Deliria-Italiano

Völlig zufälliges 1971 Triple Feature

Octaman - Die Bestie aus der Tiefe (USA/MEX 1971) R: Harry Essex
-> Christian Marschall als Synchronsprecher immer eine Pulp-Bank. Der Film in etwa die Mexploitation-Variante von DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS. (4,5/5 Trash-Punkte)
Schmelztiegel des Grauens (UK 1971) R: Viktors Ritelis
-> Christian Marschall als Synchronsprecher immer eine Pulp-Bank, hier auf Michael Gough. (4/5)
Das Schreckenshaus des Dr. Orloff aka In den Krallen des Unsichtbaren (FRA/SPA 1971) R: Pierre Chevalier
-> Leider kein Christian Marschall-Triple Feature geworden, dennoch gut synchronisiert, bildlich atmosphärisch. Für den Plot gibts 4/5 Trash-Punkte.

SO, Box durch:
The Blood of FU Manchu / Der Todeskuß des Dr. Fu Man Chu

Internationale Fassung.
Der Doktor hat sich dieses Mal in Südamerika iim Dschungl versteckt und einen neuen, perfiden Plan ausgeheckt. Er läßt eine Giftschlange (garantiert keine schwarze Cobra wie behauptet) hübsche Frauen beissen, die daran nicht sterben. Diese Frauen küssen dann Feinde Fu Manchus, die dann erblinden und dann beim nächsten Vollmond sterben. Im Hintergrund hat er andere schöne Frauen, die das Gift anscheinend massenweise produzieren.
Naylandt Smith wird geküßt (von Loni von Friedl!), wird blind, nach Südamerika mitgenommen, um sich noch vor dem nahenden Vollmond zu heilen. Dort weilt schon Indy Carl Jansen (Götz G) und eine Krankenschwester (Maria R), um zu helfen. Allerdings ist der Banditenchef Sancho Lopez auf der Seite des Fu...
Der vierte von fünf Christopher Lee ist Fu Manchu Filmen, erstmals von Jess Franco. Wir haben hier Action durch Götz George, der seinen Abenteurer mit guten Herzen Leben verleiht. Einen neuen Nayland Smith, der durch seine frühe Erblindung eben kaum Action hat. Einen merkwürdigen Kurzauftritt von Sjirley Eaton, der wohl Abfall aus Sumuru war. Wieder dabei neben Lee seine FilmtochterTsai Chin und der Vorzeigbrite Howard Marion-Crawford, der auch für den Humor zuständig ist.
Und obwohl einiges nicht erzählt wird, funktioniert das sehr gut: Die Spannung, die Action, der Humor, das Setting im Dschungel. Dazu eine Portion Sleaze. Das Highlight sind allerdings die Szenen mit Ricardo Palacios als schmierigen Bandenboss, es gibt einen Überfall auf einen Dorf, wo es richtig kracht und kaum Gefangene gemacht werden, nur weibliche. Ein Bandido geht in eine Kirche und kommt mit freien Oberkörper und Bischoffsmütze raus. Ein anderer Bandit erschießt einen Mitbürger, um seine Brille zu mopsen, da er später ein Buch lesen will. Was er dann nach ein paar Zeilen angewidert weg wirft. Bei der anschliessenden Erfolgsfete wird geknutscht und gekuschelt, der Boss natürlich mit zwei Frauen und einer unglaublichen Tanzeinlage. Das Highlight in einem ansonsten auch schwer unterhaltsamen Film.

Weihnachtsprogramm:

Flutsch und weg
Ein von Aardman-Animations produzierter, computeranimierter, also diesmal nicht in Claymation hergestellter Film, welcher auch kolossal unterhält, sich aber trotzdem hinter "Die Piraten" & "Shaun das Schaf-UFO-Alarm" anstellen muß, da hier doch das letzte klitzekleine bisschen zur Höchstwertung fehlt.

Arthur Weihnachtsmann
Auch hier hat Aardman irgendwie seine Finger im Spiel. Herausgekommen ist ein absolut großartiger Weihnachtsfilm, die Freigabe ab 0 Jahren ist allerdings etwas großzügig, da es hier doch ganz schön kracht und zischt.Tipp für kleine aber auch große Kinder!

Death Wish 3
Tja, was soll ich schon schreiben, die Einen lieben diesen Film, die anderen eben nicht und zwar aus denselben Gründen. Hier darf man wirklich nichts ernst nehmen
Ich persönlich fand den sehr unterhaltsam, möglicherweise war der Glühwein dabei sehr hilfreich...

Bloodmania
H.G.Lewis' letzter Film, deshalb keine bösen Worte meinerseits, da ich den Kerl einfach mag.

Komm und sieh – Selten hatte ich soviel Furcht vor einen Filmsichtung. Der Film ist auch eine eiskalte Hand, die einem die Kehle langsam mehr und mehr zudrückt. Aber ich habe es ganz gut überstanden und bin froh, diesen Film gesehen zu haben, der einen ordentlich durchgerüttelt hat, und einem mal wieder zeigt, dass das ganze Gemecker über 2020 wirklich auf extrem hohen Niveau stattfindet. Und wir uns glücklich schätzen können, nicht auf Schritt und Tritt mit den Grausamkeiten konfrontiert zu werden, zu denen ein entfesselter Mensch fähig ist. Beeindruckend.

Drei Nüsse für Aschenbrödel – Erstmals mit den Kindern gesehen, denen auch gleich negativ aufgefallen ist, dass der Königssohn nur so zum Spaß Tiere tötet. Sonst gefiel der tschechische Märchenfilmklassiker (der immer an Weihnachten läuft, aber nix mit Weihnachten zu tun hat). Schön.

Das Mädchen auf dem Besenstiel – Nach dem „Aschenbrödel“ gleich noch ein Film vom tschechischen Kinderfilm-Mastermind Václav Vorlícek. Dieser gefiel mit sogar noch besser. Die Geschichte von der faulen Hexe Saxana, die 300 Jahre in der Hexenschule nachsitzen muss und davor in unsere Welt flieht, wo sie Chaos anrichtet, ist charmant, fantasievoll (die Szenen in der Hexenwelt sind unglaublich schön), witzig, ein wenig anarchistisch und neben der wundervollen Hauptdarstellerin Petra Cernocká, kann der Film noch mit einem Titelsong punkten, der einem tage-, ach was.. wochenlang nicht aus dem Kopf geht.

Rächer der Meere – Italienisch-Französischer Piratenfilm mit einem blutjungen Richard Harrison, der mit seinem schläfrigen Silberblick nicht wirklich Charisma entwickelt. Dafür kracht es überall, die Seeschlacht-Szenen sind durchaus beeindruckend und trotz aller Vorhersehbarkeit ist das ganze recht unterhaltsam. Einmal sogar mit deutlichen Horrorfilm-Anleihen. Was etwas stört sind einige vollkommen unlogische Handlungssprünge, die selbst dem Gutmütigsten etwas ausstoßen dürften.

Herrin der Welt – 2-Teiliges Prestigeobjekt von Artur Brauners CCC in Koproduktion mit Frankreich und Italien. Aber irgendwie scheint keiner so richtig Bock drauf gehabt zu haben. Selbst die exotischsten Schauplätze wirken trist und langweilig. Viel zu viel wurde im Studio gedreht, wo sich die Figuren vorwiegend in geschlossenen, kragen Räumen aufhalten. Die Hauptdarsteller sind blass, die Nebendarsteller (Cervi, Ventura, Sabu, Preiss) toll, überziehen aber gerne mal. Vor allem ist das Ding viel zu lang und geschätzig. Da gibt es sogar einen Voice-over der immer das erzählt, was man gerade gesehen oder sieht. Neee...

Knightriders – Aufgrund seiner Länge von fast 2,5 Stunden stand der hier lange im Regal. Respekt, nach dem ultimativen Zombiefilm solch ein Ding abzuliefern, das so komplett anders ist. Und auch nicht. Man merkt den Romero an jeder Stelle. Aber halt minus Horror. Der Film ist eine ganz wunderbare Studie einer etwas schrägen Truppe, der man sich aber gerne anschließt und irgendwie sind die „Ritter auf heißen Öfen“ auch liebenswerter als die Welt, durch die sie ziehen. Ich fand den Film wunderschön und er hat mich gleich reingezogen. Man ist gerne mit diesen Typen und den Mädels zusammen. Hier gibt es keine Vorurteile, keinen Hass. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen der einfach das Leben genießt. Bis der elende Kapitalismus seine verführerischen Finger in ihr Leben bohrt. Oder sie mit Vorurteilen und einem korrupten System konfrontiert werden. Für mich hätte der Film auch noch mal 2,5 Stunden weitergehen können. So gerne war ich Teil dieser Truppe. Long live King Billy!

Der Grinch – Animationsversion des Klassikers. Mit der Stimme von Otto Waalkes, der das sehr, sehr gut und tatsächlich weitgehend „Otto-frei“ macht. Der Film macht Spaß, ist hübsch weihnachtlich und ein großer Spaß für Kinder allen Alters. Jetzt nichts großes und wichtiges, sondern einfach nur ein guter Zeitvertreib.

Soul – Einer der besten Pixar-Filme überhaupt. Und das soll etwas heißen. Sehr vielschichtig und ich habe tatsächlich noch keinen Film gesehen, der die Philosophie und die Faszination des Jazz (und ja, auch Musik allgemein) so perfekt transportiert/erklärt hat Dazu gibt es viele existenzielle Frage, die ohne Zeigeringer oder christliches Dogma (Gott kommt nicht vor) behandelt werden. Und auch um das Thema Tod kreisen ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Ach ja, und sehr lustig ist er auch. Schön, dass der Trailer nicht den Haupttwist verrät. Was mich allerdings wütend gemacht hat ist, dass Disney uns den im Kino vorenthalten und zum Boost seines Streaming-Kanals missbraucht. Gerade „Soul“ hätte es mehr als verdient auf der großen Leinwand erfahren zu werden. Dazu ist er audiovisuell viel zu beeindruckend, um auf der Mattscheibe zu versauern.

Tag der Gesetzlosen – Brillanter Schneewestern von Andre de Toth mit Robert Ryan und Burt Ives. Wow, unfassbar, dass das Ding 1959 ohne Probleme in die Kinos kam, Weniger unfassbar, dass es floppte. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen. Die Banditen, die in eine kleine Stadt, mehr eine Ansammlung von Bretterverhauen, einfällt ist eine Bande von Alkoholikern und Notzuchtverbrechern, die nur zwei Lebensinhalte haben: Sex und Alk. Da wird auch nicht lange um den heißen Brei herumgeredet. Die Stadtbewohner sind auch nicht gerade Engel. Besonders unser „Held“ ist ein ziemlich schäbiger Charakter, der einen Vorwand sucht, den Ehemann seiner alten Flamme über den Haufen zu schießen, damit er mal wieder bei ihr... Das alles spielt im dreckigen Schneematsch, was gut passt. Super Film. Empfehlung.

Claudine (Martin Cognito, 2002) 8/10
Wenn David Lynch jemals einen Porno drehen würde, dann würde so etwas dabei herauskommen. Eine Domina, die auf einem Videoband ihr Leben sieht bis zum genau jetzigen Zeitpunkt. Bei der nächsten Sichtung sieht sie die Ankunft der Kunden des nächsten Tages. Und wieder beim nächsten Mal sieht sie, wie sie einen Mord begehen wird. Sehr stark feministisch orientiert, sehr sexy, hochgradig mysteriös, und in jeder Hinsicht fesselnd.

Is‘ was, Doc? (Peter Bogdanovich, 1972) 8/10
Komödien altern ja gerne mal etwas mehr als andere Filme, und weniges wandelt sich so schnell und zuverlässig wie das, über was man früher mal gelacht hat. Oder findet heute noch irgendjemand Komödien aus den 70ern wirklich komisch? IS‘ WAS, DOC? funktioniert tatsächlich auch heute noch erstklassig, ist wirklich komisch, und punktet mit seiner Mischung aus Slapstick, einer chaotischen Barbra Streisand und dem vergeblich sein geordnetes Leben festhaltenden Ryan O’Neal auf voller Linie. Die Looney Tunes treffen auf die Marx Brothers …

Nazi Love Camp 27 (Mario Caiano, 1977) 6/10
Weniger ein Naziploitation als vielmehr ein reinrassiges Drama mit einigen krassen Bildern. Eine Jüdin und ein deutscher Offizier lieben sich, aber der Krieg zerstört die zarte Romanze. Er kommt ins Feld, sie ins Lager, wo sie die Beine breit zu machen hat für die Frontsoldaten. Spät im Film treffen sie sich wieder, wenn sie ein Luxusbordell für hohe Offiziere führt, und eine Tragödie nimmt ihren Lauf. Einige heftige Abscheulichkeiten, viel echtes Drama, und gute Schauspieler. Viel besser als erwartet.

Rise: Blood Hunter (Sebastian Guttierez, 2007) 6/10
Billiges kleines Filmchen, das mehr oder weniger damit beginnt, dass die Heldin nach einer Viertelstunde oder so getötet wird und dann auf einen blutigen Rachefeldzug gegen Vampire geht. Ich bin großer Fan von Lucy Liu, und in dem Fall kann man mit dem Film nichts verkehrt machen. Ohne diese rosarote Brille bleibt ein gut erzählter Vampirfilm mit einigem Blut (nicht zu viel), ein wenig nackter Haut (auch nicht zu viel) und gar keiner Love Story. Nett anzuschauen, oft sehr atmosphärisch, schnell wieder vergessen.

Justine (a.k.a. Julietta 69) (Jess Franco & Joe D'Amato, 1975) 6/10
In den späten 70ern hat Joe D’Amato drei Filme von Jess Franco zusammenmontiert: Der wahrscheinlich verloren gegangenen JULIETTA 69 wurde mit Szenen aus HEISSE BERÜHRUNGEN und aus SHINING SEX zu einem neuen Film gebastelt. Das Ergebnis ist gar nicht schlecht, eine morbid-erotisch Geschichte um Leere und Depression, um eine verzweifelte Liebe und um sexuelles Verlangen, welches das Nichts überdecken muss. Leider hat D’Amato auch die Musik ausgetauscht, und anstatt der düsteren Klagen von Daniel White unterlegen jetzt fröhliche Melodien aus BLACK EMANUELLE und NACKT UNTER KANNIBALEN die deprimierenden Bilder. Was die Stimmung leider völlig zerstört. Es scheint, dass JULIETTA 69 ein ziemliches Brett war in Bezug auf Düsternis und Nihilismus, und der Höhepunkt ist eine Fellatio von Lina Romay an der Leiche ihres Liebhabers. Harter Tobak, aber durchaus sehenswert. Ob das Original wohl jemals auftauchen mag?

Johnny Allegro (Ted Tetzlaff, 1949) 5/10
Krimi-Dutzendware, die sich durch einen vollkommen hölzern aufspielenden George Raft und eine gewisse Nähe zu Charles Vidors GILDA auszeichnet. Der faszinierendste Charakter ist der Bösewicht George Macready, der mit Pfeil und Bogen Jagd macht auf den Liebhaber seiner Frau, aber der Rest mag nicht so recht zünden. Viel zu viel Füllmaterial und zu wenig Leben in einem Film, der außer einem kontrastreichen und schönen Schwarzweiss geschickt die gängigen Topoi eines Noirs vermeidet, und damit zu einem Paradebeispiel eines Films wird, der so ziemlich alles falsch macht was einem Film im Jahre 1949 (und auch heute noch) zum Erfolg verholfen hätte.

Ich habe mir hübsch der Reihe nach alle STIRB LANGSAM-Filme angesehen. 5 Tage, 5 Filme. Es sollte als Urteil folgende Beobachtung genügen: Bei 4 und 5 bin ich jeweils gut eine Stunde vor Schluss selig eingeschlafen und hatte am nächsten Morgen überhaupt kein Bedürfnis beide noch bis zum Schluss zu schauen. Teil 1-3 bleiben über alle Kritik erhaben (obwohl mir Teil 2 fast etwas zu ernst war).

purgatorio hat geschrieben: ↑Do 24. Dez 2020, 09:09 ich sah kürzlich THE DIRT, die Geschichte um MÖTLEY CRÜE. Ich fand den Film ja mal richtig geil und fühlte mich schwer unterhalten. Was sagen denn unsere richtigen Musikkenner zu dem Vehikel aus Sex, Drugs & janz viel Rock'n Roll?

Da ich die Band verachte, kann ich mir diesen Film nicht ansehen.

Weihnachtliches Familienprogramm

Sherlock Holmes - Im Zeichen der Vier RE (UK 1983) R: Desmond David
(4,5/5)
Die Zeitmaschine RE (USA 1960) R: George Pal
(5/5)
Blade Runner Directors Cut (USA 1982) R: Ridley Scott
(5/5)

Krieg der Infras (TWN 1976) R: Lin Chung-Kuang
-> Taiwanesischer Filmvariante der japanischen Kamen Rider-Serie Teil 2. Inkludiert einen der Dust Funk Grooves vom Kamen Rider Score.
(4/5 Trashpunkte)
Die Akte Odessa (UK/GER 1974) R: Ronald Neame
-> Agententhriller mit internationalem Staraufgebot, u.a. auch Klaus Löwitsch, Günter Strack und Towje Kleiner.
(4,5/5)
Ratten im Secret Service (UK 1968) R: Seth Holt
-> Sehr guter Eurospy u.a. mit CI 5-Chef Gordon Jackson, hier ebenfalls mit Edgar Ott als Sprecher, Barbara Bouchet und Richard Johnson als Bond-Klon, natürlich mit DER Bond-Stimme schlechthin, Gert-Günter Hoffmann.
(5/5)

LOVE....the Movie "THE DIRT" cooles Buch und ordentliche Filmumsetzung...die CRÜE Rulez ! Zeitmaschhine und ein Weekend Rock´n´Rollmässig Anfang der 80s Leben, mit den ganzen Metal Sluts, Fuck Yeah ! Auch wenn die Drogennummer nicht Meins wäre.....LIVE WIRE Forever !!!

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