Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

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Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von buxtebrawler »

Im Zeichen des Bösen (7,5/10)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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McBrewer
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von McBrewer »

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LADY MACBETH (William Oldroyd, 2016) - Kaltes Psychodrama nach dem Roman von Nikolai Leskow mit einer beeindruckend Florence Pugh, die mir schon (oder erst) als Hauptdarstellerin in MIDSOMMAR aufgefallen ist.
Es geht um eine junge Frau , die im viktorianischen England 1865 eine lieblose Zweckehe eingeht. Die stolze junge Frau blüht durch eine Affaire mit einem Stallburschen mehr & mehr auf und geht dabei Ihren eigenen, kalten Weg umd das zu bekommen, was sie will...
Ich war ziemlich geplättet von diesem Psychothriller , der die junge Frau am Anfang während der freudlosen Hochzeit zeigt, wie sie aber immer wieder mit Trotzkopf & Wiederworten ihrem Ehemann & dem Schwiegervater die Stirn bietet, nur um dann nach & nach ihrer eigenen Pläne gnadenlos zu verfolgen. Dabei ist ein großer Pluspunkt das fast vollständige fehlen von Musik & die kalten Bilder der kargen englischen Landschaft. Geheimtipp :thup:
>Zur Zeit zu streamen bei A.Prime für die entsprechenden Kunden_innen
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Lobbykiller
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Lobbykiller »

Die Lady aus Granit aka Tang Ching - Furien am gelben Fluss (HK 1971) R: Wu Ma
(5/5 = top)
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Il Grande Racket
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Il Grande Racket »

Ich hab die letzten Tage endlich mal die STRAY CAT ROCK Filme angefangen.

Stray Cat Rock: Delinquent Girl Boss war ganz nett, Hasebe hatte einige nette optische Ideen. Allerdings Akiko Wada als Protagonistin recht blass, was aber am Skript liegt, das ihrer Rolle einfach keinen Background gibt. Kaji als Female Gang Leader hätte sich eher angeboten. Und so verliert der Film im letzten Drittel irgendwie den Fokus, wirkt fast lustlos. 6/10

Stray Cat Rock: Wild Jumbo Meiko Kaji rangiert hier wieder unter "ferner liefen". Aber trotzdem ein toller Film, der wie selbstverständlich Jugend-Drama, Komödie und Heist-Movie mischt. Die lockere Stimmung, die der Film pflegt, geht im Finale ganz plötzlich flöten, und der Film endet mit einer Faust in den Magen. 8/10

Über Amazon hatte ich mir in einer 99-Cent-Aktion Inflatable Sex Doll of the Wastelands 6,5/10 und Gushing Prayer - A 15-year Old Prostitute 5/10 ausgeliehen. Der eine war ein feministischer Neo Noir mit Novelle Vague-Einschlag, der andere ein etwas konstruiert wirkendes, experimentelles Jugend-Drama, stark politisch gefärbt.

Ich habe endlich Russ Meyers Blumen ohne Duft gesehen. Toller Film... 8,5/10

Die Farbe aus dem All war eine Stunde lang richtig gut, aber dann verließen die guten Geister Stanley wieder (business as usual), auch weil er Nic Rage nicht im Griff hatte... 6/10

Es gab ein dänisches Triple Feature mit Lasse Spang-Olsen und Kim Bodnia:
In China essen sie Hunde 6,5/10, Old Men in New Cars 7,5/10, The Good Cop 6/10

Cronenberg Triple Feature mit Parasiten-Mörder 7,5/10, Rabid - Der brüllende Tod 7/10, Die Brut 8/10

Weitere Rewatches: Thriller - A Cruel Picture 8/10, Jack Reacher 7/10, Ein Fall für Cleopatra Jones 6,5/10

Zum walisischen No-Budget-Thriller Fatigue hab ich ein paar mehr Worte geschrieben:
https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... igue-2003/

Weitere Erstsichtungen der letzten Woche:

Invasion aus dem Innern der Erde 7/10, Maigret kennt kein Erbarmen 7,5/10, La Bete - The Beast 5,5/10, Eine Frau sieht rot 4,5/10, Artik: Serial Killer 3,5/10, Frauen hinter Zuchthausmauern 7/10
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buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von buxtebrawler »

Bring back the 80s:

Jung in den 80ern (Doku; 7/10)
Die Zeit nach Mitternacht (7/10)
Blade Runner (9/10)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von buxtebrawler »

Ach ja, und:

Der Fälscher - Die Geschichte des Michael Born (Doku; 8/10)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Reinifilm
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Reinifilm »

Alaska Johansson“ - der hat mich positiv überrascht... vielleicht ein Tick zu blutarm, aber hatte tatsächlich was von einem Neo-Giallo. Und Alina Levshin ist hier 'ne Wucht. 07/10
_______________________________________________________
http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von buxtebrawler »

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:

Belle de jour ( :?: /10)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von karlAbundzu »

Ein Mann sieht rot DVD

Eine Frau wird in ihrer Wohnung getötet. Ihre Tochter vergewaltigt. Der Mann, ein Liberaler, sogar Kriegsdienstverweigerer, findet nach und nach gefallen an Selbstjustiz.
Der Michael Winner Klassiker, der ja zusammen mit Dirty Harry so eine ganz eigenes Subgenre gründete.
Hier noch eher behutsam und langsam erzählt. Klar, der Überfall auf die beiden Frauen kommt früh und heftig (Überraschung hier: ein junger Jeff Goldblum in Begleitung eines Skinheads und eines hippiesken Künstlers, der Hakenkreuze sprüht, Hallo, Manson), wirklich unangenehm und gefühlt auch ziemlich lange. Doch die Wandlung von Paul Kersey von einem großbürgerlichen Liberalen zum kalten Killer geht schrittweise. Manche Schritte sind überraschend und auch schmierig: Das eine Wild West Show in Tucson eine Inspiration ist, strange.
Insgesamt hat mir der Film sehr gut gefallen, ist spannend, klug inszeniert, schön gedreht. Und der Soundtrack von Herbie Hancock superb!
Eine Hauptrolle spielt New York, gleich nach der Anfangsszene in Hawaii gibt es viele NY-Bilder, und wie New York roh, schmutzig und brutal ist. (Vielleicht finde ich so NY Filme immer gut, fällt mir gerade auf) Die Kriminalität ist wirklich überall und ständig anwesend und die Leute haben sich damit auch irgendwie abgefunden, keiner wundert sich darüber. Und so ist es auch ein leichtes, sich überfallen zu lassen, wie es Paul irgendwann gerne als Abendveranstaltung tut. In das richtige Diner gehen, mit der U-Bahn fahren oder in einen Park gehen, dann wird man sicher überfallen.
Verhandelt wird hier ja tatsächlich die Frage, ob Selbstjustiz aus irgendeinem Blickwinkel ok ist. Aber halt weder beantwortet noch besonders in der Tiefe. Denn ab einem gewissen Zeitpunkt geht es dann eher um die Frage, wann der Oberbulle Paul auf die Schliche kommt und was dann passiert. Apropos Oberbulle: Die Rolle des Frank Ochoa (Wunderbar gespielt von Vincent Gardenia) ist hier einerseits hard-boiled, andererseits auch komisch angelehnt, was dem genannten Thema die Ernsthaftigkeit und Tiefe nimmt. Ebenso ist die Besetzung mit Charles Bronson dann misslungen, wenn man vorhatte einen Softie-Liberalen und dessen schmerzhafte unvermeidbare Wandlung zum Rächer für die Stadt, zu zeigen. Der geplante Jack Lemmon hätte da besser gepasst. Bronson nimmt man den Liberalen nicht so recht ab, und die Wandlung zum Killer fällt ihm sehr leicht, ohne große Gewissensbisse und mit sichtbarem Spaß.
Die Nebenhandlung, ie immerhin Pauls Motivation sein sollte mit der Tochter und Schwiegersohn wird auch nicht zu Ende gedacht/erzählt und das Schlussbild sagt einiges. Insofern kann ich die Kritik an den Film schon nachvollziehen, auch wenn ich es dann doch ein wenig differenzierter sehe.
Noch was schönes: Die Kollegen Pauls im Architekturbüro zwischen Wohnzimmerfaschos (der eine fordert Konzentrationslager für Verbrecher, und sagt, man bräuchte mehr Polizisten statt Menschen) und kapitalistischer Wegseher (Was das alles kostet...) sind gut gezeichnet, auch ihr Bau-Projekt zeigt Zynismus. Der erzreaktionäre Texaner ist dann doch zu sehr Klischee.
Insgesamt guter spannender Film, irgendwie Krimi sogar. Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von karlAbundzu »

DER DIALOG (1974)
Ein Film über Harry Caul. Ein einsamer Mann, der glaubt, seinen Job nur machen zu können, wenn er moralisch/emotionell nicht in dem involviert ist. Genauso wie in seinem Leben: Auch hier möchte er nicht involviert sein, er lebt allein, hält sich eine junge Geliebte in einer zweiten Wohnung, und will nichts über sich erzählen. Er hält seinen freundschaftlichen Angestellten auf Abstand. Das klappt natürlich nicht: Die Strategie, die er sich durch ein traumatisches Erlebnis auferlegt hat, wird gebrochen durch eine eventuelle Wiederholung der Ereignisse. Er läßt sich mit Menschen ein, versucht die Ereignisse zu verhindern, verliert sich in Paranoia, nd dann ist alles auch noch anders....
Großartiges Werk von Coppola, der sich hier vollkommen auf Gene Hackman einläßt. Das ganze spielt im Paranoia-Millieu der Nach-Watergate Zeit, mit durhaus satirischen/zeitkritischen Hieben: Wie die privatwirtschaftlich organisierten Abhörspezialisten ganz offen und normal arbeiten, so dass Einbrüche, Abhören, spaßige Messen, Folgen wie Firmenpleiten und Todesfälle als alltäglich erzählt werden, ist der Zeit geschuldet, die Zeit kommentierend.
Der Cast ist neben Hackman toll, schmierig gespielt von denen in der Abhör-Szene, und beinahe undurchschaubar bei den Abgehörten.
Im FIlm selbst gibt es viele nahezu Stille Szenen, ohne Dialog (!), ohne Score. Wenn dann aber wieder Score einsetzt, da hat David Shire wirklich etwas tolles geschrieben, das dann angereichert mit klasse Jazz. Dazu bei den Extras ein erhellendes Kurzinterview von Shire, Fragen stellt Coppola höchstselbst, und am Ende singen sie noch zusammen!
Kamera, Schnitt, Buch, alles grandios. Es wird genau im richtigen Masse enthüllt, wie auch im Dunkeln gelassen. Der Grad der Paranoia hübsch hochgeschraubt.
Ein funkelnder Stern in der Ecke der Paranoiafilme aus der Zeit, da er eben nicht das große aufmacht wie zB Die drei Tage des Condor. Wir bleiben ganz bei Harry.
Viele gute Einfälle, Kamera-Einstellungen, die häufig an Überwachungskameraperspektiven erinnern (Die Schlusseinstellung!!!), Ständig halbdurchsichtige Stoffe (allein seine komische Über-Jacke, die er imer mitnimmt).
Mich erinnerte die Figur an Steppenwolf, klar auch wegen der Namensähnlichkeit, war bestimmt eine Inspriation. Storytechnisch eventuell Blow Up, doch wo dieser die Story nur als Vehikel für Stil benutzt, geh es hier mit Harry in die Tiefe. Es gibt kleine Remineszenzen an Psycho und an Coppolas Biographie, was ja beinahe befürchten läßt, dass Harry Caul ein Teil von Francis Ford repräsentiert.
Hackman hatte wohl einige Probleme mit der Rolle, umso schöner, dass er die wieder in dem gelungenen Staatsfeind Nr. 1 einbaut.
EMPFEHLUNG.

Bei den Extras habe ich das eine Interview schon erwähnt. Noch gesichtet habe ich die Probeaufnahmen mit Harrison Ford und Cindy Willias, lustigerweise bei beiden für andere Rollen. Und einen Drehortsvergleich damals und 2011, ganz nett. Die anderen stehen noch aus.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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