Leider schaffe ich es ja nicht immer alle (besser geht sagt: überhaupt) meine ganzen Konzert & Festival besuche hier einzutragen bzw zu berichten. Zorrie.
Nun geht es aber 2023, nach der bekannten Durststrecke 2020/2021, erstmals auf meinen 20 Konzertbesuche/Jahr zu. Grund genug, das letzte Konzertwochenende Revue passieren zu lassen:
28.10.2023 Leipzig, Conne Island: Kvelertak / Cancer Bats
Leipzig ist ja vom Vorharz aus immer recht bequem & schnell mit dem Auto - Autobahn zu erreichen, da bietet es sich eigentlich auch an, wieder nach dem Konzert nach Hause zu fahren. Aber dieses mal stand nach langer Zeit mal wieder ein Treffen mit den Dresdner Freunden, langjährige Bekannte aus den With Full Force Jahren 2000 - 2013, auf dem Schichtplan. Das durfte natürlich mit dem ein oder anderen Kaltgetränk gefeiert werden, daher dort bei unserem Freund ein Fussboden/Couch-Platz angefragt & genehmigt wurde.
Auf der Fahrt dorthin, kurz vor Leipzig, ist dann unsere kleine Konzertreisegruppe aus drei Leuten dann doch in einen kleinen Stau geraten.
Kein Problem: dank Musik aus den Boxen waren wir alle bester Laune.
Offtopic:
Ich nutzte dies, um den letzten Tonträger den ich bekommen hatte, vorzuspielen: die Woche zuvor in Bayreuth hatte mich in der Fußgängerzone ein junger Mann auf Englisch mit den Worten
"You are an Heavy Metal Fan?" angesprochen.
Klar hatte er mich da schon an der Angel und bot mir eine CD "seiner" Band aus Estland an,
CALIFORNIA CONDOR
, könne ich gegen ein paar Taler haben...per Handel hatte er mir 7 Taler aus dem Buckel geleiert. Ich dachte was Gutes getan zu haben...
nun im Auto nach Leipzig dann holte ich die CD hervor, sofort erkannte unser Flo (The Lord of Thrash & Sänger bei CAN CALYX
) die Band und erzählte mir, das selbige ihre CDs schon ( u.a. sehr aggressiv) in Berlin und Magdeburg vor dem Hbf an die Leute brachten. Das machte die Band jetzt nicht sonderlich sympathisch & selbst die Musik, ein über-produzierter Mix aus Hardrock-Melodic Metal & Hip-Hop, überzeugte nicht wirklich.
Nun, später dann vor den Konzert Venue in Leipzig standen drei Leute, um wieder "ihre" Band aus Estland an die Leute zu verteilen. Ich erkannte natürlich gleich den "CALIFORNIA CONDOR" Schriftzug , also haargenau die gleiche, die ich selbst vor ein paar Tagen erworben hatte. Überraschenderweise war da nicht der Typ, der mir in Bayreuth die CD andrehte. Angesichts dieser Fülle an Zufällen recherchierte ich später im www und fand tatsächlich ähnliche Berichte zu besagter Estnischen Combo. Vielleicht ist ja dem ein oder anderen hier schon sowas ähnlich passiert?
Aber weiter im Konzertgeschehen: das "Conne Island" im Szeneviertel Connewitz ist mir schon seit über zwanzig Jahren bekannt und dort finden immer erstklassige Konzerte statt. Nun war das zu besuchende KVELERTAK ein paar tage zuvor ausverkauft gemeldet wurden.
Dementsprechend voll war es schon pünktlich gegen 18 Uhr. Das Event sollte auch pünktlich starten, da am Abend in den Räumlichkeiten nach dem Konzert noch eine "Disco" angesetzt war.
So kam ich leider erst im letzten drittel des Konzertauftrittes der Kanadier
Cancer Bats. Was eigentlich sehr schade war, da dieser Metal-lastige HardCore doch sehr ins Ohr & Tanzbein ging. Später erfuhr ich noch, das die Band auch unter dem Namen
Bat Sabbath Cover von, natürlich Black Sabbath, in Kanada rocken. Eine grandiose Coverversion zu Beastie Boys "Sabotage" war dann auch der passende Abschluss ihres Gigs.
Kurz vor 20 Uhr dann eröffnete auch der Headliner
KVELERTAK .
Dem wilden Mix aus Punk-BlackMetal-RockNroll, bin ich schon seit Anfang der 2010er verfallen. Und ich hatte ja befürchtet das das Ausscheiden von Alt-Sänger Erlend Hjelvik 2018 der Todesstoß sein könnte. Dieses Bewahrheitete sich gottseidank nicht, da Neu-Fronter Ivar Nikolaisen eine..wenn nicht sogar die perfekte Rampensau für die Norweger ist. An dieser Stelle sei auch gleich mal seine Altband THE GOOD, THE BAD AND THE ZUGLY empfohlen.
Nun konnte ich mich 2020 schon von seinen Livequalitäten (nicht überraschend: das einzige Rockkonzert das ich 2020 beiwohnen durfte) überzeugen.
Und auch nun drei Jahre & Corona später rockt der quirlige Mann wie Axl Rose zu besten Guns`N`Roses Zeiten die Bühne und lässt sich auch ein dutzend mal ins verschwitzte Publikum fallen & auf Händen tragen.
Wobei ich zugeben muss, das die Songs der neuen/Aktuellen Platte "Endling" noch nicht ganz so gut im Ohr sitzen & vornehmlich die alten Klassiker mit Höhepunkt "Mjød" abgefeiert wurden.
Vollkommen verschwitz stolperte dann unsere kleine Konzertgruppe gegen halb Zehn in den jungen Abend.
Nej: man wollte jetzt natürlich noch nicht nach Hause gehen. Erst einmal gab es anatolische Spezialitäten zur Stärkung zwischen die Zähne und dann sollte es über einen dunklen Hinterhof, an dunklen Gestalten vorbei, in den Leipziger Underground zu einem Oi-Konzert gehen. Warum auch nicht?
Eigentlich war das Konzert auch schon überfüllt, aber gutes Zureden unserer Begleitung auf die Türsteher ermöglichte dann doch den erhofften Eintritt.
Dort warteten schon etliche Flaschen eines Sachsen-Gebräu auf uns, während auf der kleinen Bühne
Enraged Minority aus Freiburg ihren PunkRock zelebrierten.
Gute zehn Songs & eine schnelle Umbaupause inklusive diverse Kaltgetränke später enterte dann auch die sehnlichst erwartete Englische Oi-Combo aus England die Bühne:
THE OPPRESSED .
*ascheaufmeinhaupt* Anfangs konnte ich die Skinheads nicht verorten, erkannte dann aber nach wenigen Songs mir bekannte Titel aus diversen Oi(Tribut-)Samplern die ich Anfang der 2000er gerne & vornehmlich sehr laut hörte: "Ultra Violence" und "Work Together". Augenscheinlich sind von der Ur-Besetzung nur noch der Sänger & Gitarrist mit dabei, Tieftöner & Taktgeber sahen doch nach U30. Was natürlich an der Qualität der Musik nichts änderte & das überwiegende Skinhead Publikum tanzte ausgelassen (friedlich) vor der Bühne .
Und so endete auch dieses zweite Konzert ausgelassen & mit einer Taxifahrt zur Schlafstätte weit nach Mitternacht.
Fazit: Konzerte in Leipzig sind immer für eine Überraschung, und mindestens zwei Konzerte, gut