Re: Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)
Verfasst: Di 30. Dez 2014, 18:45
● Folge 25: DER MORD AN FRAU KLETT (1970)
mit Erik Ode, Günther Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Helma Seitz
Gäste: Alfred Balthoff, Hans Ernst Jäger, Vadim Glowna, Hilde Volk, Laurence Bien, u.a.
hergestellt durch die Neue Münchner Fernsehproduktion | im Auftrag des ZDF
Regie: Dietrich Haugk
In einem heruntergekommenen Viertel findet ein Lumpensammler eine Ermordete, die in einem Hinterhof einfach in einer Mülltonne abgelegt wurde. Um mit diesem rätselhaften Fall weiterzukommen, untersucht Kommissar Keller den sozialen Hintergrund der toten Frau Klett, die - wie sich schnell heraus stellt - ein sehr karges Leben geführt haben muss. Auch zu ihrem Mann und ihrem Sohn hatte sie schon länger keinen Kontakt mehr und keiner kann oder will eigentlich wirklich viel über die Frau berichten, bis die Spur in ein zweifelhaftes Lokal führt, wo sich einige Zusammenhänge entschlüsseln...
Folge 25 beginnt recht eindrucksvoll mit dem Ende einer Frau, die im Leben offensichtlich kaum das Nötigste zur Verfügung gehabt hat. Nicht nur für den Zuschauer, sondern auch die für ermittelnden Personen (die ja schließlich so einiges gewöhnt sind) offenbart sich eine Situation der Bestürzung, da die Tote einfach in einen Müll-Container abgelegt wurde, wie Abfall den man dringend loswerden möchte, weil man ihn nicht mehr ertragen kann. Hinzu kommt, dass die Frau schrecklich zugerichtet vorgefunden wird. Das Aufzeigen des sozialen Hintergrundes von Frau Klett dokumentiert wohl, dass nach Ansicht des Mörders einfach nur ein wertloses Leben beendet wurde. Zunächst bilden diese Bausteine eine gewisse Tragik und Nachdenklichkeit oder auch Entrüstung, doch eigentlich stellt sich relativ schnell heraus, dass man nur versuchte, eine äußerst schwache Geschichte durch Emotionen auf dem Servierteller zu verschleiern. Diese Krokodilstränen des Drehbuches verwässern leider die gesamte Angelegenheit in beinahe unangenehmer Art und Weise, so dass man es eigentlich vorweg nehmen kann: "Der Mord an Frau Klett" ist eine ungewöhnlich schwache und aufdringliche Kommissar-Folge geworden. Man kann ihr schließlich zu Gute halten, dass Dietrich Haugk versuchte, die Episode handwerklich-solide ins Ziel zu bringen.
Die Besetzungsliste mit Alfred Balthoff, Hans Ernst Jäger, Vadim Glowna und Hilde Volk bringt mir ein persönliches, für Kommissar-Verhältnisse beispielloses Horror-Kabinett zu Stande und auch hier hat man es in dieser Hinsicht mit der wohl bislang schwächsten Episode zu tun. Eine abgesattelte Truppe, die wenigstens die schäbigen Schauplätze und die triste Geschichte unterstreichen. Gut, die unsympathischen Charaktere gehören zwingend zu diesem Fall, da sie die nebulöse Geschichte mit ihren markanten, oder eher gesagt eigenartigen Kapriolen prägen sollen. Doch leider passt hier nichts zusammen. Alle klagen über das karge Leben und merken nicht, dass sie sich in ihrer Resignation und Lethargie bereits längst dem Schicksal hinnehmend gebeugt haben. Die einzige von ihnen, die schließlich ihr Leben aus Stroh zu Gold machen wollte, wurde ermordet. Diese hoffnungslosen Fälle wurden nicht im Geringsten stichhaltig, oder wenigstens annähernd verständlich für den Zuschauer herausgearbeitet, lediglich Else Knott als Frau Klett konnte eine hauchdünne Duftmarke setzen. Die Regie versucht jedenfalls die Folge durch Kompetenz glattzubügeln, was jedoch leider nicht komplett gelungen ist. Das Finale ist versöhnlicherweise noch sehr einprägsam und rasant ausgefallen, aber dennoch bleibt der Fall mit seinen Irrungen und Wirrungen im Rahmen dubioser Familienverhältnisse und dem Sinn des Ganzen Theaters eher schwach. Bei Zbyněk Brynychs Beiträgen hatte man trotz teils unerträglichen Passagen wenigstens eine auch teilweise beachtliche Besetzung (sozusagen als Tranquilizer) zur Verfügung, hier ist erstmals die Geschichte trotz schwerer Geschütze sehr wässrig, was allerdings viel schwerer ins Gewicht fällt ist, dass es keinen adäquaten darstellerischen Ausgleich gibt. Insgesamt eine überwiegend unbeeindruckende Folge, obwohl man sich angesichts der Intention dieser Erzählung nicht unbeeindruckt fühlen sollte. Einfach zu verdächtig!
Folge 25 beginnt recht eindrucksvoll mit dem Ende einer Frau, die im Leben offensichtlich kaum das Nötigste zur Verfügung gehabt hat. Nicht nur für den Zuschauer, sondern auch die für ermittelnden Personen (die ja schließlich so einiges gewöhnt sind) offenbart sich eine Situation der Bestürzung, da die Tote einfach in einen Müll-Container abgelegt wurde, wie Abfall den man dringend loswerden möchte, weil man ihn nicht mehr ertragen kann. Hinzu kommt, dass die Frau schrecklich zugerichtet vorgefunden wird. Das Aufzeigen des sozialen Hintergrundes von Frau Klett dokumentiert wohl, dass nach Ansicht des Mörders einfach nur ein wertloses Leben beendet wurde. Zunächst bilden diese Bausteine eine gewisse Tragik und Nachdenklichkeit oder auch Entrüstung, doch eigentlich stellt sich relativ schnell heraus, dass man nur versuchte, eine äußerst schwache Geschichte durch Emotionen auf dem Servierteller zu verschleiern. Diese Krokodilstränen des Drehbuches verwässern leider die gesamte Angelegenheit in beinahe unangenehmer Art und Weise, so dass man es eigentlich vorweg nehmen kann: "Der Mord an Frau Klett" ist eine ungewöhnlich schwache und aufdringliche Kommissar-Folge geworden. Man kann ihr schließlich zu Gute halten, dass Dietrich Haugk versuchte, die Episode handwerklich-solide ins Ziel zu bringen.
Die Besetzungsliste mit Alfred Balthoff, Hans Ernst Jäger, Vadim Glowna und Hilde Volk bringt mir ein persönliches, für Kommissar-Verhältnisse beispielloses Horror-Kabinett zu Stande und auch hier hat man es in dieser Hinsicht mit der wohl bislang schwächsten Episode zu tun. Eine abgesattelte Truppe, die wenigstens die schäbigen Schauplätze und die triste Geschichte unterstreichen. Gut, die unsympathischen Charaktere gehören zwingend zu diesem Fall, da sie die nebulöse Geschichte mit ihren markanten, oder eher gesagt eigenartigen Kapriolen prägen sollen. Doch leider passt hier nichts zusammen. Alle klagen über das karge Leben und merken nicht, dass sie sich in ihrer Resignation und Lethargie bereits längst dem Schicksal hinnehmend gebeugt haben. Die einzige von ihnen, die schließlich ihr Leben aus Stroh zu Gold machen wollte, wurde ermordet. Diese hoffnungslosen Fälle wurden nicht im Geringsten stichhaltig, oder wenigstens annähernd verständlich für den Zuschauer herausgearbeitet, lediglich Else Knott als Frau Klett konnte eine hauchdünne Duftmarke setzen. Die Regie versucht jedenfalls die Folge durch Kompetenz glattzubügeln, was jedoch leider nicht komplett gelungen ist. Das Finale ist versöhnlicherweise noch sehr einprägsam und rasant ausgefallen, aber dennoch bleibt der Fall mit seinen Irrungen und Wirrungen im Rahmen dubioser Familienverhältnisse und dem Sinn des Ganzen Theaters eher schwach. Bei Zbyněk Brynychs Beiträgen hatte man trotz teils unerträglichen Passagen wenigstens eine auch teilweise beachtliche Besetzung (sozusagen als Tranquilizer) zur Verfügung, hier ist erstmals die Geschichte trotz schwerer Geschütze sehr wässrig, was allerdings viel schwerer ins Gewicht fällt ist, dass es keinen adäquaten darstellerischen Ausgleich gibt. Insgesamt eine überwiegend unbeeindruckende Folge, obwohl man sich angesichts der Intention dieser Erzählung nicht unbeeindruckt fühlen sollte. Einfach zu verdächtig!