Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

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Reinifilm
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von Reinifilm »

Filmmuseum Frankfurt sei Dank auf 35mm gesehen. Dabei ist mir erstmalig aufgefallen dass man in der U-Bahnszene in einer Einstellung tatsächlich kurz den Mörder von hinten sieht...
Interessanterweise kam der Humor des Films auf der großen Leinwand tatsächlich deutlich besser herüber!
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Reinifilm
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von Reinifilm »

Ach ja - den seltsamen Strich beim Finale gibt es auch in der 35mm-Fassung! :?
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buxtebrawler
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

Ist mutmaßlich am 11.01.2018 bei Koch Media noch einmal als "2 Disc Special Edition" auf Blu-ray und DVD erschienen:

Bild
Blu-ray + DVD

Bild
Doppel-DVD

Extras:
Featurettes (ca. 122 Minuten), Deutscher, englischer & italienischer Trailer, Englischer Teaser-Trailer

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
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karlAbundzu
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von karlAbundzu »

Der dritte Giallo Argentos. Und klar, die Story und der Sci Fi Twist ist arg konstruiert und so Recht ernst wird sie nicht genommen. Aber er schafft es trotzdem, daß ich an der Leinwand hängen bleiben.
Das liegt an dem filmischen Können Argentos, der tollen Kamera, und an den guten Spielern bis in den Nebenrollen. Und natürlich am brillanten Score.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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fritzcarraldo
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von fritzcarraldo »

Vier Fliegen auf grauem Samt
Deliria över Nürnberg.
35mm.
Nachdem ich im Januar noch Argentos unfassbar schönen DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE sah, war ich komischerweise kurz nach diesem Screening (trotz 35mm) etwas enttäuscht. Wirkte das alles doch etwas zu konstruiert und vielleicht zu langatmig auf mich, wich dieses Gefühl aber wieder sofort nach einer Zigarette vor dem Kino im Dunst der Nürnberger Nacht. Der Film ist toll ausgestattet und hat diverse andere Vorzüge. Zu nennen wären da die tollen Argento-Kamerafahrten, die auch dann später sein Markenzeichen wurden. Dazu ein Slo-Motion-Ende, dass sich wirklich gewaschen hat. Erst die Pistolen-Kugel, dann die abschließende Autofahrt Richtung LKW. An die Suspense-Attacken im Keller und auch im Park, die nicht nur langsam wie sonstwas inszeniert sind und auch den Angreifer/ die Angreiferin ausparen, musste ich mich ebenfalls gewöhnen, fand ich aber im Nachhinein auch gut. Dazu präsentiert der Film noch einige wirklich absurde Momente. Zu nennen wären da, der Postbote, der die dänischen Pornos immer falsch abliefert und Bud Spencer und sein Kumpel, deren Verbindung ich zum Hauptcharakter immer noch nicht ganz verstehe. Dies und noch viel mehr machen VIER FLIEGEN irgendwie zum Comedy-Giallo.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

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(Patrick Bateman, American Psycho)

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sergio petroni
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von sergio petroni »

Leider konnte ich am Donnerstag bei „Vier Fliegen…“ noch nicht dabei sein.
Den Film gab es ja früher eigentlich gar nicht,
der war für uns sozusagen Legende!
Inzwischen habe ich den schon mehrfach in seiner vollen Pracht gesehen. Und er ist jedesmal in meiner Wertschätzung gestiegen.
Alleine das Jazzkonzert zu Beginn in der Kirche kann einen abholen. Dann gleich darauf die surreale Sequenz in dem verlassenen Theater!
Stringenz in der Handlung, pah, sowas braucht ein Argento doch nicht! :wink:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Salvatore Baccaro
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

QUATTRO MOSCHE DI VELUTO GRIGIO (Dario Argento, 1971)
Normalerweise ist es ja eher so, dass ich manchmal, wenn ich einen Film bisher durchschnittlich fand, in dem Moment, wenn ich ihm auf der großen Leinwand begegne, plötzlich Qualitäten in ihm entdecke, die mir vorher unsichtbar geblieben sind. Beim Abschluss von Argentos Tier-Trilogie QUATTRO MOSCHE DI VELUTO GRIGIO vollzog sich das exakte Gegenteil: Meine bisherigen Sichtungen (zwei an der Zahl, falls ich mich nicht täusche) ließen mich dieses Frühwerk zwar nicht enthusiastisch lieben wie die Ewigkeitsklassiker PROFONDO ROSSO, SUSPIRIA oder INFERNO, jedoch hatte ich ihn zumindest als soliden Kriminalthriller in Erinnerung, der über ein ganzes Arsenal an Szenen verfügt, die die nur kurz im Anschluss folgenden Geniestreiche mehr als nur erahnen lassen. Völlig ausgeblendet hatte ich offenbar indes, dass es sich bei QUATTRO MOSCHE DI VELUTO GRIGIO um einen Comedy-Giallo handelt – und dass die Humorbande, die Argento spielt, zumindest in diesem Film nur ganz selten die meine ist: Dieser furchtbare Postbote, direktemang adoptiert aus irgendeiner unsäglichen Groteskkomödie!; dieser Amateurdetektiv, der einen Klischeehomosexuellen aus dem Fundus überholter Stereotypen darstellt!; letztlich auch Bud Spencer in der eigentlich für die eigentliche Story reichlich überflüssige Rolle als „Diomede" sowie sein permanent Bibelsprüche droppender Godard-Lookalike-Sidekick! Was das Komische in QUATTRO MOSCHE DI VELUTO GRIGIO angeht, konnte mich tatsächlich nur der Besuch der örtlichen Sargmesse einigermaßen zum Schmunzeln bringen, da diese Sequenz weniger auf offensive Blödeleien, sondern auf trocken dargebotene Absurditäten setzt. Magengrimmen verursacht jedoch abseits dieser "humoresken" Entgleisungen auch der nie so recht in Fahrt kommen wollende Plot: Rote Heringe schwimmen nicht wirklich umher; recht früh dürfte aus Mangel an Verdächtigen klar sein, wer in die Schandtaten, die unserem Protagonisten den Schlaf rauben, zumindest verwickelt ist; die Auflösung führt den Film erst recht völlig ad absurdum, denn sobald man das Motiv desjenigen kennt, der unserem Argento-Lookalike-Hero nach Schlaf und Leben trachtet, fragt man sich unweigerlich: Hätte Person X nicht mit viel simpleren Ergebnissen zu Endziel Y kommen können?! Immerhin die (auffallend unblutigen) Mordszenen entschädigen: In diesen Vignetten ist Argento ganz bei sich selbst, - dann, wenn der erwähnte Detektiv durch eine einsame U-Bahn-Station irrt; dann, wenn die erpresserische Haushälterin in einem Park sitzt und von der Nacht ebenso überfallen wird wie vom Killer; dann, wenn, im Finale der ähnlich destruktiven Schlusssequenz von Antonionis ZABRISKIE POINT gehuldigt wird, und wir in Zeitlupe zuschauen dürfen, wie Autofensterscheiben splittern und Menschenköpfe von ihren Rümpfen kullern – apokalyptische Visionen, die der wesentlich homogenere, jedoch auch wesentlich fadere Vorgänger IL GATTO A NOVE CODE nicht zu bieten hatte, die aber, meiner Meinung nach, auch zu keinem Zeitpunkt an Argentos Debüt L’UCCELLO DALLE PIUME DI CRISTALLO heranreichen.
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buxtebrawler
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

Salvatore Baccaro hat geschrieben: Mi 12. Okt 2022, 12:13 Völlig ausgeblendet hatte ich offenbar indes, dass es sich bei QUATTRO MOSCHE DI VELUTO GRIGIO um einen Comedy-Giallo handelt – und dass die Humorbande, die Argento spielt, zumindest in diesem Film nur ganz selten die meine ist: Dieser furchtbare Postbote, direktemang adoptiert aus irgendeiner unsäglichen Groteskkomödie!; dieser Amateurdetektiv, der einen Klischeehomosexuellen aus dem Fundus überholter Stereotypen darstellt!; letztlich auch Bud Spencer in der eigentlich für die eigentliche Story reichlich überflüssige Rolle als „Diomede" sowie sein permanent Bibelsprüche droppender Godard-Lookalike-Sidekick!
Unglaublich, mir ging's fast genauso! Mit dem Unterschied, dass ich den Humor als angenehmer als in anderen Argentos empfand. Es ist mir aber schleierhaft, wie ich den großen Humoranteil bei meinen vorausgegangenen Heimkinosichtungen offenbar weitestgehend übersehen - oder rasch wieder vergessen - konnte.
Salvatore Baccaro hat geschrieben: Mi 12. Okt 2022, 12:13(...) die Auflösung führt den Film erst recht völlig ad absurdum, denn sobald man das Motiv desjenigen kennt, der unserem Argento-Lookalike-Hero nach Schlaf und Leben trachtet, fragt man sich unweigerlich: Hätte Person X nicht mit viel simpleren Ergebnissen zu Endziel Y kommen können?!
Auch hier ging's mir wie dir, im Heimkino erschien mir das alles irgendwie schlüssiger :D
Hinzu kommt, dass ich die psychologische Brücke, die die Tatperson am Ende zu ihrem Opfer schlägt, eher schwach motiviert finde und kaum nachvollziehen kann.

Manche Filme muss man offenbar wirklich erst im Kino sehen, um sie ganz zu erfassen :???:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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sergio petroni
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von sergio petroni »

Wenn ich das so lese, dann will ich den gar nicht im Kino sehen….. :wink:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Vier Fliegen auf grauem Samt - Dario Argento (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

sergio petroni hat geschrieben: Mi 12. Okt 2022, 12:27 Wenn ich das so lese, dann will ich den gar nicht im Kino sehen….. :wink:
Nein, nein, nicht missverstehen: Seine tollen Bilder entfaltet er natürlich insbesondere dort - und gerade in seiner Entrücktheit ist er m.E. schwer unterhaltsam, allen berechtigten Kritikpunkten zum Trotz.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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