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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 25. Dez 2010, 17:40
von horror1966
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From Paris with Love
(From Paris with Love)
mit John Travolta, Jonathan Rhys Meyers, Kasia Smutniak, Richard Durden, Yin Bing, Amber Rose Revah, Eric Gordon, Francois Bredon, Chems Dahmani, Sami Darr, Julien Hagnery, Mostefa Stiti, Rebecca Dayan, Michael Vander-Meiren, Didier Constant
Regie: Pierre Morel
Drehbuch: Luc Besson / Adi Hasak
Kamera: Michael Abramowicz
Musik: David Buckley
FSK 16
Frankreich / 2010

Schon immer träumte James Reese, Assistent des amerikanischen Botschafters in Paris, von einer Karriere als Geheimagent. Unerwartet kommt der schmächtige Bürokrat tatsächlich zu einem Spezialeinsatz, als er CIA-Agent Wax bei dessen Auftrag an der Seine unterstützen soll. Doch die rücksichtslosen Ermittlungsmethoden von Wax gegen Drogengangster und Terroristen sind nicht nur unkonventionell, sondern für die meisten seiner Gegner tödlich. Und sie führen schließlich zu einer Spur, die Reese zu einer schweren Entscheidung zwingt.


Es gibt genügend Leute, die diesem Actionfilm fast jegliche handlung absprechen, manch einer hält ihn sogar für menschenverachtend oder politisch unkorrekt. Das mag sogar größtenteils zutreffen, doch das Wichtigste kann man dem Werk von Pierre Morel keineswegs absprechen, nämlich seinen extrem hoch angesiedelten Unterhaltungswert. Sicher, die Geschichte beinhaltet nicht gerade viel Substanz, doch bietet sie zwei äusserst coole Hauptcharaktere, von denen John Travolta ganz eindeutig einen der absoluten Höhepunkte dieses Filmes darstellt, denn seine Interpretation des mega-coolen Agenten steht eindeutig im Vordergrund der zugegebenermaßen etwas dünnen Rahmenhandlung, die aber dennoch vollkommen ausreichend erscheint, um ganzzeitig für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen. Es handelt sich nun einmal um einen echten Action-Kracher, der im Prinzip genau das bietet, was sich ein echter Action-Freak von einem solchen Film erwartet.

Jede Menge Schießereien die auch etliche Tote fordern, eine rasante und sehr temporeiche Erzählweise, einige überraschende Wendungen und zwei Hauptdarsteller, denen ihre Rollen wie auf den Leib geschneidert erscheinen. Nun gibt es bestimmt genügend Film-Freunde, denen das längst nicht ausreicht, um den Film als gut zu bewerten, jedoch sollte man hier meiner meinung nach nicht zu hohe Maßstäbe ansetzen, denn inhaltliche Tiefe ist bei einem Film dieser Art doch nicht zwingend notwendig. Wie schon bei Werken wie "Crank" oder "Shoot 'Em Up" sollte doch der Unterhaltungswert im Vordergrund stehen und der ist nun wirklich jederzeit gegeben.

Allein das Schauspiel eines John Travolta ist es schon wert, sich diesen Film anzuschauen, denn ist seine Darstellung des coolen Killers der im Auftrag der Regierung tötet doch äusserst gelungen und an Coolness kaum zu überbieten. Ihm zur Seite steht mit Jonathan Rhys Meyers eigentlich der genaue Gegenpart, der als eher bieder wirkender Regierungsbeamter zu Beginn etreme Schwierigkeiten mit der Art seines neuen Partners hat. Da sich Gegensätze aber bekanntlicherweise anziehen, wird aus den beiden vollkommen unterschiedlichen Charakteren letztendlich doch noch ein schlagkräftiges Duo, das seinen Auftrag mit allen Mitteln erfüllen will.

Nun sollte man hier nicht unbedingt auf Logiklöcher oder teils übertriebene Action-Passagen nachdenken, auch die mangelnde Substanz der Geschichte darf nicht als zu großer Kritikpunkt herhalten, denn bietet "From Paris with Love" letztendlich das, was man von einem Actionfilm erwartet, nämlich coole Charaktere, lockere Sprüche und ein Action-Feuerwerk, das sich jederzeit sehen lassen kann.


Fazit:


"From Paris with Love" bietet extrem kurzweilige Unterhaltung, ohne jedoch größere Ansprüche zu befriedigen. Insbesondere die ziemlich ausgedünnte Rahmenhandlung kann höher gesteckte Erwartungen nicht erfüllen, dafür dürfte das Herz eines jeden Action-Fans bei der temporeichen Unszenietung vor Begeisterung im Leibe hüpfen. Ein Action-Spektakel, das im Bezug auf den Unterhaltungswert keine Wünsche offen lässt und jederzeit beste Unterhaltung bietet.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 25. Dez 2010, 17:45
von horror1966
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The Cottage
(The Cottage)
mit Andy Serkis, Reece Searsmith, Jennifer Elison, Steven O'Donnell, James Bierman, Cat Meacher, Danny Nussbaum, Logan Wong, Jonathan Chan-Pensley, Simon Schatzberger, Doug Bradley, Dave Legeno, Katy Murphy, Georgia Groome, Eden Watson
Regie: Paul Andrew Williams
Drehbuch: Paul Andrew Williams
Kamera: Christopher Ross
Musik: Laura Rossi
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2008

Nachdem ihr Entführungskomplott gescheitert ist, verstecken sich die ungleichen Brüder David und Peter in einem einsamen Haus auf dem Land - wo ihre Nerven auf eine harte Probe gestellt werden. Mit einer Geisel im Schlepptau, die sich standhaft weigert, den Mund zu halten oder sich fesseln zu lassen, werden die beiden schnell zu Gefangenen ihres eigenen Opfers. Richtig ernst wird die Lage allerdings, als die drei die Bekanntschaft ihres psychotischen, Axtschwingenden Nachbarn machen.


Bei "The Cottage" handelt es sich um eine rabenschwarze und irrsinnig witzige Horror-Komödie, die diese Bezeichnung auch wirklich verdient. Der typisch britische Humor, den man ja gerade in den letzten jahren in mehreren Horror-Komödien begutachten konnte (Shaun of the Dead, Doghouse), kommt hier besonders gut zur Geltung und sorgt so für ein extrem kurzweiliges Film-Vergnügen der Extraklasse. Dafür sorgen allein schon die herrlich skurrilen und teils vollkommen überzeichneten Charaktere, die für ein Highlight nach dem anderen sorgen. Insbesondere die 3 Entführer stechen hier besonders hervor, denn sie geraten in die unmöglichsten Situationen, die sie allerdings größtenteils durch ihr eigenes Verhalten hervorrufen, das phasenweise schon so grotesk wirkt, das man sich vor lachen kaum noch halten kann.

So entsteht nicht gerade selten eine ungeheure Situationskomik, die noch zusätzlich durch sehr witzige Dialoge unterstützt wird und so das Sehvergnügen noch lustiger gestalten, als es sich schon von Haus aus präsentiert. Doch es ist nicht nur der geniale Humor, der diesen Film so absolut sehenswert macht, auch die Horror-Elemente kommen keineswegs zu kurz. Dabei sollte man allerdings anmerken, das "The Cottage" zwei vollkommen unterschiedliche Filmhälften zeigt, die jedoch beide absolut überzeugen können. Dreht sich in der ersten Hälfte noch alles um die Entführung, die sich mit der Zeit als vollkommen fehlgeschlagen darstellt, so bitet die zweite Filmhälfte ein recht blutiges und hartes Szenario, bei dem alle Horror-Fans auf ihre Kosten kommen dürften. Das geschehen hat sich nämlich vollkommen gedreht und die Entführer wie auch ihre Geisel sehen sich mit einem psychophatischen Killer konfrontiert, der nichts anderes im Sinn hat, als seine Opfer frühzeitig aus ihrem Leben zu entlassen.

Das auch die anschließenden teils sehr blutigen Passagen mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor versehen sind, versteht sich fast schon von selbst und so folgt ein Schlachtfest, das dem Betrachter in so einigen Szenen die Tränen in die Augen treibt. Der vorhandene Härtegrad ist dabei recht beachtlich, was auch die Freigabe des Films verständlich und nachvollziehbar macht.

Doch das eigentlich Highlight sind ganz eindeutig die hier agierenden Darsteller, die man meiner Meinung nach nicht besser hätte auswählen können. Ganz besonders fällt einem da Reece Searsmith auf, der im Laufe der Geschichte wirlich so Einiges über sich ergehen lassen muss und wahre Nehmerqualitäten entwickelt. Nicht nur, das er gleich zu Beginn von der gefesselten Geisel mit Kopfnüssen bombadiert wird, im weiteren geschehen verliert er auch noch einen halben Fuß und erscheint auch ansonsten wie der geborene Pechvogel. Doch auch die anderen Charaktere werden absolut brillant dargestellt und tragen so ihren Teil zu einem sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Film-Vergnügen bei.

Insgesamt gesehen bekommt man einen äusserst gelungenen Genre-Beitrag serviert, der so dermaßen kurzweilig ist, das man gar nicht bemerkt, wie schnell doch die Zeit vergeht. Eine nahezu perfekte Mischung aus britischem schwarzem Humor und einer gehörigen Portion Horror sorgt dafür, das noch nicht einmal der Anflug von Langeweile entsteht. Hervorragende Darsteller, die von einem Fettnäpfchen in das andere treten, sorgen durch ihre schauspielerische Leistung für eine wahre Flut von Lachsalven, so das die Lachmuskeln des Zuschauers phasenweise schon arg strapaziert werden. Und ganz nebenbei entfaltet sich auch noch eine wirklich gelungene und sehr dichte Atmosphäre, die dadurch, das sich das Szenario nur bei Nacht abspielt, auch recht bedrohliche Ausmaße annimmt. Wenn man alle diese positiven Eigenschaften zusammennimmt, dann kann man Regisseur Paul Andrew Williams (London to Brighton) zu einem weiteren sehr gelungenem Film gratulieren.


Fazit:


"The Cottage" ist eine wirklich mehr als gelungene Horror-Komödie, die insbesondere durch den vorhandenen schwarzen Humor zu überzeugen weiss. Allerdings kommen in der zweiten Filmhälfte auch die Freunde der härteren Welle voll auf ihre Kosten, so das man von einer absolut gelungenen Mixtur sprechen kann. Das Besondere sind hier die vollkommen unterschiedlichen Filmhälften, die aber beide absolut kurzweilig und sehr unterhaltsam sind. Kein echter Fan sollte sich dieses teilweise schon skurrile Werk durch die Lappen gehen lassen, denn ansonsten hätte man wahrlich etwas verpasst.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 26. Dez 2010, 17:44
von horror1966
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44 Inch Chest
(44 Inch Chest)
mit Ray Winstone, Ian McShane, John Hurt, Tom Wilkinson, Stephen Dillane, Joanne Whalley, Melvil Poupaud, Steven Berkoff, Edna Dore, Andy de la Tour, Derek Lea, Ramon Christian
Regie: Malcolm Venville
Drehbuch: Louis Mellis / David Scinto
Kamera: Daniel Landin
Musik: Angelo Badalamenti
FSK 16
Großbritannien / 2009

Colin Diamond ist ein Berg von einem Mann massig, hart, mit trainierten Fäusten. Er hat nur eine Schwäche: seine Frau Jill. Als die ihn plötzlich für einen jüngeren Mann einfach verlassen will, fällt Colin als heulendes Elend in sich zusammen. Allerdings nicht ohne vorher aus Jill den Namen von Loverboy gründlich herausgeprügelt zu haben. Und weil jeder echte Mann ein paar gute Kumpel hat, teilt Col seinen Schmerz mit Meredith, Old Man Peanut, Archie und Mal. Die alten Freunde wissen gleich, was zu tun ist: Loverboy muss sterben und zwar ganz langsam.


Diese britische Produktion von Malcolm Venville konnte mich nicht wirklich packen oder faszinieren, was allerdings keineswegs an der Qualität des Filmes liegt, sondern vielmehr an den vollkommen falschen Erwartungen, mit denen ich an diese Geschichte herangegangen bin. Hatte ich doch ehrlich gesagt einen temporeichen Rachethriller erwartet, der eine temporeiche Erzählweise und ein wenig Action beinhaltet und war dann doch ziemlich überrascht, als sich ein eher ruhiges und kammerspielartiges Drama entwickelte, das in erster Linie von seinen grandiosen Darstellern lebt. Denn diese sind hier durch die Bank vorhanden und verleihen der extrem dialoglastigen Geschichte eine Menge an Klasse, die eventuell nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen ist, einem aber bei genauerer Betrachtung fürmlich ins Auge springt.

Man sollte allerdings von Anfang an wissen, auf welche Art von Film man sich einlässt, denn wird das hier dargestellte Geschehen doch für viele Leute eher zähflüssig erscheinen und wer viel Tempo und Action erwarten sollte, sucht sich vielleicht besser einen Film aus, der diese Erwartungen auch erfüllen kann. "44 Inch Chest" ist viel eher für die Zielgruppe ausgelegt worden, die ihre Freude an dialoglastigen Dramen haben, die zudem mit einer erstklassigen Darsteller-Riege besetzt sind, der man die Freude am Spiel förmlich ansieht. Für diese Gruppe von Zuschauer erweckt die Geschichte auch keinesfalls einen zähflüssigen oder gar langatmigen Eindruck, da man sich allein schon an den teilweise herausragenden Dialogen erfreuen kann, die von den Protagonisten geführt werden und denen auch eine ordentliche Portion schwarzer Humor beiwohnt, der nicht immer sofort zu erkennen ist.

Auch die eher sehr ruhige Erzählstruktur und die Ttasache, das sich das Geschehen bis auf wenige Rückblenden fast ausschließlich in einem einzigen Raum abspielen erscheinen nicht weiter störend, wenn man sich auf die ruhige und eher spartanische Machart dieses Filmes einlassen kann. Regisseur Malcolm Venville hat sich in seinem vorliegendem Regie-Erstling auf die minimalsten Mittel beschränkt, um dem Zuschauer ein intensives Kammerspiel zu präsentieren, in dem lediglich die Darsteller und die von ihnen geführten Dialoge den gesamten Film tragen, es gibt keinerlei Action oder großartige Effekte, denn die Szenerie spricht für sich selbst und hat solche Dinge auch überhaupt nicht nötig, um einen überzeugenden gesamteindruck zu hinterlassen. Gerade in der heutigen zeit, in der es vor actiongeladenen Effekt-Spektakeln nur so wimmelt, ist es doch immer wieder schön zu sehen, das es manchmal die absolut ruhigen und unspektakulären Filme sind, die einen äusserst nachhaltigen Eindruck hinterlassen, wenn man ihnen denn die Chance gibt, ihre volle Wirkung auch zu entfalten.

Und so bin ich mir auch ziemlich sicher, das "44 Inch Chest" nicht das letzte Mal in meinem DVD-Player gelandet ist und mich bei der nächsten Sichtung auch so wirklich faszinieren wird. Denn dann gehe ich mit den richtigen Erwartungen an diesen Film heran und sehe ihn aus einer ganz anderen Sichtweise. Grandiose Schauspieler, erstklassige Dialoge und teils tiefsinniger Humor sind nämlich im Prinzip genau die richtigen Zutaten, um ein solch kammerspielartiges Drama zu einem wirklichen Filmerlebnis zu machen, an das man sich gern erinnert.


Fazit:


Wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung an dieses Werk herangeht, dann wird man mit einem in allen Belangen erstklassigen Filmvergnügen belohnt. Siellt "44 Inch Chest" doch einen minimalistischen Vertreter seiner Art dar, der nur durch seine fantastischen und jederzeit überzeugenden Darsteller vollkommen zu überzeugen weiss. Teilweise herausragende Dialoge und tiefsinniger Humor an den richtigen Stellen runden die ganze Sache ab und bescheren dem Betrachter ein Filmvergnügen der ganz besonderen Art.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
Extras: Monologe, Featurette, Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 26. Dez 2010, 17:44
von horror1966
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Doghouse
(Doghouse)
mit Danny Dyer, Stephen Graham, Noel Clarke, Terry Stone, Christina Cole, Lee Ingleby, Keith-Lee Castle, Emil Marwa, Neil Maskell, Adele Silva, Toby Richards, Emily Booth, Alison Carroll, Billy Murray, Tree Carr
Regie: Jake West
Drehbuch: Dan Schaffer
Kamera: Ali Asad
Musik: Richard Wells
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2009

Um Ihren Kumpel Vince nach seiner Scheidung aufzumuntern packen ihn seine Freunde, Neil, Mickey, Matt, Patrick, Graham und Banksy, um mit ihm ein Wochenende in Moodly einem Dorf, in dem statistisch auf je einen männlichen Einwohner vier Frauen kommen. Doch dort angekommen merken sie recht schnell, dass das vermeintliche Paradies sich als bestialisches Höllenloch entpuppt. Ein von der Armee freigesetzter Virus hat alle Ladys in garstige Männer fressende Furien verwandelt. Verbarrikadiert im örtlichen Spielzeugladen nehmen die Männer den Geschlechterkampf auf - und dieser ist blutig...


Es scheint ja wirklich Leute zu geben, die diese britische Horror-Komödie absolut nicht lustig finden, was ich nach der Sichtung des Films umso weniger nachvollziehen kann. Sicher, Geschmäcker sind verschieden und nicht jede Art von Humor ist Jedem zugänglich, aber die hier in Szene gesetzte Geschichte ist so herrlich skurril und witzig, das es einfach nur einen Riesen-Spaß macht, das blutige Geschehen zu verfolgen, in das Vince und seine Freunde hier hineingeraten sind. Regisseur Jake West hat genau die richtige Mischung aus Horror-und Humor gefunden und das Ganze mit einer wirklich ordentlichen Portion Splatter-und Gore angereichert, so das man im Endeffekt einen mehr als nur gelungenen Genre-Beitrag präsentiert bekommt, der über einen extrem hoch angesiedelten Unterhaltungsfaktor verfügt und ganzzeitig äusserst lustige und kurzweilige Unterhaltung darbietet.

Das Frauen manchmal zu wahren Furien mutieren können, ist nun nicht gerade eine weltbewegende Neuigkeit, allerdings wurde diese Tatsache wohl noch nie so drastisch und vor allem blutig in Szene gesetzt, denn für eine Horror-Komödie geht es stellenweise äusserst blutig und hart zur Sache, weswegen man die Freigabe des Films auch durchaus nachvollziehen kann. Dadurch, das die Geschichte einen stark humorigen Anteil beinhaltet, kommt einem die vorhandene Härte allerdings gar nicht einmal so extrem vor, was sicherlich ein generelles Phänomen der sogenannten Fun-Splater Filme ist. Schon Filme wie "Braindead" oder "Evil Aliens" der übrigens auch unter der Regie von Jake West entstanden ist, haben dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt, der Überschuss an Humor lässt einen Horrorfilm vollkommen anders erscheinen, als wenn es sich um einen vollkommen ernsthaften Vertreter des Genres handeln würde.

Und so ist auch diese britische Produktion vollgestopft mit dem teilweise staubtrockenen britischen Humor, phasenweise genialer Situationskomik, aber auch mit Szenen, die als absolute Schenkelklopfer bezeichnet werden können. Allein schon die Darstellung der weiblichen Furien kann man als ein Highlight dieses Werkes ansehen, denn die Masken sind äusserst gelungen und animieren den Zuschauer zu so manch herzhaften Lacher. Aber auch die männlichen Darsteller tragen ihren Teil zum insgesamt sehr guten Gesamteindruck bei, Danny Dyer & Co. geraten in die skurrilsten Situationen und auch ihre dabei an den Tag tretenden Verhaltensweisen unterstreichen die witzige Seite des Films noch einmal zusätzlich.

So entwickelt sich der Wochenendausflug innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Horror-Szenario, bei dem kein Auge trocken bleiben dürfte. Das bei einem Gemetzel, wie es dem Betrachter hier geboten wird auch Verluste zu verzeichnen gibt, versteht sich fast von selbst und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, das auch die Anzahl der Freunde mit der Zeit sichtlich dezimiert wird. Doch wer überlebt und wer nicht, das sollte man sich schon selbst ansehen und sich dabei von dieser irrwitzigen und temporeichen Geschichte begeistern lassen, die wirklich alles beinhaltet, was eine gute Horror-Komödie auszeichnet. Und obwohl hier die humorige Seite ganz eindeutig im Mittelpunkt steht, entwickelt sich auch ein durchgehend konstanter Spannungsbogen, der sich mit einer sehr dichten und phasenweise bedrohlichen Atmosphäre vermischt. Denn dadurch, das sich das Geschehen in diesem kleinen Dorf abspielt, erhält das Szenario sogar eine leicht klaustrophobische Note, die dem Film sehr gut zu Gesicht steht.

Letztendlich ist "Doghouse" ein weiterer großer Wurf unserer britischen Nachbarn und man fragt sich fast automatisch, warum unsere Filmemacher nicht dazu in der Lage sind, auch einmal einen ähnlich guten Genre-Beitrag abzuliefern. Die Briten haben das wirklich gut drauf, wie dieser Beitrag einmal mehr unter Beweis stellt. Hier wird man von der ersten bis zur letzten Minute erstklassig unterhalten und kann sich gleichzeitig an einer ordentlichen Portion Härte wie auch an dem brillanten Humor erfreuen, so das man im Endeffekt gar nicht mitbekommt, wie schnell doch die Zeit vergeht und diese köstliche Horror-Komödie sich dem Ende nähert.


Fazit:


Wer bei "Doghouse" nicht lachen kann, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen, denn dieser Film ist stellenweise so witzig, das einem die Tränen in die Augen treten. Dabei enthält dieses Werk genau den angemessenen Härtegrad, der keineswegs zu hoch angesiedelt ist, sondern genau im richtigen Verhältnis zum vorhandenen Humor steht und so für ein extrem kurzweiliges und blutiges Sehvergnügen der Extraklasse sorgt. Ein Film, an dem kein echter Fan vorbeikommt, der Horror in Kombination mit Humor zu schätzen weiss und für den man bedenkenlos eine dicke Empfehlung aussprechen kann.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Making of, Making of Bloopers, Deleted Scenes, TV Spots, Trailer

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 26. Dez 2010, 17:45
von horror1966
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Hellraiser III - Hell on Earth
(Hellraiser III - Hell on Earth)
mit Doug Bradley, Kevin Bernhardt, Lawrence Mortorff, Terry Farrell, Ken Carpenter, Sharon Hill, Paula Marshall, Robert C. Treveiler, Chris Frederick, Lawrence Kuppin, Sharon Percival, Philip Hyland
Regie: Anthony Hickox
Drehbuch: Clive Barker / Peter Atkins
Kamera: Garry Lively
Musik: Randy Miller
Ungeprüft
USA / 1992

Ein junger Mann kommt auf grausamste Weise ums Leben. Die Reporterin Joanne 'Joey' Summerskill (Terry Farell) wird Zeugin dieses grausamen Vorfalls. Sie versucht mehr Licht in das Ableben des Mannes zu bringen und folgt dessen Freundin Terri in einen Nachtclub. Dort stellt sich heraus, daß ein geheimnisvoller Würfel bei diesem Vorfall eine wichtige Rolle spielt. Dieser Würfel öffnet ein Tor zur Hölle, durch das Tote als eine Armee von Cenobites zurück auf die Erde kommen. Terri und Joey, die nun im Besitz des Würfels sind, müssen nun einen Weg finden, das Tor zur Hölle wieder zu verschließen


Ich finde auch diesen dritten Teil der Cenobiten - Saga äusserst sehenswert, nebenbei ist es meiner Meinung nach auch der härteste Teil der gesamten Hellraiser - Reihe. Es gibt hier einige sehr derbe und gut in Szene gesetzte Splatter - Sequenzen, die es in sich haben. Freunde der härteren Gangart dürften also voll auf ihre Kosten kommen und mehr als zufrieden sein. Doch nicht nur der Härtegrad ist absolut sehenswert, denn auch die Geschichte an sich weiss durchaus zu überzeugen, auch wenn dieser Teil der Hellraiser-Reihe nicht mehr an die extrem hohe Qualität seiner beiden Vorgänger anknüpfen kann, die sich noch ein ganzes Stück höher ansiedeln und so eine Art Ausnahme-Status einnehmen.

Besonders gelungen finde ich die Idee mit der " Seelensäüle" in der Pinhead gefangen ist, das Teil würde sicherlich das Schmuckstück eines jeden Wohnzimmers sein. So wird auch quasi genau an das Ende des zwiten Teiles angeknüpft, in dem die Säule ja schon zu erkennen war. Atmosphärisch ist der Film sehr gut gelungen, die Grundstimmung ist wohl ohne Übertreibung die ganz große Stärke des gesamten Filmes. Von der ersten Minute an wird der Zuschauer dabei mit einer äusserst düsteren Aura konfrontiert, die vom Geschehen ausgeht und eine ungeheuer starke Faszination ausübt, die für ein sehr angespanntes Sehverhalten sorgt.Insbesondere die ausgewählten Schauplätze sind dabei ziemlich dunkel gehalten, so das von ihnen auch eine geheimnisvolle und unheimliche Wirkung ausgeht, die man fast körperlich spüren kann. Die dabei teils einsetzenden Schauer die einem über den Rücken laufen, kann man dabei nur schwerlich unterdrücken, setzen sie doch von ganz allein ein und versehen die Ereignisse mit einem Hohen Maß an Intensität.

Auch der Spannungsbogen ist sehr straff gespannt und fällt auch zu keiner Zeit ab, so das überhaupt keine Längen während des Films auftreten. Das liegt in erster Linie auch an der flüssigen und sehr temporeichen Erzählweise des Filmes, desweiteren nehmen einen die unheilvollen und extrem befrohlich erscheinenden Geschehnisse dermaßen in Beschlag, das einem eventuelle Spannungseinbrüche auch sofort auffallen würden. Doch von solchen Defiziten ist man wirklich weit entfernt, dafür sorgt allein schon das ständige Auftreten von Pinhead, dem zum Ende hin auch noch einige Kollegen zur Seite stehen, die vor kurzer Zeit noch unter den Menschen weilten, aber nun von der Hölle rekrutiert wurden. So zählt also auch "Hellraiser III - Hell on Earth" noch zu den Filmen der Reihe, in denen die Cenobiten nicht nur als Statisten in einigen kurzen Passagen zu sehen sind, wie es ja im späteren Verlauf der Reihe leider der Fall ist.

Die Darsteller sind durchaus solide und machen ihre Sache gut, ohne sich aber besonders hervorzutun. Allerdings sollte man hier auch keine oscarreifen leistungen erwarten, denn dafür ist diese Art von Film nun einmal nicht ausgelegt. Ich persönlich mag ja die gesamte Hellraiser - Reihe, auch wenn natürlich nicht alle Teile die gleiche Qualität besitzen, doch dieser Teil zählt meiner Meinung nach auf jeden Fall zu den besten Teilen. Tolle und sehr spannende Horror - Unterhaltung ist hier auf jeden Fall garantiert, denn die dafür nutwendigen Zutaten wurden sehr gut zusammengefügt und ergeben im Endeffekt ein wirklich düsteres und teilweise äusserst hartes Horrorerlebnis, das man sich als Fan auf keinen Fall entgehen lassen sollte.



8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 26. Dez 2010, 17:46
von horror1966
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Hellraiser IV - Bloodline
(Hellraiser : Bloodline)
mit Bruce Ramsay, Valentina Vargas, Doug Bradley, Kim Myers, Charlotte Chatton, Adam Scott, Mickey Cottrell, Louis Turenne, Courtland Mead, Louis Mustillo, Jody St. Michael, Paul Perri
Regie: Kevin Yagher / Joe Chappelle
Drehbuch: Peter Atkins
Kamera: Gerry Lively
Musik: Daniel Licht
FSK 18
USA / 1996

Raumstation "Minos", im Jahr 2127: 130 Jahre nachdem sein Vorfahre John, ein New Yorker Architekt, im Kampf mit den Cenobiten den Tod fand, bereitet sich der Ingenieur Paul Merchant auf die letzte Konfrontation mit den Kreaturen der Hölle vor. Niemand weiß, daß er die gigantische Raumstation nur zu einem Zweck gebaut hat: Um die größte Falle im Universum aufzustellen. Als er die gesamte Besatzung von Bord schickt und die Station auf eigene Faust aus der Erdumlaufbahn steuert, wird eine Eliteeinheit Soldaten in Marsch gesetzt, um ihn unter Arrest stellen sollen. Aber Merchant hat den "Pinhead" bereits gerufen. Verzweifelt versucht er die Offizierin Rimmer von der unvorstellbaren Gefahr zu überzeugen, in der sie alle schweben. Und er erzählt die Geschichte seiner Familie ... Als den Soldaten bewußt wird, daß sie sich nicht allein auf der Raumstation befinden, daß sich eine fremde Macht Zugang zu ihrer Welt verschafft hat, ist es für eine Flucht zu spät. Einen nach dem anderen bringen die Cenobiten auf bestialische Weise um. Paul Merchant bleibt nicht viel Zeit um zu Ende zu bringen, was er begonnen hat...


"Hellraiser IV - Bloodline" ist wohl der Teil der Reihe um die Cenobiten, der die Meinungen der Fans am meisten spaltet, denn nicht jedem gefällt diese Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die dem Film aber meiner persönlichen Meinung nach das gewisse Extra verleiht und ihn schon ziemlich von den anderen Teilen abhebt. So wird man am Anfang des Werkes mit Passagen im Weltraum konfrontiert, um danach ins 18. Jahrhundert entführt zu werden, wo man dann mit der Entstehung des Zauberwürfels konfrontiert wird. Danach folgt dann der Teil der Geschichte, in der Gegenwart (1996) spielt, wonach sich der Kreis dann wieder im kahr 2127 schließen soll. Die Vereinigung von 3 vollkommen verschiedenen Zeitepochen, von denen eine ja immer noch die ferne Zukunft darstellt, kann man als äusserst gelungen ansehen, verleiht sie diesem Film doch schon eine sehr aussergewöhnliche Note.

Vor allem gefällt mir, das man hier die Entstehungsgeschichte des Würfels präsentiert bekommt und das ist auch der Teil des Films, den ich besonders gut finde. So bekommt der Zuschauer einen äusserst tiefen Einblick in das Cenobiten-Universum, nachdem man ja schon in Teil 3 eine ausführliche Beschreibung über die Herkunft von Pinhead bekommen hat. Dadurch erscheinen viele Dinge auf einmal viel schlüssiger und logisch, die ganze Geschichte erhält so viel mehr Transparenz und man erhält einen viel schlüssigeren Gesamteindruck der Gesamtgeschichte um Pinhead & Co, die bisher doch noch einige Fragen offengelassen hat. Dabei wird das Ganze auch hier sehr atmosphärisch und dicht in Szene gesetzt, alle 3 Geschichtsabschnitte beinhalten eine äusserst gelungene Grundstimmung und vermögen es jederzeit, den Zuschauer für sich einzunehmen.

Der "Weltraum - Teil" des Films ist sicher Geschmackssache, aber ich finde die Idee gar nicht mal schlecht. Vor allem ist es ja auch nicht die einzige mehrteilige Reihe, in der das Weltall als Schauplatz genommen wurde (siehe Jason X). Gerade dieser extreme Kontrast von Mittelalter, Gegenwart und Weltall ist meiner Meinung nach das, was diesen Teil zu etwas ganz Besonderem macht. Und ganz egal, wie man persönlich zu diesem Film steht, es ist die Vielfältigkeit der Schaplätze, die den Film auf einen Sonderstatus hebt und ihm einen sehr fantastischen Anstrich verleiht. Es ist schon erstaunlich, wie sich in allen 3 Zeitepochen ein unglaublich intensives Horror-Feeling aufbauen kann, von dessen Wirkung man ganz einfach fasziniert sein muss, entfaltet es doch schon fast eine bannende Wirkung, der man sich einfach nicht entziehen kann.

Jedenfalls finde ich den Teil zu jeder Zeit spannend und er bietet auch gute und kurzweilige Unterhaltung. Schade ist eigentlich nur, das es die deutsche Version nur in gekürzter Form gibt, aber das ist ja in unserem Land beileibe keine Seltenheit. Bei diesem vierten teil handelt es sich auch gleichzeitig um den letzten Film der Reihe, der im Kino gestartet ist, die nachfolgenden 5 Ableger erschienen lediglich noch auf DVD. Und wenn man es genau nimmt, ist dies auch der Abschluss der Hellraiser-Reihe, denn die folgenden Titel hinterlassen doch den Eindruck einer eigenen Serie, die mit den Vorgängern nur noch recht wenig zu tun hat und sich auch von der Machart her von Teil 1-4 recht stark unterscheidet. Waren die ersten Filme doch ganz eindeutig im Horror-Bereich anzusiedeln, so tendieren Teil 5-8 doch vielmehr in die Richtung Thriller, was ganz sicher auch ein Grund dafür ist, das sie bei den fans eher negative Kritik geerntet haben.




8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 28. Dez 2010, 02:30
von horror1966
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Hellraiser : Inferno
(Hellraiser : Inferno)
mit Craig Sheffer, Nicholas Turturro, James Remar, Doug Bradley, Nicholas Sadler, Noelle Evans, Lindsay Taylor, Matt George, Michael Shamus Wiles, Sasha Barrese, Kathryn Joosten, Jessica Elliot
Regie: Scott Derrickson
Drehbuch: Clive Barker / Paul Harris Boardman
Kamera: Nathan Hope
Musik: Walter Werzowa
FSK 18
USA / 2000

Nackte Realität oder perverser Alptraum? Joseph kann es nicht mehr auseinanderhalten. Während der Ermittlungen in einem Mordfall wird der Cop plötzlich von schrecklichen Visionen gequält. Es ist, als ob sich in naher Zukunft weitere bestialische Morde ereignen würden und er selbst irgendwie darin verwickelt sei. Doch setzt Joseph alles daran, dem Mörder schnellstens auf die Spur zu kommen...


Ich bin der Meinung, das man die Hellraiser - Reihe eigentlich in 2 Teile aufteilen müsste, da sich Teil 1-4 hauptsächlich mit der Geschichte der Cenobiten beschäftigt, wohingegen ab diesem fünften Teil die Reihe mehr in die Thrillerrichtung geht. das ist ja auch das, was viele Fans der Reihe an den späteren Teilen stört. Mit diesem Teil entfernt man sich dann doch vom ziemlich kompromisslosen Horror der Vorgänger, der zuedem noch recht hart und blutig in Szene gesetzt war und schlägt mehr die Richtung des Horrorthrillers ein, was im ersten Moment vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, aber andererseits auch einen gewissen Reiz beinhaltet, der auch in vorliegender Geschichte recht gut zum Tragen kommt.

Sicher erreicht dieser Film nicht mehr die Klasse seiner Vorgänger, vor allem nicht die der ersten beiden Teile, aber wenn man den Film als Horrorthriller sieht, ist er eigentlich gar nicht schlecht, auch wenn viele das anders sehen mögen. Im Gegensatz zu den bisherigen Verfilmungen geht es hier eher etwas seicht zur Sache, man bekommt keineswegs die gewöhnten blutigen Passagen geboten, vielmehr begleitet man die hauptperson Joseph auf seiner Suche nach dem sogenannten Ingenieur, der anscheinend der Schlüssel zu einigen Mordfällen ist, auf die sich die Polizei keinen Reim machen kann. Diese Suche artet allerdings für den korrupten Joseph in einem Psychotrip, bei dem es manchmal schwerfällt, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, was auf der anderen Seite den besonderen Reiz dieses Filmes ausmacht

Die Story ist durchaus interessant und solide, atmosphärisch ist der Film recht dicht, auch wenn hier das düstere und extrem bedrohliche Elemente seiner Vorgänger keinesfalls erreicht werden kann. Nichtsdestotrotz ist der Film spannend in Szene gesetzt worden und es gibt auch meiner Meinung nach keine Einbrüche zu verzeichnen. Zudem verfügt die Story über eine recht temporeiche Erzählstruktur und beinhaltet auch einige actiongeladene Passagen. Wenn man die Sache also ganz nüchtern betrachtet, liegt mit "Hellraiser V - Inferno" eigentlich ein richtig passabler und interessanter Horrorthriller vor, der durch das Einfügen einiger Fantasyelemente sogar einen besonderen Anstrich erhält, jedoch fällt es gerade den eingefleischten Cenobiten-Fans nicht leicht, in diesem Werk einen echten hellraiser-Teil zu sehen. So ist es beispielsweise sehr schade, das die Cenobiten so gut wie gar nicht auftreten und vor allem die Kultfigur Pinhead lediglich zwei-dreimal eher kurz in Erscheinung tritt, was der Geschichte doch einiges an Stärke nimmt.

Letztendlich bekommt der Zuschauer einen Film geboten, der meiner Meinung nach der Start einer neuen Hellraiser-Ära ist, die sich etwas vom harten Horror der ersten 4 Teile entfernt und zielstrebig in die Richtung des Horrorthrillers tendiert, was auch die noch folgenden 3 Teile bestätigen sollen. Für viele Liebhaber der Reihe um die Cenobiten stellt dies eher eine ziemliche Enttäuschung dar, aber fairerweise sollte man anmerken, das trotz der erwähnten Richtungsänderung immer noch spannende und interessante Unterhaltung geboten wird, an die man nur nicht mit einer zu hohen Erwartungshaltung herangehen sollte, um keine Enttäuschung zu erleben. Mir persönlich sagt jedenfalls auch die neue Hellraiserart sehr zu, auch wenn ich mir etwas mehr sichtbare Präsenz von Pinhead und Konsorten gewünscht hätte.




7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 28. Dez 2010, 02:31
von horror1966
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Hellraiser : Hellseeker
(Hellraiser : Hellseeker)
mit Doug Bradley, Dean Winters, Ashley Laurence, Ken Camroux, William S. Taylor, Trevor White, Sarah-Jane Redmond, Jody Thompson, Kaaren de Zilva, Michael Rogers, Dale Wilson, Sarah Hayward
Regie: Rick Bota
Drehbuch: Clive Barker / Carl V. Dupre
Kamera: John Drake
Musik: Stephen Edwards
FSK 16
USA / 2002

Kirsty und Trevor stürzen bei einem Autounfall in einen See und nur Trevor überlebt. Doch Kirsty wird nicht im Auto gefunden und die Polizei glaubt, Tevor haben seine Frau ermordet. Sein Leben wird zum Höllentrip, er wird von bösen Alpträumen geplagt und weiß nicht mehr, was Realität und was Fiktion ist. Je länger er über den Unfall und Kirstys Tod nachdenkt, desto mehr Einzelheiten fügen sich in dieses Puzzle ein. Ungewollt hat er Pinhead und die Cenobiten wieder auf Kristys Spur gebracht und nun wollen sie auch seine Seele. Jede Person, die Trevor helfen will, wird dabei bestialisch umgebracht und auch der Polizei-Inspektor scheint nicht unbeteiligt daran zu sein...


Dieser Teil ist von den späteren Hellraiser - Teilen mein absoluter Favorit. Hier ist meiner Meinung nach eine sehr gute Story absolut überzeugend in Szene gesetzt worden. Es gibt auch ein Wiedersehen mit Kirsty, die ja noch aus den ersten beiden Teilen bekannt sein dürfte und mittlerweile mit Trevor verheiratet ist. Und Trevor ist auch die Hauptperson der teils sehr mysteriösen Geschehnisse, die sich nach einem schrecklichen Autounfall absoielen, nach dem Kirsty anscheinend verschwunden ist. Beim Versuch, die Vorfälle zu rekonstruoeren, die zu dem Unfall geführt haben, hat Trevor immer wieder Erlebnisse, bei denen man manchmal nicht so recht weiss, ob es sich um Realität oder Fiktion handelt, was auch den ganz besonderen Reiz dieses Filmes ausmacht. Nichts ist wie es scheint und zum Ende hin nimmt die Geschichte dann auch eine Wendung, die man zwar ab einem gewissen Zeitpunkt vorhersehen kann, die aber dennoch einen kleinen Überraschungsmoment bietet.

Die sich hierbei entfaltende Grundstimmung finde ich hier besonders gelungen, es geht eine starke Bedrohlichkeit von ihr aus und sie ist auch sehr dicht. Gleichzeitig verströmt sie etwas sehr unheilvolles und mysteriöses, was durch die wie Tagträume erscheinenden Visionen von Trevor noch zusätzlich unterstützt wird. Teilweise sehr düstere Schauplätze tun ihr Übriges, um hier ein sehr atmosphärisches Filmerlebnis zu präsentieren, an dem man wirklich seine Freude haben kann, auch wenn nicht mehr die Klasse der ersten teile der Reihe erreicht werden kann. Es kann auch durchaus vorkommen, das man etwas die kompromisslose Härte vermisst, die insbesondere Teil 1-3 enthalten haben, in denen auch von den Cenobiten weitaus mehr zu sehen war als in den darauffolgenden Filmen denn nehmen Pinhead 6 Co. doch leider nur noch eine Art Nebenrolle ein und sind nur sehr selten im Bild zu sehen, jedoch kann gerade "Hellseeker" auch ohne einen großen Härtegrad absolut überzeugen.

In Sachen Spannung weiss der Film vollends zu überzeugen, der Spannungsbogen ist straff gespannt und kann sich meiner Meinung nach auch konstant hochhalten, so das keine Langeweile auftritt. Dabei wird die vorhandene Spannungsschraube Stück für Stück kontinuirlich fester gezogen, so das man phasenweise einen enormen Druck verspürt, da man die Lösung des ominösen Geschehens nun endlich erfahren will. Die endgültige bestätigung für seine eventuelle Vorahnung erhält man allerdings erst wenige Minuten vor dem Ende und auch wenn man Ähnliches schon geahnt hat, ist durchaus ein gewisser Überraschungsmoment gegeben. Der Richtungsumschwung zum Horrorthriller mag vielen Hellraiser-Fans schwer im Magen liegen und auch die Tatsache, das die Cenobiten immer weniger Platz in den Filmen erhalten ist nicht unbedingt ein Vorteil, aber gerade "Hellseeker" ist ein Film, der absolut überzeugen kann und dabei erstklassige und sehr spannende Unterhaltung bietet.

Alles in Allem präsentiert sich hier ein sehr guter, bestens unterhaltender Horrorthriller, der jederzeit spannend ist und auch nach mehrmaligen Anschauen nicht langweilig wird. Gute Darsteller, eine tolle Atmosphäre und ein dramaturgisch sehr gelungener Spannungsaufbau ersetzen zwar nicht den harten Horror der ersten Hellraiserfilme, dennoch hat Regisseur Rick Bota einen in allen Belangen überzeugenden Horrorthriller kreiert, den man sich unbedingt anschauen sollte, da man ansonsten etwas verpasst.




7,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 28. Dez 2010, 16:23
von horror1966
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Hellraiser : Deader
(Hellraiser : Deader)
mit Doug Bradley, Kari Wuhrer, Paul Rhys, Georgina Rylance, Marc Warren, Ioana Abur, Hugh Jorgin, Daniel Chirea, Maria Pintea, Constantin Barbulescu
Regie: Rick Bota
Drehbuch: Clive Barker / Benjamin Carr
Kamera: Vivi Dragan Vasile
Musik: Henning Lohner
Keine Jugendfreigabe
Rumänien / USA / 2005

Von Amerika ins ferne Bukarest reist die Reporterin Amy, um über den berüchtigten Kult der "Deadites" zu recherchieren. Dessen Anführer mit dem schönen Namen Winter vermag glaubwürdigen Querelen zufolge Menschen vom Tode zum Leben zu erwecken, soll sich aber auch mit dem Gegenteil gern die Zeit vertreiben. Als Amy bei Recherchen über die Gruppe neben einer kunstvoll drapierten Leiche einen kunstvoll beschlagenen Puzzlewürfel findet, kommt sie dem Geheimnis schneller und direkter auf die Spur, als ihr lieb ist.


Ganz sicher nicht der beste Hellraiser-Teil, bietet "Deader" aber wohl mit die düsterste und unheilvollste Atmosphäre, die dem Zuschauer schon nach relativ kurzer Zeit richtiggehend unter die Haut kriecht. Mag dies einerseits darin begründet sein, das ein Großteil der Geschichte sich in Bukarest abspielt und einem der typisch klischeehafte Eindruck des entwicklungsbedürftigen Ostblocks präsentiert wird, da man fast ausschließlich baufällige und vollkommen heruntergewirtschaftete Häuser zu sehen bekommt, so ist es aber auch eine Sekte, die sich "Deader" nennt und Tote wieder in das Leben zurückholen kann. So bekommt man eine sehr interessante Thematik geboten und die dazugehörigen Schauplätze sind absolut brillant ausgewählt worden, um dem unheilvollen geschehen einen extrem düsteren Anstrich zu verleihen. Spielen sich doch große Teile der Szenerie auch noch in den unterirdischen gewölben der Abbruchhäuser ab, was dem Ganzen noch einmal einen zusätzlichen Schub verleiht und den Betrachter streckenweise mit einer leichten Gänsehaut überzieht, der man sich keinesfalls erwehren kann.

Storymäßig ist der Film sehr solide, auch wenn die Geschichte nicht zu den innovativsten zählt. Das wird aber widerum durch die fantastische Atmosphäre ausgeglichen, die wirklich der Hauptbestandteil des Films ist. Das Schöne daran ist, das sie auch die gesamte Laufzeit über vorhanden ist, was das Sehvergnügen umso intensiver erscheinen lässt. In mehreren Passagen sind teilweise sogar makabere und fast schon morbide Züge zu erkennen, die der geschichte sehr gut zu Gesicht stehen und ihr einen unverwechselbaren Anstrich verleihen, denn in dieser Beziehung sticht "Deader" meiner Meinung nach aus allen bisherigen teilen ganz eindeutig hervor. So entsteht auch durchaus der Eindruck, das man manchmal in eine vollkommen andere Welt eintaucht, es entwickelt sich eine äusserst gelungene Kombination aus visuellem Albtraum und der Realität, was dem geschehen eine ungeheure Intensität verleiht und es mit einer Faszination ausstattet, die sich unweigerlich auch auf den Zuschauer überträgt.

Darstellerische Glanzleistungen sind nicht zu erwarten, aber das Dargebotene ist sehr solide und kann sich sehen lassen. Kary Wuhrer jedoch in der Rolle der Reporterin hat mir persönlich extrem gut gefallen, was ich jetzt nicht zwangsläufig auf ihre apparte Erscheinung beziehe, sondern auf ihr überzeugendes Schauspiel. Spannungsmäßig ist der Film in Ordnung, obwohl es in diesem Teil meiner Meinung nach einige kleinere Einbrüche zu verzeichnen gibt, die aber das insgesamt doch recht gute Gesamtbild keineswegs zerstören. Allerdings hätte man sicherlich diese kleinen Einbrüche vermeiden können, die jedoch durch die fantastische Atmosphäre der Geschichte fast in Vergessenheit geraten und nicht sonderlich ins Gewicht fallen.

Alles in Allem ist "Hellraiser - Deader" ein durchaus gelungener und atmosphärisch sehr düsterer Horrorthriller, den sich anzusehen es durchaus lohnt. Kleinere Defizite wie den nicht ganz konstanten Spannungsbogen kann man dabei durchaus verzeihen, so das sich letztendlich ein Gesamtbild ergibt, das man ohne Weiteres als gut bezeichnen kann. Allein schon die herrlich düstere Grundstimmung die diesem mittlerweile siebenten Teil beiwohnt ist es jederzeit wert, einen Blick zu riskieren.




7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 28. Dez 2010, 16:24
von horror1966
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Hellraiser : Hellworld
(Hellraiser : Hellworld)
mit Doug Bradley, Katheryn Winnick, Henry Cavill, Lance Henriksen, Christopher Jacot, Victor McGuire, Khary Payton, Michael Regan, Dave Robinson, Anna Tolputt, Gary J. Tunnicliffe
Regie: Rick Bota
Drehbuch: Clive Barker / Joel Soisson
Kamera: Gabriel Kosuth
Musik: Lars Anderson
FSK 16
USA / 2005

Glühende Fans eines Online-Games namens "Hellword" und in dieser Funktion auch öfters Gäste dazugehöriger Fan-Foren sind die Freunde Chelsea, Allison, Mike und Jake. Um so größer deshalb die gemeinsame Freude, als alle fünf zeitgleich Karten für eine jener seltenen, geheimnisumwitterten und deshalb auch höchst angesagten Hellword-Parties erhalten. Niemand ahnt, dass der freundlich wirkende Veranstalter eine offene Rechnung mit dem jungen Volk zu haben glaubt und einen perfiden Plan schmiedete.


An diesen achten und bis jetzt letzten Teil der Reihe bin ich eigentlich ohne jeglichen Erwartungen rangegangen und das war auch ganz gut so. Hierbei handelt es sich wohl um den schwächsten Teil der Cenobiten - Saga, der mit den eben genannten so gut wie gar nichts mehr zu tun hat. Erst ganz am Ende des Films kommen die Cenobiten einmal ganz kurz ins Spiel, was aber kaum erwähnenswert ist. Ansonsten tendiert die Geschichte dieses Mal sogar fast in die Richtung eines Teenie-Slashers, dem einige mysteriös anmutende Momente beigemischt wurden, die in vorliegendem Film aber nicht so recht zur Geltung kommen wollen. Zudem entfaltet sich eigentlich in keiner Phase diese unheilvolle Stimmung, die eigentlich allen Teilen beigewohnt hat und auch die späteren Ableger immer etwas aufgewertet hat. Vielleicht liegt das auch an den recht blassen Charakteren, die ausserdem nicht gerade viele Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln können. Durch die doch lediglich sehr oberflächliche Charakterzeichnung kann man kaum eine Beziehung zu ihnen aufbauen und empfindet so auch keinerlei Mitgefühl bei dem, was ihnen widerfährt.

Trotz allem bin ich der Meinung, das man sich den Film durchaus recht gut anschauen kann, er weiss eigentlich recht kurzweilig zu unterhalten. Die Geschichte ist aber recht leicht vorhersehbar, trotzdem kommt doch noch einigermaßen Spannung auf, die sich aber leider nicht den ganzen Film über halten kann, da sie teilweise immer wieder in sich zusammenfällt. Wenn man dann noch die Vorhersehbarkeit des Geschehens mit einberechnet, kann man nicht unbedingt von einem Hochspannungs-Horrorfilm sprechen, dafür ist auch die Geschichte überhaupt nicht ausgelegt, die doch äusserst weichgespült in Szene gesetzt wurde und so auch ziemlich höhepunktarm vor sich hin plätschert.

Auch im darstellerischen Bereich sind die Leistungen eher weiter unten angesiedelt, lediglich der gute Lance Henriksen weiss durchaus zu überzeugen. Die anderen Schauspieler jedoch erscheinen jederzeit austauschbar und strahlen keinerlei Charisma aus, weswegen ich auch nicht nachvollziehen kann, das man in diesem achten teil auf diese gesichts-und konturlosen Teenager zurückgegriffen hat, denn in allen Vorgängern war dies nicht der Fall und trotz einiger Defizite in den späteren Filmen konnten die Darsteller eigentlich immer durch überzeugende Leistungen überzeugen. Das dies hier aber nicht der Fall sein wird, merkt man dem Geschehen schon nach relativ kurzer Spielzeit an, denn das typische Teenagerverhalten geht einem relativ schnell auf die Nerven. Dazu zählen auch die vorhandenen Dialoge, die vollgestopft sind mit den üblichen pubertären Sprüchen, die man aus unzähligen Filmen dieser Art her kennt.

Zum Abschluß kann man noch bemerken, das der Film sich aus Vollständigkeitsgründen für die Sammlung lohnt, sollte man aber nicht darauf erpicht sein, die Reihe komplett zu haben, reicht ein einmaliges Ansehen vollkommen aus. "Hellworld" ist somit der mit Abstand schwächste Teil der gesamten Hellraiser-Reihe und hat auch nicht unbedingt einen sehr großen Wiedererkennungswert. Zu seicht ist die Geschichte, echter Horrorkommt eigentlich zu keiner Zeit auf und selbst als Thriller funktioniert das Werk nur bedingt. Würde wenigstens eine ähnlich düstere Atmosphäre wie in den Vorgängern vorherrschen, dann hätte man über ein wirkliches Highlight zu berichten, so aber bleibt dieser Film im absoluten Mittelmaß stecken und kann im Prinzip lediglich als Lückenfüller herhalten.




5,5/10