Shut in (KAN/FRA 2016, Farren Blackburn, 4/10)
Jogiwans Kritik hatte ich beim Schauen gar nicht mehr auf dem Schirm. Das war vielleicht
auch ganz gut so, denn wenn man den Film ohne Vorkenntnisse guckt (auch die Inhaltsangabe
weglassen), bekommt man wenigstens noch ein paar Überraschungen geboten.
Die Kinderpsychologin Mary (Naomi Watts) jedenfalls weiß bald nicht mehr,
die beiden großen WaWas zu unterscheiden (Wahrheit und Wahnvorstellung). Daraus
soll sich im einsam gelegenen Waldhaus Marys im tiefsten, schneereichen Winter
ein unheimliches Kammerspiel entspinnen. Tatsächlich gelingt es der Story in
der ersten Hälfte, den Zuschauer bei der Stange zu halten, bzw. im Unklaren
zu lassen. Als dann nach gut der Hälfte des Films DER Twist für den großen Aha-Effekt
sorgen soll, scheinen dem Drehbuch danach aber komplett die Ideen ausgegangen
zu sein. Eine Standardszene des Genres reiht sich an die nächste, und die vielen
Verweise auf "Shining" grenzen dabei eher an Majestätsbeleidigung; ach ne, den Paragrafen
gibt es ja nicht mehr....
Ganz zum Schluß wird dann nochmal ein Twist präsentiert, bei dem ich immer noch
am rätseln bin, ob der wirklich so böse gemeint war, wie es mir vorkam.
Insgesamt leider ein verzichtbares Genrewerk.