Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

[sergio petroni]

Besessen - Das Loch in der Wand (NL 1969, Pim de la Parra, 6/10)
Der Student Nils bewohnt eine Bude in Amsterdam. Als eines Tages ein Bild
von der Wand fällt, entdeckt er darunter ein Loch, durch das man in
die Nachbarwohnung spähen kann. Sein Nachbar scheint regen Frauenbesuch zu haben und
ist wohl auch Drogenkonsum nicht abgeneigt. Nach und nach wird das Loch in der Wand zu
Nils Besessenheit, und er glaubt einem Verbrechen auf der Spur zu sein. Sogar seine Freundin Marina
läßt sich anstecken und nutzt ihren Beruf als Journalistin, um Nachforschungen anzustellen.
Die beiden dringen tief in die Unterwelt Amsterdams ein, was sich
als gefährliches Unterfangen herausstellt. Nils Wandlung vom Beobachter zum Akteur
wird für alle Beteiligten Folgen haben.

Sehr sleaziges Werk von Pim de la Parra nach einem Drehbuch von Martin Scorsese (!),
das auf viel nackte Haut setzt. Hitchcock wird fleißig zitiert, der Spannungsbogen baut
sich nach und nach auf. Die Filmmusik stammt von einem gewissen Bernard Herrmann!
Hauptdarsteller Dieter Geißler war zugleich Produzent und erinnert sich im Bonusinterview
mit Wohlgefallen an seinen Film. Und das zu recht!

[buxtebrawler]

Am Abend aller Tage (5/10)

[buxtebrawler]

Michael Jackson's Journey from Motown to Off the Wall (Doku; 8/10)

[Lobbykiller]

Angriff der Riesenspinne (USA 1975) R: Bill Rebane
->Ziemlicher Trash, der Score hat immerhin 2-3 Library Funk-Momente, die IMDB nennt u.a. William Loose als uncredited Composer, aber auch insgesamt ist die Klanggebung mit das Beste an diesem Streifen.
Daher maximal geringe 3/5 = ausreichend plus

[Arkadin]

Die Bucht der Schmuggler - Trotz Peter Cushing in der Hauptrolle (der allerdings wenig zu tun hat und ungewohnt blass bleibt) und John Gilling auf dem Regiestuhl hat der Film wenig mit "Hammer" zu tun (ist ja auch eine Mijo Films-Produktion) und eher eine Abenteuergeschichte mit ein wenig Robin-Hood-Flair. Der Film leidet auch darunter, dass die interessantesten Charaktere Nebenfiguren sind und somit auch am Rande bleiben. Die Liebesgeschichte mit dem (wie ich finde) unsympathischen Helden und der lieblichen Michèle Mercier (die kaum in Erscheinung tritt) bleibt auch dünn und nebensächlich. Immerhin macht Bernhard "M" Lee in seiner Rolle als fieser "Wrecker" (mit Bart und langen Haaren) Eindruck. Gerade mal "nett".

Café Society - Unseren jährlichen Woody gib heute. Ich muss mich gerade zusammenreißen an dieser Stelle nichts zu Woody Allens Rolle in der #metoo-Debatte zu schreiben. Bzw. die Rolle in die er da gerade hinein gedrückt wird. Und ich mag jetzt auch nicht Werk von Menschen trennen, da gerade Allen viel von sich und seinen Überzeugungen in den Film steckt. Und dass hier ein älterer Herr eine blutjunge, hübsche Dame heiratet sehe ich jetzt nicht - wie einige Kritiker - als Zeichen dafür, dass er pädophile Neigungen hat. Jetzt habe ich doch was geschrieben. Also zum Film. Kein Highlight seiner Karriere, aber auch nicht schlecht. Anfangs weiß man nicht so recht, wohin der Film - der in den 30ern spielt, steuert. Da zerfällt er in einzelne Episoden, die etwas beliebig sind. Erst in der zweiten Hälfte - bei der Rückkehr aus Hollywood nach New York - klar -, nimmt er Fahrt auf. Worum geht's? ein junger, naiver Mann kommt nach Hollywood und soll bei seinem Onkel unter kommen. Jener ist ein erfolgreicher Hollywood-Agent. Der Onkel stellt ihn eine junge Frau zur Seite in die sich sein Neffe verliebt. Blöderweise hat die junge Frau seit einem Jahr eine Affäre mit dem Onkel. Nach einigem Hin- und Her entscheidet sie sich für den Onkel und der Neffe kehrt mit gebrochenem Herzen nach New York zurück, wo er mit seinem schwerkriminellen und mörderischen Bruder einen Nachtclub eröffnet. Tolle Darsteller (Jesse Eisenberg ist toll als "junger Woody Allen", Rudi Steve Carell wird auch immer besser und in Kirsten Stewart hätte ich mich auch verliebt). Und eine GROSSARTIGE Kameraarbeit von Vittorio Storaro - dessen Arbeit in "Spuren auf dem Mond" ich ja gerade bewundert habe. Aber irgendwie wirkt der Film über weite Strecken zu ausgefranst, es fehlt ein wenig ein roter Faden und ein gewisser "Zug nach vorne". Mochte ich aber trotzdem.

Verhängnisvolle Reise - Aka "Sherlock Holmes in Washington". Wieder eine Spionagegeschichte mit Nazis. Ich glaube, das war jetzt die letzte in der Reihe. Und sicherlich auch die spannendste. Tatsächlich ist die Handlung sehr abwechslungs- und temporeich. Rathbone als Homes ist großartig, Nigle Bruce als doofer Watson nervt aber ein wenig. Dafür gibt es tolle Bösewichte. Henry Daniell sehe ich immer gerne und George Zucco sowieso. Die obligatorische Liebesgeschichte wird flott abgehandelt und nicht so weit ausgewalzt, dass man auf die Uhr guckt. zudem trägt sie zur Handlung bei. Die lange Propagandarede auf das tolle, rechtschaffene Amerika am Ende hätte es aber nicht gebraucht.

Der Umleger - Was für ein grandioser Titel! Unter dem Film habe ich mir immer was anderes vorgestellt. So einen kleinen dreckigen Film. Körnig und 4:3. Tatsächlich ist der sehr elegant und in Scope gedreht worden. Auch die Rekonstruktion des Jahres 1946 ist gut gelungen. Ben Johnson und Andrew Pine harmonieren super als Ermittler-Gespann. Die Terrorszenen sind natürlich der Höhepunkt des Filmes und hochgradig effektiv. Da knabberte ich schon auf den Fingernägeln. Da sind viele 80er Slasher regelrecht lahm gegen. Was mich allerdings sehr gestört hat, sind die völlig unpassenden und unnötigen Comedy-Einschübe für die vor allem Regisseur Charles B. Pierce selber in der größeren Rolle des chaotisch-dümmlichen Patrolman A.C. Benson zuständig ist. Passend mit lustiger Musik. Das haut einen dann ähnlich aus der grimmigen Geschichte, wie die "Dick&Doof"-Gesetzeshüter in "Last House on the Left". Insgesamt ein ein toller, ziemlich beunruhigender Film, der mich noch lange beschäftigt hat. Jetzt freue ich mich tatsächlich schon auf die 2015er Variante "Warte bis es dunkel wird" - von der ich immer noch nicht weiß, ob das jetzt eine Remake oder eine Fortsetzung ist. auf dem Bluray-Cover steht nämlich beides.

[buxtebrawler]

Jetzt freue ich mich tatsächlich schon auf die 2015er Variante "Warte bis es dunkel wird" - von der ich immer noch nicht weiß, ob das jetzt eine Remake oder eine Fortsetzung ist. auf dem Bluray-Cover steht nämlich beides.

Ist das eine neue Marketing-Masche?

[sergio petroni]

Jetzt freue ich mich tatsächlich schon auf die 2015er Variante "Warte bis es dunkel wird" - von der ich immer noch nicht weiß, ob das jetzt eine Remake oder eine Fortsetzung ist. auf dem Bluray-Cover steht nämlich beides.

Ist das eine neue Marketing-Masche?

Ein Remake ist das definitiv nicht. Ich würde es eher als eine Hommage einordnen;
und zwar eine gelungene!

[karlAbundzu]

Marvels BLACK PANTHER 2D
Sehr straighter Superhelden-Verfilmung mit ein wenig Rassismus als Thema in einem afrikanischem Utopia. Rasant gedreht, gute Action, gute Darsteller.
Insgesamt unterhaltsam. Ich frag mich manchmal bei so Filmen, wie die Hollywoodianer sich Afrika vorstellen: Den Sound, und die High End Stadt bekommen sie glaubhaft hin, nur das da auch Grafittis sind, ist merkwürdig. Ist ja eher eine Protestkultur, und wieso sollten die Einwohner Wakandas rumprotestieren. Da denkt der Drehbuchautor, Grafittis sind originäre afrikanische Kultur. Nungut. Auch das Rassismus böse ist, aber ein Alleinherrscher, der sich durch die männliche Blutlinie überträgt, der zwar einen Rat hat, aber ansonsten alles per Wort regiert, ist ok. Hm.

Ihr seht, simpel alles, aber unterhaltsam.

[Arkadin]

Jetzt freue ich mich tatsächlich schon auf die 2015er Variante "Warte bis es dunkel wird" - von der ich immer noch nicht weiß, ob das jetzt eine Remake oder eine Fortsetzung ist. auf dem Bluray-Cover steht nämlich beides.

Ist das eine neue Marketing-Masche?

Ein Remake ist das definitiv nicht. Ich würde es eher als eine Hommage einordnen;
und zwar eine gelungene!

Ich lasse mich mal überraschen.

[sergio petroni]

Der See der verstümmelten Leichen (GB 1975, Sidney Hayers, 5/10)
Die Frau des Psychiaters Hayward (Christopher Lee) verschwindet. Der Verdacht fällt schnell
auf den Ehemann, der offenbar ein Verhältnis mit seiner Sekretärin Helen (Judy Geeson) hat.
Inspektor Lomax (Jon Finch), der selbst ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau hat,
ermittelt. Er läßt Hayward beschatten, dessen Garten umgraben und im nahegelegenen
See nach der Leiche der Ehefrau tauchen. Alles ohne Ergebnis. Ist die Verschwundene wirklich tot?

Routinier Sidney Hayers drehte diesen Fernsehfilm mit Starbesetzung. "Diagnosis: Murder" wurde
auf dem Kontinent reißerisch umbetitelt, um auf der Christopher-Lee-Horrorwelle mitzureiten.
Der spekulative Titel hat somit auch nichts mit dem Geschehen zu tun. Dem Zuschauer bietet
sich ein Kriminalstück, dessen Grundgedanke zwar einfallsreich ist, das sich aber dann
recht vorhersehbar und überraschungslos entwickelt.
Die Darsteller sind allerdings eine Bank (Tony Beckley ist auch noch dabei) und gegen Ende werden dann noch eine kleinere und eine größere Überraschung eingestreut. Insgesamt aber leider zu durchschnittlich.