Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

[karlAbundzu]

im Kino:
Die Taschendiebin
der neue Park Chan Wook
ich hatte nur kurze Ankündigungen gelesen und erwartete einen historischen Betrüger Film.
Aber bei Park gibt es ja immer mehr, als man verlangt: Ein dreibödiger Betügerfilm, ein hoch-erotischer Thriller mit Twists und Humor
Von Anfag an spürt man den schwankenden Boden auf dem sich der FIlm bewegt. Und erst am Ende (auf einem Schiff) fühlt man sich sicher. Super. Und die Mini-Motive, die immer wieder da und dort auftauchen, great (Hinweis: Glöckchen). Wie immer: Starke Kamera und tolle Musik.
Zwei wunderbare Hauptdarstellerin.
Und damit ihr Jungs da alle reinrennt: Lange Sexszenen zwischen zwei Frauen!

[karlAbundzu]

Mystery Men im TV
Eine Superhelden Verlierer Gruppe mit eher mittelmäßigen Kräften versuchen einen entführten A-Helden aus den Klauen eines Superbösen zu befreien.
Eine Superhelden Parodie aus der Zeit vor der großen Welle der Marvel- und DC-Filme, und vielleicht daher trotz Starbesetzung untergegangen. Ben Stiller, Hank Azaria, William H. Macy, Greg Kinnear, Geoffrey Rush immerhin.
Das trifft oft den Ton sehr genau und liebevoll, hat richtig komisches wie die Casting-Szenen für eine Superhelden-Gruppe, visuell gute Einfälle, einen prima Tom Waits als Erfinder, gute Klamotten, vor allem die Disco böses, aber auch viele alberne Gags und eine typische hollywood Dramaturgie.
Also: Ganz witzig.

[karlAbundzu]

Hell or High Water (2016) im Kino

Zwei ungleiche Brüder begehen kleine Banküberfälle, damit eine Farm nicht an eine Bank zurückfällt.
Ein Texas Ranger kurz vor der Pension und sein Kollege nehmen ihre Spur auf.

Die USA im Niedergang, auch in Texas. Überall geschlossene Läden und Werbung für Billig-Kredite. Und eben diese sind faul und verschärfen die Armut. Immer noch einzige Rettung: Öl. Gleichzeitig die Geschichte des Landes, oder soagr der Menscheit.
In großen Bildern erzählt, dramatische Geschichte, durchsetzt mit Humor und in Spitzen Brutalität, sehr ambivalente Hauptcharaktere, die beiden "Paare".
Sehr gut besetzt mit Chris Pine und Ben Foster auf der einen, Jeff Bridges und Gil Birmingham auf der anderen Seite.
Tolle Musik, Score von Nick Cave und Warren Ellis, wie man es so von ihnen kennt, und gute Songauswahl.
Stark.

[sergio petroni]

Unter Verdacht (USA 1944, Robert Siodmak, 6,5/10)
Charles Laughton ist einfach wunderbar in diesem ruhigen Film Noir, dessen Schauplatz das London der Jahrhundertwende ist. Vorlage war der echte Fall des Dr. Crippen, der um das Jahr 1910
in London Schlagzeilen machte.

Ein Gerichtsreporter schrieb damals:
„Wir mögen von Crippen die Vorstellung eines hasserfüllten Menschen haben; aber niemand, der mit ihm in Berührung kam, hat ihn so beschreiben können – er war wohl einfach ein liebenswürdiger Mörder.“

Und genau das ist der Eindruck, den man als Zuschauer von Dr. Marshall (Laughton) hat.
In stimmungsvoller Schwarzweißfotographie entwickelt Siodmak hier eine Geschichte,
die den Zuschauer nicht unberührt läßt. Die Darsteller sind überzeugend und füllen ihre
Rollen immer auch mit einem Anklang von Selbstzweifel aus; lediglich Marshalls
Ehefrau (Rosalind Ivan, Spitzname unter Schauspielkollegen "Ivana, die Schreckliche") scheint mir etwas zu eindimensional bösartig gezeichnet. Aber sonst würde der Film vielleicht nicht so gut funktionieren.

[Arkadin]

Belladonna of Sadness - Hui, was für ein Hammer. Eigentlich ein lupenreiner Porno, aber das merkt man nicht. Extrem fantasievoll, tolle und stillistisch vielfältige Zeichnungen, die nur teilweise animiert sind. Oftmals fährt die Kamera einfach über die Bilder. Der Soundtrack ist zum Niederknien (muss ich mir mal besorgen) und die Geschichte lässt sich auf vielerlei Weise interpretieren, wobei die von den Machern intendierte sichtweise die Geburt des Feminismus sein dürfte. Toller, sehr ungewöhnlicher Film. Einen "traditionellen" Animee sollte man allerdings nicht erwarten.

Jud Süss - Film ohne Gewissen - Bei seiner Premiere 2010 wurde der ja teilweise übel verrissen. Ich mochte den aber seehr gerne. Oscar Roehler geht in die Vollen und macht keine Gefangenen. Natürlich kann man ihm viel vorwerfen: Das es Logiklöcher gibt (die Sache mit dem Medallion), das Grauen der Vernichtungslager kaum adäquat thematisiert wird, dass der Film sehr frei mit der Geschichte umgeht (so starb Marians Frau mitnichten in einem KZ) und manche Szenen einfach komplett drüber sind (Grudrun Landgrebe als geile Offiziersfrau, die von "Jud Süss" vor der Kulisse des Bombenhagels genommen werden will). Aber gerade letzteres, der ganz dicke Pinselstrich mit dem Roehler das Porträt eines selbstverliebten Verführten malt, gefiel mir ausserordentlich gut. Dick aufgetragen ist auch Moritz Bleibtreu in seiner Rolle als Goebbels, dem er mephistophelische Züge verleiht. Auch komplett drüber, aber passt schon so. Moretti ist auch die ideale Besetzung für den schwächlichen, selbstfixierten Großprotz, der am Ende an den Gesitern, die er rief, zerbricht. Eine echte faustische Gestalt.

[sergio petroni]

Die blaue Dahlie (USA 1946, George Marshall, 4/10)
Der zweite Weltkrieg ist zu Ende. Morrison (Alan Ladd) und zwei weitere ehemalige
Soldaten kehren nach Hause zurück. Ersterer möchte zu seiner Frau, die in einer exklusiven
Wohnanlage lebt. Bei seiner Heimkehr stört er auch gleich eine Party seiner Frau Helen (Doris Dowling)
und lernt ihren Liebhaber Harwood (da Silva) kennen; seines Zeichens Besitzer des titelgebenden
Nachtclubs "Blaue Dahlie". Es kommt zur Trennung zwischen Morrison und seiner Frau,
zumal am selben Abend auch die Wahrheit über den Tod der Sohn der beiden an's Licht
kommt. Morrison verläßt die gemeinsame Wohnung und kehrt zu seinen Freunden zurück.
Am nächsten Morgen wird Helen ermordet aufgefunden, und Morrison ist Verdächtiger
Nummer eins. Auf eigene Faust versucht er den Tod seiner Frau aufzuklären und erhält dabei
unerwartet Hilfe von Harwoods Frau (Veronica Lake).
Ladd und Lake in einer Geschichte von Rayond Chandler, eine sichere Sache also!?
Leider mitnichten. "Die blaue Dahlie" hält nicht, was sie verspricht. Für einen Film Noir
viel zu glatt und sauber und ohne Überraschungen. Sowohl in der Handlung als auch in
der Zeichnung der Charaktere.
Positiv aufgefallen ist mir allerdings Doris Dowling, ein wahrlich heißes Biest,
das/die später in Italien einige Filme drehte.

[Reinifilm]

"Killshot" - dafür dass ich nur schlechtes über den Film gehört habe, war der überraschend ok... 06/10

[karlAbundzu]

DVD DRACULAS BLUTHOCHZEIT MIT FRANKENSTEIN 1971
Horrorschlock von Al Adamson. EIne verwirrende Handlung. Aber alles mit viel Liebe und Charme gemacht.
Wir haben hier den wohl schmierigsten Dracula, der sowohl Umhang, Schminke als auch Zähne aus dem Theaterfundus-Verkauf hat (aus einer kleinen Kleinstadt-Amateur-Bühne natürlich) einen herumrollenden, große Reden schwingenden Doc Frankenstein, ein Monster mit Matschgesicht. Fiese Nazi-Rocker (mit Russ Tambyn - bekannt aus West Side Story und Twin Peaks). Hippies, Drogen und Trip-Szenen. Eine Kuriositäten-Show am Strand. Schön. Dazu ein wunderschönen Score und fein ausgesuchte flippige Songs.
Mit Lon Chaney Jr. als Gehilfen ohne Worte und J. Carrol Naish siet man hier zwei Größen in ihren letzten Rollen, auch für Komponisten William Lava war es die letzte Arbeit.
Noch mehr Stars: Angelo Rossito spielt den kleinwüchsigen Kober, bekannt aus Brownings Freaks und Mad Max3! Und auch Jock Ewing darf ein gealterten Dirty Harry spielen.
Und: Inspirierend war er wohl auch: Wie Dracula mit dem Monster umgeht, da hat Monthy Python vor dem Ritter der Kokoksnuss zugeschaut. Und Berti Vogt in seiner denkwürdigen Tatort-Performance erinnert dich stark an Chaneys Performance mit dem Hündchen.
Fan Ackerman taucht auch kurz auf, mit einem abgefahrenen Bärtchen.

Ich mag den! Die Bildqualität ist leider manchmal sehr schlecht, der Ton hingegen durchgehend gut. Aber leider nur deutsch.
So, nachher mach ich mich an die extras.

[Reinifilm]

Don't Breathe - Sauspannend, aber ein unnötiger Erzählstrang und ein heftiger logischer Schnitzer verhindern aus meiner Sicht die Höchstwertung. 08/10

Jackie - Leider kein Film über Jackie Chan, sondern über die Gattin von JFK... genauer gesagt über das Attentat und die Tage danach. Fängt sehr gut an und Natalie Portman ist spitze, tritt dann irgendwann aber mächtig auf der Stelle. 05/10

Paula - Biographie über die Künstlerin Paula Modersohn-Becker, dessen Kinoplakat flotter als der Film selbst ist. Der Streifen entpuppt sich nämlich trotz einer guten Schauspielerriege als recht zähe Angelegenheit. 06/10

Drei Engel auf der Todesinstel - als "richtiger" Film eine Katastrophe (02/10), für Trashfans ein Meisterwerk (10/10)

[Reinifilm]

Mit dem Kampfgiganten im Kino gewesen und "Resident Evil 6: The Final Chapter" gesehen - würdiger Abschluss der Reihe mit einigen witzigen Ideen, coolen Sprüchen sowie pausenlos Action.
Und natürlich Milla.
Hat mir gefallen!