Meine teuflischen Nachbarn - Als Tom Hanks und Joe Dante noch ein Dream-Team waren. Der Film gefällt mir noch immer sehr gut und Tom Hanks ist wirklich grandios als Normalbürger, der seinen Urlaub damit verbringt, sich von seinem Freund/Nachbarn in paranoide Theorien über die neuen Nachbar hineinziehen läßt und am Ende dabei fast sein Leben verliert. Allein wie er sich am Ende mit der Notfall-Liege in die Ambulanz schmeißt - göttlich. Auch Carrie Fisher ist Comedy-Gold. Von Bruce Dern ganz zu schweigen. Aber auch die Klopeks sind grandios. Mit dem Ende hadere ich noch immer und weiß nicht so recht, ob
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dadurch, dass sich die Paranoia als gerechtfertigt herausstellt, nicht einen recht unangenehmen reaktionären Unterton hat. So nach den Motto: Habe ich doch schon immer gesagt, dass man Fremden nicht trauen darf.
Alles in allem aber ein hervorragender Film, mit einem tollen Tom Hanks und einem Jerry-Goldsmith-Score zum Figner lecken (das Morricone-Zitat!).
Der Gang in die Nacht - F.W.Murnaus achter und ältester, erhaltenener Spielfilm. Nimmt schon etwas von einem meiner Lieblingsfilme "Sundown" vorweg und glänzt mit Bildkompositionen, die dem Raum eine Tiefe verleihen, die 1921 noch nicht ganz selbstverständlich war. Conrad Veith spielt einen blinden Dichter, ruft aber Erinnerungen an seinen Caesar aus Caligari und Max Schreck in Nosferatu hervor, Die Geschichte ist melodramatisch und wird von den Hauptdarstellern manchmal etwas zu sehr "dramatisiert". Hat mir aber aufgrund der Bilder und der einfallsreichen Regie trotzdem gut gefallen. Auch die neue Musik von Richard Siedhoff.
Scherben - Kammerspiel-Melodram von Lupu Pick mit Caligari" himself Werner Kraus. Die Geschichte von der Bahnwärter Familie, die zerbricht als sie einen Bahninspektor für einige Tage bei sich aufnehmen muss, ist mit 66 Minuten angenehm kompakt, gut gespielt (nur die Tochter spielt ab und zu für die letzte Reihe) und konsequent hoffnungslos. Gefiel mir letztnedlich ebensogut wie "Gang in die Nacht", auch wenn letzterer etwas eleganter und filigraner daher kommt und diese naturalistisch-ungeschlacht wirkt.
Checker Tobi und das Geheimnis unserers Planeten - Aufwändige Spielfilm-Version der wirklich empfehlenswerten Kindersendung "Checker Tobi", die in den Öffentlich-Rechtlichen läuft. Die "Checker"-Reportagen sind für Kinder gemacht, begegen diesen aber auf Augenhöhe und sind auch für Erwachsene interssant, weil sie eben kindgergecht, aber überhaupt nicht "kindlich" sind (Der "Tod- und Trauer"-Check ist ganz wundervoll, geht wie ich finde unfassbar gut mit dem schwierigen Thema um und hat völlig zu Recht einen Grimme-Preis gewonnen). Es gibt drei "Checker", wobei der Titel der Sendung auf den ersten "Checker Can" zurückgeht. Dann gibt es seit kurzem noch einen "Checker Julian", der mir aber weniger gut gefällt, weil er immer etwas zu verkrampft "locker" wirken will. Bei Can stand - wie ich finde - auch immer etwas zu sehr Can selber im Vordergrund. Tobi nimmt sich da mehr zurück, stellt das Thema in den Fokus und weniger sich selbst, ist dabei mega-sympathisch ohne anbiedernd zu sein und vor allem nimmt man ihm seine positive Euphorie und ansteckende Begeisterungsfähigkeit ohne weiteres ab. Jetzt hat er zurecht seinen ersten Kinofilm bekommen. Okay, die Rahmenhandlung ist - naja. Schwach. Aber irgendwie muss man ihn ja um die Welt schicken. Dort besteigt er Vulkane, taucht vor Tasmanien, besucht eine Forschungsstation im ewigen Eis. Das hier sehr viel mehr Geld zur Verfügung stand als bei den eher simpel gehaltenden TV-Folgen merkt man deutlich und der Film liefert teilweise höchst beeindruckende Bilder. Zum Schluß bereist Tobi Indien, wo er nicht nur schöne Dinge sieht, sondern sich auch auf die schlimmen Zuständen dort (Slums und Wasserknappheit) hinweist. Dabei fand ich den "Zeigefinger" aber nicht aufdringlich und die Art und Weise wie hier nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern auch dazu aufgerufen, etwas für die Umwelt zu tun, durchaus sympathisch. Bin bekennender "Checker Tobie"-Fan und meine Kids (und Frau!) sowieso.