Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- Lobbykiller
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Phase IV (USA 1974) R: Saul Bass
-> Einer der Filme, die am längsten auf der Watchlist standen (gefühlte 35 Jahre ). Einzige Lang-Spielfilm-Regie von Mr. Vorspann. Je länger man den Film schaut, desto subtil-intensiver wird er. Tierhorror, aber letztlich eigentlich Horror Sapiens.
(5/5 = Top)
-> Einer der Filme, die am längsten auf der Watchlist standen (gefühlte 35 Jahre ). Einzige Lang-Spielfilm-Regie von Mr. Vorspann. Je länger man den Film schaut, desto subtil-intensiver wird er. Tierhorror, aber letztlich eigentlich Horror Sapiens.
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- sergio petroni
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Lobbykiller hat geschrieben:Phase IV (USA 1974) R: Saul Bass
-> Einer der Filme, die am längsten auf der Watchlist standen (gefühlte 35 Jahre )
Das hätte ich Dir jetzt nicht zugetraut!
Der lief doch früher rauf und runter im TV!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Manchmal habe ich den EIndruck, mit weniger Sendern gab es mehr gute Filme.sergio petroni hat geschrieben:Lobbykiller hat geschrieben:Phase IV (USA 1974) R: Saul Bass
-> Einer der Filme, die am längsten auf der Watchlist standen (gefühlte 35 Jahre )
Das hätte ich Dir jetzt nicht zugetraut!
Der lief doch früher rauf und runter im TV!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Absolut .karlAbundzu hat geschrieben:Manchmal habe ich den EIndruck, mit weniger Sendern gab es mehr gute Filme.sergio petroni hat geschrieben:Lobbykiller hat geschrieben:Phase IV (USA 1974) R: Saul Bass
-> Einer der Filme, die am längsten auf der Watchlist standen (gefühlte 35 Jahre )
Das hätte ich Dir jetzt nicht zugetraut!
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- Lobbykiller
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Hatte auch 2-3 mal reingeschaut, als der mal nachts im TV lief, aber nie zu Ende. Dann hatte ich ihn vergessen. Jetzt endlich die DVD auf dem Flohmarkt gefunden.sergio petroni hat geschrieben:Lobbykiller hat geschrieben:Phase IV (USA 1974) R: Saul Bass
-> Einer der Filme, die am längsten auf der Watchlist standen (gefühlte 35 Jahre )
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- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
VON KILLERN GEHETZT (Das Millionen Duell) DVD
Die Langfassung, also deutsch mit den ehemals geschnittenen Teilen (was sehr viele waren) französisch, deutsch untertitelt.
Ein Gangster wird erschossen, und seine Freundin muss mit den gemeinsamen Sohn in ein Mutter-Kind-Genesungsheim, lernt da eine Freundin kennen. Da alle glauben, dass sie weiß, wo 40 Millionen Dollar (laut UT 400 Millionen), und da auch ungefähr stimmt, fährt sie in ihr altes Wochenendhaus, verfolgt von Killern. Der eine wird sozusagen teil des Teams, ebenso der Nachbar, ein Maler.
Nach dem Cover und der Kurzinhaltsangabe irgendwo erwartete ich eigentlich einen leicht schmierigen funky Euro-Thriller.
DOch bekam haufenweise anderes: - Die Geschichte einer Frau, die sich ihrer Vergangenheit als Gangsterbraut stellen muß, um die Gegenwart und Zukunft mit Kind bewältigen zu können
- Eine weiblichen Buddyfilm, mit der Heldin als eher naive, und ihre Freundin als handfeste.
- Ein Killerfilm mit Westernanteilen
Auf der Habenseite haben wir ein tolle Hauptdarstellerin, die alle Facette der Wandlung gut spielt, Killer Jo wird auch super dargestellt, Kamera, Farben sind toll, der Sound zwischen groovy und balladesk auch gut.
Aber sonst?
Ein merkwürdiger Erzähl-Voice Over, zwischen Philosophie, Ironie, Witz und ernster Erzähler. Den es dann zwischendurch nicht mehr gibt und plötzlich wieder auftaucht. Eine groteske Figur, der so allen verhinderte arme Künstlerklischees erfült, und in seiner Art so gar nicht zum Rest passt. Sowieso die Charaktere changieren zwischen ernst und lsutig, aber irgendwie unglaubwürdig, kaum nachvollziehbar, eher so, als hätte der Autor seine Figuren nicht ernst genommen.
Dann taucht manches auf, scheint wichtig zu sein, wird wieder fallengelassen.
Insgesamt ein zweifelhafter Film, der sich nicht so recht entscheiden mag, was er ist.
Und: EIne Metaebene und gelungene Zitate mag ich ja. Doch kaum erkennt man sie hier, werden sie benannt: Einmal noch ganz charmant als Lino-Venturo-Schlüsselanhänger, aber die ganze Belagerungs-Western-Szenerie inklusive Mundharmonika erklärt dann einer mit John Wayne und Alamo....
Die Langfassung, also deutsch mit den ehemals geschnittenen Teilen (was sehr viele waren) französisch, deutsch untertitelt.
Ein Gangster wird erschossen, und seine Freundin muss mit den gemeinsamen Sohn in ein Mutter-Kind-Genesungsheim, lernt da eine Freundin kennen. Da alle glauben, dass sie weiß, wo 40 Millionen Dollar (laut UT 400 Millionen), und da auch ungefähr stimmt, fährt sie in ihr altes Wochenendhaus, verfolgt von Killern. Der eine wird sozusagen teil des Teams, ebenso der Nachbar, ein Maler.
Nach dem Cover und der Kurzinhaltsangabe irgendwo erwartete ich eigentlich einen leicht schmierigen funky Euro-Thriller.
DOch bekam haufenweise anderes: - Die Geschichte einer Frau, die sich ihrer Vergangenheit als Gangsterbraut stellen muß, um die Gegenwart und Zukunft mit Kind bewältigen zu können
- Eine weiblichen Buddyfilm, mit der Heldin als eher naive, und ihre Freundin als handfeste.
- Ein Killerfilm mit Westernanteilen
Auf der Habenseite haben wir ein tolle Hauptdarstellerin, die alle Facette der Wandlung gut spielt, Killer Jo wird auch super dargestellt, Kamera, Farben sind toll, der Sound zwischen groovy und balladesk auch gut.
Aber sonst?
Ein merkwürdiger Erzähl-Voice Over, zwischen Philosophie, Ironie, Witz und ernster Erzähler. Den es dann zwischendurch nicht mehr gibt und plötzlich wieder auftaucht. Eine groteske Figur, der so allen verhinderte arme Künstlerklischees erfült, und in seiner Art so gar nicht zum Rest passt. Sowieso die Charaktere changieren zwischen ernst und lsutig, aber irgendwie unglaubwürdig, kaum nachvollziehbar, eher so, als hätte der Autor seine Figuren nicht ernst genommen.
Dann taucht manches auf, scheint wichtig zu sein, wird wieder fallengelassen.
Insgesamt ein zweifelhafter Film, der sich nicht so recht entscheiden mag, was er ist.
Und: EIne Metaebene und gelungene Zitate mag ich ja. Doch kaum erkennt man sie hier, werden sie benannt: Einmal noch ganz charmant als Lino-Venturo-Schlüsselanhänger, aber die ganze Belagerungs-Western-Szenerie inklusive Mundharmonika erklärt dann einer mit John Wayne und Alamo....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Climax - Hölle, was für ein Film. Es gibt ja immer wieder Filme, die irgendwo einen Trigger bei einem erwischen. Dieser gehörte bei mir dazu. Nachdem die erste Hälfte etwas anstrengend war, da vorgeführt wird, wie unsympathisch und zum Teil widerlich die eingeführten Charaktere sind, bricht in der zweiten Hälfte eine Hölle los, die mich tatsächlich im Kino körperlich extrem angestrengt hat. Die infernalische Soundkulisse, die Schreie, die entfesselte Kamera, dieses extrem extrovertiert aus sich Heraustreten der Figuren.. das ganze drückte mich tief in den Kinositz und manchmal hatte ich das Gefühl, ich halte das alles nicht aus. Wie gesagt: Noe hat da bei einigen Sachen bei mir genau die Knöpfe gedrückt, die mich extrem reagieren ließen. Ansonsten zeigt schon die erste Szene, in der (fiktive) Casting-Videos der Balletttänzer gezeigt werden, was Sache ist. Denn diese werden auf der Leinwand eingerahmt durch Bücher und Videos. Unsere Reihe legte dann auch gleich den Kopf schief, um die Titel der VHS-Kassetten zu entziffern. "Suspiria" war dabei, "Zombie", "Zombi 2", "Possession", "Der andalusische Hund", "Eraserhead", "Faustrecht der Freiheit", "Querelle", "Inauguration of the Pleasure Dome", "120 Tage von Sodom", "Angst" und andere. Und wenn man genau hinguckt, dann findet man auch im ganzen Film diese Einfluss: Mal ganz deutlich ("Possession"), mal eher indirekt ("Faustrecht der Freiheit"). Der Film ging mir jedenfalls noch tagelang im Kopf herum und schlich sich immer wieder des nachts ins Unterbewusstsein.
Der Blob - Ein schön altmodischer Horror-SF-Film, der zu den großen Drive-In-Kultfilmen gehört. Steve McQueen ist mindestens 10 Jahre zu alt für seine Rolle und passt dadurch nicht richtig. Auch weil seine natürliche Coolness der optimistischen Naivität der Figur im Wege steht. Generell gibt es bis auf den Konflikt zwischen den Jugendlichen und einem verknöcherten, konservativen, sich selbst überschätzenden Polizisten (der allerdings auch sein gutes Gegenstück hat) keine nennenswerten Reibungspunkte. Die Effektszenen sind okay, der „Blob“ natürlich eine schöne Sache. Höhepunkt ist sein angriff auf ein Kino – und dann ist der Film auch schon schnell zu Ende. Nette Unterhaltung mit Nostalgie-bonus und einem wunderbar albernen, aber sofort ins Ohr gehenden Titelsong.
Cicha noc – Drama aus Polen. Zur „Heiligen Nacht“ (cicha noc) besucht Adam unverhofft eine Familie auf dem Lande. Sein Ziel: Er will das leerstehende Haus des Großvaters an einen Investor verkaufen, braucht dazu aber das Einverständnis seines Vaters (einem gerade trocken gewordenen Alkoholiker), seiner Schwester (die mit einem aufbrausenden, gewalttätigen Mann verheiratet ist) und seines jüngeren Bruders, zu dem er ein sehr schlechtes Verhältnis hat. Seiner schwangeren Ehefrau verheimlicht er den Abstecher. Das Geld will er nutzen, sich, seiner Frau und seinem ungeborenen Kind (mit welchem er per Videokamera Zwiesprache hält) in den Niederlanden ein neues Leben aufzubauen. Um seiner Familie zu imponieren und sich als erfolgreicher Geschäftsmann zu verkaufen, mietet er sich einen teuren Sportwagen. Zur Heiligabend kommt die ganze Familie zusammen, und während Adam irgendwie versucht die auf ihn wartende Frau hinzuhalten und gleichzeitig den Immobiliendeal irgendwie abzuwickeln, brechen alte Konflikte und der übliche Großfamilienwahnsinn (wer mal auf einer Familienfeier in Polen war, erkennt sicherlich vieles – wenn natürlich auch überspitzt – wieder) aus – und am Ende muss Adam einige sehr unbequeme Wahrheiten verarbeiten. Ein toller, sehr realistischer Film, der ein hohes Tempo und tolle Darsteller aufweist. Dabei seziert er die polnische Gesellschaft/Seele und wer Filme wie „Wesle“ oder „Diabuk“ gesehen hat, wird hier einiges wiederfinden – auch wenn „Cicha noc“ größtenteils ohne Humor und natürlich vollkommen ohne übernatürliche Geschehnisse daher kommt. Tipp.
Paul – Lemke filmt Paul Lyss. Der, bzw. seine Figur Paul, kommt am Anfang aus dem Gefängnis und wird von seinen alten Kumpanen in empfang genommen. Die Szene gleicht dem Auftakt aus „Rocker“ wie ein Ei dem anderen. Danach begleiten wir den schicken Paul, wie er nicht nur äußerlich immer mehr runterkommt, sondern sich auch in der Welt nicht zurechtfindet und die Welt mit der aufbrausenden, lauten und ziemlich verrückten Gestalt nichts anfangen kann. Irgendwann landet Paul dann bei einem reichen Ehepaar, welches ihn als Kuriosum auf ihrer Party duldet. Es liegt ein Hauch von „Teorema“ in der Luft, doch bei Lemke ist das alles sehr viel direkter, echter, brutaler. Ein entfesselter Paul Lys (der wohl im wahren Leben genauso war, wie seine Filmfigur Paul), eine wunderschöne Silvie Winter, viel Hamburger Kiez-Kolorit und ein Klaus Lemke auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Sollte man gesehen haben.
Barbaren - Stärker als Feuer und Eisen – Im Kino verpasst, als die „Barbaren-Box“ von ganz unten aus dem Stapel gezogen. Natürlich hat der Film seine Schwächen. Recht viele davon sogar. Aber keine unsympathischen. Okay, Sam Pasco ist nun wirklich kein Schauspieler und George Eastman rockt das Haus mit seiner komischen Löwenkopfbedeckung so sehr, dass es mehr als einmal droht einzustürzen. Doch die Geschichte davon, wie es zum ersten Krieg der Menschheit kam ist gut geschrieben (Drehbuch: u.a. Alberto Cavallone, dessen eigenen Filme unser Salvatore ja schon öfters in höchsten Tönen lobte). Das macht Spaß, der noch gesteigert wird, wenn Pamela Prati beim Laufen die Brüste aus dem Fellbikini springen. Ein netter, kleiner „Am Anfang war das Feuer“-Rip-Off für den kleinen Hunger zwischendurch.
Dr. Jekyll & Schwester Hyde – Da gibt es demnächst an anderer Stelle mehr zu. Darum nur kurz: Der Film macht richtig Freude. Martine Beswick ist umwerfend als „Sister Hyde“. Gerade in der ersten, sehr gelungen Verwandlungszene ist sie fantastisch. Ralph Bates als Dr. Jekyll ist auch gut gecastet. Es gibt viele kleine Handlungsstränge, in denen Jack the Ripper und die Grabräuber Burke & Hare vorkommen. Dazu viel Nebel, subversiver Humor und Gender-Thematiken. Drehbuch: Brian „Mit Schirm, Charme und Melone“ Clemens. Empfehlung!
The Strange Case of Dr. Jekyll and Miss Osbourne – Auch hier sei auf eine andere Stelle verwiesen, die ich (hoffentlich) demnächst kundtue. Wie in „Sister Hyde“ wird hier die böse Seite von einem anderen Schauspieler als bei Dr. Jekyll gegeben. Schade, denn Jekyll wird von niemand anderem als Udo Kier gespielt. Ansonsten ist Walerian Borowczyks Jekyll/Hyde-Verfilmung natürlich weit vom Original entfernt, besticht durch eine surreale Atmosphäre, schrägem Humor, Freude am Zeigen von Objekten und dem Arrangieren von Szenen. Ein sehr seltsamer, traumwandlerischer, fast hypnostischer Film – dessen Moral (oder gerade ihre Abwesenheit) ich erst verarbeiten musste.
Mothra bedroht die Welt – Langfassung: Siehe Review auf meinem Blog. Kurzfassung: Es dauert lange, bis die Riesenmotte in Aktion tritt. In der Zeit muss sich der Film auf seine menschlichen Hauptdarsteller verlassen, was sehr gut gelingt, da die Chemie zwischen den Helden stimmt und der Schurke ausgesucht widerlich ist.
In a Valley of Violence – Western mit Ethan Hawke und John Travolta in einer Altersrolle. Die Story erfindet den Western nun nicht neu, sondern ist eher eine Hommage an über 100 Jahre Western-Geschichte. Wie bei Ti West gewohnt, entfaltet sich das alles eher langsam, bevor es am Ende richtig zur Sache geht. Ebenfalls typisch für Ti West (zumindest behaupte ich das mal nach „House oft he Devil“ und „Innkeepers“) ist die schöne und nicht eindimensionale Charakterzeichnung (vor allem von Travoltas sehr ambivalenten Figur) und die gute Chemie zwischen den Darstellern. Hat mir gefallen.
Sorcerer – Bildungslücke geschlossen. Grandioser Film. Den würde ich gerne mal im Kino sehen. „Lohn der Angst“ fand ich noch einen Tick besser – vielleicht aber auch, weil ich den vorher gesehen habe. „Sorcerer“ wählt aber auch ganz eigene Ansätze. Auf der GB-Bluray, die mir vorlag, befindet sich noch ein hochinteressantes, 75 Minütiges Interview, welches Nicolas Winding Refn mit William Friedkin führte. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Unbezahlbar Friedkins Reaktion, wenn Refn kühl verkündet „Only God Forgives“ sei ein Meisterwerk.
Fascination – Einer von Rollins zugänglichsten filmen. Trotzdem behält er die entrückte Poesie seiner früheren Filme bei und findet sehr starke, ikonische Bilder. Ein Film, wie ein Traum. Dem Traum von einem wilden Pulp-Abenteuer, mitternächtlichen Riten und ebenso schönen, wie tödlichen Frauen. Und Brigitte Lahaie ist wieder einmal.. hach… Mehr demnächst auf meinem Blog.
Die stille Revolution – Doku über neue Arbeitswelten. Handwerklich emotionalisierendes Malen-nach-Zahlen für die RTL-Gucker (okay, dafür ist er inhaltlich zu anspruchsvoll, aber diese kleinen Symbolbilder, wenn z.B. der überforderte Firmenleiter mit Anzug in ein Schwimmbad stürzt sind schon etwas sehr.. na ja). Von Thema her aber sehr spannend. Wie hat sich unsere Arbeitswelt verändert, wie wird sie sich weiter verändern und welche Werte zählen heute für die Angestellten? Fazit: Nicht Geld ist es. Sondern freie Gestaltung der Arbeit, Spaß, Selbstverwirklichung und Anerkennung. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt, man wird nicht beim Betreten der Firma ein anderer und beim Verlassen wieder man selber. Nur wenn die Führung der Firmen dies erkennt und entsprechend reagiert/eine neue Arbeitskultur einführt, wird sie über kurz oder lang überleben können. Dazu gibt es viele Talking Heads, die – wie ich finde – auch viele kluge Sachen sagen. Das konkrete Beispiel, an dem dies verdeutlicht wird (eine Hotelkette aus Ostfriesland) ist allerdings extrem drüber. Da wird dann am Schluss eine Kilimanjaro-Besteigung für die Azubis organisiert. Das wirkt dann auf mich doch etwas weit ab von jeglicher Realität. Erstaunlich war für mich vor allem, dass dieser Film bei uns während der Arbeitszeit auf Intiative unserer Bereichsleiters gezeigt wurde. Das stimmt mich ganz hoffnungsvoll.
Die Mühle der versteinerten Frauen – Winnetou gegen Dr. Mabuse! Okay, fast. Giorgio Ferronis Gruselstück reißt jetzt keine Bäume aus, hat aber viele hübsche Einfälle, weiß wie man eine stimmungsvolle Beleuchtung hinbekommt und wagt sich bei einigen Szenen an die Grenzen des damals erlaubten. Hinzu kommt eine wunderbare und wunderschöne Scilla Gabel als geheimnisvolle Tochter eines Professors, die der nominellen Heldin mühelos den Rang abläuft. Pierre Brice zeigt, dass er dazu neigt bei mehr al einem Gesichtsausdruck ein wenig zu übertreiben, Herbert A.E. Böhme hält sich gar nicht erst damit auf, sich irgendwie zurückhalten zu wollen. Preiss ist natürlich super. Ebenso die Musik von Carlo Innocenzi. Ein schöner Film, der noch etwas zurückhaltend inszeniert ist, aber schon andeutet, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird.
Der Blob - Ein schön altmodischer Horror-SF-Film, der zu den großen Drive-In-Kultfilmen gehört. Steve McQueen ist mindestens 10 Jahre zu alt für seine Rolle und passt dadurch nicht richtig. Auch weil seine natürliche Coolness der optimistischen Naivität der Figur im Wege steht. Generell gibt es bis auf den Konflikt zwischen den Jugendlichen und einem verknöcherten, konservativen, sich selbst überschätzenden Polizisten (der allerdings auch sein gutes Gegenstück hat) keine nennenswerten Reibungspunkte. Die Effektszenen sind okay, der „Blob“ natürlich eine schöne Sache. Höhepunkt ist sein angriff auf ein Kino – und dann ist der Film auch schon schnell zu Ende. Nette Unterhaltung mit Nostalgie-bonus und einem wunderbar albernen, aber sofort ins Ohr gehenden Titelsong.
Cicha noc – Drama aus Polen. Zur „Heiligen Nacht“ (cicha noc) besucht Adam unverhofft eine Familie auf dem Lande. Sein Ziel: Er will das leerstehende Haus des Großvaters an einen Investor verkaufen, braucht dazu aber das Einverständnis seines Vaters (einem gerade trocken gewordenen Alkoholiker), seiner Schwester (die mit einem aufbrausenden, gewalttätigen Mann verheiratet ist) und seines jüngeren Bruders, zu dem er ein sehr schlechtes Verhältnis hat. Seiner schwangeren Ehefrau verheimlicht er den Abstecher. Das Geld will er nutzen, sich, seiner Frau und seinem ungeborenen Kind (mit welchem er per Videokamera Zwiesprache hält) in den Niederlanden ein neues Leben aufzubauen. Um seiner Familie zu imponieren und sich als erfolgreicher Geschäftsmann zu verkaufen, mietet er sich einen teuren Sportwagen. Zur Heiligabend kommt die ganze Familie zusammen, und während Adam irgendwie versucht die auf ihn wartende Frau hinzuhalten und gleichzeitig den Immobiliendeal irgendwie abzuwickeln, brechen alte Konflikte und der übliche Großfamilienwahnsinn (wer mal auf einer Familienfeier in Polen war, erkennt sicherlich vieles – wenn natürlich auch überspitzt – wieder) aus – und am Ende muss Adam einige sehr unbequeme Wahrheiten verarbeiten. Ein toller, sehr realistischer Film, der ein hohes Tempo und tolle Darsteller aufweist. Dabei seziert er die polnische Gesellschaft/Seele und wer Filme wie „Wesle“ oder „Diabuk“ gesehen hat, wird hier einiges wiederfinden – auch wenn „Cicha noc“ größtenteils ohne Humor und natürlich vollkommen ohne übernatürliche Geschehnisse daher kommt. Tipp.
Paul – Lemke filmt Paul Lyss. Der, bzw. seine Figur Paul, kommt am Anfang aus dem Gefängnis und wird von seinen alten Kumpanen in empfang genommen. Die Szene gleicht dem Auftakt aus „Rocker“ wie ein Ei dem anderen. Danach begleiten wir den schicken Paul, wie er nicht nur äußerlich immer mehr runterkommt, sondern sich auch in der Welt nicht zurechtfindet und die Welt mit der aufbrausenden, lauten und ziemlich verrückten Gestalt nichts anfangen kann. Irgendwann landet Paul dann bei einem reichen Ehepaar, welches ihn als Kuriosum auf ihrer Party duldet. Es liegt ein Hauch von „Teorema“ in der Luft, doch bei Lemke ist das alles sehr viel direkter, echter, brutaler. Ein entfesselter Paul Lys (der wohl im wahren Leben genauso war, wie seine Filmfigur Paul), eine wunderschöne Silvie Winter, viel Hamburger Kiez-Kolorit und ein Klaus Lemke auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Sollte man gesehen haben.
Barbaren - Stärker als Feuer und Eisen – Im Kino verpasst, als die „Barbaren-Box“ von ganz unten aus dem Stapel gezogen. Natürlich hat der Film seine Schwächen. Recht viele davon sogar. Aber keine unsympathischen. Okay, Sam Pasco ist nun wirklich kein Schauspieler und George Eastman rockt das Haus mit seiner komischen Löwenkopfbedeckung so sehr, dass es mehr als einmal droht einzustürzen. Doch die Geschichte davon, wie es zum ersten Krieg der Menschheit kam ist gut geschrieben (Drehbuch: u.a. Alberto Cavallone, dessen eigenen Filme unser Salvatore ja schon öfters in höchsten Tönen lobte). Das macht Spaß, der noch gesteigert wird, wenn Pamela Prati beim Laufen die Brüste aus dem Fellbikini springen. Ein netter, kleiner „Am Anfang war das Feuer“-Rip-Off für den kleinen Hunger zwischendurch.
Dr. Jekyll & Schwester Hyde – Da gibt es demnächst an anderer Stelle mehr zu. Darum nur kurz: Der Film macht richtig Freude. Martine Beswick ist umwerfend als „Sister Hyde“. Gerade in der ersten, sehr gelungen Verwandlungszene ist sie fantastisch. Ralph Bates als Dr. Jekyll ist auch gut gecastet. Es gibt viele kleine Handlungsstränge, in denen Jack the Ripper und die Grabräuber Burke & Hare vorkommen. Dazu viel Nebel, subversiver Humor und Gender-Thematiken. Drehbuch: Brian „Mit Schirm, Charme und Melone“ Clemens. Empfehlung!
The Strange Case of Dr. Jekyll and Miss Osbourne – Auch hier sei auf eine andere Stelle verwiesen, die ich (hoffentlich) demnächst kundtue. Wie in „Sister Hyde“ wird hier die böse Seite von einem anderen Schauspieler als bei Dr. Jekyll gegeben. Schade, denn Jekyll wird von niemand anderem als Udo Kier gespielt. Ansonsten ist Walerian Borowczyks Jekyll/Hyde-Verfilmung natürlich weit vom Original entfernt, besticht durch eine surreale Atmosphäre, schrägem Humor, Freude am Zeigen von Objekten und dem Arrangieren von Szenen. Ein sehr seltsamer, traumwandlerischer, fast hypnostischer Film – dessen Moral (oder gerade ihre Abwesenheit) ich erst verarbeiten musste.
Mothra bedroht die Welt – Langfassung: Siehe Review auf meinem Blog. Kurzfassung: Es dauert lange, bis die Riesenmotte in Aktion tritt. In der Zeit muss sich der Film auf seine menschlichen Hauptdarsteller verlassen, was sehr gut gelingt, da die Chemie zwischen den Helden stimmt und der Schurke ausgesucht widerlich ist.
In a Valley of Violence – Western mit Ethan Hawke und John Travolta in einer Altersrolle. Die Story erfindet den Western nun nicht neu, sondern ist eher eine Hommage an über 100 Jahre Western-Geschichte. Wie bei Ti West gewohnt, entfaltet sich das alles eher langsam, bevor es am Ende richtig zur Sache geht. Ebenfalls typisch für Ti West (zumindest behaupte ich das mal nach „House oft he Devil“ und „Innkeepers“) ist die schöne und nicht eindimensionale Charakterzeichnung (vor allem von Travoltas sehr ambivalenten Figur) und die gute Chemie zwischen den Darstellern. Hat mir gefallen.
Sorcerer – Bildungslücke geschlossen. Grandioser Film. Den würde ich gerne mal im Kino sehen. „Lohn der Angst“ fand ich noch einen Tick besser – vielleicht aber auch, weil ich den vorher gesehen habe. „Sorcerer“ wählt aber auch ganz eigene Ansätze. Auf der GB-Bluray, die mir vorlag, befindet sich noch ein hochinteressantes, 75 Minütiges Interview, welches Nicolas Winding Refn mit William Friedkin führte. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Unbezahlbar Friedkins Reaktion, wenn Refn kühl verkündet „Only God Forgives“ sei ein Meisterwerk.
Fascination – Einer von Rollins zugänglichsten filmen. Trotzdem behält er die entrückte Poesie seiner früheren Filme bei und findet sehr starke, ikonische Bilder. Ein Film, wie ein Traum. Dem Traum von einem wilden Pulp-Abenteuer, mitternächtlichen Riten und ebenso schönen, wie tödlichen Frauen. Und Brigitte Lahaie ist wieder einmal.. hach… Mehr demnächst auf meinem Blog.
Die stille Revolution – Doku über neue Arbeitswelten. Handwerklich emotionalisierendes Malen-nach-Zahlen für die RTL-Gucker (okay, dafür ist er inhaltlich zu anspruchsvoll, aber diese kleinen Symbolbilder, wenn z.B. der überforderte Firmenleiter mit Anzug in ein Schwimmbad stürzt sind schon etwas sehr.. na ja). Von Thema her aber sehr spannend. Wie hat sich unsere Arbeitswelt verändert, wie wird sie sich weiter verändern und welche Werte zählen heute für die Angestellten? Fazit: Nicht Geld ist es. Sondern freie Gestaltung der Arbeit, Spaß, Selbstverwirklichung und Anerkennung. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt, man wird nicht beim Betreten der Firma ein anderer und beim Verlassen wieder man selber. Nur wenn die Führung der Firmen dies erkennt und entsprechend reagiert/eine neue Arbeitskultur einführt, wird sie über kurz oder lang überleben können. Dazu gibt es viele Talking Heads, die – wie ich finde – auch viele kluge Sachen sagen. Das konkrete Beispiel, an dem dies verdeutlicht wird (eine Hotelkette aus Ostfriesland) ist allerdings extrem drüber. Da wird dann am Schluss eine Kilimanjaro-Besteigung für die Azubis organisiert. Das wirkt dann auf mich doch etwas weit ab von jeglicher Realität. Erstaunlich war für mich vor allem, dass dieser Film bei uns während der Arbeitszeit auf Intiative unserer Bereichsleiters gezeigt wurde. Das stimmt mich ganz hoffnungsvoll.
Die Mühle der versteinerten Frauen – Winnetou gegen Dr. Mabuse! Okay, fast. Giorgio Ferronis Gruselstück reißt jetzt keine Bäume aus, hat aber viele hübsche Einfälle, weiß wie man eine stimmungsvolle Beleuchtung hinbekommt und wagt sich bei einigen Szenen an die Grenzen des damals erlaubten. Hinzu kommt eine wunderbare und wunderschöne Scilla Gabel als geheimnisvolle Tochter eines Professors, die der nominellen Heldin mühelos den Rang abläuft. Pierre Brice zeigt, dass er dazu neigt bei mehr al einem Gesichtsausdruck ein wenig zu übertreiben, Herbert A.E. Böhme hält sich gar nicht erst damit auf, sich irgendwie zurückhalten zu wollen. Preiss ist natürlich super. Ebenso die Musik von Carlo Innocenzi. Ein schöner Film, der noch etwas zurückhaltend inszeniert ist, aber schon andeutet, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird.
Früher war mehr Lametta
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
"Sorcerer – Bildungslücke geschlossen. Grandioser Film. Den würde ich gerne mal im Kino sehen. „Lohn der Angst“ fand ich noch einen Tick besser – vielleicht aber auch, weil ich den vorher gesehen habe. „Sorcerer“ wählt aber auch ganz eigene Ansätze. Auf der GB-Bluray, die mir vorlag, befindet sich noch ein hochinteressantes, 75 Minütiges Interview, welches Nicolas Winding Refn mit William Friedkin führte. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Unbezahlbar Friedkins Reaktion, wenn Refn kühl verkündet „Only God Forgives“ sei ein Meisterwerk"
@Arkadin
Was macht er bzw kannst du Screenshots davon machen?
@Arkadin
Was macht er bzw kannst du Screenshots davon machen?
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Screenshots leider nein, weil Bluray. Ich versuche das mal zu beschreiben. Also, Refn haut das einfach so ganz selbstverständlich raus. Friedkin guckt ihn kurz ungläubig an, dreht sich dann um und ruft nach hinten, man solle mal besser schnell einen Krankenwagen für den Typen rufen.Onkel Joe hat geschrieben: Was macht er bzw kannst du Screenshots davon machen?
PS: Auf YouTube gefunden:
PPS: Auf der Bluray ist das natürlich in Farbe und ohne nervende Musik.
Früher war mehr Lametta
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Super von Friedkin, da hat mal jemand diesem arrogantem Super Arschloch direkt ins Gesicht gesagt was Sache ist!Arkadin hat geschrieben:Screenshots leider nein, weil Bluray. Ich versuche das mal zu beschreiben. Also, Refn haut das einfach so ganz selbstverständlich raus. Friedkin guckt ihn kurz ungläubig an, dreht sich dann um und ruft nach hinten, man solle mal besser schnell einen Krankenwagen für den Typen rufen.Onkel Joe hat geschrieben: Was macht er bzw kannst du Screenshots davon machen?
PS: Auf YouTube gefunden:
PPS: Auf der Bluray ist das natürlich in Farbe und ohne nervende Musik.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!