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Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Mi 26. Nov 2014, 16:18
von buxtebrawler
Akte X: "Dreamland – Teil 2 (Dreamland, Part 2)"
Staffel 6, Folge 5

Noch immer ist Agent Mulder nach dem Ufo-Absturz im militärischen Sperrgebiet Area 51 gefangen im Körper Morris Fletchers, welcher sich wiederum sehr gut damit arrangiert hat, Mulders Identität anzunehmen. Während Fletcher versucht, Agent Scully zu verführen, sucht Mulder verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Körpertausch rückgängig zu machen. Als Scully Mulder endlich Glauben schenkt, zwingt sie Fletcher dazu, sie und Mulder zu unterstützen. Doch der originale Flugschreiber muss her... Der zweite Teil der Doppelfolge setzt verstärkt auf den komödiantischen Ton des ersten Teils, auf diesen riskierende harte Szenen wie die skrupellose Erschießung von Menschen wird diesmal weitestgehend verzichtet. So wirkt der Witz der Folge tatsächlich sehr unterhaltsam, insbesondere, wenn Fletcher sich mit Mulders Leben auseinandersetzt und mit dessen Verschrobenheit konfrontiert wird. In diesem Zuge beginnt die Folge mit Schmalfilm-Kindheitsaufnahmen Mulders und gipfelt darin, dass Fletcher Mulders Appartment komplett umgestaltet und Scully einlädt. Die nötige Spannung besorgt die Handlung, indem sie Mulders Kontaktperson enttarnt und es fast zu etwas wie einem Showdown kommt, wenn alle Parteien an einer Raststätte aufeinandertreffen und auch die Verwirrung um die unterschiedlichen Indentitäten auf die Spitze getrieben wird. Auch die mit dem Agentenduo befreundeten Nerds kommen zum Zuge; der anwesende Fletcher macht sich über sie lustig und plaudert offen von der Leber weg aus, wie nützlich sie ihm und seiner Arbeit sind, wenn sie von ihm erdachte Sensationsgeschichten über Außerirdische etc. nicht nur glauben, sondern auch weiterverbreiten. Inwieweit es dem ernsthaften Subtext der Serie gut tut, dass sie nun mit abstrusesten Verschwörungstheorien umherwirft (Saddam Hussein ein von den USA eingesetzter Schauspieler), sei einmal dahingestellt, zum kurzweiligen Unterhaltungsfaktor trägt all dies bei. Die Spezialeffektabteilung darf sich zwischendurch etwas an Körperhorror versuchen, dennoch steuert die trotz allem ungewohnt harmlose Folge auf ein etwas plumpes Happy End zu. Ernstzunehmen ist "Dreamland" somit in keiner Weise, Spaß macht sie trotzdem. 7/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Mo 1. Dez 2014, 13:29
von buxtebrawler
Akte X: "Die Geister, die ich rief (How The Ghosts Stole Christmas)"
Staffel 6, Folge 6

Agent Mulder überredet Agent Scully, mit ihm ein Haus zu observieren, in dem es jedes Jahr an Heiligabend spuken soll. Scully glaubt Mulder zunächst kein Wort, doch als sie zusammen das Gebäude betreten, machen sie einen grausigen Fund und werden anschließend voneinander getrennt und eingesperrt. Dafür lernen sie das Ehepaar Maurice und Lyda kennen, das 1917 gemeinsam Selbstmord beging und seitdem als Gespenster drei weitere Paare in den Freitod trieb. Welchen Plan hat es für Mulder und Scully? Spukhaus-Horror und morbide Romantik treffen auf Selbstironie und jede Menge Genre-Zitate, wenn diese erneut humoristische Folge als eine Art Weihnachts-Spezial beide Hauptdarsteller nicht nur mit Geistern mit klaffenden Schusswunden, sondern auch mit genauesten Analysen ihrer Psyche und ihres Charakters konfrontiert. Zudem werden etliche Genre-Klischees bewusst mitgenommen und darf die ängstliche Scully als Art Pfeifen im Walde in wenigen Sätzen herunterbeten, was die Faszination von Geister- und Gruselgeschichten i.d.R. ausmacht. Wesentlich ernster wird der Ton, wenn beide aufeinander loszugehen drohen. Einmal mehr eine kurzweilig unterhaltsame Folge, die jedoch nur wenig mit der klassischen "Akte X" zu tun hat. 7/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Mi 3. Dez 2014, 12:41
von buxtebrawler
Akte X: "Zeit der Zärtlichkeit (Terms Of Endearment)"
Staffel 6, Folge 7

In Virginia trägt die junge Laura den Fötus eines nach Arztsicht aller Wahrscheinlichkeit nach missgebildeten Kinds in sich. Eines nachts verliert sie ihr Kind nach einem wahnhaften Alptraum, in dem ein Dämon in Teufelsgestalt an ihr Bett tritt. Anscheinend wurde das Ungeborene bei lebendigem Leib ihrem Körper entnommen. Agent Mulder geht dem Fall nach und teilt die allgemeine Ansicht, Laura habe eine illegale Abtreibung vorgenommen, nicht. Stattdessen fällt sein Fokus auf Wayne - Lauras Ehemann. Dieser scheint über mehrere Identitäten zu verfügen... Nach den aus dem Rahmen fallenden vorausgegangenen Folgen handelt es sich um eine klassische um eine bestimmte außergewöhnliche Existenz aufgebaute, in sich abgeschlossene Geschichte, die starke Anleihen bei "Rosemaries Baby" aufweist, aber nur zunächst sehr vorhersehbar scheint. Tatsächlich hält die Handlung die eine oder andere Überraschung bereit. Agent Scully klinkt sich gewohnt widerwillig in den Fall ein und hilft mit wissenschaftlichen Analysen vom Telefon aus, muss schließlich aber ebenfalls die dämonischen Kräfte, die hier am Werk sind, anerkennen. Visualisiert werden diese in erster Linie durch eher durchschnittliche Kreaturen-Effekte beim Kindsraub am im Flammen stehenden Bett. Die Geschichte entwickelt sich schließlich mehr in Richtung "Stepfather" und damit verbundener tragischer Note, thematisiert im Subtext sowohl den männlichen Drang nach Vermehrung als auch die Sehnsucht nach einer heilen Familie und wartet mit einer wunderbar bösartigen Pointe auf. Eine ziemlich gelungene Rückkehr zu alten "Akte X"-Stärken! 7,5/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: So 14. Dez 2014, 23:00
von buxtebrawler
Akte X: "Der Regenmacher (Rain King)"
Staffel 6, Folge 8

Kroner, Kansas: Daryl Mootz scheffelt eine Menge Geld mit der Behauptung, ein Regenmacher zu sein. Tatsächlich gelingt es ihm immer wieder, in von Dürre geplagten Gebieten das ersehnte Nass zu bringen. Agent Scully ist voller Skepsis, doch selbst der lokale Meteorologe Holman Hardt glaubt an Daryls übernatürliche Fähigkeiten. Agent Mulder jedoch findet heraus, dass nicht Daryl, sondern Holman mit den Wetterschwankungen in Verbindung zu stehen scheint. Der Schlüssel: DIe Blondine Sheila, in die er schon seit Jugendzeiten verliebt ist... Eine weitere komödiantisch angelegte Folge, die davon ausgeht, dass spezielle Menschen durch starke Gefühlsregungen das Wetter beeinflussen können. Eingebettet wird die Handlung in einen dörflichen Mikrokosmos voller überzeichneter schräger bis debiler Charaktere, wo sie auf eine beinahe klassische Romanze hinsteuert. Einmal mehr kokettiert man mit den unausgesprochenen Gefühlen, die Mulder und Scully füreinander hegen, aber letztlich sind derartige Gags und ein paar Wetterphänomene nicht genug, um die Folge zu etwas Spektakulärem zu machen und da zudem der Humor nicht so recht zünden will und der ironisierte Kitschanteil sich eher störend auswirkt, man außerdem erst gar keine weitergehenden Erklärungsversuche für Holmans Fähigkeiten unternimmt, bleibt die Folge oberflächlich und durchschnittlich. 5/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Fr 19. Dez 2014, 15:43
von buxtebrawler
Akte X: "S.R. 819 (S.r. 819)"
Staffel 6, Folge 9

Skinner liegt im Krankenhaus in desolatem Zustand, um ihn herum Ärzte. Herzstillstand, er hört auf zu atmen. Die Ärztin beschließt, ihn sterben zu lassen. Er wurde Opfer einer Vergiftung, die seine Arterien in rasend schnellem Tempo lahmlegte. Mulder und Scully versuchten fieberhaft, sein Leben zu retten und Motiv sowie Urheber des Attentats herauszufinden. Die Spur führte zu Senator Matheson und die Resolution S.R. 819, die Ausfuhrbestimmungen für neue Technologien enthält... Diese Folge bietet ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Vorgesetzten Scullys und Mulders, Skinner. Nach seinem Todeskampf im Krankenhaus werden die Ereignisse in Form einer Rückblende aufgerollt, die fast die komplette Folge einnimmt. Gewohnt bissig und engagiert kniet sich Mulder in den Fall hinein und dadurch, dass es sich bei Skinner um jemanden handelt, den die Agenten ohne zu zögern als Freund bezeichnen, bekommt die Folge eine starke emotionale Komponente. Diese äußert sich auch, als der todgeweihte Skinner sich reumütig bei Scully für sein Verhalten in der Vergangenheit entschuldigt. Visuell setzt man auf Make-up-Kunst, die die Vergiftungsopfer aufgrund heraustretender dunkler Arterien, die sich über den ganzen Körper ausbreiten, entstellt - ein höchst unangenehmer Anblick; zudem sitzt der Schock beim Zuschauer tief, dass Skinner nun tatsächlich tot sein soll. Die Folge ist zur Rahmenhandlung zu zählen und greift ferner die Thematik der Mikro- oder Nano-Technologie auf sowie die bösartigen Zwecke, zu denen sie verwendet werden kann. Das Ende indes überrascht und der offene Epilog bietet ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Eine recht starke Folge, die absichtlich nicht alle Fragen beantwortet und ich bin froh, dass man mittels ihrer die komödiantische Schiene der vorausgegangenen verlassen hat. 7,5/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Mo 22. Dez 2014, 13:36
von buxtebrawler
Akte X: "Tithonus (Tithonus)"
Staffel 6, Folge 10

Der freischaffende Fotograf Fellig unterstützt hin und wieder die Polizei, da er eigenartigerweise häufig der Erste am Tatort ist, wenn jemand ermordet wurde, und dadurch Fotos der Leichen liefern kann. Als er selbst unter Mordverdacht gerät, untersuchen Agent Scully und ein ihr zur Seite gestellter neuer Partner den Fall und stellen fest, dass Fellig nicht nur nicht der zu sein scheint, der er zu sein vorgibt, sondern auch wesentlich älter ist, als er aussieht. Man ist auf Agent Mulders Mithilfe angewiesen, um mehr über den Mann herauszufinden, der dem morbiden Hobby nachgeht, den Augenblick des Tods fotografisch festzuhalten... Diese hochspannende, düstere Folge negiert die Wunschvorstellung ewigen Lebens und skizziert einen alten Mann, der erfüllt ist von Todessehnsucht und nichts so sehr herbeiwünscht, wie eine Begegnung mit dem "Sensenmann". Die Schwermut, die von seiner Rolle ausgeht, wirkt sich belastend auf den Zuschauer aus und wird lediglich ein wenig durch die vom neuen Partner Scullys gestörte Beziehung zwischen ihr und Mulder relativiert, die sich erneut als Metapher für den unausgesprochenen Gefühlzustand beider lesen lässt: Mulder verspürt Eifersucht und Scully muss feststellen, auf Mulder angewiesen zu sein. Die dominante Rolle, die Scully in dieser Folge spielt, beschert ihr eine große Präsenz, die wie ein Kontrast zum verbitterten alten Mann wirkt. Gestreift wird zudem die Magie, die von Fotos ausgehen kann, insbesondere, wenn man auf ihnen Dinge zu sehen glaubt, die mit bloßem Auge zuvor nicht zu erkennen waren. Das packend und durchästhetisiert gestaltete Finale ist der Höhepunkt dieser starken Folge, in der Scully einige Nehmerqualitäten beweisen muss. Who wants to live forever? 8/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Mi 24. Dez 2014, 17:00
von buxtebrawler
Akte X: "Zwei Väter (Two Fathers)"
Staffel 6, Folge 11

Ein Experiment, das kurz vor dem Durchbruch steht - doch die gesichtslosen Wesen überfallen die Forscher und brennen sie brutal bei lebendigem Leibe nieder. Zurück bleibt eine Patientin: Entführungsopfer Cassandra. Der geheimnisvolle "Raucher" offenbart sich anschließend einer Vertrauensperson und spricht offen über die bevorstehende Außerirdischen-Invasion, über die nun endlich geglückten Versuche, menschlich-außerirdische Hybrid-Wesen zu erschaffen, die den Invasoren als Sklaven dienen sollen, und den Widerstand der gesichtslosen Alien-Rebellen - sowie über die Beziehung zu seinem Sohn, der sich als Agent Spender entpuppt... Diese Rahmenhandlungsfolge nimmt eine gewichtige Position innerhalb des Serienkanons ein, rollt sie doch nach dem verstörend skrupellosen Auftakt wohlsortiert alle bisherigen Erkenntnisse zusammengefasst noch einmal auf, indem sie den ausgedehnten Monolog des "Rauchers" zwischen die Verschwörer zeigende Rückblenden und die aktuellen Ereignisse um das Wiederauftauchen Cassandras - Agent Spenders Mutter - montiert und zudem die Identität des "Rauchers" enttarnt: Es handelt sich um Agent Spenders Vaters, der in den Akten als "CGB Spender" geführt wird. Erstmals hat er einen Namen und so fügen sich diverse Puzzlestücke zusammen, die das Bild einer akut bevorstehenden Invasion zeichnen, denn das Experiment an Cassandra ist geglückt. In hochspannenden Sequenzen stehen sich Verschwörer, Rebellen und FBI-Agenten gegenüber und die Make-up- und Spezialeffektabteilung unterstützt die Ereignisse mittels horribler Bilder. Der Cliffhanger zum zweiten Teil der Doppelfolge ist einer der nervenaufreibendsten der Seriengeschichte und beschließt eine inhaltlich starke, viele Fragen beantwortende, ohne neue aufzuwerfende Folge, die wohldosierte Action bietet, sich nie zu verzetteln droht und Klartext redet. 8/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Do 25. Dez 2014, 22:51
von buxtebrawler
Akte X: "Ein Sohn (One Son)"
Staffel 6, Folge 12

Eine Spezialeinheit des Seuchenschutzes platzt überfallartig herein und steckt Cassandra, Scully und Mulder in angebliche Quarantäne in der Militär-Basis Fort Marlene. Dort treffen sie auf Diana Fowley, der sich CGB Spender anvertraut hatte und die sich für den Einsatz verantwortlich erklärt. Auf dem Flur trifft Mulder Marita Covarrubias wieder, die seit den an ihr durchgeführten Experimenten nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. Aus der Basis entlassen, erläutert Scully in Anwesenheit der Nerd-Freunde Mulder, dass sie glaube, Diana würde mit den Verschwörern zusammenarbeiten. Mulder glaubt ihr nicht, immerhin handelt es sich um seine Ex-Freundin, der er vertraut. Er sucht sie auf, trifft jedoch auf CGB Spender, der nun offen mit Mulder über die Geschichte der Verschwörung, seine Zusammenarbeit mit Mulders Vater und das Verschwinden von Mulders Schwester berichtet... Dieser zweite Teil der Doppelfolge lüftet weitere Geheimnisse und entmystifiziert die Verschwörer quasi komplett. Im Gespräch CGB Spenders mit Mulder erklärt der Verschwörer, man habe die Kolonisation der Außerirdischen seit ihrer Ankunft in Roswell so lange herauszögern wollen, bis man ein Gegenmittel gegen das "schwarze Öl", den vielzitierten Impfstoff, entwickelt habe. Als eine Art Pfand hätten sie damals nahestehende Verwandte wie eben auch Mulders Tochter den Invasoren übergeben und im Gegenzug ein extraterrestrisches Embyro zur Forschung an den Hybriden erhalten. CGB Spender gibt zu glauben an, das man damit Millionen Menschenleben gerettet habe. Die Idee Mulders seniors wäre es zudem gewesen, aus der DNA des Embryos den Impfstoff zu entwickeln. Mulder jedoch lehnt diese Überlebensideologie zum Preis der Versklavung bei Impfung einer Elite entschieden ab. Der Beginn der Kolonisation steht unterdessen unmittelbar bevor, was Mulder zu Beginn aus dem Off gar als Armageddon bezeichnet. Das Treffen der Verschwörer mit den Außerirdischen verläuft jedoch anders als gedacht und so endet diese wahnwitzige, spannende und emotionale Folge, die beinahe den Charakter eines Serienfinales hat, mit gleich mehreren wahrhaftigen Paukenschlägen: (Achtung, Spoiler!) Die Verschwörergruppe wird von gesichtslosen Außerirdischen per Verbrennung ausgelöscht, nur CGB Spender, der seine Ex-Frau Cassandra zur Übergabe vorbereitet hatte, bleibt unbetroffen und erschießt seinen Sohn, nachdem dieser bei Mulders und Scullys neuem Vorgesetzten Kersh angeregt hatte, die X-Akten dem Ermittler-Duo wieder zu übertragen. Und Mulder und Diana haben sich geküsst... Inwieweit die bisweilen sogar nachvollziehbar erscheinenden Motive CGB Spenders zum skupellosen, menschenverachtenden Verhalten, das in vielen vorausgegangenen Folgen an den Tag gelegt wurde, passen mag, sei einmal dahingestellt und würde einer genaueren Untersuchung der Kontinuität bedürfen, aber wie dem auch sei: Diese Folge muss einen Wendepunkt in der Serie darstellen, vollgepackt mit geschichtsträchtigen Ereignissen, ausformulierten Erkenntnissen, faustdicken Überraschungen und einem erneuten Anzug der Komplexität lässt sie den überwältigten Zuschauer sprachlos zurück. 8/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Sa 27. Dez 2014, 16:51
von buxtebrawler
Akte X: "Aqua Mala (Aqua Mala)"
Staffel 6, Folge 13

Der ehemaliger Bearbeiter der X-Akten, Arthur Dales, ruft Agent Mulder nach Florida zur Hilfe, denn während ein Hurrikan immer näher kommt und es bereits in Strömen regnet, ist Familie Shipley aus Dales Nachbarschaft spurlos verschwunden. Dales vermutet eine Art Seeungeheuer als Ursache, doch die mitgekommene Agentin Scully glaubt nicht an so etwas. Tatsächlich aber scheint der Hurrikan etwas aus den Tiefen des Meeres in die kalifornische Stadt mitgebracht zu haben... Nach der fulminanten vorausgegangenen Doppelfolge verlässt man die Rahmenhandlung für einige Folgen wieder und widmet sich in sich abgeschlossenen Themen. Diese komödiantische Episode nimmt die Bewohner Floridas als skurrile Südstaaten-Charaktere aufs Korn und Bezug auf die noch weitestgehend unerforschte Meeresfauna, um in wahrlich unangenehm nassklammen Bildern eine Art wurmartigen Parasiten wüten zu lassen, der seine Opfer fordert und zwischenzeitlich sogar Mulder befällt. Der Humor stimmt und die Kreatur bietet Anlass für einige eklige Make-up-Arbeiten, die Handlung leidet aber etwas unter eigenartigen und unglaubwürdigen Wendungen. So ist die Kreatur mal unsichtbar und dann wieder nicht, weil sie anscheinend nur Meereswasser, jedoch kein salzloses verträgt, was irgendwie mit dem Vorschlaghammer kontruiert klingt. Auch wie schnell das Agenten-Duo all das durchschaut und Scully sogar offenbar problemlos als Geburtshelferin fungiert, erscheint mir fragwürdig und realitätsferner als die Existenz von Meeresungeheuern. Dennoch eine unterhaltsame und spannende Folge. 7/10

Re: Akte X (TV - Serie)

Verfasst: Sa 27. Dez 2014, 22:54
von buxtebrawler
Akte X: "Montag (Monday)"
Staffel 6, Folge 14

Mulder ist gefangen in Déjà-vus und erlebt den gleichen ungut mit einem Defekt seines Wasserbetts beginnenden und noch viel schlimmer mit seinem Tod durch eine durch einen Selbstmordattentäter in seiner Bank ausgelöste Bombenexplosion endenden Montag immer wieder. Pam, die Freundin des verhinderten Bankräubers, versucht stets, Mulder und/oder Scully im vorm Betreten der Bank zu beeinflussen, damit der Tag anders endet, denn auch sie ist Opfer dieser Endlosschleife der Zeit... Diese interessante und nach dem erschreckenden Prolog, der den angeschossenen, blutüberströmten Mulder in der Bank zeigt, humorvoll wie ein (zum Glück dann doch nicht) typischer Montag beginnende Variation der "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Thematik stellt Fragen nach der Vorbestimmtheit des eigenen Schicksals und gibt Hinweise auf die über Biochemie hinausgehende eventuelle Bedeutung von Déjà-vus, ist dabei äußerst spannend und letztlich überaus berührend und traurig. Der Gänsehaut-Schluss besorgt sein Übriges. Bis jetzt vielleicht eine meiner Lieblingsfolgen, die außerhalb jeder bisherigen "Akte X"-Tradition angesiedelt wurde. 8,5/10