kane und Co. nicht gerade leichter macht. "Dead Drop" setzt dabei nahtlos da an wo "Angel of Death" geendet hat und beinhaltet einmal mehr eine äußerst interessante Story, die mit einer Menge Tempo und sehr viel Spannung ausgestattet ist. Der ominöse Hintermann "The Ghost" zieht weiterhin die Fäden aus dem Hintergrund und scheint dabei einfach nicht zu fassen zu sein und ganz egal wie sehr sich das Team darum bemüht, scheint es dem unsichtbaren Gegner doch irgendwie kein Stück näher zu kommen.

Und so schlägt man sich also weiterhin mit den unzähligen Strohmännern herum, wobei wieder einmal etlich brenzlige Situationen zu meistern sind. Mit ordentlich Action und mehreren Schießereien gestaltet sich das Szenario relativ abwechslungsreich, so das der Zuschauer durchgehend mit kurzweiliger Unterhaltung bedient wird, in der langatmige Passagen keinerlei Platz finden. Natürlich wurden die Geschehnisse so in Szene gesetzt, das auch in diesem Film noch keine wirkliche Entscheidung stattfindet, denn am Ende des Filmes konnten Kane und sein Team trotz aller Anstrengungen der zweiten Kofferbombe noch nicht Herr werden. Das sorgt natürlich für eine gewisse Vorfreude und anhaltende Spannung, denn mittlerweile fiebert man richtiggehend mit und will um jeden Preis wissen, wer hinter dem Namen "The Ghost" steckt. Für das Format an sich ist es allerdings notwendig die Ereignisse zu strecken, bindet man doch so den Betrachter an sich, denn zu diesem Zeitpunkt wird wohl niemand aus der Serie aussteigen, der sie bis zu diesem Zeitpunkt aufmerksam verfolgt hat.

Im Bezug auf die vorhandene Härte fährt "Dead Drop" im Gegensatz zum Vorgänger ein wenig zurück, zwar beinhaltet der Film wie schon kurz erwähnt jede Menge Action, jedoch erscheinen die entsprechenden Passagen nicht ganz so kompromisslos wie in "Angel of Death", der in dieser Beziehung wohl der bisher härteste Teil der gesamten Serie war. Dennoch wird der Action-Freund durchaus auf seine Kosten kommen, doch in erster Linie ist es hier der straff gezogene Spannungsbogen, der einen wirklich bei Atem hält. Man sollte jedoch nie aus den Augen verlieren, das man sicherlich kein furioses Spektakel serviert bekommt sondern lediglich Filmkost auf in meinen Augen gehobenem TV-Niveau. Das ist aber auch keinesfalls negativ aufzufassen, denn für eine Produktion dieser Art kann sich die "True Justice" Reihe wirklich jederzeit sehen lassen.

Und so kann man sich letztendlich schon auf die folgenden Teile freuen, in denen hoffentlich endlich die Frage geklärt wird, wer hinter der schwammigen Bezeichnung "The Ghost" steckt. Zudem ist es schön mit anzusehen, wie sich die einzelnen Haupt-Charakter hier immer mehr weiter entwickeln und so auch steigende Sympathiewerte beim Zuschauer einheimsen können. Das Schauspiel ist generell angemessen, wobei man sicherlich keine Wunderdinge erwarten sollte. Im Endeffekt handelt es sich also um ein stimmiges Gesamtpaket, in dem interessante Geschichten und eine Menge Spannung ganz eindeutig im Vordergrund stehen.


Fazit:


Die ganz große Filmkost wird mit der "True Justice" Reihe sicherlich nicht geboten, wer aber an einem gelungenem TV-Format seine Freude hat ist hier bestens aufgehoben. Selbst in im mittlerweile dritten Frühling steckender Steven Seagal kann in der Rolle des Team-Leaders noch immer überzeugen und ist als cooler Macho die absolute Ideal-Besetzung.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 21. Apr 2014, 14:10
von horror1966
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Into the Dark
(Into the Dark)
mit Mischa Barton, Ryan Eggold, Leah Pipes, Frank Ashmore, Melinda Browne, Jessee Foudray, Melinda Y. Cohen, Richard Johnson, Ward Edmondson, Ryan Malachy, Jaz Martin, John Rubinstein, Jim Tooey
Regie: Mark Edwin Robinson
Drehbuch: Mark Edwin Robinson
Kamera: Eduardo Enrique Mayén
Musik: Jesse Voccia
FSK 16
USA / 2012

Der Tod ihrer Eltern hat Sophia Monet schwer auf der Bahn geworfen. Von schweren Depressionen geplagt, verzweifelt sie am Sinn des Lebens, bis sie einen mysteriösen jungen Mann kennen lernt. Diese Bekanntschaft gibt ihr neue Kraft. Als er von einem Tag auf den anderen in den Tiefen eines vermeintlichen Spukhauses verschwindet, will Sophie einen weiteren Niederschlag nicht hinnehmen: Mit ihren Freunden nimmt sie die Suche des Mannes auf - auch wenn es bedeutet, dass sie sich in dem Haus selbst in Lebensgefahr begibt.


''Paranormal Activity trifft auf Ghost - Nachricht von Sam trifft und Flatliners - sehenswerter Gruseler'' (Play DVD)


Diese Beschreibung trifft die von Regisseur Mark Edwin Robinson wohl am ehesten denn "Into the Dark" ist keinesfalls der auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers angepriesene Haunted House Horror, den manch einer höchstwahrscheinlich erwarten wird. Es steht doch vielmehr hauptsächlich die gern verfilmte Thematik im Vordergrund ob es ein Leben nach dem Tode gibt, oder ob mit dem Tod wirklich endgültig alles vorbei ist. Die Spukhaus-Thematik kommt dabei leider etwas zu kurz und gibt sich auch erst nach gut einer Stunde so richtig zu erkennen, so das man in dieser Beziehung keine allzu großen Erwartungen hegen sollte. Einerseits ist Robinson hier durchaus ein sehenswerter Mix gelungen, der neben diversen Horror-Elementen gleichzeitig die Züge eines Dramas, sowie Anleihen an eine Liebesromanze erkennen lässt. Ergibt dies eine gar nicht einmal so uninteressante Kombination so ist die Vermischung mehrerer Genres aber auch im gleichen Atemzug dafür verantwortlich, das die Geschichte keinen konstanten Spannungsaufbau beinhaltet. Immer wieder kommt es zu diversen Einbrüchen und das trübt das Seh-Vergnügen dann doch ein wenig.

In den ersten gut 50 Minuten bekommt man hauptsächlich eine tiefer gehende Charakter-Beleuchtung der Hauptfigur Sophia die zugegebenermaßen wirklich gut ausgefallen ist. Mischa Barton kann in der Rolle nicht nur durch einen optisch hübschen Eindruck überzeugen, ihr Schauspiel ist gleichzeitig das eigentliche Highlight des gesamten Filmes. Die ihr zur Seite gestellten Akteure kommen dabei jedoch etwas zu kurz und kommen kaum über den Status eher blasser Nebenfiguren hinweg. Dieses kleine Manko kann man allerdings wohlwollend zur Kenntnis nehmen, denn Barton gleicht die auftretenden Defizite durch ihre Omnipräsenz jederzeit locker aus. Das eigentliche Problem der Geschichte besteht viel eher darin, das sich zu keiner Zeit ein richtig gruseliges Ambiente einstellen will, obwohl der in der zweiten Filmhälfte gewählte Schauplatz in dem riesigen Wohnhaus im Prinzip die ideale Voraussetzung dafür anbietet. Doch bis auf einige wenige Schockmomente kann das Geschehen kaum Gänsehaut erzeugen, so das der Zuschauer in dieser Beziehung nicht gerade verwöhnt wird. Trotzdem entfaltet sich zumindest eine recht ordentliche Grundstimmung, die vor allem im zweiten Teil des Filmes zunehmend dichtere Züge erkennen lässt. Ein echter Funke will aber zu keiner Zeit überspringen, denn immer wenn der subtil in Erscheinung tretende Horror einmal in den Vordergrund rückt, verzettelt man sich im Mix der einzelnen Genres.

Dadurch verwässert sich die Story teilweise ein wenig und nicht selten entsteht dabei der Eindruck, das der Regisseur sich nie so richtig entscheiden konnte, in welche Richtung das Szenario eigentlich tendieren soll. Vielleicht hätte man aus "Into the Dark" einen waschechten Spukhaus-Film machen sollen, denn die Zutaten dafür sind definitiv vorhanden. Den Plot aber stattdessen mit zusätzlichen Elementen anderer Genres zu vermischen, stellt sich so im nachhinein als Fehler heraus, präsentiert sich dem Betrachter doch im Endeffekt lediglich ein Film, der sich im ganz normalen Durchschnittsbereich ansiedelt und so eine ganze Menge an Potential verschenkt hat. Damit wir uns an dieser Stelle richtig verstehen, es handelt sich keineswegs um ein schlechtes Werk, nur hätte man weitaus mehr aus den vorhandenen Zutaten machen können. Stattdessen gestalten sich die Ereignisse aber zu vorhersehbar und zu allem Überfluss beinhaltet die Geschichte auch noch ein Ende, das man kaum kitschiger hätte in Szene setzen können.

Letztendlich bietet "Into the Dark" den erstklassigen Gruselfilm den man sich eventuell gewünscht hat, da etliche sehr gute Ansätze leider im Sand verlaufen. Eine äußerst gut aufspielende Mischa Barton bleibt so im Prinzip der einzige echte Höhepunkt in einem Szenario, das im Endeffekt einen doch etwas zu unausgegorenen Eindruck hinterlässt. Trotz einiger augenscheinlicher Mängel kann man sich das Werk aber dennoch jederzeit gut anschauen, nur sollte man die eigene Erwartungshaltung nicht von diversen Aufdrucken auf dem DVD-Cover beeinflussen lassen, da man sonst am Ende doch eine gewisse Ernüchterung verspürt. Eine einmalige Sichtung kann also auf keinen Fall schaden, ob der Film allerdings zu mehr zu gebrauchen ist, muss letztendlich ein jeder für sich selbst entscheiden.


Fazit:


"Into the Dark" ist wahrlich kein schlechter Film, schöpft allerdings nicht annähernd das Potential aus das seiner Thematik zu Grunde liegt. So bekommt man einen nicht gänzlich stimmigen Genre-Mix geboten, der sich leider nicht oberhalb des üblichen Durchschnittes ansiedeln kann und so wohl auch keinen allzu nachhaltigen Eindruck hinterlässt.


6/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 22. Apr 2014, 14:35
von horror1966
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You're Next
(You're Next)
mit Sharni Vinson, Nicholas Tucci, Wendy Glenn, AJ Bowen, Joe Swanberg, Margaret Laney, Amy Seimetz, Ti West, Rob Moran, Barbara Crampton, L.C. Holt, Simon Barrett, Lane Hughes, Kate Lyn Sheil
Regie: Adam Wingard
Drehbuch: Simon Barrett
Kamera: Andrew Droz Palermo
Musik: Mads Heldtberg / Jasper Justice Lee / Kyle McKinnon
keine Jugendfreigabe
USA / 2011

Um die Familie wieder enger zusammenzubringen, laden Aubrey und Paul Davison alle vier Kinder nebst Anhang zwecks Familienzusammenführung in ihren einsam gelegenen und etwas heruntergekommenen Wochenendlandsitz ein. Doch der traute Familienabend bekommt schnell eine blutige Wendung als eine Bande blutrünstiger Angreifer mit Tiermasken das einsame Haus der Davisons überfällt. Die Familie hat keine Ahnung, wer sie bedroht, warum die gnadenlosen Maskenmänner ausgerechnet sie ausgesucht haben und ob die Feinde sich innerhalb oder außerhalb des riesigen alten Hauses befinden. Sie wissen nur eins: Keiner von ihnen ist sicher.


Normalerweise ist es nicht unbedingt ein gutes Zeichen, wenn ein Film erst Jahre nach seinem Erscheinen den Weg auf DVD findet. Zumeist handelt es sich dann überwiegend um eher schlechte Werke doch das es auch vollkommen anders gehen kann, beweist vorliegender "You're Next" von Adam Wingard, mit dem sich eine absolut lohnenswerte Kombination aus Home Invasion Thriller-und Slasher präsentiert. Was einmal mit Filmen wie "Funny Games" begann gehört ja mittlerweile zum guten Ton und ist ein fester Bestandteil des Horror-Genres geworden, denn harter Terror in den eigenen vier Wänden ist in der heutigen Zeit ein bewährtes Mittel, um dem Zuschauer zumeist ein äußerst intensives Film-Erlebnis zu servieren. Kaum eine andere Thematik löst nämlich so große Ängste beim Menschen aus, als wenn man sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen kann und dort von Außenstehenden physisch und psychisch terrorisiert wird. Auch dieser Beitrag nimmt sich des Themas an und rundet es dabei mit diversen Elementen des Slashers ab, was insgesamt gesehen für eine höchst explosive-und intensive Mixtur sorgt, die dem Betrachter ordentlich zusetzt. Zugegeben, der Film braucht bis auf seine Eingangs-Sequenz, in der ein junges Päärchen brutal ermordet wird eine gute halbe Stunde bis er so richtig auf Touren kommt und in dieser Zeitspanne wird man fast ausschließlich mit den jeweiligen Charakteren konfrontiert, die sich hier zu einem Familientreffen einfinden. Schnell merkt man dabei das hier längst nicht alles in Ordnung ist, denn offensichtliche Spannungen die in erster Linie unter den Geschwistern bestehen sind ein deutliches Indiz dafür, das man sich untereinander nicht sonderlich ausstehen kann.

Das an dieser Stelle lediglich die Spitze des Eisberges angekratzt wird kehrt sich im weiteren Verlauf der Geschehnisse heraus, wobei man durchaus frühzeitig erahnen kann, worauf die gesamte Chose am Ende hinaus läuft. Damit ist man im Prinzip auch schon bei der einzigen Schwäche des Werkes angelangt, denn trotz diverser eingebauter Wendungen ist die Geschichte relativ leicht zu durchschauen. Wer also einen Ausbund an Innovation und etliche Neuerungen erwartet wird eher enttäuscht sein, denn die vorhandenen Plot-Twists sind für Kenner der Materie nicht unbedingt überraschend. Mich persönlich hat das weniger gestört, denn trotz dieses Mankos schafft es "You're Next" eigentlich fast spielerisch, ein ordentliches Spannungspotential aufzubauen und das Szenario mit einer bedrohlichen Grundstimmung auszustatten, von der die Ereignisse bis zum bitteren Ende zehren können. Neben diesen für einen Film dieser Art lebensnotwendigen Zutaten hat Regisseur Adam Wingard seine Erzählung mit einem ordentlichen Härtegrad ausgestattet, der sich sowohl auf psychischer, wie auch auf visueller Ebene jederzeit zu erkennen gibt. Dabei artet das Ganze jedoch zu keiner Zeit in eine sinnlose Schlachteplatte aus und zunächst bekommt man die Gewaltdarstellungen auch hauptsächlich nur im Ansatz zu sehen. Mit zunehmender Laufzeit wird die Schraube der Gewalt jedoch immer höher geschraubt und gerade zum Ende hin wartet man dann auch mit mehreren expliziten Szenen auf.

Es ist insbesondere diese Herangehensweise die mir hier sehr gut gefallen hat, denn Wingard fällt nicht sofort sprichwörtlich mit der Tür ins Haus, sondern lässt ein immenses Steigerungspotential in seiner Geschichte erkennen. Immer näher führt er den Zuschauer an die Grenzen der Belastbarkeit, denn trotz einer vorhandenen Vorhersehbarkeit der Abläufe kann man sich eines unglaublich starken Gefühls der Beklemmung unmöglich erwehren. Wenn man dann noch die Zusammenhänge gänzlich vor sich ausgebreitet sieht erhält man zusätzlich einen brutalen Tiefschlag verpasst, denn die Motive für die etlichen Morde hinterlassen ein wahrlich flaues Gefühl im Magen und führen einem einmal mehr eindrucksvoll vor Augen, zu welchen Taten mancher Mensch doch in der Lage ist wenn er sich selbst bereichern kann. Man wird also die ganze Zeit über mit eher negativen Emotionen konfrontiert und so nimmt man es nur zu gerne hin, das mit der jungen Erin (Sharni Vinson) eine Sympathieträgerin mit von der Partie ist, die sich im Laufe der Zeit als wahre Kampf-Amazone und Survival-Expertin zu erkennen gibt. Gleichzeitig handelt es sich bei ihr auch um die einzige Figur, die über eine wirklich charismatische Ausstrahlung verfügt und der man einen Hauptteil seiner Aufmerksamkeit schenkt. Sämtliche anderen Akteure sind nämlich einfach zu unsymphatisch oder leben ganz einfach nicht lange genug, als das man sich eingehend mit ihnen beschäftigen würde.

Neben einer Menge Härte, einer sehr gut agierenden Hauptdarstellerin und den ansonsten üblichen Zutaten beinhaltet die Geschichte an einigen Stellen zudem auch etwas bissigen Humor, der in erster Linie in der Schluss-Einstellung seinen absoluten Höhepunkt findet. Doch auch zuvor offenbart sich teils schwarze Situationskomik und auch diverse Dialoge sind von unverhohlenem Sarkasmus und einer menge Ironie durchzogen. Dennoch ist "You're Next" in der Hauptsache ein relativ harter Genre-Vertreter, für den man definitiv eine ganz dicke Empfehlung aussprechen kann. Lediglich die Liebhaber innovativer Momente werden nicht so ganz auf ihre Kosten kommen, da die als Überraschungsmomente gedachten Passagen doch eher leicht vorhersehbar sind. Manch einer mag das aber eventuell vollkommen anders sehen, denn wie immer liegt das im Auge des jeweiligen Betrachters. Wie dem aber auch sei, dieser Film hat mir wirklich so richtig gut gefallen und beinhaltet genau die richtige Kombination aus Atmosphäre, Terror und visueller Härte, so das ein intensives Film-Erlebnis vorprogrammiert ist. Wer Home Invasion Thriller und Slasher liebt kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten und wird mit einem Szenario belohnt, das komischerweise bei mehreren Kritiken im Netz gar nicht so gut wegkommt, was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann.


Fazit:


Nicht sonderlich innovativ, dafür aber knallhart und kompromisslos kommt mit "You're Next" eine Genre-Film daher der eine ganze Menge zu bieten hat. Zudem ist mit Hauptdarstellerin Sharni Vinson eine Figur an Bord, die sich nicht so einfach in die Opferrolle hinein drängen lässt und den Tätern mit enormer Gegenwehr-und Einfallsreichtum zu Leibe rückt.


8,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 24. Apr 2014, 12:52
von horror1966
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Hijacking
(Kapringen)
mit Pilou Asbæk, Søren Malling, Dar Salim, Roland Møller, Gary Skjoldmose Porter, Abdihakin Asgar, Amalie Ihle Alstrup, Amalie Vulff Andersen, Linda Laursen, Keith Pearson, Allan Arnby, Bettina Schjerlund, Derrick Dharmakan
Regie: Tobias Lindholm
Drehbuch: Tobias Lindholm
Kamera: Magnus Nordenhof Jønck
Musik: Hildur Guðnadóttir
FSK 16
Dänemark / 2012

Piraten kapern ein dänisches Frachtschiff, die Crew nehmen sie als Geiseln. Der Schiffskoch Mikkel soll für sie den Kontakt mit der Geschäftsführung herstellen. Es beginnen zermürbende Verhandlungen, und schon bald ist Reeder Peter hin- und her gerissen zwischen der emotional aufgeladenen Verantwortung für seine Männer und den taktischen Anweisungen des britischen Verhandlungsspezialisten Connor.


Mit "Hijacking" präsentiert sich einmal mehr ein eindrucksvoller Beweis dafür, welch grandiose Filme aus dem skandinavischen Raum kommen. Dieses Mal ist es Dänemark und Regisseur Tobias Lindholm serviert hier einen Thriller, der unglaublich intensiv auf den Zuschauer einwirkt. Freunde eines hohen Tempos und einer actionreichen Erzählung sind an dieser Stelle allerdings fehl am Platz, denn es handelt sich um eine äußerst ruhige Erzählung, die jedoch gerade aus diesem Aspekt heraus erst ihre volle Wirkung erzielen kann. Die vorhandene Thematik ist dabei sehr interessant und Lindholm lässt sein Gespür für das Wesentliche erkennen, indem er sein Hauptaugenmerk keinesfalls auf irgendwelche Gewaltdarstellungen, sondern vielmehr auf die zermürbenden Verhandlungen legt die zwischen den Piraten und der Reederei stattfinden. Im Laufe der Zeit schälen sich dabei drei Hauptfiguren heraus, wobei die Figur des Vermittlers der Piraten (Omar) einen eher sekundären Stellenwert einnimmt. Richtig im Fokus stehen eigentlich nur der Geschäftsführer der Reederei (Peter) und der Schiffskoch Mikkel, an deren Charakteren auch der immense Druck fest gemacht wird, der durchgehend wie ein Damokles-Schwert über den Ereignissen hängt. Zu Beginn ist es noch nicht so leicht auszumachen wie sehr sich die Verhandlungen letztendlich in die Länge ziehen und kann eventuell noch zu der Einschätzung gelangen, das die Situation relativ schnell geklärt wird.

Das gnadenlose feilschen um das Lösegeld für Schiff und Crew entwickelt sich jedoch immer mehr zu einer extrem zähen Angelegenheit, die sich dann auch erst nach gut 130 Tagen klären kann. An dieser Zeitspanne kann man gut ermessen, wie peinigend und quälend das Ganze insbesondere für die gefangene Crew sein muss, was stellvertretend immer wieder durch den Schiffskoch Mikkel exemplarisch ins Bild gesetzt wurde, der körperlich und vor allem geistig weit über die Grenzen der Belastbarkeit geführt wird. An dieser Stelle sollte man erwähnen, das vor allem das großartige Schauspiel der Akteure einen unglaublich hohen Anteil an der authentischen Wirkung des Szenarios hat, denn sämtliche Akteure liefern hier absolut erstklassige Leistungen ab. Wird von der Seite der Gefangenen die immer vorherrschende Todesangst durch Pilou Asbæk (Mikkel) grandios zum Ausdruck gebracht, so ist es auf der anderen Seite Søren Malling (Peter), der die Verhandlungsposition der Reederei wunderbar in den Vordergrund rückt. Obwohl der Mann taktischen Verhandlungszwängen unterliegt, kommt insbesondere die menschliche Komponente äußerst gut zum Vorschein. Obwohl Peter mit seinen Mitarbeitern im sicheren Dänemark sitzt und die Interessen der Firma vertritt wird eindeutig klar, das ihm in erster Linie das Wohl der Schiffs-Crew am Herzen liegt, was die gesamte Situation phasenweise schon fast unerträglich macht.

Als Betrachter kann man sich dabei unglaublich gut in die vorherrschende Lage hinein versetzen und spürt die immer stärker zum Vorschein kommende Intensität, die gerade aufgrund der sehr ruhigen Erzähl-Struktur des Filmes immer mehr in den Vordergrund rückt. Man fühlt sich selbst nicht wohl in seiner Haut und mit zunehmender Laufzeit wird man immer stärker selbst zum Spielball der Geschehnisse, die immens spannend und beklemmend auf einen einwirken. Eher selten ist es der Fall, das man sich so dermaßen stark in diverse Figuren einer Geschichte einfühlen kann und dabei vermeint, das man selbst zu einem Teil des Szenarios wird. "Hijacking" schafft dies fast spielend und so ist man immer stärker von der Glaubwürdigkeit dieses Werkes beeindruckt, das einen bis zur letzten Minute fast magisch in seinen Bann zieht. Gerade wenn man im Begriff ist sich etwas zu entspannen und der Meinung ist das sich das Ganze letztendlich einem guten Ende nähert, wartet Lindholm noch einmal mit einem wirklichen Tiefschlag auf. So wird der Story noch einmal ein tragischer Wermutstropfen beigefügt und der Zuschauer wird mit einem flauen Gefühl im Magen aus den Ereignissen entlassen, das einen noch lange nach der Sichtung nachhaltig beschäftigt. Das gilt jedoch ganz generell für den gesamten Film, der wie das grausame Tagebuch einer quälenden Situation auf einen einprasselt und so an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit führt.

Teilweise vermeint man nämlich die vorherrschende Lage fast körperlich und seelisch selbst zu verspüren und so ist man nach der Sichtung dieses beeindruckenden Filmes regelrecht erschöpft. So kann man sich dann zumindest annähernd in die Lage der Protagonisten hinein versetzen, für die es ein wahres Martyrium gewesen sein muss, über eine so lange Zeit unter einer Anspannung gestanden zu haben, die man selbst nur in Ansätzen ermessen kann. Dabei ist es auch unwesentlich auf welcher Seite man sich befunden hat, denn sowohl die Gefangenen wie auch die Mitarbeiter in Dänemark wurden an ihre Grenzen und sogar darüber hinaus geführt. Wie dem aber auch sei, "Hijacking" ist ein absolut großartiger Film der gänzlich ohne Action und hohes Tempo auskommt, aber dennoch an Intensität nur schwer zu überbieten ist. Eine tolle Geschichte, ein hohes Maß an Authenzität und grandios agierende Darsteller machen dieses Werk zu einem echten Erlebnis, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


Fazit:


Was hier für manch einen vielleicht etwas zähflüssig erscheinen könnte ist im Endeffekt die nahezu perfekte Umsetzung einer Geschichte, die man kaum besser hätte erzählen können. Ohne spektakuläre Momente und gänzlich ohne Übertreibung wird einem eine zermürbende Situation dargestellt, die ihre immense Wirkung auf den Betrachter nicht verfehlt.


9/10