Der Todesrächer von Soho
Wunderbar zu schauender, von Jess Franco gedrehter & von Atze Brauner produzierter B.E. Wallace-Krimi.
Das Ganze ist augenscheinlich sehr preiswert, dennoch interessant inszeniert, Franco hat sich viele Sperenzchen verkniffen in puncto wirrster Handlungsablauf und anstrengende Kameraführung, d.h. der Kameramann (Manuel Merino, guter Mann, u.a. "Vampyros Lesbos", "Der Teufel kam aus Akasawa", "Dr. M. schlägt zu" &&&) wusste was er zu tun hatte, bei anderen Franco-Filmen habe ich doch des Öfteren den Eindruck, das sich der Kollege hinter der Kamera erst während des Drehens mit der Funktionsweise seines Arbeitsgerätes vertraut machen musste, hier also keine blödsinnigen Schwenks & Zooms, hurra...
Die Geschichte wird recht spannungsarm erzählt und die 80 Minuten fühlen sich nach
etwas (hüstel, hüstel) mehr an. Formal erinnert mich der Todesrächer ganz gewaltig an den kurz vorher (oder nachher, who knows) entstandenen "Dr. M schlägt zu", was in dem Fall ein Kompliment sein soll
. Die Leistung der Schauspieler geht soweit (bis auf den von Hans Clarin synchronisierten Fotographen
) in Ordnung. Franco himself wurde von Gerd Martienzen gesprochen - sehr geil, Rainer Basedow von Elmar Wepper -
.
Bei der Verfolgungsszene mit Wolfgang Kieling benutzte Franco einen Kamerafilter um die nasstrübneblige Soho-Athmo zu schaffen, so richtig mit aufgemaltem "Dreck", ...
Francos Soho sieht aus wie Irgendetwas, nur nicht nach Soho, diese Überlandfahrten im Kleintransporter sind wirklich putzig
Insgesamt also ein vergnüglicher, niveauarmer Flick, dem man eigentlich nichts übel nehmen kann.
Gefangene Frauen
Karine Gambier regiert, das steht fest!
... und ihre Verruchtheit strömt aus jeder Pore des drallen Leibes.
So ganz ernst gemeint kann das nicht sein, gute Momente wechseln häufig mit komplett pannearmer Schwachsinnigkeit...
Guilty Pleasure.
(Karine's Attitüde triggert mich ungemein - die weißen Haare, die sehr dunklen Augen im hübschem Gesicht + der ganze Rest im schwarzen Kunstleder bewamsten Körper...
)