Deliria-Italiano

Die toten Augen des Dr. Dracula (ITA 1966, Mario Bava, 9/10)
Unverzichtbares Meisterwerk.

Der Plan (USA 2011; Regie: George Nolfi) 7/10 Punkten
Ungewöhnlicher SF-Film nach Philip K. Dick mit "Men in Black", die aber keine kriminellen Aliens jagen, sondern dafür sorgen sollen, dass das Schicksal seinen Lauf nimmt, und zwar so, wie es der "Vorsitzende" (Gott?) bestimmt hat. Das ist mitunter gar nicht so einfach, denn auch die Liebe ist eine Himmelsmacht, und so haben sie ihre liebe Mühe, die Liebesaffäre zwischen Senatsmitglied David Norris (Matt Damon) und der geheimnisvollen Elise zu verhindern. Klingt merkwürdig, ist aber durchaus gelungen und mal wieder etwas völlig anderes, als man vom Mainstreamkino so gewohnt ist.

The Witch - Superstition (CAN 1982; Regie: James W. Roberson) 4/10 Punkten
Gähnend langweiliger Geisterhausfilm um eine Hexe, die auch 200 Jahre nach ihrer Verbrennung noch für einen annehmbaren Body Count sorgt. Lediglich die Special Effects, die man mittlerweile auch hierzulande ungekürzt bewundern darf, sorgen für etwas Abwechslung.

The 25. Reich (2012)
DVD
Moderner Nazi Sci Fi Trash.
Fünf GIs sollen entlaufene Panther finden, testen dabei eine Zeitmaschine, finden ein UFO, dass ein Verräternazi klaut. Ein paar reisen zurück , aber in die Zukunft, in der die Welt von riesigen Nazispinnen regiert wird.
KLingt doch eigentlich ganz gut. Klar, Abteilung gewollter Trash: Fängt aber schnafte an: Ein wirklich hübsch animierter Vorspann. Dann folgt man den fünf und das dauert eine Weile, die laufen erst so durch die Jetztzeit durch das australische Ödland. Hier schön, und da zieht sich auch durch, dass überhaupt nicht billg auf Soldaten-Kameradentum gemacht wird, im Gegenteil: Aufgrund von Voruteilen und Rassismen können die sich untereinander gar nicht leiden...
Dann sin sie in der Vergangenheit, es gibt ein paar schleht animierte Riesenvieher, dann in der Zukunft mit guten Ideen, aber auch eher so mittel CGi. Und dann ist der FIlm auf einmal vorbei, mit der Ankündigung zum nächsten Teil, den es meines Wissens gar nicht gibt, aber es läuft alles daraf hinaus, siehe auch Titel.
Naja. Nicht so der Hit, zwischendurch interessant und ok, aber das Ende und die Längen (bei 84 Min) macht einiges kaputt.

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:

Emmanuelle 2 (6/10)

Der unheimliche Gast (USA 1944, Lewis Allen, 6,5/10)
Roderick Fitzgerald (ein sehr junger Ray Milland) und seine Schwester Pamela stoßen
während ihres Cornwall-Urlaubs auf ein verlassenes Haus hoch über der Küste.
Schnell verlieben sie sich in das Anwesen und entschließen sich ebenso kurzerhand
es käuflich zu erwerben. Verkäufer ist der greise Commander Beech, der froh ist,
das Gemäuer nicht mehr sein eigen nennen zu müssen. Dessen Enkelin Meredith
kommt allerdings nicht los vom neuen Anwesen der Fitzgeralds. Einst kam dort
ihre Mutter unter zwielichtigen Umständen um's Leben. Bei ihren häufigen Besuchen
verliebt sich Meredith in Roderick. Doch der Geist der Mutter scheint auch noch
ein Wörtchen mitreden zu wollen.....

Lewis Allens Film aus dem Jahre 1944 ist ein früher Vertreter des Haunted-House-Genres.
Die Darsteller spielen erfrischend, der Grusel hält sich in einem sympathischen Rahmen und zerrt
nicht allzu sehr an des Zusehers Nerven. Ebenso sind die Drehorte sehr schön, die
Liebesgeschichte zum Mitschmachten und die Grundidee der Story in unzähligen
Genrewerken auch aus heutiger Zeit immer noch präsent. "Der unheimliche Gast" hat allerdings in der Film-Noir-Ecke nichts zu suchen.
Unterhaltsam und kurzweilig ist er allemal.

388 Arletta Avenue (KAN 2011, Randall Cole, 4/10)
Ein junges Pärchen wird von einem Unbekannten beobachtet. Dazu benutzt der Unbekannte
unzählige kleine Kameras. So sind zum Beispiel im Auto des Pärchens alleine vier davon
installiert. Die Kameras im Haus der Beobachteten sind Legion.
Im stillen Kämmerchen schneidet unser Spanner die Filmchen dann zu einem chronologisch
ablaufenden Ganzen zusammen.
Aber nur den Alltag der Zwei beobachten genügt unserem Peeping Tom nicht. Nach und nach
verändert er Dinge im Haus oder auch im Auto. Die Ausgespähten werden mißtrauisch,
Ziel des Mißtrauens: Der Partner!
Eines Tages ist die Frau spurlos verschwunden. Hatte sie zuviel von den Verdächtigungen
des Ehemannes? Wurde sie von dem Unbekannten entführt? Oder spielt der Ehemann ein
undurchsichtiges Spiel?
Nach und nach eskaliert die Situation, und die Kameras laufen weiter......

Die Story klingt vielleicht besser als die Umsetzung. Die erste Stunde gestaltet
sich recht zäh, und der Kamera-Overkill kam bei mir nicht gut an. Schade um
das Potential der Story. Auch das etwas aufgesetzte Ende a la NOTLD war etwas
prätentiös.

Angriff der Riesenkralle - Also, ich mochte den wirklich sehr. Trotz oder wegen der fliegenden Truthahn-Marionette? Ich würde mal sagen: Die Wahrheit liegt in der Mitte.

Stitches (5/10)

Slasher.com (USA 2016, Chip Gubera 5,5/10)
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Per Dating-App trifft er immer neue Opfer.
Die Polizei gibt eine Warnung vor Dates mit Unbekannten heraus.
Just zu dieser Zeit treffen sich Ben und Morgan zu ihrer ersten Verabredung, natürlich per Dating-App.
Der erste gemeinsame Ausflug führt sie auf's Land zur Familie Myers ( ),
die eine Waldhütte untervermietet.
Schon bald merken Ben und Morgan, daß hier gewaltig was faul ist.
Der Slasher kann beginnen.

Das Cover deutet auf eine Homemade-Produktion hin. Der Name R.A. Mihailoff ist Genrefans
jedoch soweit hinlänglich bekannt, daß man hier einen kleinen Vertrauensvorschuß
investiert. Und der ist nicht schlecht angelegt.
Das Werk ist jetzt wahrlich kein Oberburner, wartet aber mit manch überraschenden Einfällen auf.
Somit ist der Genresklave einigermaßen bedient und gut unterhalten.
Den Regisseur könnte man durchaus im Auge behalten.
Ich hatte weniger erwartet.

A WOMAN, A GUN AND A NOODLESHOP (2009)
Zhang Yimou, dessen House of the flying Daggers und Fluch der goldenen Blume ich sehr schätze, dreht ein Remake von Blood Simple, dem Erstlingswerk der Coen-Brüder. Er verlegt es in ein älteres China, in Mitten von Nichts, ein Nudel-Restaurant am Wegesrand.
Fängt gut an, hübsche Musik, so zurückhaltener Jazz von Zhao Lin.
Noch gut: Abgefahrene Landschaften, schrille Farbgebung, tolle Kostüme, prima Kamera, sorgfältig inszeniert. Fast schon Italo-mäßiger Umgang mit Geräuschen. Schöne visuelle Ideen. Beste Nudelmach-Szene überhaupt.
Der Story bringt er wirklich Liebe entgegen. Leider nicht so den Charakteren. Kommen wir hier zum Schwapunkt: Ich hab den Eindruck, dass Zhang Yimou den Figuren so beiläufig, manchmal beinahe respektlos begegnet. Die sind in ihren Handeln comichaft überzeichnet, zum Teil mit albernen körperlichen Gimmix (lustige lange Zähne, Schielen, aleberne Frisur). Das ist sehr schade, weil einem dadurch die Figuren kaum interessieren, und wenn man dann noch die Handlung von Blood Simple halbwegs im Sinn hat, entstehen auch in diesem 84minüter Längen.