Erscheinungsjahr: 1980
A1 The Magnificent Seven
A2 Hitsville U.K.
A3 Junco Partner
A4 Ivan Meets G.I. Joe
A5 The Leader
A6 Something About England
B1 Rebel Waltz
B2 Look Here
B3 The Crooked Beat
B4 Somebody Got Murdered
B5 One More Time
B6 One More Dub
C1 Lightning Strikes (Not Once But Twice)
C2 Up In Heaven (Not Only Here)
C3 Corner Soul
C4 Lets Go Crazy
C5 If Music Could Talk
C6 The Sound Of Sinners
D1 Police On My Back
D2 Midnight Log
D3 The Equaliser
D4 The Call Up
D5 Washington Bullets
D6 Broadway
D7 Blowing In The Guns Of Brixton
E1 Lose This Skin
E2 Charlie Don't Surf
E3 Mensforth Hill
E4 Junkie Slip
E5 Kingston Advice
E6 The Street Parade
F1 Version City
F2 Living In Fame
F3 Silicone On Sapphire
F4 Version Pardner
F5 Career Opportunities
F6 Shepherds Delight
Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich THE CLASH verpflichteten ihrem Vertragspartner, CBS, 8 Langspielplatten zu liefern. Zu spät erkannte die Band, sich mittels ihrer Vertragsunterschrift mehr Schaden als Nutzen zugefügt zu haben. Um asap aus der Nummer raus zu kommen, meinte man besonders clever zu sein. Ergo lieferten THE CLASH mit „London Calling“ zwei Platten, mit „Sandinista“ gleich drei. CBS sah es anders und wertete Doppel- wie Dreier-LP jeweils als ein Album.
Die auf „Sandinista“ (von David Quantick als durchgeknallte Mogelpackung suggeriert) lancierten Songs sind vornehmlich Joe Stummer zuzuschreiben. Mick Jones komponierte vermutlich nur einen, aber auch gleich einen der besten Sandinista-Songs, nämlich „Somebody got murdered“. Paul Simonon hielt sich dito zurück und spielte nicht einmal den Bass bei „The magnificent Seven“, dafür singt er hin und wieder mal, was diesmal nicht wirklich seine Stärke ist, denn auf „London Calling“ klingt sein „Guns of Brixton“ um ein vielfaches besser. Topper Headon singt übrigens auch einen Song, und zwar den tanztauglichen „Ivan meets GI Joe“. Neben den Clash-Leuten wirkte der jamaikanische Produzent (und Sänger) Mikey Dread eifrig am Album mit und brachte sich mit einigen Dubs ein.
Ich habe mir „Sandinista“ vor ein paar Wochen auf Vinyl zugelegt. Natürlich hatte ich die LP in den 1980ern, aber sie war nicht wirklich meine Tasse Tee und landete dereinst selten auf dem Plattenteller. Eigentlich favorisiere ich die Pressungen aus den 1980ern, aber bei „Sandinista“ habe ich auf eine 2017er Reissue gesetzt. Dickes Vinyl in gepolsterten Hüllen und kein defektes Cover, wie es bei den „80er Sandinistas“, die ich auf Börsen sichten konnte, leider stets der Fall war.
Also Mund abwischen, glücklich sein und ab auf den Plattenteller. Ich hatte allerdings nicht auf dem Schirm, dass die 36 Songs ca. 3 Stunden Laufzeit beanspruchen. Die ersten zwei Sunden, die ersten zwei Platten, konnten mich durchaus packen, aber die dritte konnte mich weniger begeistern. Ich habe den Eindruck, dass man „auf Teufel komm raus“ noch was zusammenschustern wollte, um unbedingt eine dritte Platte zu realisieren.
Würde man „Sandinista“ von 36 auf 24 Songs reduzieren, dann hätte man ein gutes, musikalisch polyvalentes Doppel-Album beisammen, das beim geeigneten Hörer für die entsprechende Tanz- und einmal gar – man höre „Police on my back“ - Pogolaune sorgen kann.
7 von 10