Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Di 11. Apr 2023, 00:02
Gwendoline - Den Film wollte ich unbedingt sehen, seit ich in den 80ern den Bericht darüber in der Cinema gesehen hatte. Was trieb der die pubertierenden Fantasien in die Höhe. Das Filmerlebnis jetzt kommt da nicht mit. Ganz im Gegenteil. Das Teil ist ziemlich blöd und öde. Gwendoline ist eine ziemliche Hohlbirne, die sich in den nächstbesten Macho verliebt, der sie schön mies behandeln darf. Das nervt. Vor allem, wenn uns jener Willard völlig unironisch als Superkerl gezeigt wird. Bis die wirklich beeindruckenden Bauten, Foltermaschinen und Kostüme in Yik-Yak erscheinen dauert es viel zu lange und dann wird das alles viel zu kurz gezeigt. nein, "Gwendoline" ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Kann oder will sich nicht entscheiden, was der Film sein soll und sitzt so zwischen allen Stühlen. Aber auf die uninteressante Weise. Sehr, sehr schade.
Iron Man - Einstieg meines Sohnes ins Marvel-Universum. Nach langem Betteln seinerseits, habe ich (nur allzu gerne) nachgegeben. Er fand es super, und auch ich habe mich gleich wieder heimisch gefühlt und die Wiederbegegnung mit Tony Stark sehr genossen. Als nächstes steht dann Iron Man 2 auf dem Programm, da der Hulk a) nirgendwo im Streaming auffindbar und b) erst ab 16 ist. Ich freue mich. Jetzt träumt Sohnemann davon alle MCU-Filme zu sehen und dann irgendwann mit Papa zum aktuellen Film ins Kino zu gehen. Bei dem Tempo, das wir da veranschlagen ist er dann wahrscheinlich schon 18 und hat kein Bock mehr auf "Den Alten".
The Vampire Bat - Hübscher kleiner Gruseler mit exquisiter Besetzung. Atwill, Wray und Frye. Wobei Frye ziemlich überzieht und mehr Renfield als Renfield sein möchte. Ich glaube, er hatte keinen Bock auf die Rolle und gibt deshalb ordentlich Gas, weil eh egal. Die Geschichte unterhält, die Kulissen sind wertiger als sonst bei Poverty Row Produktionen, da man nachts auf das Universal-Gelände durfte. Kein großer Wurf die vorherigen Atwill/Wray-Filme "Doktor X" oder "Mystery of the Wax Museum", aber ein netter Happen für zwischendurch.
The Devil Bat - Früher Ausflug Lugosis in die Welt der Billigstudios. Aber das macht ihm nichts aus. Er spielt natürlich wieder als ob er in einer Prestige-Produktion wäre. Also wie immer. Ich mag den Mann einfach. Die Geschichte um die mörderische Riesenfledermaus ist haarsträubend, es gibt einige bizarre Momente und riesige Plotholes, aber das ist egal. Ein liebenswertes Schauermärchen, welches einfach nur Spaß macht.
The Phantom of the Monastry - Mexikanischer Horrorfilm aus den 30ern, in dem einen Gruppe in ein Kloster gerät, welches von seltsamen Mönchen bewohnt wird. Die scheinen liebenswürdig, haben aber seltsame Angewohnheiten. Zudem stehen im Keller Mumien herum (angeblich waren die sogar echt). Am Ende sind die drei dazu verdammt eine tragischen Geschichte zu wiederholen. Ein wunderbar atmosphärischer Film, dem es teilweise gelingt einige wirklich gruselige Bilder zu finden. Tipp!
Spider-Man - Nach Iron-Man war nun auch Spider-Man dran, da Söhnchen da gerade Papas Comics verschlingt. Natürlich der Klassiker mit Tobey Maguire. Immer noch eine ganz wunderbare Verfilmung. Und interessant noch einmal zu sehen, wenn man die beiden anderen Inkarnationen von Spider-Man kennt. Denn alle drei legen ihren Helden gänzlich anders, aber alle drei voll im Geist der Comics an. Spannend, wie die unterschiedlichen Facetten Peter Parkers in den drei Verfilmungen hervorgehoben werden, es aber jedes Mal großartig funktioniert. Auch sonst ist der Film trotz noch nicht perfekter CGI sehr gut gealtert.
Hände weg von Mississippi - Schöner, gemütlicher und klassischer Kinderfilm von Detlef Buck, der einfach nur nett ist und sich zahlreiche bekannte Gesichter tummeln. Katharina Thalbach darf natürlich in keinem deutschen Kinderfilm fehlen und spielt hier ausnahmsweise mal eine super sympathische und herzerwärmende Rolle. Christoph-Marie Herbst darf in bester Stromberg-Manier, aber mit vollen Haupthaar und Designer-Klamotten als Bösewicht Gas geben, Milan Peschel (auch aus keinem Kinderfilm wegzudenken) seinen tumben Gehilfen geben. Die Kinderdarsteller sind durch die Bank weg sympathisch und nerven nicht. Und in dem typisch norddeutschen Dorf leben noch Heidi Kabel und Heidi Mahler. Auf nette weise altmodisch und unterhaltsam.
Lucy ist jetzt Gangster - Im Kino gesehen. Hat meinen Beiden sehr gut gefallen. Ich selber war weniger begeistert, da hier ein Klischee ans andere gereiht wird. Es gibt nur zwei Ausländer im Film. Der Vater, ein italienischer Eisverkäufer aus dem Bilderbuch - immer etwas zu enthusiastisch aufgedreht und liebenswert-tolpatschig. Und sein Cousin, der natürlich Mafioso ist (oder sich zumindest so gibt). Ach stimmt nicht, es gibt noch ein PoC, der an der Kasse des Supermarktes sitzt. Der "böse Junge" der Schule ist natürlich unverstanden, weil seine Eltern eiskalte Karrieremenschen sind, die ihn in der Luxusvilla komplett vernachlässigen. Usw. Usf. Allerdings hat man auch nie das Gefühl irgendwo in der realen Welt zu sein. Ein idyllisches Städtchen, die Polizeiautos und -uniformen sind aus den 50ern, Handys gibt es nur bei den Eltern des Jungen, in der Tagesschau wird berichtet, dass der Eisladen der Eltern vor der Pleite steht. In allen (durchweg sehr positiven) Kritiken wird auch das "märchenhafte" gelobt. Dafür gibt es eine (bzw. zwei, da die Titelrolle von Zwillingen gespielt wird) tolle Hauptdarstellerinnen. Eine hübsche Botschaft (sei nett zu anderen, dann ist die Welt für alle ein etwas besserer Ort) und natürlich kann ein Film in dem leckeres Eis ein wahrer Heilsbringer ist, nicht ganz schlecht sein. Wie gesagt, die Kinder fanden die Gangster-Lucy super. Und das ist ja auch die Zielgruppe und etwas heile Welt ist ja auch mal ganz schön.
Street Mobster - Kinji Fukasaku zum Ersten. Quasi eine raue Blaupause zu seiner epochalen "Battles Withour Honor and Humanity"-Reihe. Deren Hauptdarsteller Bunta Sugawara steigt als unkontrollier- und unberechenbarer Strassengangster in der Unterwelt auf. Das alles ist extrem energiegeladen und kinetisch gefilmt. Man wird als Zuschauer quasi atemlos durch die Handlung geschleift, getreten und geschubst. Da bleibt kaum Zeit zum Atmen. Und Bunta ist einfach eine Naturgewalt, von der man nie weiß, was sie als nächstes tut. Wer vorher noch kein Fan von Fukasaku ist es spätestens nach diesem Film.
A Fool There Was - Einer von zwei Theda-Bara-Filmen, die überlebt haben. Dabei hat die Frau zwischen 1915 und 1919 40 Filme für die Fox gemacht. Sie war der erste Vamp. Ein unmögliches Sexsymbol. Und wenn man A Fool There Was weiß man weshalb. Werbeblock: Mehr darüber in der nächsten 35 Millimeter.
Cops Vs. Thugs - Kinji Fukasaku zum Zweiten. Bunta Sugawara als korrupter Cop, der sich vorgenommen hat einen aufstrebenden Yakuza zum Boss der Bosse zu machen. Dieser Yakuza wird von Hiroki Matsukata gegeben, der auf solche Rollen spezialisiert war. Die Dynamik zwischen den beiden passt. Man weiß, es wird kein gutes Ende nehmen, aber das Spiel zwischen Sympathie und Abscheu, Vertrauen und Mistrauen, Loyalität und Verrat, welches auch die beiden Hauptfiguren zelebrieren, überträgt sich auf den Zuschauer. Wie bei Fukasaku üblich ist das alles mit ungeheuer viel Tempo und Dynamik inszeniert, ohne dass die kleinen, stillen Momente vernachlässigt würden. Toller Film mit SEHR ambivalenten Figuren. Selbst die positiven haben da dunkle Seiten. Im Grunde genommen ist die Aussage: Die Welt ist ein Drecksloch.
Bibi & Tina: Voll verhext - Töchterchen guckte den 2. Teil das 2. Mal, und ich war da irgendwie mit gefangen. Alter Schwede. Das deutsche Barbie-Movie auf psychedelischen Pilzen. Unfassbar. Das ist echt eine ganz eigene Welt. Im seiner absoluten und gewollten Künstlichkeit schon faszinierend. Und ständig fängt jemand an zu singen. So stelle ich mir die Bollywood-Version von Speed Racer vor. Hex, hex!
La Llorona - Noch ein mexikanischer Horrorfilm aus den 30ern. Der erste mexikanische Tonhorrorfilm sogar. Nach der Legende von der "Crying Woman". Das wirkte alles sehr viel theatralischer und billiger als im doch durchaus eleganten "Phantom of the Monastary". Viele Szene sind einfach viel zu lang (der Kindergeburtstag, die Hochzeit), vieles wirkt gestelzt, wie eines der lahmsten Degenduelle, die ich je in einem Film gesehen habe. Der Hauptschwerpunkt liegt auf Dramatik und weniger Horror. Vieles ist dabei umständlich erzählt. Filmhistorisch allerdings interessant und es gibt einige Geisterszenen, die wirklich gelungen sind. Das kann für den Film insgesamt leider nicht unbedingt gelten.
Fantomas - Wieder ein Filmabend mit den Kindern. Da das Wohnzimmer "gesperrt" war, mussten wir bei mir im Büro gucken. Und so gab es statt Iron Man 2 im Stream jetzt Fantomas von Blu-ray. Und der kam sehr gut an. Klar ist das Ding ganz auf Jean Marais zugeschnitten, der hier ein Comeback als Actionstar versucht und dabei von Louis De Funes so ausgestochen werden sollte, dass in den Fortsetzungen der hektisch gestikulierende Giftzweg der Star war. Insgesamt sehr gefällige Action-Crime-fast Eurospy-Ware, die immer noch Spaß macht. Auch der nachfolgenden Generation. Es ist immer was los und das Spiel mit den Masken fasziniert. Auch wenn die Kinder mehr vom blauköpfigen Schurken gesehen hätten.
Doberman Cop - Kinji Fukasaku zum Dritten. Diesmal mit Sonny Chiba in einer Manga-Verfilmung. Wobei der Film selber wohl nicht viel mit dem Manga zu tun hat. Eine "Cogan's Bluff"-Variante. Ein Dorfbulle kommt in die große Stadt. Wird hier nicht ernst genommen und räumt dann auf. Chiba hat durchaus Präsenz. Der Film ist teilweise sehr brutal (einmal zerplatzt - zwei Jahre vor Dawn of the Dead - ein Kopf), besitzt aber auch eine tragische Grundgeschichte. Manches an Chibas Verhalten als leicht naiv und sehr einfach wirkender Doberman Cop, wie z.B. sein Hausschwein, welches er auch mal an der Leine herumführt, ist etwas sehr drüber und beisst sich mit seinem ziemlich erbarmungslosen Handlungen. Interessanter, wirklich nicht langweiliger Film mit Fehlern. Wieder dabei der tolle Hiroki Matsukata, in einer wiederum sehr ambivalenten Rolle als verliebter, aber nichtsdestotrotz ziemlich grausamer Yakuza. Von den drei Fukasaku der Schwächste, aber immer noch ein empfehlenswerter Film.
Iron Man - Einstieg meines Sohnes ins Marvel-Universum. Nach langem Betteln seinerseits, habe ich (nur allzu gerne) nachgegeben. Er fand es super, und auch ich habe mich gleich wieder heimisch gefühlt und die Wiederbegegnung mit Tony Stark sehr genossen. Als nächstes steht dann Iron Man 2 auf dem Programm, da der Hulk a) nirgendwo im Streaming auffindbar und b) erst ab 16 ist. Ich freue mich. Jetzt träumt Sohnemann davon alle MCU-Filme zu sehen und dann irgendwann mit Papa zum aktuellen Film ins Kino zu gehen. Bei dem Tempo, das wir da veranschlagen ist er dann wahrscheinlich schon 18 und hat kein Bock mehr auf "Den Alten".
The Vampire Bat - Hübscher kleiner Gruseler mit exquisiter Besetzung. Atwill, Wray und Frye. Wobei Frye ziemlich überzieht und mehr Renfield als Renfield sein möchte. Ich glaube, er hatte keinen Bock auf die Rolle und gibt deshalb ordentlich Gas, weil eh egal. Die Geschichte unterhält, die Kulissen sind wertiger als sonst bei Poverty Row Produktionen, da man nachts auf das Universal-Gelände durfte. Kein großer Wurf die vorherigen Atwill/Wray-Filme "Doktor X" oder "Mystery of the Wax Museum", aber ein netter Happen für zwischendurch.
The Devil Bat - Früher Ausflug Lugosis in die Welt der Billigstudios. Aber das macht ihm nichts aus. Er spielt natürlich wieder als ob er in einer Prestige-Produktion wäre. Also wie immer. Ich mag den Mann einfach. Die Geschichte um die mörderische Riesenfledermaus ist haarsträubend, es gibt einige bizarre Momente und riesige Plotholes, aber das ist egal. Ein liebenswertes Schauermärchen, welches einfach nur Spaß macht.
The Phantom of the Monastry - Mexikanischer Horrorfilm aus den 30ern, in dem einen Gruppe in ein Kloster gerät, welches von seltsamen Mönchen bewohnt wird. Die scheinen liebenswürdig, haben aber seltsame Angewohnheiten. Zudem stehen im Keller Mumien herum (angeblich waren die sogar echt). Am Ende sind die drei dazu verdammt eine tragischen Geschichte zu wiederholen. Ein wunderbar atmosphärischer Film, dem es teilweise gelingt einige wirklich gruselige Bilder zu finden. Tipp!
Spider-Man - Nach Iron-Man war nun auch Spider-Man dran, da Söhnchen da gerade Papas Comics verschlingt. Natürlich der Klassiker mit Tobey Maguire. Immer noch eine ganz wunderbare Verfilmung. Und interessant noch einmal zu sehen, wenn man die beiden anderen Inkarnationen von Spider-Man kennt. Denn alle drei legen ihren Helden gänzlich anders, aber alle drei voll im Geist der Comics an. Spannend, wie die unterschiedlichen Facetten Peter Parkers in den drei Verfilmungen hervorgehoben werden, es aber jedes Mal großartig funktioniert. Auch sonst ist der Film trotz noch nicht perfekter CGI sehr gut gealtert.
Hände weg von Mississippi - Schöner, gemütlicher und klassischer Kinderfilm von Detlef Buck, der einfach nur nett ist und sich zahlreiche bekannte Gesichter tummeln. Katharina Thalbach darf natürlich in keinem deutschen Kinderfilm fehlen und spielt hier ausnahmsweise mal eine super sympathische und herzerwärmende Rolle. Christoph-Marie Herbst darf in bester Stromberg-Manier, aber mit vollen Haupthaar und Designer-Klamotten als Bösewicht Gas geben, Milan Peschel (auch aus keinem Kinderfilm wegzudenken) seinen tumben Gehilfen geben. Die Kinderdarsteller sind durch die Bank weg sympathisch und nerven nicht. Und in dem typisch norddeutschen Dorf leben noch Heidi Kabel und Heidi Mahler. Auf nette weise altmodisch und unterhaltsam.
Lucy ist jetzt Gangster - Im Kino gesehen. Hat meinen Beiden sehr gut gefallen. Ich selber war weniger begeistert, da hier ein Klischee ans andere gereiht wird. Es gibt nur zwei Ausländer im Film. Der Vater, ein italienischer Eisverkäufer aus dem Bilderbuch - immer etwas zu enthusiastisch aufgedreht und liebenswert-tolpatschig. Und sein Cousin, der natürlich Mafioso ist (oder sich zumindest so gibt). Ach stimmt nicht, es gibt noch ein PoC, der an der Kasse des Supermarktes sitzt. Der "böse Junge" der Schule ist natürlich unverstanden, weil seine Eltern eiskalte Karrieremenschen sind, die ihn in der Luxusvilla komplett vernachlässigen. Usw. Usf. Allerdings hat man auch nie das Gefühl irgendwo in der realen Welt zu sein. Ein idyllisches Städtchen, die Polizeiautos und -uniformen sind aus den 50ern, Handys gibt es nur bei den Eltern des Jungen, in der Tagesschau wird berichtet, dass der Eisladen der Eltern vor der Pleite steht. In allen (durchweg sehr positiven) Kritiken wird auch das "märchenhafte" gelobt. Dafür gibt es eine (bzw. zwei, da die Titelrolle von Zwillingen gespielt wird) tolle Hauptdarstellerinnen. Eine hübsche Botschaft (sei nett zu anderen, dann ist die Welt für alle ein etwas besserer Ort) und natürlich kann ein Film in dem leckeres Eis ein wahrer Heilsbringer ist, nicht ganz schlecht sein. Wie gesagt, die Kinder fanden die Gangster-Lucy super. Und das ist ja auch die Zielgruppe und etwas heile Welt ist ja auch mal ganz schön.
Street Mobster - Kinji Fukasaku zum Ersten. Quasi eine raue Blaupause zu seiner epochalen "Battles Withour Honor and Humanity"-Reihe. Deren Hauptdarsteller Bunta Sugawara steigt als unkontrollier- und unberechenbarer Strassengangster in der Unterwelt auf. Das alles ist extrem energiegeladen und kinetisch gefilmt. Man wird als Zuschauer quasi atemlos durch die Handlung geschleift, getreten und geschubst. Da bleibt kaum Zeit zum Atmen. Und Bunta ist einfach eine Naturgewalt, von der man nie weiß, was sie als nächstes tut. Wer vorher noch kein Fan von Fukasaku ist es spätestens nach diesem Film.
A Fool There Was - Einer von zwei Theda-Bara-Filmen, die überlebt haben. Dabei hat die Frau zwischen 1915 und 1919 40 Filme für die Fox gemacht. Sie war der erste Vamp. Ein unmögliches Sexsymbol. Und wenn man A Fool There Was weiß man weshalb. Werbeblock: Mehr darüber in der nächsten 35 Millimeter.
Cops Vs. Thugs - Kinji Fukasaku zum Zweiten. Bunta Sugawara als korrupter Cop, der sich vorgenommen hat einen aufstrebenden Yakuza zum Boss der Bosse zu machen. Dieser Yakuza wird von Hiroki Matsukata gegeben, der auf solche Rollen spezialisiert war. Die Dynamik zwischen den beiden passt. Man weiß, es wird kein gutes Ende nehmen, aber das Spiel zwischen Sympathie und Abscheu, Vertrauen und Mistrauen, Loyalität und Verrat, welches auch die beiden Hauptfiguren zelebrieren, überträgt sich auf den Zuschauer. Wie bei Fukasaku üblich ist das alles mit ungeheuer viel Tempo und Dynamik inszeniert, ohne dass die kleinen, stillen Momente vernachlässigt würden. Toller Film mit SEHR ambivalenten Figuren. Selbst die positiven haben da dunkle Seiten. Im Grunde genommen ist die Aussage: Die Welt ist ein Drecksloch.
Bibi & Tina: Voll verhext - Töchterchen guckte den 2. Teil das 2. Mal, und ich war da irgendwie mit gefangen. Alter Schwede. Das deutsche Barbie-Movie auf psychedelischen Pilzen. Unfassbar. Das ist echt eine ganz eigene Welt. Im seiner absoluten und gewollten Künstlichkeit schon faszinierend. Und ständig fängt jemand an zu singen. So stelle ich mir die Bollywood-Version von Speed Racer vor. Hex, hex!
La Llorona - Noch ein mexikanischer Horrorfilm aus den 30ern. Der erste mexikanische Tonhorrorfilm sogar. Nach der Legende von der "Crying Woman". Das wirkte alles sehr viel theatralischer und billiger als im doch durchaus eleganten "Phantom of the Monastary". Viele Szene sind einfach viel zu lang (der Kindergeburtstag, die Hochzeit), vieles wirkt gestelzt, wie eines der lahmsten Degenduelle, die ich je in einem Film gesehen habe. Der Hauptschwerpunkt liegt auf Dramatik und weniger Horror. Vieles ist dabei umständlich erzählt. Filmhistorisch allerdings interessant und es gibt einige Geisterszenen, die wirklich gelungen sind. Das kann für den Film insgesamt leider nicht unbedingt gelten.
Fantomas - Wieder ein Filmabend mit den Kindern. Da das Wohnzimmer "gesperrt" war, mussten wir bei mir im Büro gucken. Und so gab es statt Iron Man 2 im Stream jetzt Fantomas von Blu-ray. Und der kam sehr gut an. Klar ist das Ding ganz auf Jean Marais zugeschnitten, der hier ein Comeback als Actionstar versucht und dabei von Louis De Funes so ausgestochen werden sollte, dass in den Fortsetzungen der hektisch gestikulierende Giftzweg der Star war. Insgesamt sehr gefällige Action-Crime-fast Eurospy-Ware, die immer noch Spaß macht. Auch der nachfolgenden Generation. Es ist immer was los und das Spiel mit den Masken fasziniert. Auch wenn die Kinder mehr vom blauköpfigen Schurken gesehen hätten.
Doberman Cop - Kinji Fukasaku zum Dritten. Diesmal mit Sonny Chiba in einer Manga-Verfilmung. Wobei der Film selber wohl nicht viel mit dem Manga zu tun hat. Eine "Cogan's Bluff"-Variante. Ein Dorfbulle kommt in die große Stadt. Wird hier nicht ernst genommen und räumt dann auf. Chiba hat durchaus Präsenz. Der Film ist teilweise sehr brutal (einmal zerplatzt - zwei Jahre vor Dawn of the Dead - ein Kopf), besitzt aber auch eine tragische Grundgeschichte. Manches an Chibas Verhalten als leicht naiv und sehr einfach wirkender Doberman Cop, wie z.B. sein Hausschwein, welches er auch mal an der Leine herumführt, ist etwas sehr drüber und beisst sich mit seinem ziemlich erbarmungslosen Handlungen. Interessanter, wirklich nicht langweiliger Film mit Fehlern. Wieder dabei der tolle Hiroki Matsukata, in einer wiederum sehr ambivalenten Rolle als verliebter, aber nichtsdestotrotz ziemlich grausamer Yakuza. Von den drei Fukasaku der Schwächste, aber immer noch ein empfehlenswerter Film.