Deliria-Italiano

sid.vicious hat geschrieben: ↑Sa 7. Nov 2020, 23:52

Maulwurf hat geschrieben: ↑Sa 7. Nov 2020, 07:01 Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis (Kathryn Bigelow, 1987) 6/10
Irgendwie habe ich diese Vampire-führen-sich-auf-wie-die-Sau-am-Sofa-Story in einem modernen Western-Setting besser in Erinnerung. Die Liebesgeschichte zwischen Mensch und Vampirin wirkt Twilight-artig so unendlich kitschig, die Action ist eher wenig, und insgesamt ist der Film überraschend schlecht gealtert.

Ui, das hätte ich jetzt nicht erwartet.

Ich auch nicht! Aber die Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Leuten nimmt recht viel Platz ein, und der Schluss ist so dermaßen familientauglich, dass es schmerzt wie Sonnenlicht auf Haut. Ich war auch überrascht, wie wenig gefühlte Laufzeit die Action in Anspruch nimmt, und die ist dann zum Teil auch noch sehr stark 80er-lastig und oft mit wenig Budget umgesetzt (viele schnelle Schnitte, Großaufnahmen von Augen etc.). Die Erstsichtung vor ganz vielen Jahren hatte deutlich mehr Eindruck hinterlassen ...

Auf DVD:
HARD RISK (1995)
Ein mittlerer Jet Li.
Jet Li verliert als Polizist Frau und Tochter in einem Bomben-Erpessungsanschlag. " Jahre später ist er Stuntman und Bodyguard des KungFuFilmstars Franky. In einem Hotel, wo eine kleine Edelparty stattfindet, werden auch die russischen Kronjuwelen ausgestellt. Grund genug für den alten Oberbösen auch hier zuzuschlagen....
EIn Jet Li Vehikel mit Die Hard Anklängen. Gemischt mit vielen Albernheiten, auch gerade in den Dialogen, wobei sich die deutsche Synchro auch nicht zurück nimmt.
Aber: Die Action stimmt, interessanterwise bekommt gar nicht Jet Li hier den Hauptkampf, sondern der ansonsten eher trottelige alberne Franky / Jackie Cheung den Hauptendkampf. Auch sehr gut. Jackie Cheung war wohl ein bekannter Popstar, daher.
Die bösen sehen durchweg fies aus und sind ziemlich brutal. Und immer noch befremdlich, das nach einem wirklich heftigen Auftakt mit toten Kindrn und Müttern, dass direkt in so eine Albernstimmung übergeht.
Auch ansonsten typische Hongkongigkeiten: Alte Männer sind immer chlecht geshcminkte junge Männer. Musik irgendwie überdrhte 80er. Humor unangenehm analfixiert.
Aber auch viel schönes unerwartetes: DIe Bruce Lee Hommage mit den gelben Kampfanzügen, das ein Gangster anscheinend immer ein Sack Schlangen und Warane dabei hat, um junge Reporerinnen zu erschrecken.
Unterhaltsame Durchschnittsware.
DVD Bild meistens schlecht mit guten Stellen drin, anscheinend geschnitten. Extras wenige, u. a. ein deutscher Action-Kurzfilm, um eine Menage a trois Gangster Story mit ein wenig Martial Arts. Will von allem ein wenig viel, aber ganz unterhaltsam, zum Glück mit wenig Dialogen. Namens Blue Hope. Warum sowas auf der DVD landet, keine Ahnung.

DAS SUPERDING DER 7 GOLDENEN MÄNNER (1966)
Die sieben goldenen Männer sollen auf einer karikischen Insel einen Revolutionsführer entführen, im Auftrag des CIAFBI. Und im Hafen steht ein Schiff voll Gold, das der Professor natürlich auch abgreifen will.
Wir springen direkt wieder hinein in einem Einbruch, der von der amerikanischen Staatspolizei ufegfangen wird, um die Goldenen zu engagieren. Hier wird dann noch ein wenig komplizierter und mit noch mehr technischem Schnickschnack versucht, Castro zu entführen und das Gold zu klauen, was natürlich gelingt, aber auch wieder zu Uneinigkeiten führt, da eben jede/r jede/n übervorteilen will.
Es wird noch eine Schippe draufgelegt. Noch überdrehter, die technische Ausrüstung reicht schon ins SciFi-hafte hinein (Zitat Mitseherin: Das war der Film mit den meisten Antennen, den ich sah. Und den kleinsten), und der Humor schießt auch mal übers Ziel hinaus. Gerade das Frivole, mit dem sich hier über Catro lustig gemacht wird, ist manhcmal unangenehm.
Aber meistens hat man seine Freude: Eben am Überdrehten, an der Ausstattung (Rossana Podestà wechselt manchmal in der Szene Haar- und Augenfarbe und raffinierte Klamotten), die Story ist aich wieder hübsch Heist-mäßig, die Musik dudelt uns ins Hirn aufs Schönste.
Die einzelnen Charaktere bekommen leider noch wenig Platz und warum die sich von null auf gleich auf der Insel anballern ist auch nicht klar.
Dafür ist das Ende super mit einem schönen Verweis auf Teil eins!
Empfehlung.

Halloween-Programm dies Jahr war:

Vorfilm:
Geschichten aus der Schattenwelt 01x15 - Zahlenzauber (USA 1985)

Hauptfilm:
Dienerinnen des Satans (FRA/BEL 1974) R: Jean Rollin
(4,5/5)

Django - Dein Henker wartet (ITA 1968) R: Edoardo Mulargia
-> Durchaus unterhaltsamer Spag aus der 2. Reihe, in dem Ivan auf seine Schwester Rada trifft. Sehr guter Score von Felice Di Stefano zudem, leider unreleased.
(4/5)

karlAbundzu hat geschrieben: ↑So 8. Nov 2020, 14:45 Auf DVD:
HARD RISK (1995)
Ein mittlerer Jet Li.

Kurze Trivia am Rande: Regisseur Wong Jing (der einige ziemlich unglaubliche Filme gemacht hat, die in einer Szene zwischen superharten Geschichten und völliger, oftmals Minderheiten und Frauen diskreditierenden Albernheiten wechseln) hat vorher mit Jackie Chan "City Hunter" gemacht. Dabei haben die Beiden sich wohl ziemlich zerstritten und Jackie hat im nachhinein ordentlich über "City Hunter" (auch so ein typischer Wong Jing-Film) hergezogen. Die Figur, die Jacky Cheung hier spielt ist dann auch von vorne bis hinten eine Jackie-Chan-Karikatur und Wong Jings Rache an seinem ehemaligen Star. Lustigerweise teilt sich Cheung ja nicht nur den Vornamen mit Chan, sondern hat auch eine gewisse Ähnlichkeit.

Silence (5/10)
Rheingold (5/10)

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Robin Hood und seine lüsternen Mädchen (6/10)

Arkadin hat geschrieben: ↑So 8. Nov 2020, 22:22

karlAbundzu hat geschrieben: ↑So 8. Nov 2020, 14:45 Auf DVD:
HARD RISK (1995)
Ein mittlerer Jet Li.

Kurze Trivia am Rande: Regisseur Wong Jing (der einige ziemlich unglaubliche Filme gemacht hat, die in einer Szene zwischen superharten Geschichten und völliger, oftmals Minderheiten und Frauen diskreditierenden Albernheiten wechseln) hat vorher mit Jackie Chan "City Hunter" gemacht. Dabei haben die Beiden sich wohl ziemlich zerstritten und Jackie hat im nachhinein ordentlich über "City Hunter" (auch so ein typischer Wong Jing-Film) hergezogen. Die Figur, die Jacky Cheung hier spielt ist dann auch von vorne bis hinten eine Jackie-Chan-Karikatur und Wong Jings Rache an seinem ehemaligen Star. Lustigerweise teilt sich Cheung ja nicht nur den Vornamen mit Chan, sondern hat auch eine gewisse Ähnlichkeit.

Interessant, ich mußte auch oft an Jackie Chan denken, auch die Art der Albernheiten hatte Jacki Chan ja oft drauf, das verpeilte kämpfen undso.

Maulwurf hat geschrieben: ↑Sa 7. Nov 2020, 07:01 Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis (Kathryn Bigelow, 1987) 6/10
Irgendwie habe ich diese Vampire-führen-sich-auf-wie-die-Sau-am-Sofa-Story in einem modernen Western-Setting besser in Erinnerung. Die Liebesgeschichte zwischen Mensch und Vampirin wirkt Twilight-artig so unendlich kitschig, die Action ist eher wenig, und insgesamt ist der Film überraschend schlecht gealtert.

Assignment – Paris (Robert Parrish. 1952) 7/10
Spannender Film aus der McCarthy-Ära, in dem die Kommunisten die Megaultrabösen, und aufrechte Amerikaner um das Wohl der freien Welt besorgt sind. Abgesehen von dieser Peinlichkeit sonst aber ein spannender und düsterer Thriller mit einem unsympathischen Hauptdarsteller.

Ôkami: Running is Sex (Banmei Takahashi, 1982) 7/10
Wo THEMROC endet beginnt RUNNING IS SEX. Eine dunkle Reise in eine Welt, in der Menschen nicht mehr Menschen sind sondern Tiere. Kein Fantasy, kein Horror (jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne), sondern eher eine Grenzerfahrung. Stark!

Running Man (Paul Michael Glaser, 1987) 8/10
Muss man dazu wirklich was sagen? Arnie-Klassiker, der überhaupt nicht gealtert ist, und unglaublichen Spaß macht.

Gangster (Takeshi Miyasaka, 1996) 5/10
Yakuza-Story um eine Rache und den Machtkampf um die Vorherrschaft in einer mächtigen Familie. Ikonisch inzenierte Bilder und viel zu coole und uninteressante Figuren machen nur bedingt Spaß. Die Coolness etwa von Takeshi Kitano-Filmen ist hier viel zu künstlich übergestülpt um Eindruck zu hinterlassen.

Die Geschichte vom Brandner Kaspar (Joseph Vilsmaier, 2008) 7/10
Wie der Brandner Kaspar beim Kartenspiel den Tod austrickst und sich 20 zusätzliche Lebensjahre ergaunert, das ist sowieso schon eine einmalige und lustige Geschichte. Was aber Franz Xaver Kroetz als Brandner und Bully Herbig als Boanlkramer (also der Tod) daraus machen ist ein gigantischer und umwerfend komischer Schwank, der nur an seiner umständlichen Rahmenhandlung etwas krankt.

Auch solche Kurzkritiken kannst du übrigens gern in die Filmthreads (sofern vorhanden) eintragen - allein schon, damit Anschlusskorrespondenz, wie z.B. zu "Near Dark" geschehen, direkt im jeweiligen Filmthema stattfindet.

buxtebrawler hat geschrieben: ↑Di 10. Nov 2020, 13:44 Auch solche Kurzkritiken kannst du übrigens gern in die Filmthreads (sofern vorhanden) eintragen - allein schon, damit Anschlusskorrespondenz, wie z.B. zu "Near Dark" geschehen, direkt im jeweiligen Filmthema stattfindet.

Gerne

Und noch einen weiteren Mulargia hinterhergeschoben

Shangos letzter Kampf (ITA 1970) R: Edoardo Mulargia
-> Untypischer Spag durch und durch. Auch die Westernstadt. Nur Anthony Steffen ist wie immer. Unrasiert.
(4/5)