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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Di 29. Nov 2011, 23:55
von McBrewer
Seit letzter Woche befinde ich mich auf meinem persönlichen "Konzertmarathon"...
Mittwoch 23.11.2011 München/Zenith
RISE TO REMAIN / GHOST / TRIVIUM / IN FLAMES

...seit langer Zeit endlich mal wieder ein heftiges Billing für Körper & Geist.
RISE TO REMAIN spielten schon, als wir im Zenith ankamen, rockten soliden Metal-Core, wie man ihn heute an jeder Ecke hört.
Auf GHOST habe ich mich persönlich schon am meisten gefreut, haben sie doch mit "Opus Eponymous" ein kleines Meisterwerk vorgelegt. Leider schienen nicht alle Musikliebhaber in der Konzerthalle so tolerant wie ich gewesen sein :| Mit dem Einmarsch der verkleideten Ghouls konnte man schon die ersten "Buh"-Rufe & Pfiffe vernehmen. Auch standen in den ersten Reihen nun viele teilnahmslos herum :roll:
Ich lies mich aber von dieser bewegungsarmut nicht ansteckten und feierte mein "Lieblinge" gebührend ab.
In den gerade mal 30min. Spielzeit wurden fast alle HITS gespielt: Elizabeth, Prime Mover, Death Knell konnten mich von der ersten Live-Note an sofort überzeugen. Von der vielfachen Kritik, das einige Gesangsparts von Band kämen, konnte ich nichts erkennen/ausmachen. Alles wurde perfekt wieder gegeben. Höhepunkt des Konzertes war dann natürlich auch ihr Finaler Übersong Ritual. Ein wirklich tolles Konzert mit einem größtenteils undankbaren & respektlosen Publikum, was aber sicher auch zum Teil vom Billing abhing, das sich ja eher an der HARTWURST Fraktion gerichtet war...
Zu TRIVIUM wurde es dann wieder deutlich voller vor der Bühne. Da ich ihre "Ascendancy"-Platte sehr mag konnte ich dementsprechend auch zu einigen Songs meine freude haben ;) "Pull Harder On The Strings Of Your Martyr" bzw. "Dying In Your Arms" sind live mindestens genauso stark wie auf Scheibe. Und das Publikum konnte dementsprechend im Circle-Mosh-Pit & der Wall-of-Death abgehen ...
IN FLAMES waren mir (bis auf ein paar Ausnahmen) all die Jahre zu sehr "Chaos", zu sehr "Wand/Brett"...aber seit den letzten beiden Alben "A Sense of Purpose" und das aktuelle "Sounds of a Playground Fading" hebe ich einen sehr guten Zugang zu den Schweden gefunden 8-) Mehr Pop & Harmonie ist nicht immer schädlich für eine Heavy-Rock-Combo...so freute ich mich auch sehr auf den Headliner & wurde auch mit einer Spielfreudigen, Energiegeladener Show belohnt. Schon nach wenigen Songs stürzte ich mich selbst zu den Klängen von "Deliver Us" in die tobende Menge. Es ist schon ein grandioser Augenblick, wenn die (augenschenlich) komlpette Halle zu "Only for the Weak" hüpf oder sich die Leute zu "Cloud Connected" kollektiv in den Armen liegen :prost:

Ein würdiger Konzertabschluss mit einigen kleineren "Mängeln": dumme Publikumsreaktionen zu GHOST, das bayerische HELLE-Bier schmeckt dem Norddeutschen Bierkenner schon nach dem 3.Bier zu süß, und in München findet man ab Mitternacht keine vernünftige Bierkneipe, so das wir notgedrungen (um die Zeit bis zum 3Uhr zu überbrücken) im dubiosen BIERHIMMEL übernachten mussten (ein Maß 9,40, Whiskey-Cola 8,90)
Samstag, 26.11.2011, Magdeburg/Moritzhof
BOHREN & DER CLUB OF GORE / MOA / JeffK

Nach dem heftigen, aber anstrengend Konzert in München tat nun das gänzlich Vocal-/Gesanglose Musikevent im sympathischen MORITZHOF mal ganz gut. Noch dazu war die (Musik-)Scheune gänzlich bestuhlt (Neine, nicht was jetzt wieder die Ferkel unter Euch denken: keine Fäkalien, ich meine: SITZGELEGENHEITEN! :nick: )
Den Anfang machten die Downtempo-Postcoreler von MOA: schon nach den ersten tönen schwebte bei mir der große Name LONG DISTANCE CALLING vor Augen...dessen Musik man auch einfach nur mit den Worten "sehr INTERESSANT" beschreiben kann.
Das Trio JEFFK stand dem Postrock der Vorband in nichts nach...heftige & laute Gitarren-Klänge mit einige Loops, die auf das sitzende Publikum einprasselten. Dafür gab es mehr mehr als nur Höfflichkeitsapplaus...
Es reicht eigentlich aus, einmal(!) im Leben BOHREN & seinen GORE-JAZZ live erlebt zu haben, da aber die Mühlheimer Musikformation sich nach dem Credo "willst du gelten - mach dich selten" relativ selten auf die Bühne begibt lohnt sich auch auch ein erneute Live-beschau.
Es gibt auch eigentlich fast keinen Unterschied zu Ihren Platten...außer natürlich die gewohnt witzigen Ansagen:"Das nächste Lied handelt vom Trinken und dem Phänomen: Nüchtern zu schüchtern, besoffen zu offen." die mehr als einmal die Scheune zum lachen brachte. Ansonsten wirkt es natürlich sehr, wenn die kompletten Jazzer im fast dunkel (eine kleine, winzige Lichtquelle über den Köpfen der Musiker) ihre Slow-Jazz-Performance zelebrieren.
Und weiter geht es morgen mit Steffan STOPPOK in Magdeburg/SC-Baracke und am Sonntag KVELERTAK und TOXIC HOLOCAUST in Leipzig/Conny Island

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Mi 30. Nov 2011, 10:02
von buxtebrawler
Interessant und gut zu lesen, @McBrewer. Dachte eigentlich, GHOST wären momentan everbody's darling!? Dass die In-Flames-Popper die auspfeifen, weil die ihnen nicht hart genug sind, klingt nach einem schlechten Witz. ;)

Zu TOXIC HOLOCAUST wollte ich in HH, aber das war recht schnell ausverkauft. Schon das zweite Mal, dass ich die verpasst hab - soll anscheinend nicht sein. :roll:

Ach ja, in Bayern gibt's ja auch anderes Bier als Helles, z.B. köstliches Dunkles - wenn das Helle auf Dauer nicht schmeckt, einfach mal variieren ;)

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Fr 2. Dez 2011, 15:53
von purgatorio
Morgen endlich wieder Knorkator, seit sie mit dem Aufhören aufgehört haben! Es wird festlich :prost:
Muss mir ja noch mein Foto in ihrem aktuellen Album signieren lassen :mrgreen:

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Fr 2. Dez 2011, 17:33
von buxtebrawler
Morgen ab 22:00 Uhr im Störtebeker, Hamburg:

Special Education
Affenmesserkampf
Contra Real

Werd voraussichtlich partizipieren.

Und am 16.12.2011, 21:00 Uhr in der Lobusch, Hamburg:

Der Unfug und sein Kind
5x0,04L

nur 3,- EUR Eintritt

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Fr 2. Dez 2011, 22:11
von dr. freudstein
So reden selbstverbeamtete Punkrocker "partizipieren" :roll: :palm: Party-zipieren :?
Damals zu meiner Zeit und auch heute noch heißt es: Ey Aller, wollen wir rockern gehen? :prost: :opa:

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Fr 2. Dez 2011, 23:55
von buxtebrawler
dr. freudstein hat geschrieben:Damals zu meiner Zeit und auch heute noch heißt es: Ey Aller, wollen wir rockern gehen? :prost: :opa:
Sicher, nur wen soll ich das heute noch fragen?

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Sa 3. Dez 2011, 00:05
von dr. freudstein
Frag die Gesunden :opa:

Wie jetzt, die meisten stehen auf konsultieren, partizipieren...etc.??? :o

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Sa 3. Dez 2011, 00:08
von buxtebrawler
dr. freudstein hat geschrieben:Frag die Gesunden :opa:
Eben, das mein ich ja: Gibt doch kaum noch welche...

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Fr 9. Dez 2011, 00:21
von McBrewer
Sonntag, 04.12.2011, Leipzig/Conne Island
Kvelertak / Toxic Holocaust / The Secret / Wolves Like Us


Auf dieses Package war ich im vorfeld besonders gespannt, TOXIC HOLOCAUST zählten allgemein als ganz heißer Insidertipp & KVELERTAK`s - Debütscheibe routiert schon seit Monaten in meinen Gehörgängen :pfeif:
Das Conne Island in der Sachsen-Stadt Leipzig ist auch gleich ein Club wo sich der offene Rocker sofort wohl fühlt. Nicht zu groß, nicht zu klein, bezahlbare & immer erreichbare Garderobe, Sitzmöglichkeiten und und und.
Ich kam zwar erst im Club an, als schon WOLVES LIKE US auf der Bühne standen & davor bis ganz nach hinten augenscheinlich der komplette Raum gefüllt war. trotzdem konnte man noch ganz gemütlich kaltes Bier (Radeberger oder Bex) ordern und von der Seite aus rein bis vor zur Bühne gehen. Leider war mir aber der laute "Dark-Rock" der Schweden zu unspektakulär als ich da schon moshend meine Energie verschwenden wollte. Ich hatte noch mit einem fiesen Sodbrennen zu kämpfen, der sich partout nicht mit meinem Alkoholkonsum vertrug (Offtopic :nixda: )
Erst nach etlichen Tassen Kakao & den ersten Klängen zu THE SECRET brachten Beruhigung in meine Magengegend. Dieser fiese Black-Metal-grind-Core war nicht immer schön, aber teilweise echt geil drückend. Muss ich mal mehr hören...leider habe ich spät nach dem Konzert mitbekommen, das die Jungs wohl aus Italien kamen/kommen, hätte bestimmt noch so einiges mit Ihnen schnacken können :kicher:
Nun füllte sich der Platz vor Bühne beachtlich mit jungen, langhaarigen Menschen, die aussahen als wären Sie via Zeitsprung vom Jahre 1985 direkt ins Conne Island 2011 gekommen :shock:
Und ich meine wirklich original 1:1 Kleidung mit weißen Turnschuhen, engen Jeans, Lederjacken, Kutten mit Uralt-Patches usw. *wow* Zitat eines Kollegen aus Dresden, der mit war: "Selbst bei uns habe ich schon lange nicht mehr so viele langhaarige Metaller auf einen Haufen gesehen!"
Kein wunder, den TOXIC HOLOCAUST wirbelten soeben auf die Bühne: was soll ich sagen :o :shock: :twisted: Bild
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Ich dachte erst, dort stehen SLAYER-anno-1985 auf der Bühne, mit solcher tight & heavyness wurde dieser grandiose Trashmetal gezockt. Und das von nur 3 Mannen! Das Publikum schlug derweil selig-headbangend im Takt die Köpfe aneinander um dem Gitarrist & Sänger grinsend die "Pommesgabel" entgegen zu strecken. Hach..war datt schön :knutsch: 8-)
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Ja, diese Truppe muss ich mir unbedingt vormerken :thup:

Jetzt war es eigentlich nur noch ein leichtes, das die Norweger KVELERTAK die aufgeheizte Stimmung des Publikums hielten...was natürlich auch geschah :D
Die ersten Gitarrenriff folgte schon der erste Crowdsurfer. Es wurde ausnahmslos das komplette Album herunter gerockt + ein neuer Song, der dementsprechend abgefeiert wurde.
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Ich muss jetzt nicht unbedingt betonen, das KVELERTAK wirklich ALLES(!) gaben um ihren Black`n`Roll unter die LMeute zu bringen...waren sie doch schon nach den ersten Songs scheissüberströmt.

Zählt auch dieses Konzert zu eines derer, an die ich mich noch lange zurück erinnern werde :opa:
...natürlich auch an die dunkle Erinnerung das ich, auf der der Jagd nach Unterschriften auf die Hülle meiner frisch erstandenen KVELERTAK-Scheibe, "leicht angetrunken" in den Bandroom stolperte wo sich die Jungs gerade bei einer Dusche erfrischten, ich irgendetwas von "Can you sign my Vinyl, please?!" stammelt und die halb nackten Männer dann auch prompt taten :palm: 8-)

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 23:04
von buxtebrawler
Mal wieder ein flotter Konzerte-Dreier...

Freitag, 25.11.2011, Störtebeker/Hamburg:
THEMOROL + DEFECT DEFECT + AUTISTIC YOUTH

Wieder ein Fünf-Euro-Konzi im sympathischen Störtebeker. Wie eigentlich immer gut gefüllt, der Laden. THEMOROL machten den Anfang, ’ne lokale Combo irgendwo zwischen Punk/Post-Punk und Hardcore. Ziemlich eigenständiger Sound, der dann bei mir punktete, wenn es ordentlich zur Sache ging und Tempo und Aggressivität anzogen. Der Rest war nicht so meins; ich muss aber zugestehen, dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen. DEFECT DEFECT aus den USA allerdings begeisterten dann mit schnörkellosem Oldschool-Hardcore, voll auf die Zwölf. Der Sänger sah aus wie ein Nerd und gab sich betont tuntig, amüsante Bühnenshow. Am Ende wurde noch ein Klassiker gecovert, ich glaube es war „Right Side Of My Mind“ vonne ANGRY SAMOANS. Sehr geiler Gig voller Energie, lohnt absolut! AUTISTIC YOUTH hab ich dann leider verpasst, weil ich los musste.

Samstag, 03.12.2011, Störtebeker/Hamburg:
CONTRA REAL + AFFENMESSERKAMPF + SPECIAL EDUCATION

Viele waren noch erledigt vom LOIKAEMIE-Konzert des Vortags bzw. der After-Show-Party und zogen es vor, zu Hause zu bleiben. Das Störtebeker war trotzdem gut gefüllt. Ich kam leider etwas zu spät und verpasste den Anfang von CONTRA REAL, der zu zwei Dritteln aus Mädels bestehenden Hamburger HC-Punk-Band, wegen der ich in erster Linie erschienen war. Wie üblich legte das Trio einen klasse Gig hin und rotzte seine kritischen Texte inkl. der einen oder anderen Coverversion wuterfüllt heraus. Die Schlagzeugerin, die bei den meisten Songs auch noch den Gesang übernimmt, bewältigte ihre schweißtreibende Doppelbelastung wieder souverän, wovor ich erneut meinen Hut ziehen muss. Das Publikum hingegen zeigte sich durchaus interessiert, aber bewegungsresistent und allgemein reaktionsarm, was mich ziemlich irritierte. Zu verwöhnt? Zu nüchtern? Fehlten irgendwelche „Anheizer“ in den ersten Reihen, die den Vortänzer machen und den restlichen Pöbel mitreißen? Ich weiß es nicht, fand’s für die Band aber schade. Nichtsdestotrotz ein feiner Auftritt, wenn ich auch die Rudi-Carrell-Coverversion „Wann gibt’s mal wieder richtig Riot“ mittlerweile dann doch etwas sehr albern finde. ;)

AFFENMESSERKAMPF aus Schleswig-Holstein waren mir bis dato unbekannt und spielten kurze HC-Punk-Songs mit deutschen Texten so ein bisschen Richtung KNOCHENFABRIK/CHEFDENKER oder so, aber eigentlich auch anders, was weiß denn ich. Was ich so rausgehört hatte – der Sound war wieder sehr gut – klang humorvoll, dazu passend gab man sich auf der Bühne zu selbstironischen Späßen aufgelegt. Sehr unterhaltsamer, kurzweiliger Gig, musikalisch einwandfrei. Ging gut ab!

SPECIAL EDUCATION waren dann sozusagen der „Headliner“, eine sechsköpfige israelische HC-Punk/Crust-Band mit männlich/weiblichem Wechselgeröhre und -geschimpfe, denen die Bühne natürlich etwas eng wurde. Der eine Gitarrist stellte sich daher kurzerhand ins Publikum, ins selbige sprang der aufgedrehte Sänger ganz gerne mal und heizte den mittlerweile eingesetzten Pogo zusätzlich an, unterstrich außerdem die Aggressivität des dargebotenen Materials. Mir hat’s gefallen, wenn man an den Gitarren statt hauptsächlich Krach zu produzieren ein wenig nach Metal-Manier riffte und die Songs akzentuiert statt breiig spielte. Das hatte wirklich was, vor allem in Verbindung mit dem hochmotivierten Einsatz des Gesangsduos. Irgendwann nutzte sich das aber auch ab, zumal alles recht ähnlich klang. Allerdings schien man seinen Hamburger Gig so lange wie möglich ausreizen zu wollen, so dass Song auf Song folgte, bis mein Interesse doch ziemlich nachgelassen hatte. Den Laden leergespielt haben sie aber nicht, war also alles in allem noch im grünen Bereich. Letztlich erneut ein lohnender Abend im Störtebeker.

Freitag, 09.12.2011, Goldener Salon/Hamburg:
EMILS + POPPERKLOPPER + GRøLBÜDELS

Die wieder vereinten EMILS waren der Hauptgrund meines Erscheinens, nachdem sie mich vor wenigen Monaten bereits im Molotow in höchstem Maße überzeugt hatten. Das ’nen Zehner kostende Dreierpack eröffneten die lokalen Grølbüdels. Deutschsprachiger Midtempo-Punkrock mit dem ersten SMALL-TOWN-RIOT-Basser David an einer der Gitarren. Mir fehlt bei dieser Band der Dreck, der Schmutz, die Straße... die Texte wirken dazu passend teilweise sehr verkopft. Aber auch die Grølbüdels haben ihre kleinen Hits, die Laune machen und das Publikum gut auf das kommende Inferno vorbereiten. Sehr schön auch die DAILY-TERROR-Coververion „Klartext“. Und perfekt aufeinander eingespielt ist man, das muss man ihnen lassen.

Die EMILS legten dann ein ähnlich grandioses Brett auf die Bretter wie kürzlich im Molotow. Genialer HC-Punk, mal mehr, mal weniger metallisch, intelligent, hart, trotzdem ohrwurmtauglich, einfach vor allem mit ihrer Best-Of-Setlist genial. Der einzelne Gitarrist hat wieder Krach gemacht für drei, der Drummer hielt punktgenau alle zusammen und beherrschte alle Tempowechsel etc. der komplexeren Songs auf dem Effeff. Der Sänger wie immer mit ein paar spaßigen Sprüchen auf den Lippen, kein einstudiertes Gelaber. Beim gekreischten „Krieg und Frieden“ wurde ihm nach eigenem Bekunden kurz schwindelig; ich bin mir sicher, dem einen oder anderem im Publikum auch. Eine Spitze gegen die anwesenden Skins konnte er sich ebenso wenig verkneifen wie Anspielungen auf das Alter der Bandmitglieder („Hätten wir damals gewusst, dass wir heute noch hier stehen und spielen, hätten wir langsamere Songs geschrieben!“), die Songs selbst wurden inbrünstig gesungen, gebrüllt und gekreischt und genau so von einigen tanzbeinschwingenden Menschen aufgenommen, doch auch der Rest schien begeistert. Das Bier spritzte, der Schweiß floss, die Kehlen wurden heisergebrüllt. Genauso solche Gigs alter Helden meiner Jugend haben mir längere Zeit gefehlt. Bleibt also zu hoffen, dass die EMILS von nun an in hübscher Regelmäßigkeit wieder für ein altes Publikum spielen und sich dabei ein neues, jüngeres erkämpfen. Molotow und Goldener Salon gingen genau in diese Richtung.

Nach ich glaube drei Zugaben, darunter das BUTTOCKS-Cover „Nein nein nein“, war Schluss und die POPPERKLOPPER erklommen die Bühne. Ich hab mir die ersten beiden Songs angehört und bin dann los, um meine Mandelentzündung auszukurieren. Bis zu diesem Zeitpunkt ein sehr angenehmes Konzert in einem nicht ganz billigen, aber sympathischen Laden, der große Publikumsresonanz genoss. Es freut mich, dass so eine Bandkonstellation noch immer ein relativ großes und gut gemischtes Publikum anspricht.