Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Do 18. Jul 2019, 12:31
Jestem morderca - Sehr guter, aber auch deprimierender polnischer Thriller. Vordergründig geht es um einen Serienmörder in den frühen 70er Jahren und einen jungen, aufstrebenden Polizisten, der gegen alle Widerstände seiner Vorgesetzten durchsetzt, dass moderne. aus den USA importierte Methoden wie Profiling und Computeranalysen eingesetzt werden, um den Mörder dingfest zu machen. Das führt auch zu Fehlschlägen, Spannung in seinem Team, wo er eh als "Newby" keinen leichten stand hat und Druck durch die Politik. Doch am Ende wird die Mühe belohnt und ein dringend Verdächtiger festgenommen. Das Land jubelt, die Politik und die Vorgesetzen sind zufrieden und der steilen Karriere mit all ihren kleinen und großen Vorteilen im sozialistischen Polen steht nichts mehr im Wege. Bald schon wird die kleine Wohnung gegen ein großes Haus getauscht, der erste Farbfernseher hält Einzug, hier eine kleine Belohnung, dort eine Anerkennung... wenn der Verdächtige nicht ständig seine Unschuld beteuern würde. Bald gerät unser "Held" in die Bredouille. Um seinen neuen Lebensstandard halten zu können, muss schnell ein Geständnis her. Und da ist jedes Mittel recht, auch wenn ihm langsam Zweifel kommen, ob damals der Richtige verhaftet wurde. Das "Ich bin ein Mörder" des Titels ist durchaus zweideutig gemeint und setzt einem bald schon stark zu. Mit Miroslaw Haniszewski glänzend als zunächst idealistischer, später immer mehr seine eigenen Interesse verfolgender Polizist, zerrissen zwischen Druck, Zweifel und Angst ideal besetzt, ist aber der tolle Arkadiusz Jakubik der eigentliche Star, bei dem man nie genau weiß: War er es oder nicht? Sehr empfehlenswerter Film, der auf einer wahren Geschichte beruht. Leider aber wohl bisher nur in Polen auf DVD erschienen.
Gefährliche Mission - Routiniertes Sherlock-Holmes-Abenteuer mit Rathbone/Bruce. ERfindet das Rad nicht neu, ist aber sehr unterhaltsam.
The Friendly Beast - Oha. Der Überfall auf ein Restaurant erhält eine unerwartete Wendung bei der das "Biest" hinter der freundlichen Fassade der Angestellten im Dienstleistungsbetrieb hervor bricht. Auf engstem Raum gedrehtes, schwitziges Psycho-Drama aus Brasilien mit Sex, Gewalt und Blut. Die unter größtem Druck aufrecht erhaltende freundliche Maske fällt und darunter kommt das menschliche Biest mit all seinem Hass und Brutalität zum Vorschein. Demnächst mehr dazu.
Das Haus der Vergeltung - Vielversprechender Titel, aber am Ende ist der Film von 1964 dann doch nur eine österreichische TV-Verfilmung eines Theaterstücks von 1950. Quasi abgefilmtes Theater, bei dem die Darsteller den Eindruck machen auf der Bühne zu stehen und auch genauso reden. Die Geschichte um die Rache einer junger Frau an ihrer ehemaligen Schuldirektorin (die sie einst mit Schimpf und Schande der Schule verwies) ist ganz interessant - sie quartiert sich in der Pension der älteren Dame ein und macht den anderen Gästen weis, die Dame wäre verrückt - aber auch psychologisch merkwürdig motiviert und am Ende ein wenig muffig.
The Invitation - Tipp! Wurde mir von zwei Bekannten empfohlen und hat sich gelohnt. Ein Mann wird mit seiner neuen Freundin zu einer Dinner-Party seiner Ex-Frau geladen, wo auch die gemeinsamen Freunde von früher auftauchen. Unser Held ist nicht besonders begeistert, verbindet ihn doch mit seiner Ex der tragische Tod des geliebten Sohnes. Die Party nimmt nach anfänglichen Geplänkel dann immer merkwürdigere und verstörendere Formen an. Der Film ist zunächst eher leise und sauspannend. Immer wieder gibt es kleine Irritationen. Dinge wirken bedrohlich, die auch eine ganz simple Erklärung haben könnten. Da alles aus der Sicht des psychisch eh schon ziemlich angeschlagenen Mannes gezeigt wird, ist auch nie klar, ob jetzt Gefahr droht - oder er sich das nur einbildet. Die Antwort darauf wird hier natürlich auch nicht verraten. Ein unangenehmes, intensives Erlebnis.
Brain Damage - Endlich die Lücke geschlossen und durchaus begeistert. Ein schöner Nachfolger zu "Basket Case" mit dem er einige Motive und vor allem die Bilder des dreckigen 80er-Jahre-New-Yorks teilt. Klar ist das eine große Metapher auf Drogenabhängigkeit und die Folgen für sich und seine Umwelt. Aber in Gestalt eines ziemlich wilden Low-Budget-Horrorfilms mit der richtigen Dosis "Hennenlotter-Wahnsinn". So sahen die 80er aus und so hörten sich auch an. Zumindest auf den Videokassetten aus den hinteren Reihen des Horrorregals.
Gefährliche Mission - Routiniertes Sherlock-Holmes-Abenteuer mit Rathbone/Bruce. ERfindet das Rad nicht neu, ist aber sehr unterhaltsam.
The Friendly Beast - Oha. Der Überfall auf ein Restaurant erhält eine unerwartete Wendung bei der das "Biest" hinter der freundlichen Fassade der Angestellten im Dienstleistungsbetrieb hervor bricht. Auf engstem Raum gedrehtes, schwitziges Psycho-Drama aus Brasilien mit Sex, Gewalt und Blut. Die unter größtem Druck aufrecht erhaltende freundliche Maske fällt und darunter kommt das menschliche Biest mit all seinem Hass und Brutalität zum Vorschein. Demnächst mehr dazu.
Das Haus der Vergeltung - Vielversprechender Titel, aber am Ende ist der Film von 1964 dann doch nur eine österreichische TV-Verfilmung eines Theaterstücks von 1950. Quasi abgefilmtes Theater, bei dem die Darsteller den Eindruck machen auf der Bühne zu stehen und auch genauso reden. Die Geschichte um die Rache einer junger Frau an ihrer ehemaligen Schuldirektorin (die sie einst mit Schimpf und Schande der Schule verwies) ist ganz interessant - sie quartiert sich in der Pension der älteren Dame ein und macht den anderen Gästen weis, die Dame wäre verrückt - aber auch psychologisch merkwürdig motiviert und am Ende ein wenig muffig.
The Invitation - Tipp! Wurde mir von zwei Bekannten empfohlen und hat sich gelohnt. Ein Mann wird mit seiner neuen Freundin zu einer Dinner-Party seiner Ex-Frau geladen, wo auch die gemeinsamen Freunde von früher auftauchen. Unser Held ist nicht besonders begeistert, verbindet ihn doch mit seiner Ex der tragische Tod des geliebten Sohnes. Die Party nimmt nach anfänglichen Geplänkel dann immer merkwürdigere und verstörendere Formen an. Der Film ist zunächst eher leise und sauspannend. Immer wieder gibt es kleine Irritationen. Dinge wirken bedrohlich, die auch eine ganz simple Erklärung haben könnten. Da alles aus der Sicht des psychisch eh schon ziemlich angeschlagenen Mannes gezeigt wird, ist auch nie klar, ob jetzt Gefahr droht - oder er sich das nur einbildet. Die Antwort darauf wird hier natürlich auch nicht verraten. Ein unangenehmes, intensives Erlebnis.
Brain Damage - Endlich die Lücke geschlossen und durchaus begeistert. Ein schöner Nachfolger zu "Basket Case" mit dem er einige Motive und vor allem die Bilder des dreckigen 80er-Jahre-New-Yorks teilt. Klar ist das eine große Metapher auf Drogenabhängigkeit und die Folgen für sich und seine Umwelt. Aber in Gestalt eines ziemlich wilden Low-Budget-Horrorfilms mit der richtigen Dosis "Hennenlotter-Wahnsinn". So sahen die 80er aus und so hörten sich auch an. Zumindest auf den Videokassetten aus den hinteren Reihen des Horrorregals.